Große Ernüchterung herrschte nach der 0:3-Heimpleite beim Samstagabend Topspiel gegen Spitzenreiter Bayern München. Der Rekordmeister befindet sich aktuell in der einer bestechenden Form und ist sicherlich einer großen Favoriten in dieser Saison auf den Titel in der Champions League. Die Hilflosigkeit der Mannschaft und das vor den Augen sichtbare Unterlegensein, hat bei den Hessen erst einmal für lange Gesichter gesorgt. Während die erste Länderspielpause vor ein paar Wochen aus Formsicht ungünstig kam, sehnt man sich jetzt nach einer Pause, um den Reset-Knopf drücken zu können. 16 Gegentore in den letzten vier Partien müssen verdaut werden.
Überraschenderwiese rückte Dino Toppmöller von seiner Vierkette in der Abwehr auch gegen die vermeintlich übermächtigen Bayern nicht an. Aurelio Buta ersetzte allerdings den formschwachen Nnamdi Collins, der Luft zum Durchatmen bekam. Zudem durften Hugo Larsson und Jean-Matteo Bahoya zurück in die Startelf. Ansgar Knauff und Fares Chaibi nahmen auf der Bank Platz.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Bayern München der elf zensierten Spieler den Wert 3,86. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 480 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
Nathaniel Brown: Früh kristallisierte sich heraus, dass Frankfurt auch gegen Bayern unterlegen ist. Brown war dabei aber einer der wenigen Lichtblicke, der zumindest phasenweise aus seinem Schneckenhäuschen sich raustraute. So entstanden über ihn doch ein paar Umschaltmomente, die klug initiiert wurden. Zählbares kam bekanntermaßen nicht dabei heraus. Doch der angehende Nationalspieler ist zumindest wieder nah an der Form aus der letzten Saison.
Jean-Matteo Bahoya: Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn sein Ausgleichstor gezählt hätte. Der Franzose verwertete die Hereingabe von Doan perfekt und schoss die Kugel unhaltbar in den Knick. Über ihn liefen viele Dribblings und Anlaufsituationen, die zumindest hin und wieder etwas Mut versprühten. Ansonsten war seine Leistung auch über weite Strecken dann überschaubar, sicherlich auch aufgrund fehlender Ideen seiner Kollegen.
Jonathan Burkardt: Offensiv bemüht, bot sich auf diverse Möglichkeiten an und konnte sich ab und zu festsetzen. In entscheidenden Momenten fehlte jedoch der letzte Pass oder das Auge für den Mitspieler. Ackert enorm viel für die Mannschaft.
Ritsu Doan: Zeigte Tempo und versuchte, das Offensivspiel zu beleben, insbesondere über Außen. Doch die Defensivarbeit gegen Bayern machte ihn sichtbar müde – nach vorne zu selten mit Durchschlagskraft. Leider wurde seine Offensivaktion vor dem zurückgepfiffenen Ausgleich von einem Handspiel begleitet.
Ellyes Skhiri: Einer derjenigen, der konstant arbeitete und viele Wege ging. Häufig das Bindeglied zwischen Abwehr und Mittelfeld, aber auch er fand kaum Mittel gegen konsequentes Passspiel der Münchner. Wichtig aber, dass er wieder zurück ist.
Can Uzun: Sein Einsatz stimmte. Die gewissen Momente, die er zuletzt kreieren konnte, blieben aber aus. Bayern hatte explizit ein Auge auf ihn und störte frühzeitig.
Hugo Larsson: Versuchte immer wieder, das Spiel von hinten anzukurbeln, war jedoch wenig variantenreich. Unter Druck oft auf Sicherheit bedacht – so kam wenig Kreatives zustande.
Arthur Theate: Solide bei vielen Zweikämpfen, versuchte die Defensive zu stabilisieren. Doch die Bayern überluden seine Seite mehrfach und bei der Spieleröffnung fehlte gelegentlich die Präzision. Die Abwehrreihe bleibt aktuell ein großes Problem. Hier besteht definitiv Aktionsbedarf.
Aurelio Buta: Schwer einzuordnender Auftritt von Buta. Nach vorne nicht so explosiv wie Brown. In der Defensive war er teilweise enorm überfordert, bekam aber auch nur selten die notwendige Unterstützung.
Kaua Santos: Musste wieder mehrfach hinter sich greifen. Hatte Glück, dass sein Abräumen gegen Harry Kane ohne Folgen blieb, weil zuvor eine Abseitssituation entstand. Die Frankfurter Nummer 1 ist aktuell nicht in der Lage, seinen Vorderleuten Struktur und Sicherheit zu geben.
Robin Koch: Der Fels in der Brandung wackelt aktuell beachtlich. Vor allem bei Standardsituationen schätzte er vieles zu leichtsinnig ein. Er kam zudem immer wieder einen Schritt zu spät. Aktuell ist der Kapitän wohl im größten Formtief seit seiner Verpflichtung.
Ein Kommentar
Im Moment überzeugt mich außer FC Bayern München gar keine Mannschaft in der Fußballbundesliga.
Ich kann nur hoffen, dass wir schnell die Kurve bekommen und uns in der Tabelle dort einordnen können, wo wir spielerisch stehen sollten. Und damit meine ich wieder einen Platz unter den ersten vier Mannschaften.
Mir ist auch aufgefallen, dass unser Trainer in der Sommerpause die Mannschaft zu hoch mit zu frühem Gegenpressing eingestellt hat. In den Testspielen in den USA gab’s auch viel zu leichte Gegentore, weil die Mannschaft zu schnell überlaufen wurde. Da habe ich schon gedacht, dass das nicht gut gehen kann auf Dauer.
Auf der anderen Seite wissen wir aber auch, dass Dino Toppmöller lernfähig ist und die Mannschaft entsprechend einstellen kann.
Alles wird gut 👍😎
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