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Bei der U21 war er eine feste Größe - Nathaniel Brown hat eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Foto: IMAGO / AFLOSPORT

Von der 2. Liga in die Königsklasse: Brown über seinen steilen Aufstieg

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Er war einer der Durchstarter in der letzten Saison: Nathaniel Brown hat in den letzten 12 Monaten eine herausragende Entwicklung genommen. Gekommen als Talent aus der zweiten Liga, wird er mittlerweile schon mit der A-Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Im Video-Podcast „Eintracht vom Main“ spricht der 22-Jährige über seine Startschwierigkeiten in Frankfurt, die U21-EM und die Rückendeckung im Verein.

„Die U21-Europameisterschaft war ein sehr schönes und anstrengendes Turnier, ich habe mich leider verletzt. Aber die Reha sieht sehr gut aus und ich hoffe, dass ich nach dem Trainingslager wieder mit der Mannschaft trainieren kann“, berichtet Nathaniel Brown. „Es wird von Tag zu Tag besser. Ich habe gerade keine Schmerzen mehr, aber es geht darum, dass die Schmerzen nicht mehr zurückkommen und wir langsam wieder aufbauen.“ Das Finale der EM war für den gebürtigen Amberger in der Tat eher ein bitterer Tag. Erst musste er mit Oberschenkel-Problemen verletzt ausgewechselt werden, dazu unterlag die Mannschaft am Ende den Engländern. Trotzdem blickt er und die gesamte U21-Truppe auf ein überragendes Turnier zurück: „Ab dem Viertelfinale gegen Italien hat man extrem gemerkt, dass etwas entsteht. Es war einfach unglaublich und man hat die Stimmung im ganzen Land gespürt. Das Finale und das Spiel gegen Italien waren extrem cool.“ Bis auf das letzte Gruppenspiel gegen England stand Brown das gesamte Turnier in jedem Spiel in der Startformation. Mit dabei waren auch seine Eintracht-Kollegen Nnamdi Collins, Ansgar Knauff und der Leih-Rückkehrer Elias Baum. „Ich kannte Elias noch nicht so gut, am Anfang hat man sich bisschen über die SGE ausgetauscht und sich kennengelernt, aber dann haben wir uns auf die EM fokussiert.“

Moment bekommen und genutzt

So überragend, wie sich das letzte Jahr für Brown entwickelt hat, so schwierig hatte es begonnen. Nach einer eigentlich starken Vorbereitung blieb dem ehemaligen Nürnberger zu Saisonbeginn nur die Zuschauerrolle. Auch den vorläufigen Europa League Kader verpasste er. Aufgeben kam für den 22-Jährigen aber nie infrage: „Ich habe einfach weitergemacht. Das Spiel gegen Valencia war nicht mein bestes Spiel. Danach war es natürlich sehr hart, dass ich nicht mehr im Kader war. Ich habe danach einfach weitergemacht und viel mit dem Trainer geredet, der mich nicht fallen gelassen hat. Er hat mir gesagt, dass die Trainingsleistungen passen, aber die anderen vor mir waren. Er meinte, dass mein Moment kommen wird. Er ist gekommen und den habe ich genutzt.“ Erst am achten Spieltag durfte der Linksverteidiger sein Debüt in der Bundesliga bei einem Kurzeinsatz gegen Union Berlin feiern. Ab diesem Tag war Brown unangefochtener Stammspieler und erzielte schon eine Woche später gegen Bochum seinen ersten Treffer. „Ich glaube, dass mich diese Wochen auch persönlich weitergebracht haben, weil man einfach gegen diese ganzen Widerstände ankämpfen muss. Die ersten zwei Wochen waren noch ok, aber umso länger es wurde, umso schwieriger wurde es. Ich hatte das Gefühl, dass ich weit von der Mannschaft weg war, weil man ihr nicht helfen konnte bzw. nicht durfte.“ Das Vertrauen des Klubs hat er aber von Anfang an gespürt: „Auch Markus Krösche hat, als ich nicht gespielt habe, mit mir gesprochen und mir gesagt, dass der ganze Klub hinter mir steht und mir Rückendeckung gibt. Für dieses Vertrauen, das ich noch immer spüre, bin ich sehr dankbar.“ Die Eintracht ist aus seiner Sicht der ideale Ort für junge Spieler: „Auch wenn wir Fehler machen, werden wir nicht fallen gelassen. Die älteren Spieler haben mich sehr, sehr gut aufgenommen.“ Einer, der in diesem Zusammenhang immer wieder genannt wird und auch für „Nene“ eine große Rolle spielte, ist Timothy Chandler. „Er ist ein super Typ und er hat oft mit mir geredet, als es am Anfang nicht so lief. Er hat mir gesagt, dass ich einfach weitermachen soll und dass es dann so kommt, wie es kommen soll.“

