Kann Niko Kovac bereits im Saisonendspurt auf Marc Stendera bauen?
Kann Niko Kovac bereits im Saisonendspurt auf Marc Stendera bauen?

145 Minuten waren vergangen, als Athletik-Trainer Klaus Luisser mit den restlichen Spielern die letzten Runden um den Platz gelaufen war und eine Art Vorbereitungstraining beendete. Neben Jesús Vallejo, der die komplette Einheit voll durchzog, war auch Marc Stendera Mitglied dieser Laufgruppe. Der Mittelfeldspieler präsentierte sich am Mittwochvormittag in einer sehr guten Verfassung und wirkt inzwischen deutlich drahtiger, als es vor der langen Verletzungspause noch der Fall gewesen ist. Assistenztrainer Armin Reutershahn freute sich darüber, dass der 21-Jährige wieder voll belastbar ist. „Er hat gar keine Probleme mehr mit dem Knie“, gab der 57-Jährige zu Protokoll und wollte nicht ausschließen, dass Stendera womöglich doch noch eine Alternative für die aktuell laufende Spielzeit sein könnte: „Wir wollen die nächsten Trainingseinheiten abwarten und müssen schauen, wie gut er konditionell drauf ist. Es gibt ja solche Richtlinien, die sagen: ‚Ein Spieler braucht ungefähr so lange wie man verletzt gewesen ist um die alte Form zu finden.‘ Hier hoffen wir deutlich schneller auf einen Formanstieg.“

Für das in Kassel geborene Eigengewächs nähert sich das Ende einer langen Leidenszeit, die beim Relegationsrückspiel gegen den 1. FC Nürnberg begonnen hatte. Am 23. Mai vergangenen Jahres blieb er bei einem Dribbling im Rasen hängen und erlitt bereits in der zehnten Spielminute einen Kreuzbandriss im linken Knie. Die Rettung beobachte er von draußen, bei den Feierlichkeiten nach dem geglückten Klassenerhat war er bereits auf Krücken unterwegs. Zehn Monate später hofft das Trainerteam darauf, in den kommenden Woche eine weitere Alternative zu besitzen. Stendera zeigt im Training, weshalb er im letzten Jahr unter Ex-Coach Armin Veh der Hoffnungsträger war. Von seiner Passstärke hat er nichts eingebüßt, sein Schuss ist noch immer präzise, ferner glänzt das Talent mit ordentlichen technischen Fähigkeiten.

Neben Stendera begrüßte Niko Kovac noch einige andere Akteure auf dem Feld. Die beiden Torhüter der U19, Marius Herzig und Eric Gründemann, trainierten mit Moppes Petz und ersetzen Lukas Hradecky und Heinz Lindner. Mit Deji Beyreuther, Volkan Egri und Philipp Wörner wurden drei Abwehrspieler hochgezogen, dazu gesellten sich Mittelfeldspieler Raffael Cvijetkovic und Sturmtalent Nelson Mandela Mbouhom. „Einige von ihnen bleiben bis zum Testspiel“, sagte Reutershahn mit Blick auf die Begegnung gegen die Würzburger Kickers am Freitagabend. Es gehe darum, die jungen Akteure besser kennenzulernen und ihnen die Möglichkeit zu geben, bei den Profis reinzuschnuppern und zu sehen, was auf dieser Ebene verlangt wird. Vor allem Mandela fiel mit seiner engen Ballführung, gepaart mit Courage und Torinstinkt, positiv auf. Doch auch die anderen Jungspunde warfen sich rein und nahmen die erteilten Ratschläge des Trainerteams dankbar an.

Gespannt ging der Blick in Richtung der beiden Rückkehrer vom Samstagabend. Während Marco Russ voll mitziehen konnte und bis zum Schluss auf dem Platz blieb, musste Namensvetter Fabián die Übungseinheit vorzeitig abbrechen. Der Griff des Mexikaners ging allerdings nicht in Richtung Rücken, sondern an den Oberschenkel, wo er ein leichtes Ziehen verspürte. „Das war heute sehr intensiv“, machte sich Reutershahn keine Sorgen um Fabián und führte aus: „Was nützt es uns, wenn er heute voll durchzieht und dann wieder ein oder zwei Wochen pausieren muss? Er soll morgen wieder normal mittrainieren. Deshalb mussten wir so handeln.“

