Trotz der Niederlage beim FC Barcelona kann die Frankfurter Eintracht zufrieden mit der Leistung sein. Der Matchplan von Dino Toppmöller, hinten kompakt zu stehen und Ansgar Knauff in Umschaltmomente zu bringen, ging größtenteils auf. „Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben Nadelstiche gesetzt, vielleicht den ein oder anderen zu wenig“, blickt Toppmöller zurück. Nach knapp 20 Minuten setzte sich Knauff stark durch und konnte zum Führungstreffer veredeln. „Es war ein super Tor, schon in der Entstehung und dann mit dem super Finish von Knauff.“ Defensiv sah es über große Teile sehr organisiert aus, was Barcelona das Leben schwer gemacht hat: „Wir wussten, dass sie uns in unsere Hälfte drücken werden, aber ohne richtig große Chancen. Wir haben das schon sehr gut verteidigt.“ Noch vor der Pause hätte die SGE die Führung erhöhen können, doch Ellyes Skhiri setzte den Ball nach einem Konter über das Tor.
„Wollten ein zweites Tor machen“
„Wir sind rausgekommen und haben selbstbewusst gesagt, dass wir ein zweites Tor machen wollen“, erklärt Toppmöller. Die Chancen waren direkt nach dem Seitenwechsel auch da, aber die Tore sind auf der anderen Seite binnen drei Minuten gefallen. Zwei Kopfballtore von Jules Koundé brachten Barca in Führung, nachdem die SGE zweimal eine Flanke nicht verteidigen konnte. „Das 1:1 war extrem schwer zu verteidigen, weil die Flanke von Rashford brutal gut und mit extrem viel Zug kam.“ Beim zweiten Gegentreffer sah die SGE-Defensive nicht gut aus. Yamals Ball war sehr lange in der Luft, doch Koundé konnte ohne Gegenwehr einköpfen. „Schade, weil wir genau diesen Raum in der Halbzeit angesprochen haben. Sie versuchen immer wieder mit Chipbällen in diese Räume zu kommen. Es ist dann extrem bitter, dass wir das Spiel über Standardsituationen verlieren.“
Ergebnis zweitrangig – „Jahr versöhnlich abschließen“
Tabellarisch sieht es für die Eintracht weiter düster aus. Mit vier Punkten ist die SGE aktuell auf Rang 30 abgerutscht. Doch das Ergebnis war für Toppmöller zweitrangig. „Viel wichtiger war es, den Glauben zu stärken. Nach so einem Spiel wie am Samstag kommen ein paar Selbstzweifel auf. Mein Glaube an die Mannschaft ist ungebrochen. Die Jungs haben Herz und Charakter gezeigt und das was wollen wir sehen. Die Reaktion war sehr gut. Darauf können wir aufbauen.“
Für die Eintracht geht es am Wochenende gegen den FC Augsburg weiter. Im letzten Heimspiel des Jahres sind nach zwei Spielen ohne Sieg und dem Leipzig-Debakel drei Punkte enorm wichtig. „Die Bundesliga ist der wichtigste Wettbewerb für uns“, betont Toppmöller. Klar ist, dass es ein komplett anderes Spiel sein wird, als in Leipzig und Barcelona. „Am Samstag haben wir ein Spiel vor der Brust, wo wieder mal eine Mannschaft mit einem neuen Trainer kommt, die am Wochenende Leverkusen geschlagen hat. Wir werden die Mannschaft sein, die das Spiel machen und Dinge kreieren muss. Wir freuen uns auf das Heimspiel und wollen die drei Punkte unbedingt behalten und das Jahr mit unseren Fans versöhnlich abschließen.“






17 Kommentare
...das Jahr mit unseren Fans versöhnlich abschließen... das wünschen wir uns alle und das können wir in Eintracht schaffen!
In der Youth League sind wir weiter ;-)
Gegen einen Weltclub haben wir uns nicht blamiert. Wenn Toppmöller zu Recht für schlechte Leistungen scharf kritisiert wurde, ist es auch sein Verdienst, diesmal viel richtig gemacht zu haben.
Die nächsten Spiele werden zeigen, ob die gestrige Leistung der Turnaround war.
Für mich war das kein überragendes Spiel. Was genau soll daran taktisch so gut gewesen sein? Wir haben uns hinten reingestellt und auf Konter gehofft. Das soll „taktisch überragend“ gewesen sein? In der ersten Halbzeit haben vielleich zwei Konter wirklich funktioniert, sonst hatte Barça gefühlt 95 % Ballbesitz. Ich bin mit der aktuellen Spielweise einfach nicht zufrieden. Vor zehn Jahren hätt ich damit vielleicht noch leben können, aber mittlerweile haben wir einen deutlich besseren Kader und investieren viel Geld in Transfers. Da erwarte ich einfach mehr, vor allem wenn wir gegen Topteams spielen. Wir hatten vor ein paar Jahren sogar einen schwächeren Kader und haben trotzdem gegen die besten Mannschaften Europas den Pokal geholt.
