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Große Vorfreude auf Samstagabend: Dino Toppmöller will ein Topspiel sehen. Foto: Imago / Kessler-Sportfotografie

Wahi-Debüt? Toppmöller unschlüssig

Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt ist nicht nur aufgrund der Historie eines der prestigeträchtigsten Duelle des deutschen Fußballs, sondern auch in dieser Saison ist diese Begegnung von Tradition. Am kommenden Samstag kommt es bereits zum dritten Aufeinandertreffen, erstmals im Borussia Park. Die ersten beiden Begegnungen im Hinspiel und Pokal konnten die Hessen für sich entscheiden und auch ein dritter Sieg im dritten Spiel gegen die Fohlen würde der Mannschaft von Dino Toppmöller gut tun, um wieder in die Erfolgsspur zu gelangen. Zuletzt verbuchte die Eintracht zwei Unentschieden in der Liga. Der Gegner ist kein Unbekannter, Trainer Toppmöller muss ihn also nicht sonderlich lesen, um zu wissen, was ihn und seine Mannschaft erwartet: „Ich hoffe, dass da wo Topspiel draufsteht, auch Topspiel drin ist. Es sind zwei Teams, die sehr gerne nach vorne und gepflegten Fußball spielen wollen“, freut sich der Coach auf die Partie und lobte den Gegner: „Die Entwicklung ist seit den zwei Spielen gegen uns herausragend gut. Offensiv sehr gute Ideen, gute Abläufe, fußballerisch eine richtig gute Mannschaft. Es wird eine harte Nuss gegen eine Mannschaft, die gerade im Flow ist. Flutlichtspiel in Mönchengladbach ist immer etwas Besonderes“, schwärmte Toppmöller, der mit seiner Mannschaft den guten Lauf der Gladbacher unterbrechen möchte. „Wir fühlen uns auch bereit, fühlen uns gut, sind ungeschlagen in der Bundesliga in diesem Kalenderjahr und wollen das auch bleiben.“ 

Wahi-Einsatz gegen Gladbach?

Neu ist der Gegner allerdings für Neuzugang Elye Wahi, der seit seiner Verpflichtung aufgrund einer Verletzung weiterhin auf sein Debüt im Dress der Adler wartet. Am Samstag im Borussia Park könnte es für den Marmoush-Nachfolger endlich soweit sein, endgültig festlegen will sich sein Trainer dennoch nicht. Auch hier bittet der gebürtige Saarländer um Geduld: „Elye hat diese Woche erstmals mit der Mannschaft trainiert und zwei Einheiten absolviert. Er hat in den letzten zweieinhalb Monaten 89 Minuten Fußball gespielt. Diese Zeit sollten wir ihm jetzt geben. Jetzt schauen wir, wie das Training abläuft. Grundsätzlich hätte ich ihn gerne im Kader und werde mit ihm nochmal ein Gespräch führen.“ Deutlich besser sehen dagegen die Aussichten beim Last-Minute-Neuzugang Michy Batshuayi aus. „Michy ist in einem anderen Rhythmus als Elye. Im Januar hat er 90 Minuten im Pokal gespielt und kam in jedem Spiel zu seinen Minuten. Er ist körperlich ein bisschen weiter“, so Toppmöller, der auch beim Belgier um Geduld bittet: „Beide geben uns, was unser Offensivspiel betrifft, mehr Möglichkeiten, aber bisschen Zeit sollte man den Jungs geben. Neuer Verein, neue Mitspieler, neue Spielidee. Das geht nicht von heute auf morgen“, erklärte er, machte aber deutlich: „Trotzdem wünschen wir uns Tore so schnell wie möglich.“

„Müssen mehr Flanken schlagen“

Eine neue Spielidee könnte lauten, mehr Flanken zu schlagen. Ein Mittel, dass die Mannschaft bereits gegen den VfL Wolfsburg versuchte, häufiger anzuwenden, allerdings fehlte dafür ein kopfballstarker Abnehmer. Mit Batshuayi befindet sich ein Spieler in den Reihen der SGE, der genau dieses Anforderungsprofil erfüllen könnte. „Das sollte häufiger von uns angewendet werden, weil du mit einer Flanke immer Stress in der Box erzeugst. Grundsätzlich ist es unsere Offensividee, bis nach vorne durchzukombinieren. Es gibt Momente, wo du um die Box herumspielst, da ist es sinnvoll, immer mal wieder Flanken zu schlagen.“ Dabei gehe es nicht darum, von der Spielphilosophie abzukommen, sondern das Offensivspiel vielmehr mit Flanken zu ergänzen: „Da haben wir im Training schon daran gearbeitet. Grundsätzlich werden wir unsere Idee nicht komplett umstellen, aber deutlich mehr flanken, gerade in speziellen Situationen, wenn der Gegner tief verteidigt, dass du Stress in der Box erzeugst und zweite Bälle aufsammelst.“ Das wird in der nächsten Zeit Thema sein: „Da wollen wir in den nächsten Wochen im Training Zeit haben und daran arbeiten“, erklärte Toppmöller.

