Es hat am Ende nicht zum Weiterkommen im DFB-Pokal gereicht, dennoch kann die Mannschaft stolz und zufrieden mit der Leistung sein. Die Art und Weise und der Auftritt im allgemeinen zeigen, dass die Elf von Dino Toppmöller gegen jeden Gegner mithalten kann, wenn gewisse Grundtugenden von jedem Spieler getragen werden. Es war eine geschlossene Teamleistung, die belegte, wie viel Qualität und Mentalität in diesem Kader steckt – auch, wenn die Reise im Pokal nun zu Ende ist.
Viele waren davon ausgegangen, dass das Trainerteam die selbe Elf wie gegen St. Pauli auf den Rasen schickt. Zur Überraschung gab es allerdings zwei Startelf-Wechsel. Mario Götze und Hugo Larsson starteten für Ellyes Skhiri und Can Uzun. Letzterer musste wie gegen Liverpool also den Start des Spiels von der Bank beobachten.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Borussia Dortmund der vierzehn zensierten Spieler den Wert 2,64. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 430 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
– Spieler des Spiels – Nathaniel Brown: Ein Abend, der ihm in Erinnerung bleiben dürfte. Brown war auf seiner linken Seite kaum zu bremsen, kombinierte Wucht, Tempo und Entschlossenheit auf beeindruckende Weise. Defensiv hochkonzentriert, offensiv mit ständigen Vorstößen und dem Mut, immer wieder in Eins-gegen-eins-Duelle zu gehen. Läuferisch stark, mental stabil – er ist eine echte Säule im Frankfurter Spiel geworden.
Ansgar Knauff: Bei Knauff ist in der Regel in den ersten Minuten zu spüren, ob es ein Knauff-Tag wird oder nicht. So auch gegen Dortmund. Gegen seinen Ex-Klub traf er früh und war auch in anderen Situationen immer wieder brandgefährlich. Hatte beinahne auch die Chance noch einen Treffer zu machen, hier scheiterte er aber an Gregor Kobel.
Rasmus Kristensen: Biss sich überall rein, kämpfte und lief unermüdlich. Er ist eben ein echter Wikinger. Spielerisch kann man ihm immer mal wieder wehtun, aber in Summe ist er einfach unverzichtbar für den Erfolg des Teams.
Arthur Theate: Souveräner und abgeklärter Auftritt des Belgiers. Theate strahlte Ruhe aus, war fast immer richtig positioniert und gewann viele wichtige Zweikämpfe – besonders in der Luft zeigte er seine Stärke. Wenn Dortmund ins Tempo kam, behielt er den Überblick und klärte mehrfach mit gutem Timing. Zudem brachte er mit präzisen Pässen immer wieder Struktur ins Aufbauspiel. Ein unauffälliger, aber enorm wertvoller Baustein in einer insgesamt stabilen Frankfurter Defensive.
Mario Götze: Da war er wieder, dieser Götze-Moment vor dem 1:0, der in Perfektion zeigt, zu was er imstande ist zu leisten. Dafür steht er auf dem Platz, dafür ist er so wichtig. Am Ende ging ihm die Luft aus. Aber damit kann man arbeiten. Wichtig, dass er so wieder in die Saison reinkommt, nachdem er der Mannschaft bis dato nicht wirklich effektiv helfen konnte.
Robin Koch: Sicherlich der beste Auftritt seit langer Zeit für den Kapitän. Resolut in den Zweikämpfen, starke Antizipation und Übersicht. Kompromisslos bei Standardsituationen und vor allem ohne Lapsus. Niemand hatte wohl ernsthaft geglaubt, dass Koch das Kicken verlernt hat. Die Wochen werden jetzt zeigen, ob der Dortmund-Auftritt zukünftig wieder der Maßstab sind.
Michael Zetterer: Versuchte oft mit schnell eingeleiteten Umschaltmomenten die Dortmunder zu überraschen. Das klappte deutlich besser als zuletzt gegen St. Pauli. Wenn er auf der Linie gebraucht wurde, war er da. Gute Strafraumbeherrschung. Wichtig, dass die Mannschaft sich in solchen Spielen auf ihn verlassen kann.
Jonathan Burkardt: Unermüdlich ist er aktuell von Woche zu Woche der Stürmer, der ohne wirkliche Pause auskommen muss. Zu wenig zeigen die potenziellen Alternativen. Nun sind wieder über 120 Minuten in seinen Knochen. Es bleibt zu hoffen, dass er mindestens bis zur Winterpause durchhalten kann. Momente, in denen er am Boden liegt, sorgen sonst nämlich für unverhältnismäßig hohe Anspannung bei den Zuschauenden.
Ellyes Skhiri: Ein echter Staubsauger im Mittelfeld. Kam gut rein und war direkt auf Temperatur. Sehr strukturiertes, aber wie so oft auch sehr unauffälliges Spiel des Tunesiers.
Fares Chaibi: Lief viel, arbeitete gut gegen den Ball und suchte immer wieder spielerische Lösungen. Hätte sich mit einem Treffer belohnen können, blieb aber ohne Glück im Abschluss.
Can Uzun: Technisch stark und mit gutem Gespür für Räume. Bei der einen oder anderen Situation zu überhastet. Da wollte er zu viel.
Ritsu Doan: Pech für Doan! Erst trifft in der Nachspielzeit nach tollem Dribbling die Latte – es hätte die Vorentscheidung bedeuten können. Dann ballert er im Elfmeterschießen das Spielgerät in den Oberrang. Klingt härter als seine Leistung eigentlich einzuordnen ist. In bester Filip Kostic Manier gab es nämlich den rechten Schienenspieler und rannte rauf und runter. Defensiv wurde er mehr als einmal schwer herausgefordert, machte aber seinen Job außerordentlich gut.
Hugo Larsson: Viel unterwegs, kämpfte um jeden Meter. Nicht alles gelang, aber sein Einsatz und seine Präsenz waren enorm wichtig für die Balance im Mittelfeld.
Jean-Matteo Bahoya: Kam für den platten Knauff in die Partie und wurde aus taktischen Gründen vor dem Elfmeterschießen für Michy Batshuayi rausgenommen. Insgesamt fügte er sich ordentlich ein, ohne sonderlich groß einen anderen Impact zu liefern. Das soll aber keineswegs tadelnd wirken. Es war ein absolut ordentlicher Auftritt des Franzosen.






Keine Kommentare
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.