Niko Kovac Handschrift ist nach vier Spielen als Coach der SGE zu erkennen. Dennoch hat es gestern nicht gereicht.
Niko Kovac Handschrift ist nach vier Spielen als Coach der SGE zu erkennen. Dennoch hat es gestern nicht gereicht.

Nach dem verlorenen Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim ging der FPS-Fantalk heute in die nächste Runde. Den FPS-Fantalk gibt es bei uns an jedem Heimspiel-Sonntag zwischen 12 und 14:30 Uhr.
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Am heutigen FPS-Fantalk nehmen teil: SGE4EVER.de-Redakteur Florian, Eintrachtfan Christian und Paul Taaffe, Geschäftsführer von SGE4EVER.de-Premiumpartner FPS.

Die bittere Niederlage gegen den direkten Mitabstiegskonkurrenten Hoffenheim lieferte einiges an Gesprächsstoff.

These 1: Wahrer Wille und Kampfbereitschaft zeigen sich erst nach einem 0:1 im Spiel gegen den direkten Konkurrenten. Das hat die Eintracht dann vermissen lassen.

Paul: „Mit dieser These bin ich nicht einverstanden. Meiner Meinung nach spiegelt dies nicht den Spielverlauf wider. Am Anfang des Spiels hat man den ‚Kovac-Stempel‘ in unserem Spiel erkennen können. Ich habe die Mannschaft noch nie so gut abgestimmt gesehen, wie gestern. Die Mannschaftsteile waren gut aufeinander eingestellt. Zambrano hat von hinten geführt, Stendera in der Mitte als Achter. Das hat mir imponiert.
Für mich war die Verletzung von Zambrano ausschlaggebend für die Niederlage. Bis dahin haben wir das Ding eigentlich im Griff gehabt. Dass die Hoffenheimer vorne gute Techniker haben, das wissen wir. Aber auch hinten sind sie gut aufgestellt. Da hat ein Alex Meier dann gestern natürlich gefehlt.
Was mich gestern auch verärgert hat: Marc Stendera hat einen Fehler gemacht. Das war dumm von ihm, das weiß er selbst am besten. Aber wie sich der Ayhan dann als Verteidiger verhalten hat, da habe ich mir Alexander Madlung zurückgewünscht. Bei ihm wäre das nicht passiert. Es regt mich auf, dass wir so einen guten zweiten Mann für die Innenverteidigung haben gehen lassen und einen Typ geholt haben, den wir nach der Saison von 5 Millionen Euro kaufen können. Wie blöd sind wir denn? Die Ballbehandlung der Offensivleute hat auch gestern wieder zu wünschen übrig gelassen. Aigner kann es nicht, Ben-Hatira hat den Ball in einer wichtigen Situation nicht unter Kontrolle bekommen. Kittel ist eigentlich ein guter Techniker. Aber man kann ihm nach seiner langen Verletzung keinen Vorwurf machen. Ich fand ihn in der ersten Halbzeit gar nicht schlecht.
An der Kampfeinstellung hat es aber jedenfalls eindeutig gestern nicht gelegen. Dass die natürlich im Laufe des Spiels, weil sie vorher so viel investiert haben, müder werden, das ist klar.“

