Am gestrigen Samstagabend kam Eintracht Frankfurt auch bei Borussia Mönchengladbach nicht über das dritte Remis in Folge hinaus. Beim 1:1-Unentschieden fand die SGE in der ersten halben Stunde nicht wirklich ins Spiel. Erst der Ausgleichstreffer von Hugo Ekitiké hauchte den Adlerträgern wieder Leben ein. „Wir wussten, dass wir auf eine starke Mannschaft treffen werden. Das haben die letzten Wochen gezeigt und das hat Gladbach in der ersten Stunde gegen uns auch auf den Platz gebracht“, resümierte Eintrachts Cheftrainer Dino Toppmöller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Sie haben sauber und sehr gut Fußball gespielt, waren sehr dominant und sind auch verdient in Führung gegangen. Ab dem Ausgleichstreffer von Hugo waren wir dann schon die bessere Mannschaft und hatten vor allem in der zweiten Halbzeit das Spiel im Griff gehabt. Wir waren in allen Statistiken deutlich vorne. Am Ende ist es aber halt nur ein Punkt geworden, weil wir vielleicht vorne nicht diese absolute Kaltschnäuzigkeit gehabt haben, um dann das Tor zu schießen.“ Toppmöller sah eine gefährliche Heimmannschaft, die sich im Umschaltspiel immer wieder gute Situationen erarbeitete: „Im Großen und Ganzen nehmen wir den Punkt mit. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber es spielt immer noch ein Gegner mit und der ist im Moment in einer sehr guten Form. Man darf auch nicht vergessen, dass sie in ihren letzten sechs Heimspielen 18 Tore geschossen haben. Hier einen Punkt mitzunehmen, dafür brauch man sich nicht schämen.“
Überraschendes Batshuayi-Debüt
Eine große Überraschung gab es schon vor dem Spiel, denn nur die wenigsten haben wohl direkt mit dem Startelf-Debüt von Neuzugang Michy Batshuayi gerechnet. Der Belgier wurde erst am Montag wenige Sekunden vor dem Ende des Transferfensters verpflichtet und stand knapp eine Stunde auf dem Platz. „Wir wollten mit zwei Spitzen spielen und er hat einfach dieses Spielerprofil. Wir wussten, dass Gladbach uns vor allem am Anfang hoch anlaufen wird. Sie pressen im Normalfall Mann gegen Mann und dann haben wir uns mit Michy schon jemanden erhofft, der den ein oder anderen Ball festmacht, wenn der Druck groß ist. Damit wir den Ball festmachen, einen guten Anschluss haben, selber nach vorne kommen und dann in diesen Situationen auch mal ein Foul ziehen.“ Am Ende ist dieser Plan für Frankfurts Cheftrainer nicht wirklich aufgegangen. Die Schuld liege hier aber nicht allein bei Batshuayi. „Das haben wir nicht ganz so gut gemacht. Auch weil wir ihn da nicht oft genug gesucht haben, auch eben mit so einem Exit-Ball in die Spitze. Ansonsten hat er es ordentlich gemacht, man darf nicht vergessen, dass er jetzt auch erst seit Dienstag in Frankfurt war und zweimal mit der Mannschaft trainiert hat. Er war trotzdem in einem guten Rhythmus und deshalb haben wir uns entschieden ihn starten zu lassen.“ Für den 31-Jährigen kam Can Uzun ins Spiel, der die Partie zum erneuten Male mit seiner Spielweise belebte. Dass Uzun nicht direkt startete, hängt für Toppmöller mit der Qualität des restlichen Kaders zusammen. „Am Ende geht es nicht nur um die Qualität von ihm, sondern auch von den anderen Jungs, die starten. Der Konkurrenzkampf ist einfach extrem groß. Ich glaube, dass er schon sehr viele Minuten gesammelt hat. Wenn er das so gut macht, wie heute und auch gegen Wolfsburg. Es geht gar nicht darum, dass er immer ein Tor schießen muss. Er hat uns heute viel gegeben mit seiner Ballsicherheit und seinem Mut die Bälle zu fordern oder auch mal ein Eins-gegen-Eins zu lösen und den Abschluss zu suchen. Er wird mit Sicherheit noch genug Minuten bekommen. Can Uzun hat ein sehr gutes Spiel gemacht, als er hereingekommen ist.“
