Unlängst hat Mario Götze betont, dass er gerne noch über den Sommer 2026 hinaus in Frankfurt bleiben würde. Sein Vertrag bietet ohnehin eine Option auf ein weiteres Jahr. Cheftrainer Dino Toppmöller reagierte im „Sport Bild“-Podcast „Phrasenmäher“ positiv auf den Wunsch seines Mittelfeldstrategen: „Das wäre schön. Es macht unheimlich viel Spaß mit Mario zu arbeiten. Wir werden da mit Sicherheit Lösungen finden, wenn er das will. Wenn man sich anschaut, was er uns im letzten halben Jahr bis zu seiner Verletzung gegeben hat. Da ist er vorneweggegangen. Wer hat solch einen Spieler nicht gern in seiner Mannschaft? Von daher hätten wir ihn gerne noch ein bisschen, wenn er das denn auch möchte.“
Es sieht also danach aus, als könnten schon bald Gespräche zwischen Sportvorstand Markus Krösche und dem 33-Jährigen anstehen. Aktuell kann der Weltmeister von 2014 noch nicht wirklich ins Geschehen eingreifen. Muskuläre Probleme sind die Ursache. Erst 16 Minuten machte Götze in dieser Saison. Bei der Union-Niederlage am vergangenen Wochenende stand er immerhin wieder im Kader der Hessen. Ohnehin hat der Routinier starke Konkurrenz auf seiner Position. Can Uzun kommt rund ein Jahr nach seiner Ankunft am Main richtig in Fahrt, trifft aktuell in jedem Spiel. Auch gegen Union gehörte der Türke wieder zu den besten Spielern.
„Es ist ein Traum bei der Eintracht zu sein“
Auch Toppmöller selbst sieht seine Zukunft bei der Eintracht. Seine Beweggründe dazu präzisierte er: „Es ist schon ein Traum bei der Eintracht zu sein, weil es ein geiler Klub ist, der mir extrem viel bedeutet. Mein Vater war hier Trainer, wo ich das erste Mal miterlebt habe, dass er Bundesliga-Trainer war. Das bindet dich schon an den Verein.“ Doch auch Manchester United sei für den Saarländer ein besonderer Verein, denn diesen habe er als Kind immer in Computerspielen gespielt. In seiner Teenagerzeit seien die Red Devils einer der größten Vereine der Welt gewesen.
Anders als United spielen die Adler dieses Jahr in der Königsklasse. In Gesprächen mit Spielern sollte die Teilnahme an dem größten Vereinswettbewerb in Europa allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen, so der Übungsleiter: „Jeder, der den Verein von außen betrachtet, hat direkt das Bild der 30.000 Fans in Barcelona vor Auge. Da haben die Spieler Bock Teil davon zu sein. Die Spieler sollen Bock auf den Verein haben, nicht auf einen Wettbewerb. Die Champions League ist dann nochmal ein Top oben drauf.“ Sein Kader gehört mal wieder zu den jüngsten in der Bundesliga. Kein Wunder, dass nur wenige Akteure bereits Erfahrungen in der Champions League sammeln konnten. So zum Beispiel Rasmus Kristensen, Götze, Michy Batshuayi oder Ansgar Knauff. Der SGE-Trainer habe großen Respekt vor dieser Aufgabe, denn der Wettbewerb bringe eine große Emotionalität mit. So beschäftigt das aufkommende Spiel gegen den FC Liverpool die Spieler wohl länger im Voraus, als beispielsweise das drei Tage vorher stattfindende Spiel gegen den SC Freiburg.
