In den letzten Wochen haben sich wieder Elfmeterentscheidungen gehäuft, in denen der sogenannte Kontakt vorherrschte. So fielen Bastian Schweinsteiger gegen den 1. FSV Mainz 05, Eljero Elia gegen Hannover 96 oder auch Sebastian Polter gegen den FC Augsburg, ganz schnell um, als sie kurz berührt wurden. Christian Heidel, Manager der Rheinlandpfälzer, platzte nun im Gespräch mit der Bild-Zeitung der Kragen: „Mir ist auch klar, unser Stürmer Polter musste wahrscheinlich bei den vier Szenen (in Augsburg, die Red.) nicht immer fallen. Aber es gibt eben viele vergleichbare Situationen, in denen es dafür Elfmeter gibt, weil dann die Begründung lautet: ,Es gab Kontakt‘. Ich hasse diesen Spruch. Wenn das so ist und jeder Kontakt zum Elfmeter führt, dann haben wir pro Spiel 15 bis 20 Elfmeter. Körperkontakt gehört beim Fußball dazu.“ Heidel ärgert sich, dass dieses Verhalten, sich auf dem Boden zu wälzen und dann zu schauen, was der Schiedsrichter macht, zur Normalität geworden ist. Fair-Play sei dies nicht!
Bruno Hübner hebt hier die Mannschaft von Eintracht Frankfurt hervor: „Wir haben die Eigenschaft, dass unsere Spieler versuchen, auf den Beinen zu bleiben – gelingt uns das nicht, steht jeder Spieler wieder zu schnell auf. Und dann gibt’s die Gelbe Karte für den Gegner eben nicht, obwohl sie gerechtfertigt wäre. Wir hätten gegen Bayern einen Elfer kriegen müssen, gegen Nürnberg auch. Aber wenn unser Meier fällt, ein Meter sechsundneunzig lang, glaubt jeder: ,Der kann doch gar nicht fallen!'“ Trotzdem ist auch der Sportdirektor der Ansicht, dass die Spieler sich schnell auf dem Boden wälzen. Dazu haben die Schiedsrichter das Problem, dass der Spielraum zu groß sei. Und Hübner legt nach, dass das Thema bei den Vereinen, die in den Medien nicht weiter klagen, sehr schnell gegessen ist, während es bei den großen Vereinen noch lange nachdiskutiert würde. „Das sagt einiges aus!“
Kurzer Einwurf zur Diskussion:
Es gibt Entwicklungen in der Bundesliga, die nicht förderlich sind. Natürlich ist der Fußball für die Spieler und Trainer der Job und es bestreitet niemand, dass es um sehr viel geht und der Druck, der auf den Menschen, die in den Vereinen arbeiten, lastet, enorm hoch ist. Trotzdem lässt sich nicht alles damit rechtfertigen, dass man unbedingt gewinnen müsse. Schwalben, Faller nach kurzen Kontakten und Zeitspiel in den Schlussminuten eines Spiels, entweder durch lange Wechselarien oder vorgetäuschte Verletzungen herausgeschunden, ärgern alle, die diesen Sport lieben. Hier sollte schnellstmöglich ein Umdenken stattfinden. Denn die Häufigkeit, in denen Elfmeter und auch Freistöße durch Täuschungsversuche „herausgeholt“ werden, hat deutlich zugenommen. Keine gute Tendenz fürLeute, die immerhin Vorbilder für viele Menschen und Aushängeschilder eines ganzen Landes sind!
23 Kommentare
Das ist tatsächlich eine unschöne Entwicklung. Ich kann mich noch daran erinnern, wie man früher über die italienische oder portugisische Spielweise fluchte, als sie sich bei jedem Körperkontakt fallen ließen. Heute sind die deutschen Spieler (bzw. die Buli Spieler) leider auf einer Stufe. Ständig wird eingefädelt, jeder Kontakt wird genutzt um sich fallen zu lassen. Bei kleinsten Berührungen werden fünf Saltos geschlagen um Karten für den Gegner zu provozieren.
Da Schwalben Betrugsversuche sind, würde ich diese mit Rot (und entsprechender Sperre) ahnden. Zudem sollte die Möglichkeit bestehen, Spieler nachträglich zu sperren (wenn man Schwalben im SPiel nicht erkannt hat).
Spieler die ständig jede Berührung nutzen um zu fallen - obwohl siew auch weiterlaufen könnten- würde ich mir als Schiedsrichter vormerken, und diesen (in strittigen) Situationen erst wieder was pfeiffen, wenn sie zum ehrlichen und sauberen SPort zurückkehren!
