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Die Defensive konnte mit einem emotionalen Auftreten punkten. Rasmus Kristensen war dafür ein Antrieb. Foto: IMAGO / Lobeca

Diese Eintracht-Tugenden waren wichtig für den Sieg!

Jetzt wurde erstmal für Ruhe gesorgt. Mit dem 2:0-Heimsieg bewies die Eintracht, dass sie noch Spiele gewinnen kann. Es war kein Spektakel, das die Fans am Samstagmittag im Waldstadion bewundern konnten, doch gefährdet war der Frankfurter-Erfolg nie. Vor dem Pokal-Kracher gegen Dortmund ist die kurze Ruhe im Verein wichtig. Ebenso konnte endlich wieder zu Null gespielt werden. Erstmals, seit der ersten Pokalrunde beim FV Engers (5:0). Trainer Dino Toppmöller zeigte sich nach dem Spiel zufrieden und mahnte an, welche Eintracht-Tugenden wichtig für den Erfolg waren.

1. Die Zweikämpfe wurden mit Emotionen geführt. Ein Faktor, der dem Coach in den letzten Wochen oftmals fehlte. Auch deshalb agierte die Bank der Eintracht emotional, wollte diese Gefühle auf den Rasen transportieren. An der Seitenlinie legte es Toppmöller glatt hin, als er sich nach einem Foul von Rasmus Kristensen beschwerte. Doch genau diese Zweikämpfe waren nötig: „Das war eine der intensivsten Mannschaften der Bundesliga. Sie haben gut im Block verteidigt. Wir haben gemacht, was wir uns vorgenommen haben, wollten gut in den Zweikämpfen abschneiden und uns gegenseitig unterstützen. Wenn man die Mentalität der Defensiv-Spieler sieht, wie sie nach vorne Verteidigt haben… Auch das Foul von Rasmus: Das sind Zweikämpfe, die jeder hier im Stadion sehen will. Diese Zweikämpfe haben wir heute geführt. Unsere Offenivleute haben gut nach hinten verteidigt. Wir sind sehr zufrieden, dass wir hier ein souveränes Spiel absolviert haben. Hinten haben wir zu Null gespielt, vorne zwei Tore gemacht. Heute können wir zufrieden nach Hause gehen.“ 

2. Die Mentalität in der Mannschaft hat gestimmt. Nicht einmal drei Tage nach der bitteren 1:5-Niederlage gegen den FC Liverpool musste die SGE gegen den nächsten unangenehmen Gegner bespielen. Sicherlich brachten die Engländer nochmal ein anderes Kaliber auf den Rasen und dennoch war ordentlich Druck auf der Partie. Eine Niederlage gegen die Kiez-Kicker und in Frankfurt wäre es richtig unruhig gewesen. Umso mehr freute es Toppmöller, wie sein Team mit den Schwierigkeiten der Woche klarkam: „Die beste Antwort liegt auf dem Platz. Da kann ich vor dem Spiel auf Pressekonferenzen auch erzählen, was ich will. Die letzten Wochen waren auch im Kopf nicht einfach. St. Pauli ist eine der intensivsten Mannschaften der Liga, wir hatten kaum 72 Stunden, um zu regenerieren und sind trotzdem über den Leistungs-Punkt gegangen.“

3. Zu Null: Eintracht Frankfurt kann verteidigen! Endlich. So kann man die Situation rund um die Frankfurter-Defensive einordnen. „Für das Gefühl der Jungs ist es wichtig, dass wir die Null gehalten haben“, sagte Toppmöller, der damit einen Grundstein gelegt sieht, um gegen Dortmund zu bestehen. Dafür müsse die Eintracht diese Mentalität auch ins Pokal-Spiel übertragen. In den letzten Spielen präsentierte sich die SGE als Schießbude der Liga, ein 5:1 war inzwischen zu einem beinahe normalen Ergebnis geworden. Ein Spiel zu Null tut der Verteidiger-Seele gut.

4. Bestens vorbereitet: Die Taktische Ausrichtung war perfekt. Für den Gegner aus Hamburg hatte Toppmöller einen klaren Plan. Für die Defensive, aber auch für die Offensive. Hinten sollte mut Mut verteidigt werden und vor allem nach vorne! Das trieb Toppmöller auch von der Seitenlinie deutlich an: „Wir haben in den letzten Wochen oft angesprochen, dass wir in unserer Bahn den Mut bruchen, nach vorne zu verteidigen. Wenn der Ball in deiner Spur ist, sollen wir lieber nach vorne verteidigen, anstatt sich fallen zu lassen. Dann geben wir dem Gegner Zeit, um die richtige Entscheidung zu treffen. Das hat Rasmus heute gut gemacht, aber auch Robin und Arthur, weil es in der Position am Wichtigsten ist.“ Um Tore zu erzielen, wollte Toppmöller, dass seine Mannschaft die Bälle in die Tiefe spielt. Den Raum hinter der Abwehrkette suchte die Eintracht bereits in der Champions League. Gegen Pauli fruchtete diese Ausrichtung besodners. Beide Tore von Jonathan Burkardt entstanden in Situationen, in denen der Ball hinter die Kette gespielt wurde. „Unser Plan war es, sie nach hinten zu zwingen. Am Ende schießen wir beide Tore so: Wir spielen zwei Bälle hinter die Kette, bei denen du auch die Laufwege machen musst.“ St. Pauli durfte spüren, was es heißt, gegen Eintracht Frankfurt zu spielen. So wollten es die Verantwortlichen.

