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Dino Toppmöller zog ein gemischtes Fazit. Foto: IMAGO / STEINSIEK.CH

Toppmöller: Unentschieden „ärgerlich, aber verdient“

Die Gefühlslage nach dem 2:2-Unentschieden der Frankfurter Eintracht beim SC Freiburg war durchwachsen. Zwar hatte die SGE in einem eigentlich eher schwachen Spiel einen Punkt gegen einen direkten Konkurrenten um die Europapokalplätze geholt, allerdings hatten die Hessen hier lange geführt und erst ganz spät den Ausgleich kassiert.

„Es war ein sehr umkämpftes Spiel ohne die großen Torraumszenen. Wir haben aus wenig zwei Tore gemacht und Freiburg auch“, fasste Eintracht-Cheftrainer Dino Toppmöller die Partie anschließend zusammen und betonte, dass die Punkteteilung für ihn in Ordnung gehe: „Ich glaube, dass es ein gerechtes Unentschieden ist, auch wenn es sich für uns  ärgerlich anfühlt, dass wir hinten raus dann das Gegentor so bekommen.“

Besonders bitter war dabei auch einmal mehr die Anfangsphase des Spiels, denn die SGE geriet erneut ganz früh in Rückstand und wie zuletzt bei der 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München war es ein eklatanter individueller Fehler. „Wir haben uns viel vorgenommen und gehen dann direkt wieder mit einem individuellen Fehler in Rückstand“, so der Chefcoach, der die anschließende Reaktion seines Teams lobte: „Die Reaktion der Mannschaft war richtig stark, weil das kann dich auch mal umhauen, wenn du früh in Rückstand gerätst wie in den letzten Wochen.“ Der individuelle Fehler, dieses Mal ein kapitaler Fehlpass von Kapitän Robin Koch, den die Freiburger mit dem Gegentor bestraften, ärgere den Kapitän „wahrscheinlich am meisten“, wie Toppmöller betonte: „Das weiß er selber, dass er da den Ball nicht gut gespielt hat. Aber am Ende geht es um die Reaktion und er hat danach ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Er hat seine Zweikämpfe gewonnen, hat die Abwehr zusammengehalten.“ Der Cheftrainer betonte, dass Koch selbst aus dieser Situation rauskommen müsse: „Natürlich unterstützen wir ihn dabei und dann wird er auch rauskommen.“

Defensivere Eintracht

Die Mannschaft habe das Spiel anschließend verdient gedreht, sagte der 44-Jährige. Mit der zweiten Halbzeit sei er dann nicht mehr so zufrieden: „Es war dann vielleicht ein bisschen zu wenig Entlastung nach vorne. Wir hätten ein bisschen sauberer und ruhiger sein müssen.“ Defensiv sei es aber in Ordnung gewesen: „Nichtsdestotrotz haben wir gefühlt gar nichts zugelassen.“ Doch dann kam die 88. Minute und der Freistoß von Vinenzo Grifo. „Wir wissen, was er für ein Schlitzohr ist und er sieht, dass Kaua Santos keine optimale Position hat und schießt den Ball dann ins kurze Eck.“ Toppmöller betonte aber, dass es intern weiterhin keine Torwartdiskussion gebe, das Gegentor aber natürlich besprochen werden müsse: „Er muss sich da besser anstellen und entweder einen Spieler mehr an die Mauer stellen oder einfach das kurze Eck zumachen anstatt auf die Flanke zu gehen. So ist es dann auf jeden Fall ärgerlich.“ Santos habe grundsätzlich ein solides Spiel gemacht und auch spät gegen Matthias Ginter „überragend gut gehalten“, so Toppmöller, der aber auch sagte: „Am Ende musst du, wenn du ein Top Spiel machen willst, über 90 Minuten fehlerfrei bleiben. Das muss er jetzt mitnehmen.“

Trotz des am Ende leistungsgerechten Unentschiedens habe man sich im Frankfurter Lager „natürlich alle geärgert, weil wir ganz viele Dinge, die wir uns vorgenommen haben, umgesetzt haben. Wir waren in den Zweikämpfen präsent, wir waren in der Boxverteidigung gut, wir haben sehr wenig zugelassen“, erklärte der ehemalige Stürmer. Zwar habe die SGE nach vorne nicht ihr bestes Spiel gemacht, trotzdem war man defensiv „sehr, sehr stabil und das ärgert mich schon, dass wir dann hinten raus so ein einfaches Gegentor kassieren.“

