Unter großen Vorschusslorbeeren eiste Sportvorstand Markus Krösche Stürmerstar Jonny Burkardt zu einem im heutigen Fußball-Kosmos Schnäppchenpreis von 21 Millionen Euro von Mainz 05 los. Burkardt galt lange als der Wunschspieler der Frankfurter Eintracht, der nach dem Abgang von Hugo Ekitiké zum FC Liverpool die klaffende Lücke auf der Neunerposition schließen sollte. Für den gebürtigen Darmstädter ging mit dem Wechsel in die Mainmetropole ein Traum in Erfüllung, war er als Kind bereits großer Fan der SGE. Bei seiner Vorstellungs-PK präsentierte sich Burkardt überaus glücklich, selbstbewusst und bodenständig, der seinen neuen Arbeitgeber nicht als „Sprungbrett“ sehe. Schnell hatte man das Gefühl, der Neuzugang aus Rheinhessen hat die Eintracht-DNA jetzt schon verinnerlicht. Der erste Eindruck war klar: Burkardt und die SGE – Das ist ein Match!
Trotz Anlaufschwierigkeiten: Krösche bittet um Geduld
Dass aber ein neuer Spieler in einem relativ jungen Alter, auf dem nach dem Ekitiké-Wechsel ein gewisser Druck lastet, Zeit benötigt, um sich in seine neue Mannschaft einzubringen, war abzusehen. In den ersten drei von vier Pflichtspielen – gegen Hoffenheim fehlte er verletzungsbedingt – stand der 25-Jährige immer in der Startelf, konnte aber noch keine Akzente setzen. Beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen fehlte Burkardt zudem das Glück, als er in einer Situation mit einem Pfostentreffer kurz vor seinem ersten Treffer stand. Auch bei der traditionellen Auswärtsschlappe in Leverkusen verpasste der Torjäger eine aussichtsreiche Torchance, als er den Ball nach einer Hereingabe nicht per Kopf herunterdrücken konnte. Zur Wahrheit gehört ebenfalls, dass der 1,81 Meter große Stürmer aufgrund der durchwachsenen Leistung seiner Mitspieler in der ersten Hälfte etwas in der Luft hing. Trotzdem musste der dreifache deutsche Nationalspieler selbst am eigenen Leib spüren, wie schnelllebig das Fußball-Geschäft inzwischen ist. Bereits nach seinen ersten Einsätzen für seinen neuen Verein keimte leise Kritik und Zweifel in den Medien am Ekitiké-Nachfolger auf. Sogar die Frage nach einem Sturmproblem tauchte auf, zumal der Mannschaft von Dino Toppmöller zu dem Zeitpunkt noch kein Stürmertreffer gelang. Die Verantwortlichen mussten infolgedessen für ihren Schützling in die Bresche springen. „Wir müssen versuchen, ihn (Jonny Burkardt, Anm. d. Red.) noch mehr in Szene zu setzen. Wir müssen fußballerisch besser sein, um ins letzte Drittel zu kommen, um diese Situationen zu kreieren. Da hat er bisschen in der Luft gehangen“, äußerte sich der Fußballlehrer nach der Niederlage in Leverkusen. Eintrachts Macher Krösche nahm Burkardt ebenfalls aus der Schusslinie und mahnte zur Geduld. „Nach einem Wechsel brauchst du manchmal etwas Anlaufzeit. Aber mit seiner Intensität, seinem Speed und seiner Abschlussqualität passt Jonny perfekt zu uns“, erklärte Krösche gegenüber dem „Kicker“.
Toppmöllers wichtiger Rat an Burkardt
Dass Geduld auch in dieser Causa der Schlüssel zum Erfolg sein kann, bewies Burkardt mit seinem Gala-Auftritt am vergangenen Donnerstag im Champions League-Auftakt gegen Galatasaray Istanbul. Mit einer Vorlage und einem anschließenden Doppelpack war die Nummer 9 der Adler der wichtigste Faktor in der Offensive und avancierte zum Mann des Spiels. Seine beiden Treffer waren zeitgleich auch die einzigen Torschüsse, die der Goalgetter abgab, die pure Effizienz also. Abgesehen von seinen Toren war Burkardt zudem sehr auffällig unterwegs, 75% seiner Pässe sind an den Mitspieler angekommen. Zurecht stattete der „Kicker“ den Frankfurter mit der verdienten Note 1 aus. Der berühmte Knoten ist damit geplatzt und der 21 Millionen Euro teure Zugang aus Mainz scheint am Main sportlich angekommen zu sein. Sein ausgiebiger Jubel verdeutlichte, wie viele Steine ihm vom Herzen fielen. Markus Krösche hat jedenfalls nie am Durchbruch seines Schützlings gezweifelt. „Er ist schon die ganze Zeit angekommen“, betonte er auf Nachfrage von SGE4EVER.de in der Mixed Zone. „Automatismen im offensiven Bereich dauern manchmal ein bisschen länger. Man muss sich natürlich ein bisschen an Abläufe gewöhnen. Da ist beim Offensivspieler mehr Zeit nötig als es beim Defensivspieler der Fall ist“, erklärte der SGE-Boss weiter. Auch Trainer Toppmöller zeigte sich auf der Pressekonferenz mehr als erleichtert über die Premierentreffer seines Spielers, der zuvor beim Stand von 0:1 noch die Riesenchance zum Ausgleich auf den Fuß hatte. „Das kann doch nicht wahr sein, was hat der Junge verbrochen?“, fühlte der gebürtige Saarländer mit und lobte dann die starke Leistung des Torschützen: „Ich glaube, dass das extrem wichtig ist für ihn, weil er sich viele Dinge zu Herzen nimmt. Er will es unbedingt perfekt machen, aber manchmal geht es nicht um Perfektion. Es geht um Machen! Einfach da sein für die Jungs, mitspielen. Dass er jetzt heute in seinem ersten Champions-League-Spiel zwei Tore gemacht hat, dazu eine Vorlage, Man of the Match, ich glaube, dass er ganz gut ins Bett geht und ganz gut schlafen kann.“
Diesen erholsamen Schlaf wird Burkardt brauchen, schließlich geht es bereits am Sonntag wieder weiter. Dann kehrt mit dem nächsten Heimspiel gegen Union Berlin der Bundesligaalltag zurück, wo Burkardt an seinen grandiosen CL-Auftritt anknüpfen möchte und sich auch in der Liga als Adlerträger in die Torschützenliste eintragen möchte. Um Perfektion wird es jedenfalls, wie Toppmöller bereits erklärte, nicht gehen.






