Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Markus Krösche ist ohne Frage einer der erfolgreichsten Fußball-Manager der letzten Jahre. Foto: IMAGO / Hartenfelser

Besondere Einblicke in Transfers: Krösche über Marmoush, Batshuayi, Groß und Tel

Der Mai 2022 war ein ganz besonderer Monat für die Frankfurter Eintracht, denn zum ersten Mal seit 42 Jahren holten die Frankfurter wieder einen europäischen Titel in die Mainmetropole und versetzten damit die ganze Stadt in Ekstase!

Wie sehr ein solcher Titel für Fortschritt und Veränderung sorgt, verriet jetzt Markus Krösche im Podcast „Phrasenmäher“ der „Bild“, denn kurz nach dem Triumph bekam die SGE das Angebot, niemand geringeren als Superstar Cristiano Ronaldo zu verpflichten. Der Megastar verließ damals Manchester United und war auf der Suche nach einem neuen Klub. „Axel Hellmann  wurde damals kontaktiert. Er kam zu mir ins Büro und sagte: ,Wir können Ronaldo verpflichten.‘ Ich antwortete: ,Du willst mich wohl verarschen?‘“, erinnert sich der Sportvorstand und erklärte weiter, dass es sogar einen Finanzierungs-Vorschlag gab. „Ehrlicherweise habe ich den aber nicht gelesen. Uns war direkt klar: Das macht nicht wirklich Sinn“, so Krösche, der auch erklärte warum: „Ich habe mit Fabio Paratici, dem Ex-Manager von Juventus Turin, mal darüber gesprochen, wie sehr Ronaldo einen Verein verändert und dass man allein andere Hotels buchen muss, weil die Aufmerksamkeit so viel höher wird. Ronaldo wäre für Eintracht eine Nummer zu groß gewesen.“

Einblicke in den Marmoush-Transfer

Anstatt Ronaldo kam Randal Kolo Muani nach Frankfurt, schlug ein wie eine Bombe, wurde für 95 Millionen Euro an Paris St. Germain verkauft und wiederum durch Omar Marmoush ersetzt. Der Ägypter wechselte nun im Winter für rund 85 Millionen Euro zu Manchester City. Auch hier gab Krösche Einblicke in die Verhandlungen mit City-Manager Txiki Begiristain: „Ich habe Txiki gesagt, dass es im Winter schwierig ist, Ersatz zu finden und wir es nur machen, wenn es außergewöhnlich ist – und dann habe ich 80 Mio. Euro als unseren Preis genannt.“ Sein Gegenüber habe dies verstanden und sich hier sehr professionell verhalten. Nach recht kurzer Zeit – wohl eine weitere Forderung der SGE – war der Deal dann perfekt: „Am Ende ging es um kosmetische Annäherungen, mit denen alle leben können. Das ist auch ein Credo von mir: Am Ende müssen alle zufrieden sein.“ Er habe hier bewusst die Summe genannt, die die Hessen erzielen wollten. Dies mache er zumeist so, verriet der 44-Jährige: „Ich versuche, sowohl bei Verkäufen als auch bei Käufen die Zahl fortzugeben und damit klarzumachen, in welchem Rahmen man sich bewegt.“

Nachdem der Transfer dann vollzogen wurde, ging es schnell an die Suche nach einem Nachfolger für Marmoush, der dann in Elye Wahi und Michy Batshuayi gefunden wurde. In den Verhandlungen mit möglichen Zugängen baut Krösche vor allem auf Emotionen: „Wir haben ein Präsentationsvideo, in dem wir den Klub, das Umfeld und die Stadt beschreiben, um so Emotionalität zu wecken. Das ist eigentlich immer mit dabei.“ Außerdem versuche er den Spielern das Erlebnis Eintracht Frankfurt näher zu bringen, zum Beispiel durch Karten für Europa League-Spiele. Besonders ins Schwitzen habe ihn der Transfer von Batshuayi gebracht. „Das war eine Frage von Sekunden. Wir haben die Formulare im Transfersystem der Fifa von drei Computern gleichzeitig ins System geladen. Um 20 Uhr musste alles drin sein, es war genau 20 Uhr“, verriet er.