Die SGE spielte im Gegensatz zu den letzten etwas defensiver. Dies sei auch dem Gegner geschuldet gewesen. Durch die Umstellung feierte Aurele Amenda sein Startelf-Debüt in dieser Saison. „Die Umstellung haben wir gemacht, weil wir wussten, wie Freiburg agiert. Dass sie in allererster Linie von hinten  viele Bälle nach vorne spielen, auf den zweiten Ball gehen und dann in der gegnerischen Hälfte versuchen ins Kombinationsspiel zu kommen. Und wir wussten um die Qualität bei Standards. Dann war es uns wichtig, diese Körperlichkeit mit Aurele reinzubringen. Wir haben uns dann für das System entschieden, mit dem wir in der letzten Saison beide Spiele gegen Freiburg bestritten haben“, erklärte Toppmöller, der betonte, dass dies zum Großteil aufgegangen sei: „Wir waren auch bei Standard-Situationen stabil und insgesamt stabiler als die Wochen davor.“ Dies lag sicher auch an Rasmus Kristensen, der nach Verletzung sein Comeback feierte. „Über die Qualitäten von Rasmus brauchen wir nicht sprechen. Er ist ein emotionaler Anführer, der in Zweikämpfen Präsenz zeigt und auch mit Ball eine sehr gute Ruhe hat“, erklärte der Cheftrainer der SGE. Er betonte, dass er Kristensen gerne immer in der Startelf habe, man aber auch auf die kommenden Spiele schauen müsse. „Am liebsten habe ich den Spieler natürlich in den nächsten sechs Spielen immer 90 Minuten auf dem Platz, aber das wird auch so nicht funktionieren, weil er eben aus einer Verletzung kommt und wir schauen müssen, dass er eben nicht nochmal länger ausfällt.“

 

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5 Kommentare

Fallback Avatar 1. pit3157 20. Oktober 25, 11:17 Uhr

das mit der 2 mann mauer lernt man schon in der jugend wie die zu stehen hat
vor allem wenn man weiß wer schiest
das war not gegen elend haben zusammen das spiel geschaut und direckt gegenseitig gewettet wie lange es dauert bis der gegner ein tor macht,,,,und das schlimme alles eintracht fans seit vielen jahren
so kann das nicht weitergehen
sehe hier überhaubt kein spiel system
nur kristensen und unser japaner kämpfen der rest schaut zu

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Fallback Avatar 2. pfalzadler11 20. Oktober 25, 11:41 Uhr

Wenn von den Entscheidungsträgern bereits das Wort Torwart in den Mund genommen wird so zeigt es das das die Leistung von Santos als unter Untersoll angesehen wird. Was ist jetzt als Weiche für zurück zetterer definiert? Wir wissen es nicht. Das gestern sind die ersten 2 Punkte die jetzt auf die Kappe von Kaua gehen...sollten in den nächsten 5 Spielen weitere dazu kommen so wünsche ich einen Wechsel zu zetterer....

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Fallback Avatar 3. JayJayDany 20. Oktober 25, 11:57 Uhr

Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen, Bad Boys for life! :)
Ein bisschen was davon, würde uns allen gut tun.

Santos ist nicht Schuld an den verlorenen Punkten, höchstens Mitschuld. Koch darf der Fehlpass nicht unterlaufen, Brown macht ein unnötiges Foul vor dem Freistoß, Chaibi sieht den klar freien Doan in der 1. Hz. neben sich nicht, das 1:1 kommt nur durch puren Zufall zustande und die 2. Hz. waren alle nicht mehr in der Freiburger Hälfte zu finden. Sucht euch was aus, aber hier versagen nicht einzelne Spieler, sondern das Kollektiv.

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Fallback Avatar 4. dieter 20. Oktober 25, 12:40 Uhr

Natürlich spielt, gewinnt oder verliert die Mannschaft !
ABER
Klare und schwerwiegende individuelle Fehler die 100% verantwortlich für Gegentore sind darf und muss man trotzdem dem Verursacher zuordnen.
Und dadurch einen Sieg wenige Minuten zu verschenken ist , Spielverlauf hin oder her, für Freiburg nicht gerecht und für uns von der Eintracht viel mehr als ärgerlich.

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Fallback Avatar 5. JayJayDany 20. Oktober 25, 13:55 Uhr Zitat - dieter Natürlich spielt, gewinnt oder verliert die Mannschaft ! ABER Klare und schwerwiegende individuelle Fehler die 100% verantwortlich für Gegentore sind darf und muss man trotzdem dem Verursacher zuordnen. Und dadurch einen Sieg wenige Minuten zu verschenken ist , Spielverlauf hin oder her, für Freiburg nicht gerecht und für uns von der Eintracht viel mehr als ärgerlich. Path

Natürlich kann man das immer irgendwie zuordnen. Was ich aber damit sagen möchte, bitte beachtet auch immer mal, wie es zu manchen Situationen gekommen ist. Hätte man sich z.B. generell nicht so passiv in der 2. Hz. verhalten und Brown nicht den Freistoß verursacht, hätten wir heute keine TW-Diskussion. Es ist zumeist die Summe der Dinge und nicht immer nur der Eine.

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