Florian: „Ich muss der These zustimmen und Paul widersprechen. Als ich nach der 2:4-Pleite gegen Stuttgart zum ersten Mal am FPS-Fantalk teilgenommen habe, habe ich damals gesagt, dass ich noch nie so positivgestimmt aus einer Niederlage herausgegangen bin. Gestern bin ich wiederum selten so negativ und enttäuscht aus einer Niederlage gegangen. Und das lag tatsächlich hauptsächlich an der Leistung nach dem 0:1. Wir haben wirklich vorher ein gutes Spiel gemacht. Aber danach war ich extrem enttäuscht. Denn alles, was wir bis dahin gutgemacht haben, haben wir nach dem Rückstand überhaupt gar nicht mehr gezeigt.
Ich habe mir auch mal die Zweikampfquoten angeschaut. Wir haben mit Chandler, Zambrano und Hasebe lediglich drei Leute gehabt, die in dieser Statistik positiv aufgefallen sind. Zambrano – da stimme Paul zu, dass seine Verletzung ein Grund für die Niederlage war – war mit 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe unser bester Mann. Alle anderen haben eine negative Zweikampfquote. Mir hat nach dem 0:1 auch jemand gefehlt, der einfach mal dazwischenhaut. So etwas gehört für mich auch zur Kampfbereitschaft dazu. Das erste Gegentor ist dafür ein perfektes Beispiel gewesen: Der Amiri darf 50 Meter unbedrängt laufen. Davon habe ich 40 Meter geschrien, dass der Ayhan ihn bitte foulen soll. Aber der rennt einfach nur zurück und greift nicht ein. Es kam nach dem Tor meiner Meinung nach kein Aufbäumen mehr. Es kam nicht das Gefühl auf, dass da dann noch etwas geht. Von den Einwechselspielern kam dann auch nichts. Daher muss ich der These zustimmen.“

Christian: „Ich bin da eher auf Pauls Seite. Man kann die Handschrift von Kovac klar erkennen. Unter Veh hat es oft so gewirkt, als ob es an der Motivation gemangelt hat. Das ist nun komplett anders. Ich finde, dass die Jungs schon bemüht sind – mehr aber auch nicht. Gut gefallen, haben mir die neuen Spieler, die Kovac mal wieder von Beginn gebracht hat. Kittel hat super gespielt. Auch Castaignos hat mir gut gefallen. Djakpa hat seine Arbeit ganz gut gemacht. Zumindest aber deutlich besser als früher Oczipka. Ich weiß nicht, warum Veh immer an Oczipka festgehalten hat. Ich finde, dass wir schon bemüht waren. Die erste Halbzeit war wirklich gut. Nach dem 0:1 wollten sie auch. Das kann man den Jungs nicht absprechen. Dass sie es nicht konnten, hat auch damit zu tun, dass Kovac die Mannschaft eben komplett neu aufgestellt hat.
Nur Ayhan die Schuld am ersten Gegentor zu geben, finde ich ein bisschen schwach. Denn den größten Fehler hat Stendera gemacht. Er hat mir die letzten Spiele schon nicht mehr gefallen. Er bekommt keinen einzigen gescheiten Standard hin. Und sein Fehler gestern ist symptomatisch für seine aktuelle Form. Wenn du den Ball in der Mitte so leichtfertig verlierst und hinten ohne Zambrano geschwächt bist, ist es halt schwierig. Ayhan fehlt zudem auch die Spielpraxis. Das war gestern seine erste Aktion im Spiel. Dass er die direkt versaut, ist natürlich auch ein ganz mieser Einstand. Ich würde ihn aber dennoch gern ein bisschen in Schutz nehmen. Natürlich war es am Ende sein Fehler. Aber den hat er nur gemacht, weil Stendera vorher gepatzt hat.“

Paul: „Florian, wenn ich die Sache etwas rationaler angehe, dann kann ich deine These nachvollziehen. In dem Moment, wo Zambrano rausging, war die Luft draußen. Habt ihr gesehen, dass Abraham gar nicht die Kapitänsbinde von Zambrano haben wollte? Und in dem Moment als Ayhan reinkam, ist eine Verunsicherung durch die Mannschaft gegangen. Das hast du sofort gemerkt. Sie haben ihren Plan verloren und waren zurück in den Veh-Zeiten. Aber ob das mit Willen zu tun hat? Ich glaube schon, dass sie wollten. Aber sie konnten nicht. Sie waren auch platt, weil sie in der ersten Halbzeit wahnsinnig viel gelaufen sind.“

