OcceanDas Urteil des Mainzer Arbeitsgerichts im Rechtsstreit zwischen dem FSV Mainz 05 und seinem ehemaligen Torhüter Heinz Müller hatte in der vergangenen Woche für Aufsehen im Profifußball gesorgt. Müller hatte gegen die Befristung seines Arbeitsvertrages in Mainz geklagt und dabei Recht erhalten. Folglich besteht sein Kontrakt beim Bundesligisten weiter. Sollte das Urteil auch bei den weiteren Instanzen wie Landesarbeits- und Bundesarbeitsgericht rechtskräftig bleiben, würde eine Aneinanderreihung von befristeten Verträgen im Profifußball so nicht mehr möglich sein.

Nun befürchten die Bundesligisten, dass der Fall „Heinz Müller“ weitere Klagen von Spielern nach sich ziehen wird. Mainz-Präsident Harald Strutz äußerte sich unlängst zu den Befürchtungen: „Wenn es dabei bleibt, dass Profiverträge nur unter gewissen Voraussetzungen unter dem Teilzeit- und Befristungsgesetz gefasst werden können, hat das eine grundsätzliche Bedeutung.“ Kein Verein könne es sich erlauben nur noch unbefristete Verträge abzuschließen. „Wir hätten dann 50,60 Profis im Kader„, so Strutz weiter. Außerdem habe er Angst, dass sich andere Spieler an Müller ein Beispiel nehmen und nun versuchen ebenfalls ihre Vereine zu verklagen.

Wie einschlägige Medien heut in der Früh berichten, bahnt sich ein ähnlicher Fall nun auch bei Eintracht Frankfurt an. Olivier Occean, erst im Januar leihweise zum Odds BK nach Norwegen gewechselt, scheint nach dem Ende seine Leihe längerfristig mit den Hessen zu planen. Sein Vertrag bei Eintracht Frankfurt läuft derzeit noch bis zum 30.06.2016 und soll laut seinem Berater-Team von ac SPORTS GROUP auch darüber hinaus weiter gelten. Sein Berater äußerte sich dazu wie folgt: „We assume that the contract of Olivier Occean will be beyond the year 2016“ (übersetzt: „Wir gehen davon aus, dass der Vertrag von Olivier Occean auch über das Jahr 2016 hinaus Bestand haben wird.„) Auch der Stürmer selbst twitterte über seinen Account: „I’m looking forward to playing for #SGE again.“ (übersetzt: „Ich freue mich darauf wieder für die #SGE zu spielen.“). Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen schloss im November 2014 noch eine Rückkehr in die Mainmetropole aus. „Er wird sicher nicht zurückkommen„, berichtete er damals dem Hessischen Rundfunk. Das Mainzer Urteil könnte nun aber Bewegung in die Sache bringen und die eigentlich abgeschlossene Personalplanung mit dem 33-jährigen wieder zum Thema werden lassen. Bruchhagen wollte sich zu den Äußerungen von Occean derweil nicht äußern. Bruno Hübner kündigte unterdessen aber an, eine zeitnahe Einigung mit dem Spieler zu erzielen: „Ich denke schon, dass wir das hinbekommen.

Der Kanadier wechselte zur Saison 2012/2013 nach Frankfurt und unterschrieb dort einen befristeten Vertrag bis 2015. Nach einer verkorksten ersten Saison, wurde er für zwei Jahre nach Kaiserslautern verliehen, wodurch sein Kontrakt bei der Eintracht automatisch um ein weiteres Jahr verlängert werden musste. Es gibt nach dem Gesetz nur zwei Möglichkeiten für eine Befristung: entweder eine Gesamtdauer von maximal zwei Jahren oder weil ein Sachgrund dafür vorliegt, so das Arbeitsgericht. Die Höchtbefristungsdauer ist bei Occean, ähnlich wie bei Müller, bereits überschritten. Hat sich die Eintracht also ein Eigentor geschossen, als man den ehemaligen kanadischen Nationalspieler nicht verkauft hat, sondern dessen Vertragsende durch eine Leihe noch weiter hinausgeschoben hat?

Am 02.04. nun die Auflösung: April, April! Natürlich handelte es sich hierbei nur um einen Aprilscherz, der auch von einigen als solcher entlarvt wurde 🙂

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10 Kommentare

  1. Eine Leihe könnte durchaus als Sachgrund angesehen werden, also ähnelt der Fall Müller nicht dem von Oliver o

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  2. Ich dachte, der Aprilscherz war, dass wir gestern kein Gegentor bekommen haben?!?!?! War für mich ähnlich realistisch

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  3. @5
    auch nicht schlecht aber gestern war ja nicht der 1. April 😉

    an Occeans Stelle hätte ich schon ein schlechtes Gewissen für so wenig Leistung so viel Geld in den Letzten Jahren bekommen zu haben und ich würde Ihn auch nicht so einschätzen, dass er die Eintracht noch mehr schröpft wobei man im Allgemeinen nicht vor Spielern Angst haben muss, dass die auf den selben Zug wie Müller aufspringen sondern eher vor deren Beratern.

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  4. Ich würde fast wetten, dass Occean von allen Fußballern, die seit Beginn 1994 für die Eintracht in der Bundesliga aufgelaufen sind und mehr als 5-10 Einsätze hatten, mit den besten persönlichen Punkteschnitt hat. Gefühlt wird Occean dagegen als einer der unfähigsten Spieler angesehen, die je für die Eintracht spielten. Hier gibt es also eine Diskrepanz, die man mal fair aufarbeiten sollte.

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  5. Sehe ich genauso alpi. Occean mit einer Dauerkarte und Eintrachttrikot im WaldStadion.

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