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Uli Stein spielte von 1987-1994 für die SGE. Foto: IMAGO / Zoonar

„Zeit, sich festzulegen“ – Uli Stein kritisiert Torwart-„Theater“ der Eintracht

Die Torhüter-Position der Frankfurter Eintracht entwickelte sich in den letzten Monaten immer mehr zum großen Diskussionsthema rund um die Hessen. Nach dem Abgang von Vereinsikone Kevin Trapp zum Paris FC, der langwierigen Verletzung von Kauã Santos und der Verpflichtung von Michael Zetterer herrscht seit Monaten ein Hin und Her, das nun auch Torwart-Legende und Ex-SGE-Keeper Uli Stein deutlich kritisiert hat.

Die Ausgangslage vor der Saison war klar: Santos hatte in der vergangenen Spielzeit den Stammplatz von Trapp übernommen und sich mit starken Leistungen zum neuen Gesicht im Frankfurter Tor entwickelt. Doch ein Kreuzbandriss den sich Santos im Europa League-Viertelfinale gegen die Tottenham Hotspurs zuzog, stoppte den 22-Jährigen, woraufhin Trapp die Saison beendete, mit der Mannschaft in die Champions League einzog und sich so sein eigenes Denkmal bei der SGE weiter ausbaute. Vor dieser Spielzeit aber änderte sich einiges, denn Trapp entschied, den Verein zu verlassen und nach Frankreich zu Paris FC zu wechseln. Damit stand die Eintracht ohne ihren erfahrenen Keeper da, während Santos, selbst damals noch 21 Jahre jung und ohne viel Erfahrung unterwegs, noch nicht wieder fit war. Im Pokal musste Jens Grahl ran, im Anschluss reagierten die Verantwortlichen um Sportvorstand Markus Krösche und verpflichteten Michael Zetterer vom SV Werder Bremen. Der 30-Jährige stand zum Start der neuen Saison zwischen den Pfosten, wurde dann aber ausgewechselt. Kaum war Santos genesen, erhielt er wieder den Vorzug. Der Brasilianer stand bei der 3:4-Niederlage gegen den 1. FC Union Berlin im Kasten und feierte hier sein Comeback. Allerdings folgte eine Reihe von Spielen mit vielen Gegentoren, in denen Santos zwar oft machtlos war, trotzdem kein wirklich gutes Bild abgab. Beim 2:2 gegen den SC Freiburg war er dann für das späte 2:2 der Freiburger verantwortlich, als er bei einem Freistoß völlig falsch postiert war. Die Folge: erneuter Torwartwechsel, zurück zu Zetterer. Seine SGE4EVER.de Noten im Überblick: Union Note 3.5, Gladbach Note 3.5, Atletico Note 4.0, Bayern Note 4,5, Freiburg Note 5.0. Das Talent bekam von Spiel zu Spiel schlechtere Noten.

Ein Vorgehen, dessen Art und Weise bei Ex-Eintracht-Keeper Stein für Verwundern sorgte: „Aufgrund der Leistungen, die Santos in den letzten Wochen gebracht hat, war der Wechsel sinnvoll und nachvollziehbar“, räumt er ein, betonte aber auch: „Aber dieses ganze Theater im Voraus habe ich nicht verstanden. Man hat sich festgelegt, mit Trapp nicht zu verlängern und Santos zur Nummer 1 zu machen. Dann muss man ihm auch zugestehen, dass er nach so einer langen und schweren Verletzungspause vielleicht auch mal das ein oder andere schlechte Spiel macht – und ihn nicht gleich wieder in Frage stellen.“ Vor allem die Konsequenzen des ständigen Wechsels sieht Stein kritisch – für beide Torhüter. „Damit hat man Santos keinen Gefallen getan und man tut auch Zetterer keinen Gefallen damit. Wenn der mal wieder ein oder zwei schlechtere Spiele macht, geht das wieder los. Dann haben wir das Theater wieder. Und das hilft über die Saison nicht.“

Der 71-Jährige fordert daher ein klares Bekenntnis der Verantwortlichen: „Es wird Zeit, dass sie sich festlegen und sagen: Der ist Nummer 1 und der ist Nummer 2!“

Mit Blick auf die kommenden Wochen dürfte die Torwartfrage allerdings vorerst geklärt sein, denn Zetterer wirkt derzeit ruhig und als sicherer Rückhalt der SGE. Aber trotzdem gibt es möglicherweise Unruhe, denn zwischen dem Anspruch, Talente wie Santos zu entwickeln, und dem Druck, in Bundesliga und Champions League sofort Ergebnisse liefern zu müssen, steht die Eintracht vor einer Entscheidung, die weit mehr bedeutet als nur eine Nummer 1 auf dem Trikot.

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2 Kommentare

Fallback Avatar 1. joinky 13. November 25, 16:40 Uhr

"Nach dem Abgang von Vereinsikone Kevin Trapp zu Paris Saint-Germain, ..."

War er nicht zum Paris FC gewechselt?

Nichtsdestotrotz kann ich die Auffassung von Uli teilen.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 250 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. Dr. Hammer 13. November 25, 17:03 Uhr

Kaua wurde einfach zu früh zur Nummer 1 erklärt, das war der Fehler. Der Fehler wurde erstmal korrigiert.

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