Die Länderspielpause ist endlich vorbei. Die Frankfurter Eintracht war am zu Gast beim starken Aufsteiger 1.FC Köln. Es ist das Duell der Tabellennachbarn. Platz 8 empfing Platz 7. Beide wollten mit einem Dreier an die internationalen Plätze andocken. Gerade die Kölner spielen bisher als Aufsteiger eine super Saison. Dieses Spiel hat definitiv Topspielcharakter, insofern macht die Ansetzung am Samstagabend um 18:30 Uhr Sinn. „Ich bin voller Tatendrang und von mir aus kann es losgehen“, zeigte Dino Toppmöller im Vorfeld der Begegnung seine Vorfreude. Den Worten schließen wir uns gerne an. Los geht’s!
Früher Rückstand – SGE verschläft Anfangsphase
Stimmungstechnisch erinnerte die Anfangsphase an düstere Zeiten während der Coronapandemie, als keine Fans in die Stadien zugelassen wurden. Im Zuge des gemeinsamen Fanprotestes gegen strengere Sicherheitsvorkehrungen verzichteten die Anhänger beider Lager in den ersten 12 Minuten auf den Support. Fußball wurde aber natürlich trotzdem schon mit Anpfiff des Schiedsrichters gespielt. Das Spiel begann munter los, Jonny Burkardt brachte nach Flanke von links mit dem ersten Kontakt den ersten Schuss aufs Tor, der allerdings zu schwach und zu zentral angesetzt war. FC-Keeper Schwäbe konnte die Murmel problemlos in seine Arme aufnehmen (2′). Zwei Minuten später gelang den Gastgebern die erste Offensivaktion, die ihnen die frühe Führung brachte. Ex-Adler Ragnar Ache wird mit einem langen Ball von Heintz auf die Reise geschickt. Der Angreifer konnte vor dem herauseigeeilten Michael Zetterer den Ball behaupten, drehte ab und leitete weiter auf den nach vorne gerückten Kaminski. Da Zetterer nicht rechtzeitig in seinen Kasten zurück rannte, hatte Kaminski freie Schussbahn und versenkte die Kugel perfekt in den langen Winkel zum 1:0. Sowohl die gesamte Hintermannschaft als auch der Keeper stellten sich bei der Aktion nicht klug an. Zunächst wurde das Tor vom Schiedsrichtergespann aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition von Ache nicht anerkannt, nach Ansicht der Bilder wurde jedoch schnell deutlich, dass sich der ehemalige Frankfurter nicht in der verbotenen Zone aufhielt. Das Tor wurde somit gegeben und die Eintracht musste früh einem Rückstand hinterherrennen. Die SGE war um den schnellen Ausgleich bemüht, doch die Kölner ließen bisher kaum etwas zu und lauerten vor allem in persona Ache auf Umschaltmomente.
Theate per Kopf, Dahoud im Nachschuss: SGE dreht Partie
Nach einer halben Stunde hätte der Ausgleich fallen können, im Mittelpunkt stand wieder Frankfurts Mittelstürmer Jonny Burkardt. Eine von links perfekt getretene von Flanke von Ansgar Knauff lenkte der Zugang aus Mainz scharf auf das Gehäuse der Kölner. Schwäbe hatte jedoch was dagegen, machte sich lang und lenkte die Kugel übers Tor. Die bis hierhin beste Gelegenheit auf Seiten der Hessen. Oft kann eine Standardsituation helfen, wenn es aus dem Spiel heraus wenig gelingt. In der 39. Minute schlug Fares Chaibi von links scharf in den Sechzehner, wo er mit den Kopf von Arthur Theate findet. Der Belgier sprang am höchsten, traf die Kugel perfekt und ließ Schwäbe keine Abwehrchance. Der nicht unverdiente Ausgleich. Unmittelbar danach hatte der FC die große Chance, die Führung wiederherzustellen. Thielmann bekam nach einem Eckstoß die Murmel vor die Füße und verpasste knapp am linken Pfosten (41′). Doch das letzte Wort kurz vor dem Kabinengang gehörte den Gästen aus der Mainmetropole. Im Spielaufbau verlor Sebulonsen das Spielgerät, das bei Mario Götze landete. Der Routinier setzte Chaibi perfekt in Szene, der zunächst an den stark reagierenden Schwäbe scheiterte. Beim Nachschuss von Mo Dahoud bleib der Schlussmann der Hausherren aber machtlos, sodass Dahoud mit dem 2:1 nicht nur seiner Mannschaft die nicht unverdiente Führung bescherte, sondern auch sein erstes Saisontor markierte. Der Treffer des Deutsch-Syrers war gleichzeitig auch die letzte Aktion, für die Hessen mit ging es mit der Führung im Rücken zum Pausentee.