Florian: „Ich verstehe dich schon, Paul. Wenn ein Zambrano runtergeht, dann ist das natürlich eine Schwächung für uns. Aber es sind doch immer noch erfahrene Leute da, die erstens die Kapitänsbinde wollen – ich habe mir die Frage gestellt, warum Aigner sie nicht bekommen hat – und zweitens muss doch auch einer da sein, der die Jungs dann aufbaut. Es geht doch nicht, dass wir danach beim Schiedsrichter stehen und uns beschweren. Das geht mir tierisch auf die Nerven. Über Seferovics Leistung brauchen wir in dem Zusammenhang, glaube ich, gar nicht reden. Er hatte seine erste Aktion beim Schiri und hat sich gleich die Gelbe Karte abgeholt. Aber es geht doch nicht, dass alles an einem Spieler hängt. Da muss doch auch mal der Wille der anderen da sein. Wenn die Hoffenheimer einen Konter fahren, dann muss man auch mal taktisch foulen. Wenn Zambrano in der Situation vor dem 0:1 auf dem Platz gestanden hätte, wäre der Amiri nach 20 Metern gefallen.“

Paul: „Ein Madlung hätte das auch regeln können. Aber wisst ihr, wer gestern gefehlt hat? Marco Russ. Wir haben ihn zwar schon viel kritisiert – manchmal vielleicht auch zu Unrecht. Der wäre aber nicht so zusammengebrochen. Er ist mit uns schon einmal abgestiegen und hat darauf bestimmt keinen Bock mehr. Djakpa, der von Christian ja positiv hervorgehoben wurde, hatte zwar nur eine Zweikampfquote von 46 Prozent und nur 47 Prozent seiner Pässe sind angekommen, aber das täuscht. Der Junge läuft unheimlich viel. Aber die Effektivität ist bei ihm nicht gegeben. Dennoch sehe ich ihn eher drin als Oczipka.“

Christian: „Djakpa ist vielleicht hinten nicht so stark gewesen, aber er gefällt mir offensiv gut. Ich finde, dass bei Oczipka in der Vorwärtsbewegung so gut wie nichts kam. Und bei Djakpa sieht man wenigstens den Willen. Er gefällt mir hundert Mal besser. Momentan führt an ihm kein Weg vorbei, selbst wenn die Zahlen jetzt gegen ihn sprechen. Aber man sieht ja, dass die Statistiken manchmal einfach täuschen. Ayhan hat 80 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen, aber eben den Entscheidenden verloren.“

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These 2: Die Rückkehr von Alex Meier scheint wichtiger denn je – nur mit ihm und der Leidenschaft von gestern ist ein Klassenerhalt oder die Relegation noch möglich.

Florian: „Also ich habe mich gestern nach dem Spiel mit einem Kumpel ausgetauscht, der ein großer Kritiker von Alex Meier ist. Und auch der musste zugeben, dass er definitiv gefehlt hat. Daher kann ich der These komplett zustimmen, da man beim Meier wirklich das Gefühl hat, dass er nicht viele Chancen braucht, um ein Tor zu erzielen. Gestern waren ja Chancen da. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass es sehr zwingend war. Und bei Meier ist jeder zweite Torschuss zumindest richtig gefährlich. An Castaignos hat mich gestern gestört, dass er sich viel an Kleinigkeiten aufgerieben hat. Er ist viele unnötige Wege gelaufen. Er hat nur zwölf Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen. Das ist richtig schlecht. Alex Meier hat im Schnitt in dieser Saison eine positive Zweikampfquote von 53 Prozent, während Castaignos nur auf 33 Prozent und Seferovic auf 37 Prozent kommt. Das unterstreicht Meiers Wichtigkeit. Auch daher habe ich ihn gestern als Zielspieler vermisst. Dadurch, dass er oft am Strafraum lauert, fehlt er einfach als Anspieloption. Wir hatten gestern ja Chancen und ich glaube, dass ein Alex Meier gestern definitiv geholfen hätte.“