Unser „Mittelstürmer“ hat die Konter zwar ordentlich mitgespielt, aber ich hätte ihn trotzdem nicht aufgestellt. Er konnte kaum für Entlastung sorgen oder den Ball mal festmachen – was auch logisch ist, weil er eigentlich kein richtiger Mittelstürmer ist. Auch wenn er das Tor gemacht hat, haben wir jetzt vier Spiele, in denen Knauf als Mittelstürmer aufgelaufen ist, nicht gewonnen. Wann begreift er endlich, dass das so nicht funktioniert?
Und dieses Gerede davon, dass das Ergebnis zweitrangig sei … was soll das? Warum spielt man dann überhaupt Champions League, wenn das Ergebnis angeblich keine Bedeutung hat? Klar, die Jungs haben gut gekämpft, aber so zu tun, als wäre das Resultat egal, sendet einfach das falsche Signal. Es sind noch zwei Spiele übrig und aktuell fehlen zwei Punkte zur Qualifikation.
Und jetzt macht er auch noch Augsburg stark, nur weil sie einen neuen Trainer haben und Leverkusen geschlagen haben. Das geht mir echt auf die Nerven.
Ernsthaft? Wir haben verloren,OK die Leistung war in Ordnung ,aber ich finde es schade ,weil gegen Augsburg wird es wieder naja wie soll ich es sagen,dass gleiche Muster passieren. Weil so werden wir nicht gegen Augsburg spielen ,dass wird ein ganz anderes Spiel,und ich stell mich drauf ein,dass es wieder ein Krampf wird . Wir werden das Spiel machen müssen, Augsburg kommt mit breiter Brust nach 2:0 Sieg gegen Leverkusen. Ich sehe schwarz für das Spiel . Ich wage mal die These das Santos vor dem 2:1 diese hohe Flanke mit seinem spielstil runter gepflückt hätte, naja egal ,MK plant ja schon mit 40 mille für Santos . Brown hat auch schon ein Preisschild,der wird sich sein neuen Verein aussuchen können, Wahnsinn der Typ. Einzige Hoffnung ist Uzun . DT bei Prime babbelt alles dem Sammer nach ,hatte keine antworten parat,dann babbel ich dem Sammer mal nach.
Ach ich hab da eine These . Santos wird verkauft ,ter Stegen kommt und zetterer auf die Bank . Das wäre doch was
Stimmt, diese Saison gibt Anlass für viel Kritik. Ich persönlich fand, dass es gestern nahezu alternativlos war, Aufstellung, Taktik betreffend. Toller Einsatz unserer Jungs, obwohl dies bei Profis natürlich grundsätzlich immer so sein sollte.
Aber, was hast du gestern erwartet
und wie wäre dein Matchplan gewesen?
Versöhnlich? Zumindest das Ergebnis und die Einstellung.
Was sind das aber für Spiele, bei denen ein Team 82% Ballbesitz und 750 vs. 100 Pässe hat? Das hat doch mit Wettbewerb nix mehr zu tun. Für uns ist es sicherlich aktuell leichter, gar nix mit dem Ball zu machen und einige wenige Konter zu fahren.
Wenn Nene mal antritt und 2 -3 Spieler umkurvt und dann einen Steilpass zu Knauff spielt, kann das klappen. Und man sieht, Tore entstehen durch gewonnene 1 gegen 1 Duelle. Bei uns können das nur Brown, wenn er aus der Tiefe kommt und Doan mit Abstrichen.
Was mich aber bei den ganzen Diskussionen stört, ist, dass fast ausschließlich die Zusammenbrüche der Defensive und die Gegentore thematisiert werden, nicht aber unser mangelhaftes Spiel nach vorne, wenn wir am Ball sind und Tiefe suchen, sodass in 90 Minuten nur 1-2 Chancen rausspringen.
Wir müssen kontrolliert und zielorientiert, also tief spielen und kein Ballgeschiebe zelebrieren, sonst sieht das gegen Augsburg genauso aus wie gegen Wolfsburg.
Ach ja: Kaua bitte unverzüglich für 40 Mio abgeben, sonst ist das nach Bahoya der nächste große unverhoffte Wurf, den wir verpassen. Dessen Marktwert dürfte inzwischen nämlich auch im bodenlosen Bereich sein - das wären schöne 60 Mio gewesen...
Ich bin beileibe nicht als DT Fan bekannt. Taktisch gut fand ich die Eingliederung von Skhiri in die 4erkette bei gegnerischem Ballbesitz.