Burkardt schnürt erneut Doppelpack
Sowohl Lukas Kwasniok als auch Dino Toppmöller verzichteten zunächst auf Wechsel. Unverändert ging es also für beide Kontrahenten in die zweiten 45 Minuten, die ähnlich munter begannen. Die erste Offensivaktion ging diesmal auf das Konto der Geißböcke. Bereits in der 46. Minute tankte sich Jan Thielmann über die Außen durch und hatte vor dem Frankfurter Kasten freie Schussbahn. Hinter dem flach und unplatzierten Schuss des Rechtsaußen war jedoch nicht genug Dampf dahinter, Zetterer parierte ohne Mühe. Die Weichen für den Auswärtsdreier wurden nach einer knapp gespielten Stunde gestellt. Verantwortlich dafür war ein Zusammenspiel von Burkardt und Ritsu Doan. Torschütze leitete den Angriff mit einem langen auf den Japaner selbst ein. Doan ging ins Eins-gegen-eins-Dribbling mit Lund, setzte sich durch passte die Kugel an den ersten Pfosten. dort lauerte Burkardt, der zum 1:3 einschob (60′). Doch der Angreifer hatte nicht genug, denn nur drei Zeigerumdrehungen später war es wieder der gebürtige Darmstädter, der mit seinem Doppelpack für die endgültige Entscheidung sorgte. Köln war zu dem Zeitpunkt in Unterzahl, weil Schmied medizinisch behandelt werden musste, was die Hessen eiskalt ausnutzten. Knauff bediente Burkardt, der Gegenspieler Lund abkochte und vor Schwäbe zum 4:1 einlochte. Damit sollte die Messe eigentlich gelesen sein. Burkardt markierte damit schon seinen vierten Doppelpack, seitdem er sich das Trikot mit dem Adler überstreift. Mit diesem Spielstand beruhigte sich das Spiel, der Schock war den Rheinländern anzumerken. Die Eintracht schaltete in den Verwaltungsmodus und ließ hinten nichts mehr anbrennen. Zudem nutzte Toppmöller die klare Führung, um Kräfte zu schonen. Elye Wahi kam für Matchwinner Burkardt neu ins Spiel. Ebenso verließ der auffällige Ansar Knauff den Rasen und machte Platz für Jean-Mattéo Bahoya. Eine Minute später war auch für Torschütze Dahoud Feierabend, für ihn betrat Ellyes Skhiri das Feld.
Drama in der Schlussphase: Köln beweist Comebackqualitäten
In der 83. Minute meldete sich aber die Heimmannschaft nochmal zurück in persona Marius Bülter. Die Kölner kombinieren sich im Strafraum der Hessen durch. Die Kugel landete am Ende bei Bülter, der vor Zetterer nicht lange fackelte und ins linke Eck einschob. Nur noch 4:2. Ging da noch was für den FC? Ja, die Kölner zündeten in der Schlussphase nochmal den Turbo an und kamen zu aussichtsreichen Tormöglichkeiten. In der Schkussoffensive war vor allem nochmal Zetterer gefragt. In der 87. Minute probierte es Bülter aus spitzem Winkel und scheiterte am Frankfurter Schlussmann. Jetzt ging es nur noch in eine Richtung. Schiedsrichter Florian Badstübner zeigte sieben Minuten Nachspielzeit an. genug Zeit, damit hier noch was passieren kann. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war die Fortuna mit der SGE im Bunde, als El Mala per Schlenzer von links nur den Pfosten traf. Doch dann war das Glück vorbei. In der vierten Minute der Nachspielzeit war es Luca Waldschmidt, der nach einer Hereingabe von El Mala per Kopf ins Tor traf und so nochmal auf 3:4 verkürzte. Es war also nochmal Zittern angesagt aus hessischer Seite und die Kölner warfen alles in die Waagschale, um einen Punkt zu ergattern. Doch die Treffer kamen zu spät, die SGE rettete die knappe Führung über Zeit und darf sich auf weitere drei wichtige Punkte freuen. Die Adler feiern damit den zweiten Bundesligasieg in Folge und sind seit fünf Ligaspielen ungeschlagen. Mit dem Sieg rückt der Champions League-Teilnehmer der Spitzengruppe auf die Pelle und ist nur noch drei Punkte vom zweiten Platz, den aktuell Bayer Leverkusen belegt, entfernt.