Christian: „Ich sehe es ein bisschen differenzierter. Bei der aktuellen Form der Mannschaft braucht die Eintracht einen Alex Meier. Es schießt sonst komischerweise keiner die Tore. Ich verstehe es nur nicht, warum das so ist. Denn eigentlich müsste man einen Ausfall von Meier locker verkraften können. Wir haben so gute Stürmer, die eigentlich Meier ersetzen können beziehungsweise müssen. Castaignos, Seferovic, Waldschmidt und jetzt auch wieder Kittel sind allesamt gute Kicker. Sie treffen halt nur einfach nicht. Insofern ist die These in der aktuellen Situation wahrscheinlich richtig. Aber es ist traurig.
Der Ansatz muss eigentlich sein, die Jungs wieder dahin zu bekommen, dass sie ihre normalen Leistungen abrufen. Es kann nicht sein, dass alles auf Alex Meier ausgelegt ist. Denn dann haben wir genau die aktuelle Situation: Wenn er mal ausfällt, dann macht keiner die Tore. Es macht mir große Sorgen, dass kein anderer in der Lage ist, diese Position zu übernehmen. Insofern stimmt die These aktuell leider, ist aber nicht nachvollziehbar. Es müsste eigentlich das erste Bestreben von Kovac sein, an dieser Stelle anzusetzen. Denn Alex Meier wird auch keine sieben Jahre mehr spielen können. Wir müssen uns da echt Gedanken machen, wie wir uns vorne neu aufstellen. Aus dem Mittelfeld kommen immer mal wieder ganz gute Bälle nach vorne. Aber da fehlt es dann bei allen. Egal, wer im Sturm spielt, es trifft keiner.“

Marc Stendera musste nach seinem folgenschweren Patzer von Bruno Hübner nach dem Spiel aufgebaut werden.
Marc Stendera musste nach seinem folgenschweren Patzer von Bruno Hübner nach dem Spiel aufgebaut werden.

Paul: „Teil eins der These stimme ich definitiv zu. Dem zweiten Teil widerspreche ich. Ich glaube, wir können es auch ohne Alex Meier schaffen. Ich bin da wahrscheinlich nicht ganz objektiv. Aber ich sage, die Eintracht ist erst abgestiegen, wenn eine Rettung nicht mehr möglich ist. Und ich bin immer noch positiv gestimmt, dass Kovac weiterhin seinen Stempel aufdrückt. Ich finde es echt traurig, dass man Veh so lange hat machen lassen. Wenn Kovac schon in der Winterpause gekommen wäre, hätten wir nicht diese Abstiegsgefahr. Aber nochmal kurz zu Alex: Man darf nicht vergessen, dass er einer der effektivste Stürmer in der ganzen Bundesliga ist. Seine Schusstechnik ist teilweise Weltklasse. Das kann man nicht ersetzen. Wir unterschätzen ihn. Er hat diesen komischen Laufstil. Aber seine Schusstechnik ist brillant und seine Effektivität ebenfalls. Aigner gibt immer alles, hat aber kaum Technik. Hin und wieder gelingt ihm etwas. Aber seine Ballannahmen sind selten gut. Castaignos ist auch kein Techniker. Er ist ein schneller, robuster Typ. Bei Ben-Hatira habe ich gestern mehr erwartet, denn eigentlich ist er ein guter Techniker.
Was mir in dem Zusammenhang immer wieder auffällt: Die anderen Mannschaften werden technisch immer besser und im Umschaltspiel immer schneller. Mainz schaltet beispielsweise viel schneller um. Da kommen wir nicht mit. Es fehlen bei uns die Techniker, die Meier kompensieren können. Kittel könnte es, hat aber zu wenig Erfahrung. Ich weiß nicht, warum Stendera nicht öfter einfach mal schießt. Er arbeitet und rennt, aber er verzettelt sich und spiel zu sehr sein eigenes Ding. Und auch ich muss sagen, dass seine Standards absolut schlecht sind. Es muss doch möglich sein, die Standards generell zu verbessern.“

Florian: „Das sehe ich genauso. Das ist ja schon jahrelang ein Problem bei der Eintracht. Stendera hat mal richtig gute Standards geschossen. In seinem ersten Spiel für die Eintracht von Anfang an, hat er einen Freistoß auf Marco Russ gebracht, der zum 1:0-Endstand führte. Da hat man gedacht, dass da echt mal was geht und wir einen guten Standardschützen haben. Aber seitdem kommt bei den Standards nicht wirklich etwas bei rum. Das ist ein großes Problem bei der Eintracht. Ich bin ab und an beim Training dabei und war mit im Trainingslager in Abu Dhabi. Da haben die Standards geklappt. Ich weiß nicht, warum es dann im Spiel nicht funktioniert.“