Toppmöller baut Tuta auf

Gegen Gladbach wird nicht nur die Devise lauten, selber Flanken zu schlagen, sondern auch gefährliche Hereingaben des Gegners entscheidend abzuwehren. Mit Tim Kleindienst haben die Borussen einen ähnlich großen, kopfballstarken und torgefährlichen Stürmer in ihren Reihen. Ihn komplett aus dem Spiel zu nehmen, wird laut Toppmöller schwierig, er werde zu seinen Chancen kommen. Es gelte vielmehr, sich bestmöglich auf den Gegner vorzubereiten. Entscheidend sei es, im Kollektiv die Räume, in denen der deutsche Nationalspieler Gefahr ausstrahlen kann, zu schließen. Eine wichtige Rolle wird dabei Tuta spielen, der garantiert den verletzten Robin Koch ersetzen werde. Allerdings machte der Brasilianer zuletzt bei zwei Gegentoren in Rom und gegen Wolfsburg keine gute Figur. Sein Trainer machte das an dem fehlenden Rhythmus aus, den Tuta seit seiner Verletzung noch finden muss. „Es ist ein Spiel und da passieren Fehler. Bei der Personalie sieht man ganz gut, dass es total wichtig ist, dass Spieler einen gewissen Rhythmus und Vertrauen in sich selber haben. Da hat er diese Spiele für sich selber gebraucht, um für sich selber in den eigenen Flow zu kommen“, erklärte der 44-Jährige und nahm seinen Schützling in die Pflicht: „Jetzt hoffen wir, dass er die Fehler abstellt und dann wieder der Alte ist. Im ersten Halbjahr war er ein absoluter Topspieler für uns und das wird er auch nochmal werden. Am Ende geht es über Arbeit und Training, und im Training dieses Selbstvertrauen zu holen, dass du im Spiel diese Stabilität hast.“

Uzuns Verhalten „absolut in Ordnung“

Ein Spieler, der sich dagegen in aufstrebender Form befindet, ist Can Uzun. Der Youngster, der nach seinem Tor gegen Wolfsburg provokant mit dem Zeigefinger auf dem Mund Richtung eigene Bank jubelte und im Anschluss der Partie erklärte, dass er sich mehr Spielzeit erhofft. Toppmöller – empathisch, wie man ihn kennt – zeigte für die Reaktion des 19-Jährigen vollstes Verständnis: „Grundsätzlich finde ich, dass das höchste Gut von jedem Spieler ist, dass er eine hohe intrinsische Motivation hat, dass er ehrgeizig ist, unbedingt spielen will und dass er das im Training zeigt.“ Attribute, die auf den Deutsch-Türken klar zutreffen: „Wenn Can Uzun so spielt wie gegen Wolfsburg, nicht nur wegen seines Tores, sondern auch seiner Aktivität mit und gegen den Ball, macht es ihn so wertvoll für uns. Er ist erst am Anfang einer mit Sicherheit tollen Karriere und wir sehen sehr viel in ihm. Er ist sehr selbstbewusst“, schwärmte Toppmöller und wünscht sich mehr solcher Charaktere: „Am Ende will doch jeder Trainer immer auch Spieler haben, die diesen Anspruch an sich haben. Wir verlangen immer nach Spielern, die vielleicht nicht immer nur genau in dieser einen Linie laufen, sondern den einen oder anderen, der seine Emotionen und seine Unzufriedenheit zeigt. Das ist absolut in Ordnung für mich! Solange die Leistung auf dem Platz so gebracht wird. Er hat seinen eigenen Anspruch und das ist auch gut so. Das wird in seiner Karriere weit nach vorne bringen.“ Für diesen noch weiten Weg kann sich das junge Talent auf die unerschütterliche Unterstützung seines Coachs verlassen. „Trotzdem gibt es für uns Themen, die wichtig sind, um ihn weiterzuentwickeln, um ihn zu unterstützen. Das werden wir tun.“ Seine beste Position sieht der Übungsleiter allerdings nicht im Sturm, sondern eher im Mittelfeld: „Vorne sind die Spitzen mit Ekitiké, Wahi und Batshuayi besetzt. Das ist auch nicht seine Idealposition. Er kam gegen Wolfsburg als Achter ins Spiel rein und man hat gesehen, wenn er das Spiel vor sich hat und es mitgestalten kann, dann ist er ein Spieler, der extrem viele Qualitäten mitbringt“, aber auch da kann sich Uzun nicht ausruhen, ist der Konkurrenzkampf mit Ellyes Skhiri, Hugo Larsson, Mario Götze, Mo Dahoud, Fares Chaibi und Oscar Höjlund frappierend groß. „Es gibt es brutal viel Qualität, da gilt es, sich durchzubeißen, aber auch stückweit Geduld mitzubringen. Meine Unterstützung hat er. Jetzt schauen wir, wie es weitergeht“, stellte Toppmöller klar.