„Gemischte Gefühle“
Am Ende bleibt ein hadernder Dino Toppmöller vor der Presse zurück, der sich offensichtlich mehr von der Partie versprochen hatte. „Grundsätzlich hat uns am meisten geärgert, dass wir am Ende diese ein zwei Situationen haben, wo wir den Ball hätten ablegen können. Genauso wie beim Tor in der ersten Halbzeit. Kurz vor Schluss hatten wir dann mit Sicherheit Situationen, wo wir den Mitspieler eben so nicht gesehen haben. Da wäre mehr drin gewesen“, ärgerte sich der 44-Jährige. „So ein Unentschieden lässt einen natürlich immer mit gemischten Gefühlen zurück und so ist es auch heute. Die erste halbe Stunde war nicht gut, dann haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht, konnten uns aber nicht belohnen. Trotzdem glaube ich, dass wenn wir auf die Tabelle und das Jahr 2025 blicken, da sind wir immer noch in der Bundesliga ungeschlagen. Darauf gilt es aufzubauen, mit den ganzen Umständen, die ich nicht nochmal erläutern möchte. Wir sind auf einem guten Weg.“






8 Kommentare
Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft nur 80% abruft. Auch wenn die Ergebnisse grundsätzlich nicht so schlecht sind. Aber so richtigen Hurra-Fussball zum Zungeschnalzen sehe ich auch nicht.
Es geht mir in den letzten Wochen zu sehr wieder über Ballkontrolle und Sicherheitspässe. Und wenn wir zurückliegen, geht es dann doch plötzlich. Aber dieser unbedingte Wille ist nicht erkennbar.
Vielleicht geht es auch einfach nur um die Belastungssteuerung.
Ohne Marmoush funktioniert leider sein Plan nicht. Toppmöller raus
Wen hättest du denn gerne als Trainer?
Uzun startet nicht von Anfang wegen der Qualität des Kaders.Da kann man ja nur müde lächeln über so eine Aussage.Fakt ist unser MF ist sowas von Tor ungefährlich.
Taktik stimmt halt nicht nix anderes heisst das....
Wenn es ein Witz war, dann Daumen nach oben ! So viele neue Spieler auf einmal, muss man erstmal integrieren. Und dass macht Dino sehr gut !
Wir sind Dritter in der Bundesliga, dazu ohne Umwege im Achtelfinale der Euro League...uns trotzdem fordern hier manche den Rausschmiss von Toppmöller...was ist euer Problem?? Ich möchte eure Meinung nur verstehen...
Toppmöller ist selbst noch ein junger Trainer der Fehler macht. Er hat die Situation im Sommer sehr gut reflektiert und einige Dinge geändert/optimiert...finde ihn wirklich klasse!!! Natürlich nervt mich auch mal eine Entscheidung von Ihm - aber im Großen und Ganzen macht er das schon sehr gut. Er entwickelt junge Spieler weiter- macht immer mit Vollgas weiter obwohl er schon häufiger die besten Spieler verloren hat. War doch klar dass es jetzt erstmal ruckeln wird nachdem uns Omar verlassen hat. Hat jemand wirklich mit was anderem gerechnet? Genauso sind batshi und wahi keine Heilsbringer. Sie werden und helfen, brauchen aber eben noch Zeit- auch ganz normal.
Wir gewinnen am Sonntag gegen Kiel und wer weiß- vielleicht bringen wir auch wieder einen der großen (Bayern, Bayer) zum straucheln- wäre nicht das erste Mal!!
Mir macht die Mannschaft grundsätzlich eine Menge Spaß auch wenn mir die Unentschieden zuletzt auf den Sack gehen...
Wird alles Gut!!
Eine Junge Mannschaft, ein junger Trainer. Wenn ich alter mann dem ganzen zuschaue erfreue ich mich jung zu bleiben. Wenn Dino tatsächlich noch verbesserungsfähig ist dann gleich ein 10 Jahres Vertrag ihm vorlegen.
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