Toppmöller bestätigt lukratives Saudi-Arabien-Angebot
Nach einem schwierigen ersten Jahr sah es nicht unbedingt so aus, als könnte Toppmöller bei den Frankfurtern nochmal so erfolgreich werden, wie er es in der letzten Saison war. Damals hatte der 44-Jährige sogar ein lukratives Angebot aus Saudi-Arabien (rund acht Millionen Euro netto Jahresgehalt) vorliegen, wie er bestätigte: „Das war der Verein, der das Jahr danach auch Meister geworden ist: Al-Ittihad. Am Ende schmeichelt es natürlich, wenn man so einen Vertrag sieht. Ich wusste, dass wir hier eine gute Saison gespielt haben. Aber ich wusste auch, dass es erst der Anfang von was Besonderem ist. Deshalb war es keine große Überlegung.“ Ausschlaggebend sei am Ende auch ein Gespräch mit Krösche gewesen, der ihm glaubhaft versichert habe, von ihm als Trainer überzeugt zu sein. Dieses Vertrauen sollte sich für beide Seiten auszahlen: Die Hessen gelangten über die Liga in die Champions League und der Trainer erhielt einen langfristigen Vertrag bis 2028 mit verbesserten Bezügen.
Kolo Muani-Abgang brachte Wut
Ein gravierender Grund für das schwierige erste Toppmöller-Jahr war sicherlich der große Umbruch, den sein Kader durchmachte. Mit Jesper Lindström, Rafael Borré, Djibril Sow, Daichi Kamada und Evan Ndicka verließen im Sommer 2023 viele der Europa League-Helden den Verein. Dazu kam, dass Randal Kolo Muani nach einer überragenden Saison (in der Liga 15 Tore und 14 Vorlagen) in letzter Sekunde den Absprung machte. Als sein Abgang in Richtung Paris unter Dach und Fach war, war das Transferfenster in Deutschland bereits geschlossen. Ein Ersatz konnte nicht mehr geholt werden. Eine Situation, die für den Coach schwierig war, wie er verriet: „Wenn das dann deine erste Station ist und du in deinem ersten Jahr nach sechs bis acht Wochen einen Spieler verlierst, der ein brutales Puzzlestück war, dann ist das schon ein absolutes Brett. Wenn du sowieso schon einen großen Umbruch hattest und dann auch noch Kolo verlierst und du keine Chance mehr hast zu reagieren. Das war eine der größten Herausforderungen überhaupt.“ In dem Moment sei er wütend und sauer gewesen, weil er einen Spieler verloren habe, der auf einer Schlüsselposition Erfolg ein Stück weit hätte garantieren können.
„Mit mir sind in diesem Sommer noch ein paar andere Spieler gekommen. Genau diese Momente sorgen dafür, dass wir gemeinsam wachsen. Das ist auch Teil des Erfolgs“, erkannte der Fußballlehrer nun die positiven Seiten der damaligen Lage. Zwar haben viele Leistungsträger den Verein verlassen und eine Lücke gerissen, aber Toppmöller und Krösche schafften es, neue Spieler zu verpflichten und sie besserzumachen. So zum Beispiel Omar Marmoush, Hugo Larsson, Willian Pacho oder Hugo Ekitiké. Im Kollektiv und einem immer besser werdenden Marmoush konnte die große Lücke vom Kolo Muani-Abgang klein gehalten werden. Schlussendlich sicher auch ein Faktor für die kometenhafte Entwicklung von Marmoush und der SGE in der darauffolgenden Saison.
Ein Kommentar
Bitte mit Mario möglichst zeitnah verlängern! Wir brauchen ihn als technisch starken Spieler, der Bälle im Aufbauspiel auch mal halten und die entscheidenden Pässe spielen kann, über Erfahrungen in der CL verfügt und als Führungsspieler bei der Mannschaft hohe Anerkennung genießt! Auch Can profitiert sicherlich auch von Mario, wird sicherlich nicht die ganze Saison durchspielen können, sich auch mal verletzten und/ oder Leistungsschwankungen drin haben! Daneben wollen wir doch auch Mario perspektivisch an unseren Verein binden. Daher macht bitte einen Deckel auf die Verlängerung, bevor er in die USA oder nach Saudi Arabien oder in die Emirate abwandert.
Freue mich schon auf seinen nächsten Einsatz. Seine Spielweise sieht manchmal unspektakulär aus, ist aber wahnsinnig effektiv und sicherlich auch mit ein Faktor, warum wir so viel Gegentore kassieren. Doppel 10 mit Can wäre auch mal eine interessante Variante :-).
Super Mario & Forza SGE
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