Großes Team für große Transfers

Ob Wahi oder auch Batshuayi ebenso durchstarten wie es zum Beispiel Kolo Muani oder Marmoush im Frankfurter Trikot taten, steht derzeit natürlich noch in den Sternen, schon jetzt aber ist die Transfer-Bilanz der SGE in den letzten Jahren beeindruckend. „Wir haben ein sehr, sehr gutes Team, arbeiten mit drei Koordinatoren, die unterschiedliche Schwerpunkte haben: national, international, und datendigital, was immer ein wichtiger Faktor ist, um die Dinge objektiv einzuordnen. Da sind auch Mathematiker und Informatiker dabei“, erklärt Krösche das Team bei der SGE, welches im Hintergrund an Transfers und Scouting arbeitet. Dann geht es ans Eingemachte: „Einmal pro Woche diskutieren wir mit sieben, acht, neun Mitarbeitern über Spieler in einem Jour Fix, in dem jeder seine Meinung sagt – das fordere ich auch ein und will starke Leute um mich herum haben. Es kam auch vor, dass ich in eine Sitzung reingegangen bin und gesagt habe: Wir holen den Spieler – und rausgegangen bin ich mit einem ganz anderen.“ Aber trotzdem läuft nicht immer alles so, wie es sich Krösche vorstellt, denn es gab auch einige Spieler, die er nicht hat verpflichten können: „Zuletzt Pascal Groß, der dann von Brighton nach Dortmund gegangen ist. Das wäre ein Transfer gewesen, den ich gern gesehen hätte.“ Auch Mathys Tel wurde im Winter immer wieder mit der SGE in Verbindung gebracht. Der ehemalige Leipziger bestätigte Gespräche mit Bayern-Sportvorstand Max Eberl: „Max und ich kennen uns schon sehr lange und schätzen uns auch sehr. Wir haben darüber in der Anfangsphase des Marmoush-Transfers gesprochen. Es war auf jeden Fall eine Option, und die Bayern hätten es nicht so schlecht gefunden. Aber letztendlich hat sich der Spieler anderweitig entschieden (für Tottenham; d. Red.).“

8 Kommentare

Fallback Avatar 1. culo blanco 12. Februar 25, 07:48 Uhr

Hallo liebes SGE4ever-Team, Montag ist ja die Mitgliederversammlung mit der richtungsweisenden Entscheidung über die Kapitalerhöhung. Ich denke mal, hier sind die meisten Mitglied, daher wäre ein kleiner Artikel zum Thema super. Ist ja ein etwas kontroverses Ding, müsste m. E. allerdings durchgehen, der Schaden für den Vorstand wäre zu groß und ich denke, keiner will Stuttgarter Verhältnisse. Wie ist eure Meinung?

2
Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 50 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. Ball 12. Februar 25, 08:43 Uhr

"Ich versuche, sowohl bei Verkäufen als auch bei Käufen die Zahl fortzugeben"

Das ist original von der Bild "zitiert". Das Wort "fortzugeben" ist mir gestern schon in deren Artikel aufgefallen. Ich tippe auf automatische Transkription aus dem Podcast in Textform.

4
Fallback Avatar 3. Frankfurter Schlappekicker 12. Februar 25, 10:55 Uhr

Liebes SGE4-Ever Team,
ich fände einen Beitrag zur anstehenden Mitgliederversammlung auch super. Darüber hinaus würde mich auch eine Analyse zur finanziellen Situation der SGE interessieren. Wir haben in den letzten Jahren ein sehr hohes Transferplus erzielt… in welche Bereiche genau fließt das ganze Geld?

Des Weiteren war ich etwas überrascht über den Artikel vom Kicker neulich, in dem berichtet wurde, dass die Eintracht ohne den Verkauf von Marmoush wahrscheinlich ein Minus von ca. 35 Mio € erzielt hätte. Wie kommt das zustande?

Wie bereits erwähnt fände ich es spannend, wenn hierzu ein Beitrag erscheinen könnte, der diese ganzen Hintergründe etwas genauer beleuchtet!

0
Fallback Avatar 4. smitti 12. Februar 25, 12:56 Uhr

@3: gestern Abend hat Julian Franzke einen Artikel zur Kapitalerhöhung auf Kicker geschrieben

0
Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. Der User ist ein Dauersupporter und drückt seine Wertschätzung gegenüber SGE4EVER.de durch einen monatlichen oder jährlichen Betrag aus - der Bembel ist also stets gefüllt - Prost! 5. Fozzi 12. Februar 25, 13:53 Uhr

Ich kann mich nur demütig beim Fußballgott bedanken, dass wir scheinbar mit Hellman, Bobic und Krösche (ua) die richtigen Weichensteller hatten/haben.

Wenn jetzt das Spieler-Lohnbudget nicht überdreht wird, haben wir ein paar Jahre Spaß.

1
Avatar 6. SGE-SCOPE 12. Februar 25, 15:29 Uhr

Jau.. wie viele Kühnes und Tönnies` hätten einen Ronaldo aus Prestigegründen sofort geholt.

Gruß SCOPE

1
Fallback Avatar 7. hessiejames 12. Februar 25, 18:55 Uhr

Fakt ist das auch alle Mitglieder ab Juli heftig zu Kasse gebeten werden.
Außer Jugendlichen heißt das 90 eu. schon heftig.

0
Fallback Avatar 8. hessiejames 12. Februar 25, 19:01 Uhr Zitat - smitti @3: gestern Abend hat Julian Franzke einen Artikel zur Kapitalerhöhung auf Kicker geschrieben Path
0

Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.