Betrübt wurde die Euphorie über den Sieg durch einen Zwischenfall im Eintracht-Block. Laut „Sky“ stürzte ein Fan vom Oberrang und trug wohl Verletzungen davon. Wir wünschen natürlich an dieser Stelle alles Gute und gute Besserung!
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26 Kommentare
Das ist also die neue Balance…
Geheiratet und gewonnen. Ich für meinen Teil bin sehr glücklich heute. Wie im ersten Threat bereits geschrieben, kann jetzt auch mit der Ehe nix mehr schief gehen 😀
Da hat Floppmöller ja mal fast wieder den Sieg eingewechselt. Also für den Gegner! Ein Wahnwitz, was der abzieht. Apropos: Wahi, keine einzige Minute mehr bitte.
3 Punkte! Gutes Spiel bis zur 80 Minute! Pyro und besonders Raketen braucht kein Mensch. Unsere Offensive wird stabiler. Es geht in die richtige Richtung!
Ende gut , fast alles gut
Lebbe geht weiter !
Forza SGE
Das Ende macht das zwischenzeitlich erarbeitete gute Gefühl - und auch das Torverhältnis - teilweise zunichte.
Irgendwie sitzen die Wechsel nicht - und Wahi leider wie zuvor ein Totalausfall, gewinnt keinen Zweikampf, hält keinen Ball, null Torgefahr und - für unser Spiel fast am schlimmsten - nur halbherziges Anlaufen.
Naja, 3 Punkte. Weiter geht‘s.
Wie kann man sich von so einer limitierten FC Truppe noch so unter Druck setzen lassen,wie in Gladbach.
Was wechselt der Topmöller auch immer wieder ein????
wie gut, dass wir vorne die vier Buden gemacht haben. Dass Köln da noch mal rankommt, darf aber eigentlich nicht sein.
Bei dem Pfostenschuss zum Schluss wußte ich aber, dass wir das Ding heute ziehen.
Wenn man ein Tor mehr als der Gegner schießt, dann gewinnt man - mir ist das am Ende egal, dass wir wieder 3 Dinger gefressen haben.
Jetzt direkt nachlegen, Atalanta muss ein Sieg her und gegen die Radkappen auch. Aber die werden bestimmt einen neuen Trainer präsentieren und schenken uns zwei Stück ein, ich kenn doch unsere Eintracht. Na ja, warten wir mal ab. Die Eintracht ist und bleibt toxisch.
er hat halt nix anderes zum Wechseln. Kristensen war allerdings ein guter Wechsel.
Hab das Spiel nicht gesehen, aber wenn ich mir die Tabelle ansehe sieht es doch plötzlich wieder ganz ordentlich aus! Wenn ich im Kicker lese war es wohl ein Gladbach 2.0 in den Schlussminuten, das müssen wir natürlich besser runterspielen aber am Ende sind die 3P das Wichtigste
"Runterspielen" kann die Mannschaft nicht und das hat sich inzwischen herumgesprochen, nur unser Trainerteam checkt es nicht.
Nerven wie Drahtseile brauchst du als Eintracht Fan, aber das kenne ich ja seit vielen Jahrzehnten 😄. Mo hat ein Super Spiel gemacht. Respekt! Und Johnny ist einfach ein fantastischer Stürmer. Hauptsache 3 Punkte.
Wichtiger Sieg
Wieder oben dabei
Viel Glück und Gottes Segen für Dich und Deine Frau! 🙏
Es gibt entschieden schlechtere Starts in die Ehe als einen Sieg der Eintracht am Hochzeitstag. 😁
Jetzt motzen die Leute wieder die auch beim 1:0 gemosert haben, jetzt hat man das Spektakel wofür wir die eintracht lieben, ist auch nicht recht...
