Ingolstadt 3Die Lage ist ernst. Erstmals in dieser Saison befindet sich die Frankfurter Eintracht in unmittelbarer Nähe zu einem direkten Abstiegsrang. Auf Relegationsrang 16 stehend bestreiten die Adlerträger am 25. Spieltag die Partie gegen den starken Aufsteiger FC Ingolstadt. Alles andere als ein Heimsieg wäre für die SGE der Supergau schlechthin. Dementsprechend groß ist der Druck, der auf der Mannschaft des mittlerweile sehr umstrittenen Trainers Armin Veh lastet. Läuft es an diesem Spieltag ganz schlecht für die Hessen, könnten sie auf einen direkten Abstiegsrang abrutschen. Die richtungsweisende Partie wird am Samstag, den 05.03.2016 um 15:30 Uhr von Schiedsrichter Sascha Stegemann geleitet, der bisher noch nie ein Spiel der Eintracht gepfiffen hat. Bisher wurden nur 38.500 Tickets für den Abstiegskrimi verkauft. Die Tageskassen haben somit wie gewohnt geöffnet.

DIE AKTUELLE FORM

In Frankfurt brennt der Baum. Nach der unnötigen Niederlage bei Champions League-Anwärter Hertha BSC, denen eine durchschnittliche Leistung zum Sieg reichte, wird die Situation für die Hessen immer prekärer. Mittlerweile steht die Veh-Elf sogar auf Relegationsplatz 16 und gerät durch die Siege von Bremen und Hoffenheim immer weiter unter Druck. Die Leistungen sämtlicher Spieler sind momentan vom Prädikat „bundesligatauglich“ weit entfernt. Dementsprechend groß ist die Sorge bei Verantwortlichen, Mannschaft und natürlich den Fans. Gab die erste Halbzeit in Berlin noch Grund zur Hoffnung, wurde dies in der zweiten Hälfte durch den Führungstreffer der Hertha durch Weiser wieder relativiert. Abwehr solide, Offensive schwach. Ganz schwach. Spieler wie Aigner, Ozcipka und Huszti laufen ihrer Form meilenweit hinterher. Jene, die Verantwortung übernehmen und Rede und Antwort stehen, sind sich des Ernstes der Lage zwar bewusst, aber entscheidendes Eingreifen auf dem Spielfeld findet auch durch Russ und Co. nicht statt. Gegen Ingolstadt kann es nur heißen: drei Punkte. Die Mannschaft muss endlich den Abstiegskampf annehmen und sich Beispiele an den Aufsteigern aus Darmstadt und eben Ingolstadt nehmen, die um jeden Zentimeter Platz kämpfen. Allein spielerisch, das haben die letzten Partien leider gezeigt, ist der Klassenerhalt mit dieser Elf nicht möglich.

Ganz anders läuft es bei Aufsteiger Ingolstadt. Was Trainer Ralph Hasenhüttl und seine Elf diese Saison leisten, ist aller Ehren wert. Mit 31 Punkten sind die Abstiegsränge in weite Ferne gerückt und es sollte mit dem Teufel zugehen, falls die Schanzer nochmal etwas mit dem Abstieg zu tun bekommen. Die Spielweise erzürnt teilweise die gegnerischen Mannschaften, da es doch teilweise sehr grob rüber kommt und einige Spieler auch überschnell auf dem Boden liegen. Aber der Erfolg gibt den Oberbayern recht. Erstaunlich ist hierbei auch die eigene Torausbeute: magere 18 Törchen stehen auf der Habenseite. Negativwert der Liga. Anderseits verfügen die Ingolstädter über eine gefestigte Abwehr und ließen nach Bayern und Hertha zusammen mit dem BVB nur 25 Gegentore zu. Das 1:1 gegen Köln am vergangenen Spieltag wurde überzeugend erspielt, zuvor blieb die Hasenhüttl-Elf auch gegen Bremen (2:0) und den HSV (1:1) ungeschlagen. Die SGE darf sich auf eine kompakt auftretende Elf einstellen, die kämpferisch und auch spielerisch überzeugt. Kein leichtes Unterfangen.

STATISTIK

Marco Russ und Alexander Meier
Marco Russ und Alexander Meier

Bisher gab es nur ein Duell zwischen beiden Teams in der Bundesliga. Dieses gewannen die Schanzer im Hinspiel gegen eine schwache Eintracht verdient mit 2:0. Zugleich waren dies die ersten Heimtore sowie der erste Heimerfolg des Bundesliga-Neulings.

