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Der Ex-Profi ist in einer neuen Funktion bei der Eintracht tätig. Foto: Imago / Jan Huebner

Bastian Oczipka fordert Mut gegen Leverkusen

Eintracht Frankfurt gegen Bayer Leverkusen sind immer brisante Duelle, in denen Tore garantiert sind. Gerade die Verteidiger beider Teams müssen sich an die jeweiligen Offensivqualitäten ihre Zähne ausbeißen. Davon kann Bastian Oczipka ein Lied singen, der von 2012 bis 2017 das Trikot mit dem Adler auf der Brust trug. Bereits vor dem Hinspiel war der Ex-Profi zu Gast beim vereinseigenen Format „Im Herzen von Europa“. Vor dem Topspiel am Samstagabend gab es die Neuauflage, in der Oczipka auf das zweite Aufeinandertreffen seiner beiden ehemaligen Vereine blickte. Ungefähr vier Monate trennen beide Sendungen, eine große Zeitperiode, die der Ex-Adlerträger gut nutzte. Im vergangenen Jahr begann Oczipka ein einjähriges sogenanntes Traineeprogramm bei der SGE. „Es macht sehr viel Spaß. Damals war ich noch neu, gerade erstmal reingeschnuppert. Mittlerweile sind schon einige Stationen durch“, erzählte er. „Ich habe damals im Scouting angefangen, bin dann rüber in Zuschauerservice, Spieltagsorganisation, Team-Management, Finanzwesen und aktuell, passend zur Sendung, in der Spielanalyse.“  

„Zeit bei der Eintracht war super“

Geboren wurde der inzwischen 36-Jährige im nordrhein-westfälischen Bergisch Gladbach und lernte in der Nachbarstadt Leverkusen das Treten gegen den Ball. Im Alter von 18 Jahren schaffte er den Sprung zu den Profis. Sein ehemaliger Club liegt ihm dabei immer noch am Herzen: „Ich bin da mit neun oder zehn Jahren schon da hingegangen. Deshalb würde ich schon sagen, dass das mein Heimatverein ist. Ich habe die ganze Jugend dort gespielt bis zu den Profis hoch. Zwischendurch wurde ich ausgeliehen, aber habe noch ein Profijahr gespielt. Es ist deswegen bis heute noch so, dass das eine Mannschaft mit einer der besten Jugendarbeiten in Deutschland ist. Natürlich ist die Konkurrenz im Westen groß, aber es läuft schon sehr sehr gut.“ Eine besondere Erfahrung, die für den ehemaligen Linksverteidiger in Erinnerung bleibt und Fluch und Segen zugleich ist, ist das Champions League-Duell mit dem FC Barcelona und einem gewissen Lionel Messi. „Natürlich war es eine coole Erfahrung, aber zu dem Zeitpunkt damals hat es natürlich nicht so Spaß gemacht“, schmunzelte er. „Aber es war natürlich auch lehrreich, weil man generell eine Mannschaft gesehen hat, die viel besser ist als man selber und man gemerkt hat, dass auf ganz hohem Niveau die Spitze des Eisbergs immer dünner wird.“  

Auf seine Profikarriere blickt Oczipka insgesamt positiv zurück, angefangen mit dem kommenden Gegner der Hessen: „In Leverkusen war es so, dass ich eher über die Jugend gekommen bin und im Profibereich spielen durfte. Ich hatte meine ersten Bundesliga-Einsätze und habe mit Spielern wie Michael Ballack und Simon Rolfes gespielt. Da konnte ich mir schon einiges abgucken.“ An seine Zeit als Adlerträger erinnert sich der gebürtige Bergisch Gladbacher aber auch gerne. „Als ich nach Frankfurt gekommen, habe ich mich in der Bundesliga mehr etabliert. Hatte dann ein anderes Gefühl für alles. Die insgesamt fünf Jahre in Frankfurt waren super für mich, speziell die Europa-League-Spiele in Bordeaux, wo alle in orange waren, oder Porto.“ Besonders das 2:2 auswärts in der portugiesischen Hafenstadt hat sich Oczipka gemeinsam mit Marco Russ angeschaut. „Wir haben uns nochmal in der Analyse Szenen vom Spiel angeguckt. Da hat Marco in der Raute halblinks gespielt, ich dahinter, Russ hat sogar ein Tor gemacht, das sind Momente, die man sich gerne anguckt.“ 