Paul: „Es kann auch daran liegen, dass generell die Effektivität unseres Einsatzes ein riesiges Problem ist. Stendera beispielsweise läuft immer unheimlich viel. Und dann fehlen Konzentration und Power, um eine gute Flanke zu schlagen.“

Florian: „Aber dafür sind sie Fußballprofis. Es muss doch möglich sein, über 90 Minuten mal drei gefährliche Bälle zu bringen.“

Paul: „Ich würde gern noch einen ganz anderen Punkt ansprechen, der bisher noch nicht diskutiert wurde: Ich finde, der Schiri hat sicherlich nicht für uns gepfiffen. Warum wird ein eindeutiger Rückpass der Hoffenheimer nicht geahndet?“

Florian: „Ich habe mir die Szene im TV nochmals in der Wiederholung angeschaut und muss sagen, dass es ein Rückpass war, den man hätte ahnden müssen. Aber ich kann Schiedsrichter Brych auch verstehen, dass er es nicht gepfiffen hat. Da es dann doch nicht so eindeutig war, wie es Paul gesagt hat. Aber wenn es gepfiffen worden wäre, wäre es sicherlich auch noch eine gute Chance für uns gewesen.“

Christian: „Für mich war es auch ein klarer Rückpass. Warum der Schiedsrichter das nicht pfeift, verstehe ich nicht. Es war auch nicht, wie der TV-Kommentator gesagt hat, dass der Ball aus Versehen ans Knie gesprungen ist. Er war bewusst zurückgespielt. Grundsätzlich bin ich aber ein bisschen anderer Meinung als Paul bei der generellen Schiedsrichterdiskussion. Ich bin eher ein Freund davon, ein Spiel auch mal laufen zu lassen. Nur so wird ein Spiel auch mal schnell.“

Paul: „Der Verteidiger hat den Ball bei der Rückpass-Situation unter Kontrolle gehabt. Das ist doch entscheidend. Es werden aber ohnehin sehr selten Rückpässe gepfiffen. Mein Punkt war aber nicht, dass ich das schnelle Spiel nicht auch schätze. Nur müssen das dann alle Schiris ähnlich auslegen. Bei anderen Schiedsrichtern hätten die Hoffenheimer viel eher mal Gelb bekommen.“

Christian: „Und dann wäre bestimmt auch einer von ihnen vom Platz geflogen.“

These 3: 0:2 gegen einen direkten Konkurrenten – damit ist der Relegationsplatz das letzte realistische Ziel

Christian: „Das hört sich erstmal wahr an und wäre traurig, wenn es so wäre. Ich aber glaube da noch nicht dran. Wenn ich mir die kommenden Spiele ansehe, glaube ich, dass durchaus noch etwas drin ist. In Leverkusen wird es natürlich super schwer. Aber zu Hause gegen Mainz erhoffe ich mir schon etwas. In Darmstadt muss gewonnen werden. Und wenn es für Dortmund am vorletzten Spieltag um nichts mehr geht, ist auch da etwas möglich. Und dann kommt es am letzten Spieltag natürlich zum absoluten Kracher in Bremen. Ich bin davon überzeugt, dass es da um alles geht. Aber ich denke, dass wir da etwas holen können. Daher ist die Situation noch nicht aussichtslos. Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, dass da definitiv noch Feuer drin ist. Die Eintracht hat sich in der Vergangenheit gegen stärkere Gegner oft leichter getan. Daher bin ich mal gespannt, wie sie nächste Woche in Leverkusen spielen. Ich habe die Mannschaft noch nicht abgeschrieben. Denn so, wie sie gestern gespielt haben, so spielt keiner, der sich selbst aufgegeben hat. Kovac wird jetzt die richtigen Worte finden. Warum soll es in Leverkusen nicht eine Überraschung geben?“

Seine Verletzung war der Knackpunkt des Spiels: Zambrano musste von der Bank aus ansehen, wie seine Mannschaftskollegen in die Niederlage schlitterten.
Seine Verletzung war der Knackpunkt des Spiels: Zambrano (li.) musste von der Bank aus ansehen, wie seine Mannschaftskollegen in die Niederlage schlitterten.