Wissenswertes rund ums Spiel: Vor dieser Saison spielten beide Klubs nur 2011/12 in einer Liga. Hierbei verloren die Ingolstädter keines der drei Pflichtspiele gegen die Hessen. Die beiden Zweitliga-Partien endeten jeweils mit einem 1:1.  Mit 31 Punkten holte der FCI schon jetzt so viele Punkte wie der letztjährige Überraschungs-Aufsteiger in einer Saison (Abstieg).

Sperren: keine

DIE AUFSTELLUNGEN

Eintracht Frankfurt                                                                                                

Stefan Aigner muss aufgrund seiner 5. Gelben Karte in Berlin für ein Spiel aussetzen. Torjäger und Hoffnungsträger Alex Meier fällt wegen seiner Knieverletzung weiter aus. Fraglich, ob Trainer Armin Veh den Ungarn Huszti in der Startelf belässt. Zu schwach waren dessen letzte Leistungen.

Die voraussichtliche Aufstellung der SGE
Hradecky – Regäsel, Abraham, Zambrano, Oczipka – Stendera, Russ – Hasebe, Fabian, Huszti – Seferovic

FC Ingolstadt                                                                                                                

Bei Aufsteiger Ingolstadt sind alle Spieler einsatzbereit. Trainer Hasenhüttl wird aus diesem   Grund wohl keine Veränderungen in der Startelf vornehmen.

Die mögliche Aufstellung des FCI                                                                                   Özcan – da Costa, Matip, Hübner, Suttner – Roger – Groß, Christiansen – Hinterseer, Lezcano, Leckie

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9 Kommentare

  1. Ich habe einmal 10 Punkte aufgestellt, die aufzeigen sollen, wo es bei uns hapert.

    Vorab möchte ich aber betonen, dass für mich BH nicht zur Diskussion steht. Er hat sowohl im Sommer als auch im Winter hier viel Lob für die getätigten Transfers erhalten. Unsere Mannschaft ist eigentlich stärker besetzt als letzte Saison. Dass es mit der Leistung nicht klappt, liegt nicht an ihm, sondern von AV verschuldet.

    Rückblick:
    Letzte Saison waren wir sehr heimstark, erreichten Platz 9 und hätten durchaus noch mehr erreichen können. Wir hatten mit den stärksten Sturm der Liga! Unsere Schwäche war, dass wir zu viele Gegentore bekommen hatten. Das wiederum lag nicht nur an der Verteidigung (Ausnahme RV – und hätte schon zu Beginn der Saison gehandelt werden müssen), sondern auch an unserem defensiven Mittelfeld. Die Gegner kamen da viel zu schnell und zu einfach durch. Mit der Verpflichtung von Reinartz und Abraham wurden durchaus sinnvolle Verstärkungen geholt. Auch im Sturm wurde mit Castaignos nachgelegt. Der formschwache Inui wurde durch Gacinovic ersetzt. Das machte durchaus Sinn und fast alle hier im Forum waren eher optimistisch.

    Warum soll nun Hübner Fehler gemacht haben??? Die Spieler zeigten teilweise (Köln und Stuttgart), was sie zu leisten im Stande sind.

    Meiner Meinung nach kam der Einbruch schleichend, hervorgerufen durch falsche Entscheidungen des Trainers!

    1. Alex Meier war im Sturmzentrum unter Schaf Torschützenkönig. Er wurde aber ohne Not hinter die Spitze zurückbeordert.

    2. Das System wurde umgestellt. Über Außen läuft fast nichts mehr. Es werden wieder weite Bälle auf Meier gespielt, der dann weiterleiten soll (Parallele zur Abstiegssaison).

    3. Standards werden planlos in den Strafraum gedroschen! Wird das so angewiesen? Wenn nein, warum machen sie es immer wieder? Da muss ein Trainer eine Ansage machen – oder auswechseln.

    4. Einstudierte Spielzüge, Kreuzen hinter der Abwehr sind nicht zu erkennen. Selbst kurze Pässe gehen ins Leere, weil der Passgeber nicht weiß, wohin der Mitspieler läuft.

    5. Durchlaufen bis zur Grundlinie gibt es nicht mehr. Die Außen ziehen viel zu früh in die Mitte.

    6. Die Außenverteidiger (vor allem Oczipka) schalten sich Außen mit in den Angriff ein, werden aber nicht unterstützt – weder vorne, noch beim Zurücklaufen. Oczipka ist für mich die ärmste Sau auf dem Platz, weil er dafür auch ständig kritisiert wird. Früher hatten wir links wie rechts zwei Mann, die abwechselnd vorgestürmt sind und sich gegenseitig abgesichert haben. Heute geht alles stupide durch die Mitte, was einfach zu verteidigen ist.