9 Kommentare

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Das wird ein gutes Spiel, der Transfermarkt ist geschlossen - so kehrt Ruhe ein und die Eintracht hatte eine komplette Trainingswoche! Ich tippe auf ein spannendes 2:1 für uns!

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Fallback Avatar 2. Werner 07. Februar 25, 14:04 Uhr

Das nehmen wir @1, ich tippe diesmal nicht.
Bei den letzten male ging der Schuß nach hinten los.

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Fallback Avatar 3. zeugeyeboahs73 07. Februar 25, 14:37 Uhr

Für mich wird die "Box" immer der 16er bleiben.
Auf ein gutes Spiel gegen erstarkte Fohlen und hoffentlich 3 Punkte.

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Fallback Avatar 4. culo blanco 07. Februar 25, 16:24 Uhr

Hmm...bei Wahi "die Kirche im Dorf lassen". Alle sind heiß auf den Rekordneuzugang, spielt er in Hoppenheim, gegen Golfsburg, gegen Gladbach? Und jetzt kommen auf einmal Zahlen, 89 Minuten in 2,5 Monaten = ist überhaupt nicht fit. Vielleicht wollte man den Gegner auch nicht in die Karten schauen lassen aber das ist schon ein bissl ernüchternd. Ich meine von der Kommunikation her, das war ja letzte Saison das große Problem. Oder geht es nur mir so?

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Fallback Avatar 5. alphakilo84 07. Februar 25, 16:46 Uhr Zitat - culo blanco Hmm...bei Wahi "die Kirche im Dorf lassen". Alle sind heiß auf den Rekordneuzugang, spielt er in Hoppenheim, gegen Golfsburg, gegen Gladbach? Und jetzt kommen auf einmal Zahlen, 89 Minuten in 2,5 Monaten = ist überhaupt nicht fit. Vielleicht wollte man den Gegner auch nicht in die Karten schauen lassen aber das ist schon ein bissl ernüchternd. Ich meine von der Kommunikation her, das war ja letzte Saison das große Problem. Oder geht es nur mir so? Path

Sehe ich auch so. Ich finde da kann man schon mal nachhaken oder hinterfragen bei dieser Summe in Zusammenhang mit der körperlichen Verfassung aktuell!

Ich für meinen Teil erwarte bei dieser Summe eigentlich jemanden, der zumindest sofort einsatzbereit ist und uns auf kurz oder lang schon helfen kann!

Man stelle sich vor, das mit Michy hätte nicht funktioniert am Ende. Wobei man auch sagen muss, dass man hier erst reagiert hat, als sich Igor verletzte. Ansonsten wäre man ohne eine weitere Verpflichtung in die RR gegangen.

Dann würde die Sache noch ganz anders aussehen

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Fallback Avatar 6. frankfurter jung 07. Februar 25, 17:31 Uhr

@4@5
Stimme Euch zu. Kam Wahi schon mit einer Verletzung zu uns und war er deshalb in einer schlechten Verfassung? Ich denke, wir alle hatten gehofft, dass er schnell auf dem Platz steht und für Omar in die Bresche springen kann. Bitte nicht schon wieder ein lange Anlaufzeit, er wurde für sofort und nicht erst die Saison 25/26 geholt

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Fallback Avatar 7. sgesince73 07. Februar 25, 19:52 Uhr

Mal entspannt bleiben. Wie oft hieß es
schon der oder der Spieler ist noch verletzt und stand dann doch auf dem Feld. Lassen wir uns mal überraschen.

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Fallback Avatar 8. Erbse 07. Februar 25, 20:17 Uhr Zitat - sgesince73 Mal entspannt bleiben. Wie oft hieß es schon der oder der Spieler ist noch verletzt und stand dann doch auf dem Feld. Lassen wir uns mal überraschen. Path

Seit der Länderspielpause im November wurde er immer eingewechselt. Sein letztes Spiel war am 05.01. und da hat er als Joker noch getroffen. Seitdem war er nicht mehr im Kader. Also in meinen Augen kein Vergleich zu Heki, der ja monatelang nicht mal mehr mit der Mannschaft trainieren durfte.

Grundsätzlich finde ich es sogar stark wie man mittlerweile Verletzungen vorbeugt und sehr, sehr oft eine tolle Belastungssteuerung hinbekommt.

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Fallback Avatar 9. nedflanders 07. Februar 25, 21:53 Uhr Zitat - zeugeyeboahs73 Für mich wird die "Box" immer der 16er bleiben. Auf ein gutes Spiel gegen erstarkte Fohlen und hoffentlich 3 Punkte. Path

Und für mich der "Strafraum" 👺

Wuensche Euch und uns morgen ein gutes Spiel ;)

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