Der Blick auf die Aufstellung löste ein Stirnrunzeln aus. Bei der Champions League-Niederlage gegen den FC Liverpool verzichtete Dino Toppmöller auf einige seiner Top-Stars. Neben Jonathan Burkardt ließ der Cheftrainer auch Can Uzun auf der Bank, setzte dazu mit Ansgar Knauff und Jean-Mattéo Bahoya zwei Spieler in der Spitze ein, die diese Position nicht gelernt haben. Mit Uzun und Burkardt saßen überragende 13 Tore und fünf Vorlagen auf der Bank. Und das im bislang größten Spiel des Jahres.
Jetzt erklärte Toppmöller, wie er zu dieser Startformation kam: „Am Ende gilt es für uns, das große Ganze zu sehen. Wie viele Tage haben wir frei? Welche Spielspezifik ist gefragt? Wir hatten kaum Ballbesitz, sondern es ging um Tempo und Umschaltmomente“, erklärte Toppmöller Medienvertretern seine Entscheidung. Die Geschwindigkeit von Ansgar Knauff war elementar für den Spielplan der Hessen. Hinter der Kette zuschlagen – so stellte man sich das auf Frankfurter Seite vor. Während diese Taktik in der ersten halben Stunde funktionierte, verlor die SGE in Durchgang zwei ihre komplette Torgefahr. Besonders im eigenen Ballbesitz wirkten sie oftmals ideenlos. Dort wären Spieler wie Uzun und Farès Chaibi goldwert gewesen. Kommt es gegen Pauli durch diese Qualitäten wieder zum Wechsel im Zentrum?
Wie stark rotiert die Eintracht gegen St. Pauli?
Als nächstes empfangen die Hessen den FC St. Pauli. Die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin verlor die letzten vier Partien und steckt im erwarteten Abstiegskampf. Bei den Ambitionen, mit denen die Adlerträger in die Saison gehen, ist dieses Heimspiel ein Pflichtsieg. Als Champions League-Teilnehmer will die SGE wieder an der Königsklasse teilnehmen. Das betonte auch Toppmöller erneut: „Wenn du in dem Wettbewerb mitspielst, willst du natürlich wieder dahin. Das ist aber harte Arbeit. Wir müssen uns auf den Moment fokussieren. Wir sind in der Bundesliga nicht auf einem katastrophalen Weg. Wir können morgen wieder einen Riesenschritt für unser Selbstbewusstsein tätigen. Das wird eine brutal harte Nuss. St. Pauli ist unangenehm zu bespielen.“
Während die Gäste in den Laufstatistiken ähnliche Stärken wie die Eintracht aufzeigen, sind bei den Ballbesitzanteilen Vorteile für die Hessen erwartbar. Es bahnt sich ein Spiel an, in dem Uzun und Chaibi wieder ein Zeichen setzen könnten. Logisch auch, dass Jonathan Burkardt wieder auf dem Spielberichtsbogen unter den ersten elf Spielern landen dürfte. Und was macht Toppmöller mit der löchrigen Defensive? Bleibt er vorerst bei der Dreierkette oder rotiert er gar zurück – setzt auf eine solide Viererkette. Wo ist der Raum für Ellyes Skhiri, der bei seiner Einwechslung in Freiburg einen guten Auftritt ablieferte? Und Rückkehrern, wie Mario Götze, würde ein regelmäßiger Einsatz zu alter Stärke verhelfen. Ein Rhythmus käme auf. Wie zu sehen ist, stehen Toppmöller alle Optionen offen. Mit Ausnahme von Oscar Höjlund und Elias Baum kann er auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Ob das ein Fluch oder doch ein Segen ist, wird sich zeigen. So oder so ist nun verlieren verboten.






9 Kommentare
Ok, brutal harte Nuss ist jetzt bei Pauli nicht gerade angebracht. (Liverpool,Bayern,Atletico, da kann er vielleicht so sprechen)
Man muss niemanden größer machen als er ist.
Ernst nehmen muss man eh jede Mannschaft in der Bundesliga, das ist Voraussetzung und gerade für unsere Mannschaft in der derzeitigen Verfassung.