8 Kommentare

Fallback Avatar 1. Thomas66 26. Oktober 25, 10:02 Uhr

Nochmal, ich bin froh über den Sieg, weil er wichtig für den Kopf war, aber was DT da an Kommentaren abgegeben hat, das habe ich im Spiel nicht gesehen und ich glaube, viele andere auch nicht.
Wir bräuchten definitiv mehr Mentalitätsmonster wie Kristensen, aber das fehlt aktuell überall. Er war der Einzige, der die Zweikämpfe mit dem Messer zwischen den Zähnen geführt hat. Dass wir zu null gespielt haben ist den glücklichen Umständen zu verdanken, dass Pauli einfach schlecht war und die wenigen Chancen nicht genutzt hat.

Bestens vorbereitet??????? Null Struktur, null Emotionen und null Biss und man hatte das Gefühl, das niemand so wirklich wusste, was er zu tun hatte.

Das ist eben genau das, was ich immer meine. Man muss nicht immer alles schön reden. Man kann auch mal sagen, dass es eben nicht so ganz das gelbe vom Ei war, aber am Ende zählen eben nur die 3 Punkte. Mund abputzen und weiter geht es.

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@Thomas66: stimme Dir völlig zu. Klar bin ich froh über den Sieg, aber souverän sah das gestern zumindest im Stadion nicht aus.

Nach dem desolaten Auftritt am Mittwoch hab ich erwartet, dass hier ein Team mit Messern zwischen den Zähnen aufläuft. Das habe ich nicht gesehen. Ja, Kristensen haut sich immer voll rein, auch Theate gefiel mir beim nach vorne verteidigen immer wieder gut. Andererseits geht mir das weiterhin körperlose und lethargische Spiel von Shkiri so auf den Senkel, Chaibi ist da ja Ich nicht viel besser - und das in der so wichtigen Rolle im DM.

Eine Taktik oder überhaupt ein Konzept im Spiel nach vorne konnte ich nicht erkennen. Auf mich wirkte das alles eher konfus und planlos, sehr zufallsgetrieben. Wenn man ehrlich ist war Pauli extrem schwach und ungefährlich und hat vor den beiden Toren jeweils individuelle Fehler gemacht.

Also, ich freue mich, der Sieg ist ein Lichtblick und war hoffentlich der Startschuss zum Turnaround, aber es gibt keinen Grund, jetzt abzuheben und alles in den Himmel zu loben. Am Dienstag werden wir sehen, wo wir wirklich stehen.

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Fallback Avatar 3. Werner 26. Oktober 25, 10:36 Uhr

Das war kein Spaziergang aber Pauli hat nicht wirklich eine Chance gehabt.
Ok das abseitstor.
Das ist halt so wenn du verunsichert bist.
Aber ganz klarer Plan und genauso umgesetzt lieber mal ein 1:0 als ein 4:2.
Jetzt denke ich ist auch von Robin und Arthur der Kopf frei.
Rasmus ist eine Maschine.

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Fallback Avatar 4. frankfurter jung 26. Oktober 25, 10:56 Uhr

Zumindest wurde diesmal mit der Aufstellung nicht experimentiert. Jonny bewies seine Klasse, war sehr effizient. Wohltuend, dass diesmal die Null stand, wenn auch gegen die Tor-Minimalisten aus Pauli. Vielleicht der Beginn einer neuen Stabilität, nach dem Dortmund-Spiel sind wir schlauer. Mit der gleichen Startaufstellung, bis auf vielleicht einen Wechsel (Larsson für Chaibi). Die Kombination Shikri und Larsson hat, nach meiner Erinnerung, letzte Saison noch am besten funktioniert. Allerdings, Larsson noch immer nicht in Topform und der Pass von Chaibi auf Burkardt zum 2:0 war natürlich stark. Für die Sechserpositionen besteht großer Handlungsbedarf, nicht nur wegen des bevorstehenden Afrika-Cups. Wir werden sehen.