Anders kriegt man diese (teilweise) Zirkusvorführungen einiger nicht mehr in Griff.
würd gern wissen was andi möller dazu sagt :-)
toll wäre es, wenn man die zeit stoppt wenn jemand aufm boden liegt oder verletzung vortäuscht usw....und diese dann auch komplett nachspielen lässt
Wie kommst du denn aus so einen Quark, Italo? ^^
Dann müsste man auch die Zeit bei Ecken, Einwürfen, Freistößen, Elfern und Abstößen stoppen. Bei Freistößen am 16er vergeht zwischen Foul und Ausführung oftmals mehr als 1 Minute.
@hnkn
sehe ich nicht so....standards gehören zum spiel dazu...und da gibt der schiri auch mal gelb, wenn man zu lange verzögert...."verletzungen" und die liegefläche aufm rasen testen sind ausserordentliche geschehnisse..diese könnte man zeitlich festhalten und nachspielen lassen
Wie oft habe ich im Stadion schon geflucht, dass z.B. der Inui sich bei klaren Fouls nicht fallen läßt und den Freistoß oder Elfer (letzte Saison daheim gegen BMG) zieht.
Muss unsere Mannschaft auch in Schutz nehmen, wenn ich dagegen Mannschaften wie Freiburg sehe, bei denen sich Spieler 5-fach wälzen. Da ist mir unser meist faires Spiel schon lieber! Doch es wird leider auch oft nicht belohnt, wenn der Schiri dann auch die Fouls trotz Vorteilsauslegeung nicht Gelb bestraft.
Mich wundert es, dass dieses Thema noch nicht viel früher und mit mehr Vehemenz diskutiert wird. Bin da ganz bei Olga. Ich rege mich schon seit langer Zeit darüber auf. Fast jeder Elfer ist diskutabel. Es ist echt zum Übergeben. Nebenbei sind es oft die gleichen Mannschaften. Ich möchte hier neben Hannover auch Stuttgart erwähnen. Was die sich einen zurecht stürzen, fallen, jammern und permanent Efmeter fördern ist nicht mehr in Ordnung. Ein Spieler der betrügt sollte, wie Olga schon sagt...Sperren. Was ich in England wirklich Klasse finde, wenn die Fans den eigenen Spieler auspfeifen, wenn er sich wie ein Flusspferd fallen lässt und sich dann räckelt, als hätte er nen Bauchschuss erhalten. Da finde ich auch ohne Vereisbrille, dass sich das bei uns schwer in Grenzen hält, wobei ich bei Aigner auch schon mal gemeckert habe. In diesem Bereich gibt es auch tatsächlich einen Vorteil für die großen Vereine. Der Meier Elfmeter, wäre für die Bayern zu 100% gepfiffen worden. Ein wirklich ätzendes Thema..
Wir bekommen zu wenige Elfmeter zugesprochen, das ist jedenfalls meine Beobachtung. Ich bin bei Bruno, wenn er sagt die "großen" Mannschaften machen mehr Theater. Vielleicht bekommen sie deshalb auch bei knappen Entscheidungen häufiger den Strafstoß zugesprochen.
Finde das Thema gerade extrem Brisant.. Musste mir das Spiel gegen WOB in Sky anschauen und war wirklich schockiert, dass alle "Experten" ausser dem Merk in der Szene gegen Ende des Spiels, wo der Djakpa kreuzt, einen klaren Elfmeter, aufgrund einer "Berührung", gesehen haben...
Da ist mir fast die Hutschnur geplatzt! Es kann doch nicht sein, dass jede Berührung zwangsweise zu Freistößen oder Elfmetern führt. Das macht den Sport doch kaputt...
Eine nachträgliche Sperre bei klaren Schwalben (wenn nicht im Spiel geahndet) und ein Freistoß- bzw. Elfmeterpfiff nur bei eindeutigem Foul ist meines Erachtens das Einzige, wie man der "Fallsucht" mancher Spieler entgegenwirken kann...
@derhesse
100% agree -> Spiele gegen Stuttgart kann ich mir nicht anschauen. Diese Mannschaft ist für mich das größte Kotzmittel...Ibisevic, Niedermeier, dann dieser italienische Linksverteidiger (keine Ahnung mehr wie der heißt), Harnik...aber laut Kommentatoren ist das da dann clever und schlitzohrig!