    7. Kein Stellungsspiel hinter den Spitzen. Wir bekommen kaum einen zweiten Ball. Dafür aber Konter der Gegner.

    8. Schwache Spieler dürfen trotzdem immer wieder von Beginn an spielen. Es gibt keine Konsequenz für schlechte Leistungen.

    9. Gewechselt wird meist erst nach der 70. Minute, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Warum nicht auch mal zu Beginn der zweiten Hälfte einen frischen Mann bringen. Dann können sich zwei Spieler (Kittel/Waldschmidt, Aigner/Gacinovic) in 45 Minuten voll verausgaben – und der Abwehrspieler muss immer mitlaufen.

    10. Junge Spieler bekommen kaum eine Chance. Beispiel: Der Gewinner der Vorbereitung. Es ist eine Farce, wie wenig Spielzeit der bekommt!

    Diese 10 Punkte (und es gibt bestimmt noch mehr) zeigen, wo es hängt. Warum muss man das, was in der letzten Saison eigentlich gut funktioniert hat, verändern? Hätte man nur an den Schwächen gearbeitet, Spielzüge einstudiert und Standards geübt, wäre die Saison besser gelaufen. Jede Wette.

    Mit unserem Kader darf man nie und nimmer in die Abstiegszone kommen!!!

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  2. @1: Hut ab, sehr scharf beobachtet. Einiges ist mir auch aufgefallen, aber nicht alles.

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  3. Alles richtig. Dazu kommt, dass die Kaderzusammenstellung Planlos war. Spieler werden permanent auf der falschen Position eingesetzt. und in der Zentrale spielt der Anti-Fußballer Russ. Da kannst du nur Absteigen.

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  4. @1 Hervorragende Analyse!
    Da fragt man sich, warum das über Monate so hingenommen wurde oder anders gesagt, wenn’s dem Amateur (?) auffällt, wieso sieht es der Profi nicht?

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  5. Endlich jemand der meiner Meinung ist bei Oczikpa. Der muss auf der Seite alles machen – vorne und hinten… dann fehlt irgendwann halt die Konzentration. Wir spielen offensiv mit maximal 4 Spielern, der Rest bietet sich nicht mal an, wir machen die Räume nicht zu. Also das lerne ich doch schon in der Jugend, immer 3eck aufziehen, bei der Eintracht momentan Fehlanzeige! Die Frage ist einfach: warum hat es Veh damals geschafft und heute nicht? Waren Rode/Schwegler so dominant? War Inui doch so tragend? Ich hatte es schon mal gefordert – jetzt würde ich einfach die ganzen Jungen spielen lassen, schlimmer gehts ja nicht mehr… Gaci etc. bitte übernehmen sie. Ich wette wir haben für Gaci keinen 2 Liga Vertrag, der geht zu Mainz und in 2 Jahren für 15 Mio zu Schalke 😀

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  6. 1. Kleiner inhaltlicher Fehler – bei Ingolstadts Aufstellung sind 2 Änderungen im Vergleich zum letzten Spiel da (Christiansen und Suttner) ^^

    2. DANKE ADLERSIEG!!!!
    Totally agree!!!! Vor allem … ach … eigentlich nahezu alle Punkte vor allem 🙂
    Besonders das nicht Wechseln, das sinnlose Standardgedresche und das Vergraulen von jungen Leuten.

    Das einzige was ich quasi als Punkt 11 noch ergänzen würde: Aktuell spielt AV ja sehr defensiv, mag ja durchaus vertretbar sein in der aktuellen Situation, aber ich kann mich doch net hinten reinstellen und dann aber NICHT auf Konter spielen! Entweder ich machs Spiel oder ich verlege mich aufs Kontern. Es fehlt nahezu überall an Geschwindigkeit. Die Spieler dies könnten werden entweder geschnitten (GAci) oder vergrault (Kadlec – ungeachtet dessen was er hier für Leistungen gebracht hat, schnell war er!)

    Ich hoffe aufn dreckigen Sieg morgen á la Skibbe gg Pauli und trotzdem der Entlassung von AV!!!

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  7. Super Analyse !!! @adlersieg !
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    Zu den Schwächen gehört aber unbedingt , dass die sportliche Leitung und der Vorstand das Alles genau so seit Monaten analysieren könnte und müsste !
    Und natürlich müsste sie dann auch regulierend eingreifen . aber nein , nichts !
    AV darf immer ungestört weiter wurschteln !
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    Hoffentlich heute zum letzten mal !
    Forza SGE !

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