Toppmöller vor letztem Heimspiel deutlich: „Sind in der Pflicht“

Das Spiel in Barcelona war eine gute Reaktion auf das Debakel von Leipzig. Zwei Gegentore nach hohen Bällen brachten die SGE um den Punktgewinn. Jetzt ist wieder Ligaalltag angesagt. Im letzten Heimspiel des Jahres empfängt die SGE den FC Augsburg. „Ich erwarte, dass wir an die Leistung in Barcelona anknüpfen und dass wir mit derselben Bereitschaft. Leidenschaft und Power, vor allem im gemeinsame Verteidigen, genauso weitermachen“, stellt Dino Toppmöller klar, der aber weiß, wie hart die Niederlage aus Leipzig war. „Wir haben am Dienstag eine Reaktion gezeigt, aber wir wollen eine klare Antwort geben. Aufgrund unseres letzten Bundesligaspieles sind wir in der Pflicht, ein anderes Gesicht zu zeigen.“

Auch vor heimischen Publikum sieht sich Toppmöller mit seiner Mannschaft in der Pflicht: „Wir hatten ein tolles Jahr mit dem Verein, sind mit einem Heimsieg gestartet und wollen das Jahr auch so abschließen. Vor allem auch vor unseren tollen Fans, die uns immer unterstützt haben, auch in den schwierigen Momenten.“ Allerdings weiß er auch, dass es deutlich schwieriger als in Barcelona wird, die Leidenschaft auf den Platz zu bringen: „Es ist einfacher leidenschaftlicher zu spielen, wenn du die verteidigende Mannschaft bist.“ 

Keine Rotation angekündigt – „Frische tut immer gut“

Das Spiel hat der Eintracht natürlich Kräfte gekostet. Allzu viel Rotation wird es bei der SGE aber nicht geben. „Wir werden nicht die riesige Rotationsmaschine anschmeißen, aber Frische tut immer gut. Es gibt Spieler, die sich natürlich immer wieder aufdrängen“, erklärt Toppmöller und bezieht sich auf die Rückkehrer: „Wir sind froh, dass Hugo Larsson zurück ist und in Barcelona starten konnte. Da müssen wir jetzt, mit Hinblick auf die nächsten Wochen, eine gute Entscheidung treffen, weil zwei Spieler auf dieser Position dann nicht mehr da sind (Afrika-Cup, Anm. d. Red.). Auch Can Uzun hat seine ersten Minuten gesammelt. Bei ihm müssen wir schauen wie weit er morgen ist.“

Für Ellyes Skhiri und Farés Chaibi ist es das letzte Spiel des Jahres, in Hamburg werden sie nicht mehr dabei sein. Mit der tunesischen beziehungsweise algerischen Nationalmannschaft sind die Mittelfeldspieler beim Afrika-Cup am Start. „Die Abstellungspflicht ist so, dass wir wissen, dass die Jungs noch ein Wochenende dabei sind.“ Für Oscar Højlund ergibt sich dadurch eine gute Möglichkeit. „Er kam zuletzt nicht so häufig zum Einsatz. Für ihn ist es deswegen eine große Chance.“

Uzun im Sturm? „Trauen es ihm zu“

In Barcelona agierte Ansgar Knauff im Sturmzentrum, der mit seiner Schnelligkeit die Barca-Defensive vor Probleme stellte. Gegen den FCA wird die SGE mehr mit dem Ball machen müssen. „Wir müssen uns auf ein Spiel einstellen, dass an der ein oder anderen Stelle etwas zäh wird, weil wir davon ausgehen, dass Augsburg die Mannschaft ist, die mehr verteidigt. Sie werden aber auch eine gute Aggressivität haben, was das Angriffspressing angeht.“ Daher ist auch Uzun eine Option für das Sturmzentrum: „Es ist natürlich eine Option, da er grundlegend eine offensive Position hat. Es hängt auch davon ab, mit wem er vorne spielt. Wir trauen ihm auch zu, alleine in der Spitze zu spielen.“ In Nürnberg spielte der Türke bereits auf dieser Position. Generell nimmt Toppmöller aber auch die anderen Angreifer in die Pflicht: „Wir sind natürlich froh, dass Uzun gerade zurückkommt. Ansgar hat enorm Selbstvertrauen getankt, wir haben Jessic und Elye. Sie müssen ihre Chance nutzen, und dann können wir die entstandene Lücke schließen.“

Der FCA trennte sich vor zwei Wochen von Trainer Sandro Wagner, dessen Position hat Manuel Baum übernommen. „Vom System her hat sich erstmal nichts verändert. Sie haben, wie auch unter den anderen Trainern, im 3-4-3 gespielt“, erkennt Toppmöller. „Grundsätzlich wissen wir alle, was die Augsburger DNA ist. Sie können sehr leidenschaftlich verteidigen, sind sehr gut im Gegenpressing und sind zweikampfstark und laufstark. Das Ergebnis gegen Leverkusen spricht auf jeden Fall für sie.“