Paul: „Ich bin Daueroptimist und lehne diese These daher ab. Ich habe dafür schon mit der Eintracht zu viel erlebt. Man darf auch die Power unserer Fans nicht unterschätzen. Die waren auch gestern wieder Weltklasse. Es sind noch 15 Punkte zu vergeben. Ich gehe davon aus, dass Bremen noch die Trainerkarte ziehen und seinen Trainer entlassen wird. Ob das gut oder schlecht ist, werden wir sehen. Momentan ist Bremen unser Hauptkonkurrent. Wenn ich jetzt an die Vergangenheit denke, dann war die Eintracht immer für eine Überraschung gut, wenn man gegen stärkere Gegner gespielt haben. Leverkusen ist auch nicht gerade beständig. Da kann man durchaus etwas holen. Gegen Mainz werden wir noch aggressiver sein. Denn wenn wir da nichts holen, gibt es eine große Auseinandersetzung mit den Fans. Darmstadt ist zu schlagen. Die sind zu Hause schwach. Und bei Heimspielen gegen Dortmund haben wir meistens gut gespielt. Auch da sehe ich nicht schwarz. In Bremen haben wir es auch schon mal geschafft zu gewinnen, als es drauf ankam.
Also ich bin ein Daueroptimist und sehe es durchaus noch als machbar an, dass wir mindestens den Relegationsplatz holen. Es gibt noch fünfzehn Punkte. Und wir spielen immer besser unter Kovac. Wichtig ist für mich, dass Zambrano fit und Kapitän bleibt. Er strahlt so eine Power aus.“

Florian: „Ich würde die These gerne ein bisschen davon abhängig machen, ob wir in Leverkusen punkten oder nicht. Ich fahre am Samstag eigentlich mit keinem schlechten Gefühl nach Leverkusen, da wir da in den letzten Jahren immer ganz passabel ausgesehen haben. Wenn wir in Leverkusen aber nichts holen, dann wird es richtig schwierig, dass wir eine bessere Platzierung als den Relegationsplatz erreichen können. Die direkten Konkurrenten haben verhältnismäßig leichte Spiele und werden wohl nächste Woche auch teilweise punkten. Ich bin nach gestern ein bisschen pessimistisch, weil es mich so enttäuscht hat. Wenn wir in Leverkusen nichts holen, wird es ganz schwierig.“

Christian: „Ich gebe Paul Recht und würde Zambrano als Kapitän auch unbedingt behalten. Ich hoffe, dass Meier dennoch in den letzten Spielen nochmal mithelfen kann. Das kann auch nochmal einen Ruck geben, wenn man weiß, dass da vorne wieder jemand steht, der immer trifft. Das Restprogramm spricht, wie gesagt, für uns. Ich glaube daher, dass noch einige Punkte drin sind. Und man sieht ja, dass Kovac da einiges bewegt. Wenn Armin Veh die Mannschaft weiterhin geführt hätte, wäre ich nicht so optimistisch gewesen. Aber man sieht jetzt, dass der Wille da ist. Die Jungs spielen nach vorne deutlich besser, als unter Veh. Wenn mal wieder das Glück dazukommt, bin ich fest davon überzeugt, dass wir den einen oder anderen Punkt noch holen.“

Paul: „Ich finde, dass Florian nicht Unrecht hat. Wenn wir in Leverkusen verlieren, dann wird das eine ganz enge Kiste.“

Florian: „Darmstadt hat uns im Hinspiel kaputtgekämpft. Da habe ich einfach Angst davor, dass dies im Rückspiel auch so sein wird. Aber natürlich denke ich auch, dass wir noch den einen oder anderen Punkt holen. Dennoch bleibe ich dabei, dass wir nächste Woche definitiv etwas holen sollten.“

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13 Kommentare

  1. Aussage Koppweh
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    Ayhan ist ein defensiver Mittelfeldspieler.
    .—————————————————————————————–
    Das hat Armin Veh nicht kapiert und Kocav auch nicht.
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  2. „Wenn wir in Leverkusen verlieren, wird es eine ganz enge Kiste“ haha… es war vor einigen Wochen eine enge Kiste, aber nach Leverkusen ist es vorbei.