„Dass es so schnell geht, habe ich nicht gedacht“

Vor seiner Zeit in Frankfurt wurde Brown in den Nachwuchsabteilungen von Regensburg und Nürnberg ausgebildet. „Ich war in der Jugend immer Zehner und in der U17 wurde ich als Linksverteidiger aufgestellt. Da habe ich gemerkt, dass es mir liegt und es hat mir echt Spaß gemacht. Das habe ich dann bis in den Profibereich gespielt. Ich verteidige sehr gerne, vor allem wenn es klappt. Das macht Spaß.“ Bereits in Nürnberg spielte der 22-Jährige mit Can Uzun in einer Mannschaft und sie wurden schnell zu engen Freunden. Die beiden leben in Frankfurt im selben Haus, haben eine Fahrgemeinschaft und verbringen auch so viel Zeit miteinander. „Ich fand die letzte Saison von Can schon gut, er hat seine Scorer gemacht. Er hat nicht so viel gespielt, wie er sich gewünscht hat. Er ist ein überragender Fußballer und jetzt in der Sommervorbereitung hat er sehr gut trainiert. Da wird viel auf uns zukommen, glaube ich.“ In der nächsten Saison dürfen beide ihr Können in der Königsklasse unter Beweis stellen. Ein Erfolg zu dem „Nene“ viel beigetragen hat, auch wenn es am Ende nochmal richtig spannend wurde. „Gegen St. Pauli haben wir uns vielleicht zu viel Druck gemacht. Es war alles auf dieses Spiel gelegt und es kann gut sein, dass wir verkrampft waren. Das Freiburg-Spiel hat uns gezeigt, dass wir uns nicht vom Druck kaputt machen dürfen. Das haben wir geschafft und ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, wie wir das gemacht haben. Vor allem nach dem 0:1, das war stark.“ Und somit hat der 22-Jährige in nur einem Jahr den Sprung von der zweiten Bundesliga in die Champions League geschafft. Eine rasante Entwicklung, die auch für Brown selbst manchmal schwer zu realisieren ist: „Ich freue mich riesig auf die Champions League. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass ich Champions League spielen darf, wenn ich ehrlich bin. Es ist von jedem Fußballer der Traum und dass es jetzt Wirklichkeit wird, ist unglaublich. Man glaubt immer daran, aber dass es so schnell geht, habe ich nicht gedacht.“ Auch im Kreise der A-Nationalmannschaft taucht sein Name immer wieder auf und er kann sich wohl ernsthafte Chancen auf einen Platz bei Weltmeisterschaft im nächsten Jahr ausrechnen. Brown ist allerdings auch für die USA spielberechtigt. „Ich bin in Deutschland geboren und ich habe schon für die U21 gespielt. Es gab schon Kontakt mit der USA, aber es läuft auf Deutschland hinaus.“ Jetzt will Nathaniel Brown aber erstmals schnellstens wieder fit werden, um mit seiner Eintracht in der Bundesliga und Champions League aufzutrumpfen.

3 Kommentare

Fallback Avatar 1. Barth 28. Juli 25, 17:00 Uhr

Die Entwicklung von Nene ist schon mega, wer hätte das so erwartet. Und ich habe den Eindruck das er auch auf dem Boden der Tatsachen bleibt. Ich hoffe das Uzun das als Ansporn nimmt (scheint ja so) um auf das Gleiche Niveau zu kommen. Geile Truppe die wir haben.

Mal anderes Thema: Ich bin echt auf L`kusen gespannt wenn Xhaka nun auch noch geht. Adli evtl. auch. Das ist mal ein Umbruch. Ich denke nicht , das die wieder eine Rolle spielen werden. Aber auch nur mein Gefühl.

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Fallback Avatar 2. Lexi 28. Juli 25, 20:19 Uhr

@1:
Auf die kommende Leverkusen-Saison bin ich auch gespannt! Da findet ein großer Umbruch statt, mitsamt neuem Trainerteam.
Auch Hradecky spielt wohl keine Rolle mehr...

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Avatar 3. lewwerworscht 28. Juli 25, 21:30 Uhr

Das mit Vizekusen wird dauern, neuer Trainer mit neuen Ideen und Abläufen, viele neue Spieler, eine Hirachie die erst wieder aufgebaut werden muss, glaube um den Titel spielen die nicht mit….!

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