Sorry, Herr Toppmöller, dieses Spiel musste mit der besten Elf anfangen. Wir spielen Champions League, das Ziel und Lohn einer gesamten Saison. Die internationale Bühne ist nicht für Experimente geeignet, sondern eine tolle Möglichkeit zu zeigen, dass und wie wir Eintracht Frankfurt sind, die Mannschaft mit den Fans und der ganzen Region. Mich überzeugen sie nicht mit Ihren Argumenten. Es scheint so, als wäre die Aufgabe mittlerweile zu groß für sie geworden. Ich kritisiere sie ausdrücklich nicht als (einen geschätzten) Menschen, sonderlich einschließlich in Ihrer Position als Cheftrainer von Eintracht Frankfurt.
Der Erklärbär kann immer alles prima erklären, es hilft nur leider nicht, denn die Wahrheit liegt auf dem Platz und nicht in der Pressekonferenz.
Ich schrieb es zuvor schon im anderen Artikel - Wir reden hier von St. Pauli, einer 0815-Mannschaft aus dem Bundesliga-Keller und nicht von Real Madrid oder Paris SG! Es verwundert nicht, wenn sich sowas mit der Zeit bei den Spielern abnutzt und genau das sieht man auch auf dem Platz. Zudem macht man sich so auch unglaubwürdig vor der Mannschaft und vor allem den Fans gegenüber. Anderes Beispiel: Das Gleiche tat er u.a. nach dem Spiel in Madrid, als er Atletico als Top-Favoriten auf den CL-Titel nannte. Wie gut sie sind, hat man jetzt gegen Arsenal gesehen. Hier werden einfach schon wieder im Vorfeld Ausreden für ein mögliches Scheitern gesucht.
PS: gemäß seiner Begründung hätten Uzun & Burkardt dann auch gegen Bayern auf der Bank sitzen müssen. Die Entscheidung am Mittwoch war sowohl menschlich als auch sportlich eine einzige Frechheit! Menschlich deshalb, weil die beiden sich einen Startelfeinsatz im absoluten Highlightspiel mehr als verdient hatten.
was gibt es wieder am Trainer zu meckern ? Die ersten 30 Minuten hat die Eintracht verdient 1:0 geführt, also war die Mannschaft richtig aufgestellt. Alle aktuell verfügbaren Abwehrspieler haben gespielt, nur wie sie aktuell spielen, liegt eher an den Spielern und nicht an irgendeiner falschen Taktik oder falschen Aufstellung. Tuta sein Ersatz -Amenda hat ja gespielt, war er gut?
Amenda wurde vor über einem Jahr als Ersatz für Tuta geholt, das haben wieder viele vergessen.
Wir haben auf der 9 und RV tatsächlich nicht viele Optionen daher bin ich froh das Burkhardt und Kristensen dosiert eingesetzt werden.
Aktuell haben einige Spieler eine Formkrise. Auf der Torwart-Position wurde richtigerweise ein Wechsel vorgenommen und diese Aufstellung hat gefruchtet. Es waren "nur" 5 Tore, anstatt mögliche 10
Respekt vor deiner Meinung, mit der du allerdings ziemlich einsam bist. Ich möchte nicht weiter ins Detail gehen. Schau auf das Ergebnis, darum geht's doch, oder? Schau auf die Serie der letzten Spiele. Noch Fragen?
Lerne endlich mal den entscheidenden Unterschied zwischen Meckern und sachlicher Kritik.
Hab gerade bisschen rum gestöbert und entdeckt das Juan Bernat vereinslos ist ,und er in Topform ist und Bock hat .... Ganz ehrlich mit dem kann man nichts falsch machen und vereinlose Spieler kann man ja verpflichten oder ? Komische Idee aber die Saison ist noch lang und Bernat in Topform kann ich mir gut vorstellen,einfach mal zum Probetraining einladen
Und ein Spieler aus der zweiten Bundesliga hat es mir seit zwei Spielen angetan,und zwar von Karlsruhe der Pinto Pedrosa (das Gegenstück zu Nene Brown)Rechte Schiene. Sollte man im Auge behalten .
Was ich nie begreifen werde, wenn der Trainer meint gegen übermächtige Gegner nur mit Kontern und entsprechend schnellen Spielern ri e Chamce zu haben, wss beider Führung auch super funktioniert hat, warum dürfen diese Spieler kein vorchecking betreiben?
Frag den Trainer, der kann immer gut erklären.
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