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Avatar Ob Stehblock, VIP-Loge, Currywurst oder Handkäs-Häppchen - Hauptsache SGE4EVER.de! Denn der User unterstützt das Onlinemagazin mit einem monatlichen oder jährlichen Betrag und genießt zudem besondere Vorteile: Werbefreiheit, Gewinnspiele etc. 5. timen21 26. Oktober 25, 11:09 Uhr

Das war insbesondere aufgrund der Rahmenbedingungen kein leichtes Spiel. Die Mannschaft hat das aber souverän und recht abgeklärt gelöst. Das war was gestern gezählt hat. Keine Gala, aber die Punkte eingefahren. Nicht mehr aber eben auch nicht weniger. Daher darf man auch mal zufrieden sein. In der Liga fehlen uns im Grunde nur die 3 Punkte aus dem Union Spiel. Mit denen wären wir exakt im 2-Punkte Schnitt. Extra Lob von meiner Seite für Chaibi für zwei entscheidenden top Flanken vor den Toren und natürlich für Johnny. Und ich habe Wahi gestern im Stadion genau beobachtet. Das Pressing ist leider zu halbherzig, aber mit Ball hatte er echt gute Aktionen inkl. Top-Pass auf Ritsu.

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Fallback Avatar 6. hessecgn 26. Oktober 25, 11:40 Uhr

Ich finde hier und unter dem letzten Artikel finden sich ganz viele interessante Kommentare.

Auch ich sehe die Notwendigkeit, Selbstvertrauen aufzubauen und insofern interpretiere ich Toppmöllers Aussagen einfach mal wohlwollend als Versuche der Autosuggestion anstatt als Realitätsbeschreibungen - hoffe allerdings, dass intern keine Selbstzufriedenheit eintritt.

Ob die Zweikampfführung wirklich ein Ruhmesblatt war, wage ich zu bezweifeln. Laut Kicker-Statistik gingen die Duelle ja leicht an St. Pauli.

Ich fand uns nach hinten tatsächlich leicht stabilisiert, will aber unterstreichen, was ja auch in der dankenswerterweise von hansei unter dem letzten Artikel verlinkten Analyse steht: Wir haben große Probleme, sofern unsere erste Pressinglinie einmal überspielt ist und sind Ultra anfällig nach Ballverlusten.

Nach vorne fand ich uns leider ziemlich ideenarm. Die beiden Tore sind auf einen hellwachen Burkardt zurückzuführen - ihre Entstehung ist aber in beiden Fällen ziemlich unwahrscheinlich bzw. ziemlich glücklich gewesen.

Gerade vor dem Duell gegen den BVB ist es gefühlt so, dass der Abstand zu denen wieder etwas größer geworden scheint.

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Avatar 7. francoforte1899 26. Oktober 25, 11:46 Uhr

Endlich mal wieder ein Sieg, war echt wichtig in jeder Hinsicht. Burkardt/ Zetterer Top. Brauchen aber trotzdem auf jeden Fall Verstärkung in der Winterpause und das auf mehreren Positionen. Aus Wahi werde ich einfach nicht schlau- echt Schade!! Bitte Noel Futkeu zurückholen ich glaube er wäre dann soweit… Angeblich haben wir eine Rückkaufklausel von „nur“ 1,3 Mio. Euro. Nur die SGE!!!!!!!!

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Fallback Avatar 8. hessecgn 26. Oktober 25, 11:56 Uhr

Interessant fände ich es im Übrigen mal, wenn etwas vertiefter auf Hugo Larsson eingegangen würde. Man könnte sagen: das ist ja schon finanziell relevant, weil er in Krösches Portfolio ja eigentlich eines der wichtigsten Assets ist und allenthalben davon ausgegangen ist, dass im Sommer der Marktwertgewinn realisiert werden soll.

Irgendwie stagniert er seit einiger Zeit. Er war ein beeindruckender Frühentwickle mit unfassbaren Anlagen, aber tritt nun ein wenig auf der Stelle. Sein Anspruch müsste es doch eigentlich sein, jedes Spiel zu spielen und zumindest in der Bundesliga zu dominieren. Rein athletisch wünsche ich mir manchmal, dass er mal eine goretzkamäßige Transformation durchmacht und dadurch auf dem Platz noch ein bisschen mehr Chef und Autorität wird. Überhaupt solle man ihn vielleicht mal Rode als Mentor zur Seite stellen.

Denn er wird ja angeblich bei Real und wer weiß noch wo gehandelt. In den letzten (auch internationalen) Spielen fehlt mir aber völlig die Fantasie, wie er sich in solchen Umfeldern durchsetzen soll - und auch dass solche Teams ernsthaft an ihm interessiert sind. Oder hat er den Wechsel schon so fest im Hinterkopf, dass er schon jetzt keine Verletzungen will um nichts zu riskieren?

Irgendwie scheint mir Hugo Larsson - vielleicht wegen seiner unaufgeregten skandinavischen Art - auch medial etwas unter dem Radar zu fliegen.

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