Hauptaugenmerk auf Shootingstar Wirtz

Mit Omar Marmoush verlor die Eintracht kürzlich und schmerzlich ihren Senkrechtstarter, der ihr in der Hinserie in 26 Spielen 20 Tore und 14 Vorlagen bescherte. Sein Pendant auf der anderen Seite ist zweifelsohne Florian Wirtz. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der deutsche Nationalspieler wie Marmoush den nächsten Karriereschritt zu einem größeren Club macht, denn er gehört auch in dieser Saison zu den Hauptprotagonisten des Leverkusener Spiels. Mit 28 Torbeteiligungen in 36 Spielen ist er maßgeblich daran beteiligt, dass seine Mannschaft auch in der Spielzeit groß aufspielt. Oczipka warnt deshalb vor dem Youngster. „Er kann den letzten Pass im letzten Drittel immer genau im richtigen Timing spielen. das darf uns einfach nicht passieren, dass wir Flo Wirtz im Rücken von unseren Sechsern verlieren. Da müssen wir immer achtsam sein.“ Im Spiel gegen Freiburg beispielweise pressten beide Sechser den ballführenden Spieler, sodass Florian Wirtz genug Platz hatte und das Tor von Patrick Schick einleitete. Den Fehler darf aus Oczipkas Sicht die Mannschaft von Dino Toppmöller nicht machen. „Das müssen wir schon anders machen, dass wir mit einem Spieler auf den ballführenden draufgehen und Flo Wirtz wird trotzdem in der Tiefe aufnehmen, weil das gerade das Spiel von Leverkusen ist. Sie wollen ihn in der sogenannten roten Zone frei haben, sodass er dann die tiefen Pässe spielt.“ 

Auf der Suche nach Schwachstellen des Deutschen Meisters tut sich dabei auch der Ex-Leverkusener schwer: „Die Gegneranalyse in der Woche war in der Tat nicht so ganz einfach“, scherzte er und führte weiter aus: „Weil Leverkusen sehr variabel spielt und immer viele Ideen hat. Sie haben zwei absolute Topstürmer mit Boniface und Schick als Zielspieler. Gegen Bayern spielen sie wiederum ohne die Zielspieler, sodass sie nur die kleinen wuseligeren schnellen Spieler vorne haben. Das ist schon sehr schwierig, genau zu prognostizieren, wie Leverkusen spielen wird“, kennt aber die Waffe, mit der der Tabellendritte den kommenden Gegner wehtun kann: „Natürlich ist es so, dass jedes Spiel von ihnen gewisse Anfälligkeiten birgt. Ich glaube, wenn wir gerade im Umschaltspiel den Ball gewinnen und Leverkusen ein bisschen offen zwischen den Innen- und Außenverteidigern steht – Gut, dass Hincapie ausfällt, der hat Grimaldo immer den Rücken gestärkt – haben wir vielleicht Räume und können im Kontern etwas reißen.“ Wichtige Grundlage ist in Oczipkas Augen Mut: „Die Leipziger haben es gegen Leverkusen auch so gemacht, die teilweise vorne gut attackiert haben und Balleroberungen hatten. Es wäre schön, wenn es am Samstagabend auch so klappt. Aber dann muss Ekitiké den auch reinmachen“, sagte Oczipka abschließend mit einem kleinen Zwinker.

2 Kommentare

Fallback Avatar 1. Adlermacht 28. Februar 25, 10:52 Uhr

Ohke hoffentlich nicht so wie gegen die Bayern. LEV kann da in meinen Augen gnadenloser sein

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Fallback Avatar 2. adelaar 28. Februar 25, 17:43 Uhr

Egal wie's ausgeht, gegen Monsanto bietet sich ne hervorragende Chance unser Spielsystem zu kalibrieren. Selbst wenn wir nur streckenweise mithalten sollten, sämtliche Learning Benefits können schon gegen Ajax extrem wertvoll sein, da die recht ähnlichen Fussball spielen.

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