@olga
Molinaro, der Drecksack
wundert mich, dass der Name Robben noch nicht gefallen is...
ich finds geil, dass unsere spieler nicht fallen.
es kotzt mich an, dass schiris fast immer nur karten geben, wenn sie die spieler auf dem boden wälzen oder sich schmerzverzerrt das gesicht halten. das führt dann halt auch dazu, dass die spieler eben das tun. sieht man ja an meier: der versucht weiterzurennen, deswegen gibt es viel seltener den elfer...
ich finde auch, dass es für schwalben, die eine rote karte provozieren sollen (notbremse, tätlichkeit) eine nachträgliche sperre geben sollte.
zum foul an schweinsteiger und von djakpa. das waren für mich klare fouls. bei schweinsteiger war nicht die (minimale) berührung an den schultern der grund, sondern die tatsache, dass ihm von hinten auf den fuß getreten wurde.
djakpas berührung war zwar nicht stark, aber wer mal fußball gespielt hat, der weiß, dass man im vollen tempo bei so einer berührung fällt.
Da hast du recht Olga...Schlitzohrig, dass sagt doch schon alles. Die richtigen Spieler die ich meine, hast du auch genannt...
Das Thema ist doch mittlerweile stark überstrapaziert. Schon seit Ewigkeiten wird drüber diskutiert und 1999 hat man eingeführt, dass es für Schwalben Gelb gibt. Aber wenn man mal die Entwicklung betrachtet, hat es sich seit 99 deutlich verschlimmer und mittlerweile betrifft das nahezu 90% aller Spieler. Jeder lässt sich bei Fouls höchstdramatisch fallen und rollt sich 17x ab, um den Schiedsrichter zu überzeugen, dass es ein Foul war. Am schlimmsten ist, dass bei Berührung im Gesicht: Da wird sich sofort auf den Boden geschmissen, geschrien und das Gesicht gehalten als hätte man ein Schlag von Foreman kassiert.
Schade, aber es ist nun mal so. Und das lässt sich auch nicht ändern.
Und irgendwelche Spieler deswegen nieder zu amchen ist auch Quatsch, weil das über 50% aller Spieler machen. Auch Zambrano und Aigner lass ich gern mal zu Theatralik hinreißen.
It is what it is.
beim Franz gings mir aber ganz übel auf die E...
Das war einfach zu viel
Deswegen kann man auch bei mindestens 50 % der Spiele nicht mehr zuschauen ohne die Wut zu bekommen.
Genauso wie man über Torlinientechnik etc. nachdenkt, weil das Spiel einfach schneller geworden ist (die Gegebenheiten sich eben verändert haben), sollte ebenso darüber nachgedacht werden, wie man die Betrüger an die Leine nimmt, die versuchen das Spiel zu manipulieren.
Was willst du denn machen? Mehr als Gelb kann man nicht geben. Und gegen Theatralik kann man schon gar nichts machen.
Meines Erachtens ist der Schiri auch in der Pflicht die Spieler zu schützen. Wenn also einer vor lauter schmerzen dies auch durch Gestik kundtut und nicht sofort wieder aufsteht, muss der Schiri berechtigt davon ausgehen, dass der Spieler hier doch ordentlich verletzt ist. Deswegen sollte dieser erst mal 5 Minuten an der Aussenlinie sich erholen (könnte ja doch was schlimmeres sein) und dann reingelassen werden, falls er sich doch auf wundersame Art erholt hat und nicht - wie praktiziert - sofort wieder rein dürfen. Dies würde eine Theatralik ab sofort nachhaltig unterbinden.
Also, jeder Spieler, der einen sterbenden Schwan mimt, muss unbedingt und sofort für 5 Minuten den Platz verlassen.
Und wie willst du entscheiden was Schmerz und was kein Schmerz ist?
Wenn ich Schmerzen hatte, war ich ganz froh über eine kurze Behandlungspause am Spielfeldrand. Wenn ich keine hatte, gab es auch keine Theatralik und bin gleich wieder aufgestanden. 5 Minuten also entweder für Schmerz abklingen lassen (was durchaus sinnvoll für die Gesundheit ist) oder zum Nachdenken, ob Theater nicht doch besser ins Theater gehört und hier nur absolute Unfairness praktiziert wird.
Vor allem schadet man dann sich und der eigenen Mannschaft mit unfairem Verhalten und 5 Minuten kann ganz schön happig sein.
Wahrscheinlich werden dann auch einige Trainer "umdenken" müssen ...
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