Eine erste Nachricht sendete der am Knie verletzte Mittelfeldspieler Makoto Hasebe via Instagram. „Die Vereltzung, die ich mir vor zwei Wochen beim Spiel in München zugezogen habe, war doch schlimmer als gedacht, sodass ich heute operiert werden muss. Es tut mir unheimlich Leid, dass ich in so einer wichtigen Phase sowohl der Eintracht, als auch der japanischen Nationalmannschaft nicht zur Verfügung stehen kann“, teilte er aus Japan mit. Reutershahn verteidigte dessen Entscheidung, in die Heimat zu reisen und sich dort operieren zu lassen: „Er ist dort bei seinem Arzt des Vertrauens und hat bereits gute Erfahrung mit ihm gemacht.“

Gar nicht anwesend war – neben den Nationalspielern – Omar Mascarell, der nach der Partie gegen den Hamburger SV noch ein paar muskuläre Probleme hat. Dafür kamen Shani Tarashaj und Andersson Ordònez auf das Feld und absolvierten ein individuelles Lauftraining. Der Schweizer soll noch in dieser Woche ins Mannschaftstraining einsteigen, grünes Licht gab es auch bei Ordònez, mit dem bald zu rechnen sei. Kovac darf sich darüber freuen, dass ihm für den am 1. April gegen Borussia Mönchengladbach beginnenden Saisonendspurt deutlich mehr Alternativen zur Verfügung stehen werden.

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14 Kommentare

  1. Schön, dass sich das Lazarett langsam lichtet. Hoffentlich ist es bei Hasebe auch nicht so schlimm und er kommt bald zurück. Einige Spieler von uns mussten fast jedes Spiel bestreiten und haben entsprechend ab und an nicht die Körner um 90 Minuten zu powern. Da ist es gut, wenn einfach mehr Alternativen da sind, ohne einen Leistungsabfall befürchten zu müssen.
    Wäre schön, wenn Stendera gegen Ende der Saison eine echte Alternative wird. Ich kann nicht abschätzen, wie es konditionell bei ihm läuft, da hatte er ja schon in der Vergangenheit einige Probleme, aber die Trainingseindrücke hören sich gut an. Wir bräuchten dringend jemanden mit Spielintelligenz und Passicherheit in der Zentrale. Fabian ist da bisher der einzige, aber er ist in der Offensive zu wichtig, um ihn nach hinten zu ziehen. Und auch wenn Russ durchaus eine Alternative im DM ist, würde er eher den Part des Ausputzers übernehmen und nicht das Spiel aufziehen. Das traue ich zurzeit nur Stendera zu, sofern er denn fit ist. Ich weiß, dass einige nicht so viel von ihm halten, aber vor der Verletzung war er der einzige, von dem etwas Struktur ausging und eine hohe Konstanz kann man von einem so jungen Spieler nicht erwarten.
    So oder so, Alternativen sind immer gut, gerade gegen Ende der Saison. Da kann man mal Spielern eine Pause geben und auch die Spieler wissen, dass sie ersetzt werden können und müssen nicht noch mehr Schmerzmittel nehmen als sonst, um die Belastung durchzuhalten.

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  2. Ich bin für Nelson Mandela Im Sturm gegen BMG, hat bestimmt mehr Torriecher als Hrgota und auf den hat sich noch kein Trainer eingestellt, kann eine Geheimwaffe sein. Hrgota kennen die in und auswendig

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  3. Weiß jd, was mit Medojevic ist?
    Von dem hab ich seit seiner Aussortierung im Januar (wegen Verletzungsproblemen) nix mehr gelesen.
    Kommt der jemals wieder auf die Beine?

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  4. @3: Ich sags mal so – Medo wird bei der SGE keine Rolle mehr spielen – angeblich soll es ihm nicht so schlecht gehen. Aber da warten wohl beide Seiten auf das Ende der Beziehung …

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  5. Würde Renat Dadashov auch gerne mal im Spiel sehen. Der weiß ja bekanntlich wo das Tor steht. Bin gespannt ob er nächstes Jahr weg ist oder einen langfristigen (5 Jahre) Vertrag bekommt bzw. überhaupt erst unterschreibt. Ist zu ihm irgendwas bekannt?

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  6. @Garik: Er war jetzt noch nicht im Training dabei – so schnell kann ihn Kovac auch noch nicht kennenlernen! Ich glaube nicht, das eine Nominierung von ihm für gute Stimmung im Jugendbereich intern sorgen würde. Er war weg und kam jetzt wieder – da muss schon ein bisschen aufgepasst werden, das nicht zu schnell irgendwelche Reihenfolgen durcheinandergeworfen werden. Sollte er tatsächlich das erhoffte Riesentalent sein, wird er bei der Eintracht schon noch seinen Weg gehen – jetzt aber einfach irgendwelche Jugendspieler in unsere Partien reinzuwerfen, bringt überhaupt nichts. Man erkennt schon deutlich im Training, wie viel die Rasselbande vom Riederwald noch lernen muss, wenn sie da gegen Abraham, Russ oder Vallejo in den Zweikampf gehen – das ist schon noch einmal etwas ganz anderes, als ein Gegenspieler in der U19 ;-).