Man kann es nie allen recht machen.
Ich lieber 4:3 als 1:0
Klasse Spiel
JACKPOT !!! Alles Liebe für die eagle family !!!
So lange wir ein Tor mehr schießen als der Gegner ist es mir egal, wann die Tore fallen.
Trotzdem nicht gut für meine Pumpe, solche Spiele.
Ich geb dir ja recht, Werner. Es ist halt, dass das nach 4:1 oder 6:0 (!!!) Vorsprung niemals mehr so knapp ausgehen darf.
Aber natürlich freue ich mich auch über den Sieg. Wünsche allen ein schönes Restwochenende.
Bevor ich Einwechselspieler oder den Trainer kritisiere, kritisiere ich die "Fans" die den Pyro Scheiß einfach nicht lassen können. Denn diese mahjen das bei vollem Bewußtsein und mit Absicht!
Korrekt! Leverkusen hat nur drei und Dortmund nur zwei Punkte mehr als wir. Das kann man so sehen.
Ich finde, das sollte man auch so sehen. Die Bundesliga ist das Brot- und Buttergeschäft für uns. Und für mich war klar, dass wir gegen Mainz, Köln siegen mussten, um ernsthaft oben mitreden zu können. Und wir haben gesiegt!
Das sind genau die Spiele, die wir für uns entscheiden müssen. Wie da ein Sieg zustande kommt, ist eher nachrangig. Natürlich wünsche ich mir immer ein schönes Spiel und einen klaren Sieg oder zumindest einen überzeugenden Auftritt unserer Eintracht, aber - das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert.
Insofern bin ich absolut zufrieden mit den 6 Punkten gegen die Karnevalsvereine. Die nimmt uns keiner mehr.
Dieser Sieg war wichtig und nötig.
Mission erfüllt !
Über die letzten 10 Minuten schweige ich besser.
3 Punkte ! Das zählt !
Jetzt Sieg gegen Bergamo !
@ Emre Bitte mach in der headline ein Komma nach fast... ;-) Denn wir haben die 3 Punkte doch geholt :-)
Aber es kann doch nicht sein dass dieser Chaos Trainer immer wieder die gleichen Chaos Wechsel vollzieht, langsam müsste,er es doch nach Gladbach und anderenSpielen mal kapieren, der Mann ist doch nicht neu bei uns!!!
Wechselt der Trainer beim Stand von 4:1 kurz vor Schluss nicht, heißt es, dass er angesichts des Restprogramms keine Ahnung von Belastungssteuerung hat, weil er die Stammkräfte verschleißt. Wechselt er aus und alles klappt, hat er Glück gehabt. Wirds nochmal spannend oder gehts in die Hose, wird er mit Floppmöller tituliert. Zur Erinnerung: Unser(!) Trainer heißt Toppmöller, egal ob er was taugt oder nicht. Die Zeiten, in denen ich durch Verunstaltung von Namen andere beleidigen wollte, sind seit Kindergartenzeiten vorbei, (Achtung: Ironie) Ojeoje-boah.
Irgendwie schon 2 Muster, dass wir früh einen reinbekommen und am Schluss schwimmen.
Aber da müsste man doch dran arbeiten können. Dass die Qualität da ist, hat die Mannschaft doch bewiesen.
Herzkasperl Spiel! Mann, warum immer wieder in das gleiche Muster verfallen? Nach dem 4:1 einfach aufgehört zu kicken. Der Wechsel von Wahi war eine Katastrophe. Wir spielen danach mit 10 Mann. Er ist ein Totalausfall, kann keinen Ball festmachen, fällt bei jeder Berührung hin, läuft unmotiviert durch die Gegend. Bitte verkaufen! Das 4:2 zündet das Stadion wieder an. Und das Tor war Slapstick im Strafraum. Koch wieder mit wildem Schwinger. Beim 4:3 verteidigt Kristensen garnicht bzw. zu luftig. Am Ende mit Glück die 3 Punkte eingefahren. Wichtig und gut für den Anschluss nach oben. Das Torverhältnis hätte deutlich besser sein können... Dennoch: Gut gemacht, Jungs!
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