Bitterer Ausfall: Wie ersetzt die Eintracht Mario Götze?

Die Niederlage und das damit verbundene Ausscheiden gegen die Tottenham Hotspurs war ärgerlich. Besonders bitter war sie deswegen, weil der überragende Mario Götze bereits nach einer knappen Viertelstunde verletzt ausgewechselt wurde. „Es ist mit Sicherheit mehr als eine Zerrung. Wir hoffen, dass er im Laufe der Saison nochmal auf dem Feld stehen wird. „, zog Dino Toppmöller nach dem Spiel eine erste, unbefriedigende Prognose. Am Karfreitag vermeldet die SGE dann die Diagnose Muskelverletzung im Oberschenkel. Damit wird der Weltmeister „bis auf Weiteres“ ausfallen. Vor der heißen Schlussphase gilt es nun diese Personalie zu ersetzen. Doch welche Optionen bieten sich Toppmöller?

Chaibi und Uzun bei weitem nicht auf Götze-Niveau

Für Götze kam gegen die Spurs Farés Chaibi in die Partie. Gegen Heidenheim noch aufgetrumpft, wirkte der Algerier, der zugegebenermaßen spontan und unvorbereitet aufs Feld kam, in seinen Aktionen unglücklich und auch seine Hereingaben nach Standards waren allesamt ungefährlich. Einzig ein Freistoß aus größerer Distanz sorgte für Gefahr. Auch Can Uzun konnte nach seiner Einwechslung nicht für von ihm gewohnte herausragende Einzelaktionen sorgen. Zudem weißen beide nicht Götzes Arbeit gegen den Ball und Cleverness im Spiel mit dem Ball vor.

In Bochum und Bremen spielte Götze auf der rechten Seite, wodurch Hugo Larsson auf die Zehnerposition rückte. Dafür ersetzten Oscar Højlund oder Tuta den Schweden im Zentrum. Es war jedoch nicht schwer zu erkennen, dass Larsson neben Ellyes Skhiri eine Position weiter hinten stärker ist. Unwahrscheinlich also, dass Toppmöller sich für diese Möglichkeit entscheidet.

„Es gibt die Überlegung, das System zu ändern“

„In den letzten Wochen hat es gut getan, im selben System gespielt zu haben. Jeder wusste auf seiner Position, was von Bedeutung ist“, analysiert Toppmöller. Sowohl defensiv als offensiv stimmten zuletzt häufig die Abläufe. Fast schon gegensätzlich ist nun Toppmöllers Gedanke, wie er Götze ersetzen will. Jedoch ist die Begründung nachvollziehbar: „Es ist absolut eine Überlegung das System auf zwei Spitzen anzupassen. Mit Elye Wahi, Igor Matanovic und Mishy Batshuayi haben wir neben Hugo Ekitiké drei Stürmer zur Auswahl.“

In der Hinrunden agierte die SGE meistens im 4-4-2, was allerdings dem geschuldet war, Ekitiké neben Omar Marmoush in einer Doppelspitze auflaufen zu lassen. Etwas ungewohntes wäre diese Systemumstellung also nicht für die Adler. Vor dem Spiel gegen Augsburg wird sich Toppmöller mit seinem Trainerteam zusammensetzen und entscheiden. „Es gilt jetzt eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen. Nicht nur für das kommende Spiel, sondern für die Schlussphase der Saison.“ 

Rückkehr zur Dreierkette?

„Natürlich gibt es immer mal wieder Anpassungen, aber wir haben definitiv die Möglichkeit mit zwei Spitzen aufzulaufen“, betont der SGE-Trainer. Gegen Augsburg wird es also spannend zu sehen, wen Toppmöller neben Ekitiké stellt. Sollte Wahi fit genug sein, könnte er erstmals von Beginn an auflaufen dürfen. Ansonsten scheint Mishy Batshuayi die erste Option zu sein.

Ebenfalls interessant wird die Entscheidung, ob die Hessen mit einer Dreier- oder Viererkette agieren werden. Mit einer Dreierkette könnte Toppmöller Nene Brown und Ansgar Knauff auf den Außenbahnen spielen lassen, wo sie tendenziell am besten sind. Jean-Matteo Bahoya könnte auf der Zehn hinter dem Sturm-Duo für Kreativität und Wind sorgen. Auch für Larsson könnten sich dadurch Möglichkeiten ergeben, sich mehr ins Offensivspiel einzuschalten. Gespannt werden die SGE-Anhänger vor dem Spiel in Augsburg auf die Aufstellung blicken, wie Toppmöller das System und den personellen Götze-Ersatz wählt.