Bis auf Knauf war ich mit der Aufstellung eigentlich zufrieden. Ich hätte Knauf eher auf der linken oder rechten offensiven Außenbahn spielen lassen und im Sturm stattdessen Ngankam oder Uzun aufgestellt – jemanden, der den Ball behaupten und auch mal prallen lassen kann. Das hätte für Entlastung gesorgt und uns mehr Ballbesitz verschafft. Außerdem kamen die offensiven Wechsel für meinen Geschmack zu spät. Am Ende hat man ja gesehen, dass mit etwas mehr Zeit noch etwas möglich gewesen wäre. Gegen Barça kannst du nicht gewinnen, wenn du dich nur hinten reinstellst. Du musst sie auch mal unter Druck setzen. Ihre Stärken zeigen sie vor allem dann, wenn sie gegen tief stehende Gegner spielen – dort können sie ihr Kombinationsspiel voll entfalte. Ich sage ja nicht dass wir das ganze Spiel über vorne Druck machen mussten aber ab und zu mal früher anzulaufen hätte sicher nicht geschadet
Ich bin immer noch innerlich zerrissen wegen der Einstufung unserer Leistung.
Einerseits Anerkennung ob des gezeigten Spirits und Leidenschaft beim verteidigen.
Anderseits völliges Unverständnis warum dies erst im Topspiel gegen Barcelona und auch in Neapel möglich war und nicht in jedem Bundesligaspiel.
Grundlage für die Festspiele der CL ist die Bundesliga Platzierung, das wird wohl teilweise vergessen von der Mannschaft.
Es geht auch anders, mit Mut, Überzeugung und einer klaren Spielidee, und das mit einem Kader, dessen Marktwert gut 30% unter dem heutigen liegt:
https://www.kicker.de/barcelona-gegen-frankfurt-2022-europa-league-4768464/spielinfo
Die beiden kommenden Spiele werden zeigen, wo die Reise diese Saison hingeht...
Aber klar, mit deiner Taktik hätte man bestimmt gegen Barca gewonnen 😂👏👏👏💯
Was für Vögel hier unterwegs sind, weil wir einmal Barca geschlagen haben, muss das jetzt immer klappen. Anstatt sich darüber zu freuen, dass nan Barca tatsächlich wieder am Rande einer Niederlage hatte, obwohl die bei ihren Fans echt was gut zu machen hatten, das ist richtig groß. Lest eich nochmal das Märchen vom Fischer und seiner Fru durch, die Moral von der Geschicht' ist nämlich nicht, dass die Schlampe schuld war, die Herren. Die Moral ist, wer nie zufrieden ist, wird alles verlieren. Verdammte Giftzwerge, wenn ihr mit euch nicht zufrieden seid, lasst es nicht an anderen raus.
Danke, eine durchaus diskutable Variante. Möglich, dass Toppmöller Ngankam und/oder Uzun erst in der Schlussphase bringen wollte, da diese erst seit kurzem wieder im Training sind.
Die Angst gestern vor einer erneuten Schlappe war vermutlich und zurecht zu groß, um offensiver aufzustellen. Letztendlich ist es ja auch gelungen, mit einer knappen Niederlage davongekommen zu sein, ohne Blamage. Klar, den lucky Punch in der Schlussphase hätten wir trotzdem gerne mitgenommen. Am Samstag gegen Augsburg, eine ganz andere Aufgabenstellung.
100% Zustimmung
Kann mir jemand erklären warum vereinzelte "Fans" brennende Bengalos in gegnerische Fanblöcke schmeissen?Ist da was vorgefallen?
Was soll der Sch...?
Ich habe dafür null Verständnis und im Endeffekt werden wir alle dafür bestraft!
Habe heute einige Videos davon gesehen und bin entsetzt.
Ich weiß nicht, ob es wirklich daran lag. Gegen Liverpool und Wolfsburg hatten wir ja auch andere Stürmer auf der Bank und trotzdem hat er Knauff als Mittelstürmer spielen lassen.
Also wenn das Ziel war, zu verlieren – aber nicht zu hoch, dann hat er alles richtig gemacht.
Mein Anspruch wäre aber gewesen, auf Sieg zu gehen und vielleicht sogar weiterzukommen. Andere Mannschaften zeigen doch, dass es geht: Leverkusen gewinnt in Manchester, Eindhoven holt drei Punkte in Liverpool.
Wenn man schon hinfährt, nur um „nicht unterzugehen“, dann kann man im Grunde auch zuhause bleiben.
Wie gesagt: Vor zehn Jahren wäre ich wahrscheinlich noch froh gewesen, knapp zu verlieren. Aber mittlerweile sehe ich die Eintracht einfach anders.
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und da erwartest Du mehr.
Wir sind derzeit schlechter als vor einem Jahr besetzt - das ist die Realität!
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