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  3. Live

    SCHEISS OFFENBACH – Waldhof Mannheim 0:4

    WIE GEILLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL 😀

    Frankfurt Mannheim 4ever <3

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  4. Ich fühlte mich schon ganz alleine. Da bin ich froh zu sehen, dass ihr es auch so seht, dass am Ende erst abgerechnet wird. Klar sieht es jetzt düsterer aus als vorgestern. Aber noch ist die Sonne nicht ganz untergegangen.
    Ich sehe auch klare Verbesserungen seit dem die Kovac-Brüder mit der Mannschaft arbeiten. Wäre die Eintracht in Führung gegangen, dann wäre es auch anders ausgegangen. Ich verüble den Spielern nicht, dass nach dem überraschenden 0:1 (vorher sah es ja ganz gut aus) psychologische Mechanismen die Oberhand gewannen. In Kombination mit dem Faktor, dass sie da schon 1 Stunde aufreibendes Spiel im Körper hatten, dass Carlos als die sichere Bank der Abwehr weg war und der Unerfahrenheit einiger Spieler mit so was umzugehen, lässt damit automatisch die Motivation und Konzentration nach. Und das hat man gesehen und gespürt.
    Ein Russ und ein Reinhartz, sicher auch ein Maier, fehlen dann noch mehr.
    Ich hatte schon zu Beginn des Spiels bemerkt, dass wir recht offensiv aufgestellt waren und gehofft, das die Defensive hält. Dass Chandler – bis auf zwei Konzentrationspatzer – ganz ordentlich gespielt hat und dass auch Hasebe besser war als in vielen seiner bisherigen Spielen hat meine Bedenken zerstreut. Als Zambrano runter musste und der junge Ayhan ohne Spielpraxis kommen musste (kein Russ, kein Anderson in Sicht) war mir klar, dass es gefährlich wird.
    In der Offensive sah es in der ersten Stunde auch nicht schlecht aus. Was ich zu einigen Spielen der Vergangenheit vermisst habe war das Zusammenspiel auf den letzten 25 Metern. Es scheint keiner mehr das Gefühl zu haben, wo sich die Mitspieler befinden oder wo sie sich hinbewegen. Was folgt sind Selbstversuche oder Tempoverzögerungen, um sich zu orientieren. Vielleicht sollte man nicht so viele Positionswechsel vornehmen, bevor man das nicht besser verinnerlicht hat.
    Alles in Allem: Nur Kleinigkeiten habe es gestern ausgemacht. Das Potenzial in den nächsten Spielen noch was zu holen ist da. Noch sind wir weder abgestiegen noch im Relegationskampf. Ich bin mir sicher, dass die Kovac-Brüder diese Dinge auch gesehen haben und wissen (und noch viel mehr, dass mir nicht aufgefallen ist) und jetzt mit ihrer Akribie und Disziplin daran arbeiten. Nur wenn unsre Spieler genau so aufgeben wie die Masse der Fans, die schon fest an die 2. Liga glauben, kann es nichts werden. Es gilt jetzt eine „Jetzt erst Recht“ (nicht nur „auf jetzt“) Mentalität in die Köpfe der Spieler zu bringen. Ich unterstütze sie da als Fan und verliere nicht en Glauben.

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  5. Kanshi wir sind 100% der gleiche Meinung.
    Auch dieser ständige Sturmer Position Wechsel fand ich zu viel für uns.Da hätte Niko Kovac bei den Basics bleiben müssen.
    Du bist nicht alleine.
    Und lieber Koppweh Carlos ist ausgefallen nicht Hasebe.Also Ayhan müßte auf die IV.
    Auf jetzt SGE
    Paul

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  6. Gegen Leverkusen müssen wir versuchen hinten kompakt zu stehen und die dann auszukontern. Dafür sollte man mal Gacinovic mal ne Chance geben und Luc und Sefo mal zusammen spielen lassen. Stendera ist leider auch momentan weit von der Bestform entfernt. Gegen Hoffenheim hat man gesehen, dass wir zwar läuferisch mithalten können aber spielerisch war es eher mau und wir lassen uns dann noch auskontern. Wir müssen so spielen wie gegen die Bayern und die Chancen die dir haben dann mal konsequenter zu Ende spielen.