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  7. @Christopher Danke für die Info!
    ‚angeblich soll es ihm nicht so schlecht gehen..da warten wohl beide Seiten auf das Ende der Beziehung‘
    Trainiert der dann bei der U19 .. könnte das so ein Frankfurter ‚Matmour-Fall‘ werden?
    Ich bin mir schon relativ sicher, dass die Kommunikation bei der Eintracht bei solch einem Fall besser ist als bei den 60ern. Aber jo, die Info klingt schon verdächtig nach ‚aussortiert‘.
    Es hieß im Januar ja nicht von Eintrachts Seite (im Vgl. zu Flum, Gerezgiher und Bunjaki), dass er sich einen neuen Verein suchen soll. Oder irre ich mich da? Bzw in seinem Zustand war das wohl schwer möglich.
    Gerade auf dieser Position, auf der wir ja nicht unbedingt überbesetzt sind ist das schon ein interessantes Thema, finde ich. Und Ende der Saison könnte man ihn ja u.U. mal ein paar Minuten reinwerfen. Wäre cool, wenn ihr zu dem Thema was finden würdet. Wobei mir lieber wäre, wenn keine Unruhe aufkommt … als unbedingt zu wissen, was mit ihm ist.

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  8. Als Hasebe bei der ziemlich bewundernswerten, jedoch letztlich leider überflüssigen Rettungstat mit dem Knie gegen den Pfosten gekracht ist, hat mir schon vom Zuschauen das Knie weh getan wie sonstwas. Es hätte mich eher gewundert, wenn da nichts ernstliches passiert wäre. Vermutlich ist der Knorpel beschädigt oder gerissen. Das kann eine Weile dauern.
    Und wenn ich mir Marc Stendera -nicht nur auf obigem Bild- momentan so anschaue, sollte neben dem obligatorischen Aufbautraining wohl auch nochmal das Thema Ernährung intensiver in den Fokus rücken. Ein rekonvaleszentes Knie freut sich nämlich über jedes Pfund, mit dem es weniger belastet wird – und nach meiner groben Schätzung reichen da
    10 Pfund weniger derzeit wohl noch nicht. Leider weiß ich, wovon ich rede…!
    Um halbwegs auf das Level des aktuellen Teams zu kommen, müsste er an Spritzigkeit und Schnelligkeit gegenüber vorigem Jahr eher deutlich zulegen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sein Come Back auch ein Schritt nach vorne werden könnte.

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  9. ich wusste nicht dass Medo noch verletzt ist. Ich dachte er wird einfach nicht eingesetzt seit er nicht mit nach Abu Dabi durfte. Ist er im Training zur Zeit dabei oder gehört er nicht mehr zur Mannschaft?

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  10. @braumergarnedruebberredde: Ich würde es im Falle Medojevic mal ganz mit deinem Nicknamen halten ;-). Und das Thema – hier bitte ich einfach um Verständnis – auch nicht weiter ausbreiten…

    VG

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  11. @christopher
    Interessant. Von wann ist denn das Foto? Dann habt ihr wohl schon länger kein aktuelles rausgeben.
    Ich will mich ja auch nicht in Sachen einmischen, die mich gar nix angehen. Aber soweit ich weiß, hatte Marc eigentlich schon immer zuviel auf den Hüften, das Thema ist ja nicht neu. Und wenn er sich damit nicht gründlich auseinandersetzt, dürfte das für seine Profi-Karriere ein kaum zu bewältigendes Hindernis sein. Ganz egal von wann dieses Foto stammt – wäre ich der mit der Pfeife neben ihm, würde ich ihm in etwa folgendes sagen: „Junge, bevor Du wieder auf dem Trainingsplatz erscheinst, machst Du neben Deinem Krafttraining solange Waldläufe bis Du 10 Kilos leichter bist und mir einen profitauglichen Ernährungsplan vorlegst…“

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  12. @zizou: Das Bild ist noch von Mitte/Ende Februar. Seitdem gab es jetzt auch nicht viele, die neuer waren. Seitdem sieht das bei Stendera deutlich besser aus – Generell hast du aber vollkommen recht: Er sollte generell sehr stark darauf achten, dass das in seiner Profikarriere besser kein Bäuchlein mehr heranwächst ;-).

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