10 Kommentare
Was ich top finde ist, dass er gecheckt hat, dass er von Außen nicht so gefüttert wird und dann auch mal ausgewichen ist. Was aber auch klar ist, dass mehr Flanken kommen müssen. Sowohl für den MS als auch für den gegenüberliegenden Außenhandel am langen Pfosten. Mit Knauff auf LA ist das von einer Seite quasi ausgeschlossen. Das si d taktische Feinheiten die in der CL gegen stärkere Gegner sehr kritisch werden. Da kriegst du eh nur 2-3 Möglichkeiten wenn dann eine Seite schon tot ist wird es sehr schwer werden. Das ist die taktische Entwicklung, die DT diese Saison noch mache muss..
In Frankfurt angekommen? Ich denke Jonny ist schon lange angekommen, wenn es nur an den Toren gemessen wird, ja dann am Donnerstag. Er hat für uns zuvor gerade mal zwei Bundesliga- und ein Spiel im DFB-Pokal absolviert. Mir gehen diese ganzen Bewertungen der Journalie, egal wen es betrifft, ob Daumen hoch oder runter, schon immer viel zu schnell. Gerade in Frankfurt weiß man doch, das Geduld sich zumeist auszahlt.
Hundertprozentige Zustimmung.
…angekommen…, …Knoten geplatzt…
Seid mir net bös, aber am ersten Treffer war er nicht mehr dran, dass sieht man auch an seinem "Nicht-Jubel" und beim Zweiten pflückt der TW den locker, wenn sein IV den Ball nicht ins Tor lenkt. Also eher mal die Kirche im Dorf lassen!
Sein Stellungsspiel und die Laufwege passen noch nicht ganz, dass wird noch ein wenig dauern, das Bemühen kann man ihm aber nicht absprechen.
Diese Saison haben wir keinen Marmoush, Ekitike oder Muani. Da muss das ganze Team für Torgefahr sorgen.
Jonny ackerte, bediente und traf, chapeau.
Mehr geht kaum. Jonny ist Jonny und spielt jetzt bei uns, seinem Lieblingsclub, gut so.
Liebe Redaktion, ich finde das nicht ganz fair. Woher kommt denn diese besagte „leise Kritik im Frankfurter Umfeld“ doch nur von den Medien.
Kein Verantwortlicher der SGE hat JB irgendwie kritisiert, im Gegenteil sie haben sich aufgrund der viel zu schnelllebigen negativen Berichterstattung immer schützend vor/hinten und sonst wo noch hingestellt.
Jetzt tut mal nicht so als ob diese Kritik vom Verein kam, nein Freunde diese Kritik wurde nur durch die Frankfurter Medienlandschaft infiziert und auch die SGE4Ever - Redaktion ist auf diese Zug aufgesprungen. Bitte nicht so darstellen als sind da andere dran schuld, das habt ihr nicht nötig.
Ihr macht nen Top Job und ich liebe diese Seite, aber lasst euch nicht vor jeden Karten spannen sondern gerne dürft ihr auch mal die überzogene Berichterstattung der Medienkollegen kritisieren.
Danke und auf einen Sieg gegen Union morgen.
Hallo osthessenadler,
du hast Recht, das Wort "Umfeld" ist in diesem Zusammenhang sehr irreführend. Gemeint waren nicht die Fans oder die Verantwortlichen, sondern die Medien. Ich bin stets darum bemüht, zu differenzieren und wahrheitsgemäß zu berichten, weshalb ich mich für deine Anmerkung bedanke. Ich habe die Stelle entsprechend korrigiert.
Ich denke, der Nicht Jubel bei Jonny war taktischer Natur. Er war sicher am Ball und wusste das. Stände er bei der Flanke im Abseits, wäre das Tor abgepfiffen worden. Ist ja dann auch gecheckt worden, es war sein Tor. Und beim zweiten Treffer….ein Torjäger steht richtig, oder er steht falsch.
Hey Emre, danke für den Post und die Änderung.., ich fand die ursprüngliche Formulierung einfach etwas befremdlich.., jetzt passt es auch für mich.
Off topic
Ich schaue gerade la Liga . Villareal gegen osasuna. Und wenn sehe ich da in der Startaufstellung von Villareal,was komplett an mir vorbeigegangen ist und letztens wunder ich mich wieso er bei Lyon nicht spielt.
Und wer spielt da ?! Richtig Mikautadze. Dieser Transfer ist komplett an mir vorbeigegangen. 31 Mio boah ich weiss nicht was er da will. Diese 30 mille hätte ich Lyon gegeben. Ärgerlich
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