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  7. Wo seht Ihr nur permanent den Kovac-Effekt?
    So wie gestern war es auch unter Veh: gut und organisiert bis zum ersten Gegentor, danach bricht das gesamte Gefüge in sich zusammen.
    Zudem NULL Torgefahr.
    Das ist leider die Realität im April 2016.
    1 Tor unter Kovac, das wäre unter Veh gegen 96 genauso gefallen. In der Verfassung von Freitag hätten wir 96 nicht geschlagen, no way.
    Ich finde es toll, wie sich die Kocacs reinhängen, aber bei dem Material und der Abwärtsspirale aktuell ist da trotz Auf gehts jetzt-Mentalität einfach nichts mehr drinnen, das ist die Realität, so weh sie auch tut.
    In Lev gibts eine Klatsche, die habe einen Lauf aktuell.
    Wir gewinnen kein einziges Spiel mehr und gehen direkt runter, auch wenn man in der Relegation nach dem Nürnberger Auftritt heute ja fast wieder etwas Hoffnung haben könnte…..

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  8. Ich sehe da schon wesentlich mehr Struktur im Spiel, aber das hilft uns alles nichts! Ich weiß auch nicht, warum AMFG14 der Heilsbringer sein soll – es gibt in allen Spielen einfach zu wenig brauchbare Chancen – gegen Hoffenheim gab es doch auch wenig bis gar nichts.

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  9. Kovac hat zwar einiges verändert vor allem kämpferisch und läuferisch aber meiner Meinung nicht genug bis jetzt. Freistöße und Ecken sind ein Graus und eigentlich spielen wir immer noch das gleiche erfolglose System wie unter Veh. Alles auf Meier oder Sefo ausgerichtet. Viel zu einfach zu durchschauen. Vorne mal mit zwei Spitzen Luc und Sefo oder Waldschmidt damit mir variabler werden. Oder einfach mal ein anderes System .

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  10. Koppweh gute Punkt.Alles besser als Ayhan.

    Unter Kovac hat sich viel verändert.Das sieht man .Euroadler,alleine wegen Standards könnte man Fabian spielen lassen.Definsiv kann er ja nichts außer rennen und die Zweikämpfe immer falsch angehen.Timing miserabel usw.
    Das werfe ich ihn auch nicht vor.Ich habe immer gesagt dass 3.5m in jemand zu investieren der noch nie außerhalb von Mexico gespielt geschweige den dass er ein Flügelspieler ist untermauert schon wieviel Mist HB/AV und BH gebaut haben.Die drei haben die Situation zu verantworten und HB 2011 ganz alleine(Winterpause niemand geholt usw) bei manches was er auch positiv gemacht haben soll.
    Ich sehe übrigens da relativ wenig.
    Der Vergleich (Benchmark)darf nicht mit sein Vorgänger sein sondern mit dem Potenzial wss man bei uns hätte rausholen können.Visionen sind BH fremd.Wenn die SGE rechtzeitig an Kloppo herangetreten wären hätten wir ihn haben können. Und da wàren wir heute ganz woanders.Und immer mit seine Traditionsvereine Thema soll ja von seine eigene Inkompetenz abgelenken.
    Nichts persönlich gegen ihn.Ich habe ihn perönlich ein par mal getroffen.Nice guy !

    Aber ich könnte ein Buch darüber schreiben was wir alles falsch gemacht haben auch dank Juyy Heynkes wo ein Trainer WIEDER alles entscheiden durfte und den Verein pleite gemacht hat.
    Usw usw

    P.S Standards
    Stendera könnte das mal sehr gut. Schön scharf und gezielt geschossen..Aber man sieht dass es momentan nicht bei ihn läuft außer ideenlos herumlaufen.Wie viele von uns.
    Aber Marc haut sich immer rein.
    Das muss man ihn 110% lassen.

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