Toppmöller freut sich auf „geiles“ Auswärtsspiel und wünscht Abgänge

Zwei Pflichtspiele, zwei Siege, 9:1 Tore. Der Saisonstart von der Frankfurter Eintracht kann sich sehen lassen bislang. Am Samstag dann wartete die TSG aus Hoffenheim auf die SGE. Die Kraichgauer konnten ihr erstes Ligaspiel ebenfalls gewinnen. Auf der Pressekonferenz zum Spieltag stellte sich Chefcoach Dino Toppmöller den Fragen der Frankfurter Journalisten.

Hoffenheims „neue Identität“

„Wir sollten uns auf ein intensives Fußballspiel vorbereiten. Wir haben Hoffenheim genaustens analysiert. Es ist schon beeindruckend, was die für eine Vorbereitung gespielt haben. Jetzt haben sie auch im Pokal und in Leverkusen gewonnen. Das ist schon ein Brett, was da auf uns zukommt!“, warnt der Coach. „Wir fühlen uns aber gut vorbereitet. Und auch mit dem Selbstvertrauen, das wir jetzt am Samstag gegen Bremen getankt haben, sind wir bereit für ein gutes Fußballspiel.“  Dass dabei Zehntausend Eintracht-Fans im Stadion auswärts sein werden weiß Toppmöller dabei sehr zu schätzen: „Es ist immer schön. wenn man auswärts spielt und so eine Unterstützung hat. Das ist schon etwas ganz besonderes, wenn man rauskommt zum Aufwärmen und dann sieht, dass das halbe Stadion mit Eintracht-Fans gefüllt ist. Das ist schön und das wollen wir auf dem Platz auch zurückgeben.“

Hoffenheim sei eine sehr interessante Mannschaft nach einem größeren Umbruch, so Toppmöller weiter. „Da sieht man mittlerweile auch die Handschrift vom Trainer deutlich und das zeigt, dass man dem Trainer auch mal ein bisschen Zeit geben muss, bis die Dinge greifen.“ Der Kader sei mittlerweile auch mehr auf die Spielweise von Trainer Christian Ilzer zugeschnitten. „Sie haben viele interessante Spieler. Sie haben mit Lemperle und Aslani zwei junge Wilde, die ein gutes Gespür für den Tiefgang haben aber auch technisch gut sind. Mit Avdullahu haben sie einen Spieler auf der Sechs, der gute Zwischenräume findet. Hinten in der Abwehr haben sie mit Machida natürlich jemanden verletzt, der sehr wichtig ist. Da wurde mit Bernado direkt ein robuster und zweikampfstarker Ersatz verpflichtet. Es ist gefühlt eine neue Identität. Hoffenheim war schon immer eine Mannschaft, die brutal guten Fußball spielt, wo aber die Intensität vielleicht nicht auf einem Toplevel war. Das ist jetzt aber wirklich zu erkennen, dass sie jetzt auf einem ganz anderen Niveau unterwegs sind.“ Genau aus diesem Grund müsse man sich auf ein so intensives Spiel einstellen.

SGE auf „gutem Weg“ aber lange nicht am Ziel

Generell sei das Spiel der SGE gegen Werder Bremen am vergangenen Samstag (4:1) schon sehr weit gewesen, was seine Spielidee betrifft, ließ Toppmöller wissen. „Trotzdem gab es auch Dinge, wo wir es besser machen können. Im Positionsspiel, im Pressing. Gerade im Pressing sind wir das eine oder andere Mal einen Schritt zu spät gewesen. Das waren die ganzen Situationen, die am Ende halb-gefährlich wurden hinten. Da war nicht die Intensität das Problem, sondern die Grundstruktur. Diese Dinge haben wir mit den Jungs in der Analyse direkt besprochen am Dienstag. Jetzt gilt es, die nächsten Schritte zu machen und dafür braucht man Spiele aus denen man lernen kann. Sowohl Positives, als auch Negatives.“

Personelle Situation

Während man bei Ellyes Skhiri das Training am morgigen Freitag abwarte, ob er wieder eine Option für das Spiel sein könnte, wird Kaua Santos abermals nicht im Kader stehen. „Wir müssen jetzt in der Länderspielpause schauen, wie die Entwicklung von Kaua ist. Es ist intern angedacht, mal ein Großfeldspiel mit Elf gegen Elf zu machen. Damit er wieder ein Gespür für das große Feld und große Räume bekommt.“ Man werde dann anhand der Trainingsperformance entscheiden, wer gegen Leverkusen im Tor steht. Das sei aber eine Entscheidung, die erst in der zweiten Woche der Länderspielpause gefällt werde. Bis dahin wird Neuzugang Michael Zetterer unangefochten das Frankfurter Tor hüten. Nathaniel Brown derweil ist wieder eine Option für die Startelf. Was die Aufstellung gegen Hoffenheim angeht, verhielt sich der Coach gewohnt bedeckt und wollte sich nicht in die Karten schauen lassen. Er merkte aber an, dass in der Offensive sowohl Ansgar Knauff, als auch Elye Wahi näher an die Startelf gerückt seien, durch ihre Einsätze gegen Werder.

Champions League-Auslosung und Nationalmannschaft

„Ich schaue das entspannt zuhause“, gab sich der 44-Jährige unaufgeregt, angesprochen auf die Champions League-Auslosung am heutigen Donnerstagabend. „Ich glaube, dass in allen Lostöpfen sehr gute Gegner und spannende Paarungen sind. Ich habe ja schonmal erwähnt, dass es ganz nice wäre, gegen Real Madrid zu spielen. Wir freuen uns alle auf die Auslosung heute. Aber dann ist es auch wieder gut und dann ist am Samstag wieder Bundesliga mit einem geilen Auswärtsspiel, wo wir uns drauf freuen.“

Dass Nnamdi Collins am gestrigen Mittwoch von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die deutsche A-Nationalmannschaft nominiert wurde, sei nicht nur eine gute Nachricht für den Spieler selbst, sondern für den ganzen Verein. „Ich glaube, dass er in den letzten zwei Jahren hier super Schritte gegangen ist. Wir hatten dabei nie das Gefühl, während er Stufe für Stufe besser geworden ist, dass wir ihn irgendwie mental bremsen mussten, sondern er ist ein Junge, der trotz seiner steilen Lernkurve immer lernwillig geblieben ist. Er will Dinge annehmen, will Dinge verbessern und das ist auch genau der Schlüssel, weswegen er dort angekommen ist, wo er jetzt ist. Das ist schön eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft hat, aber das ist auch nur ein weiterer Schritt.“ Julian Nagelsmann habe generell eine gute Connection zur Eintracht, gibt Toppmöller weitere Einblicke. So habe der Bundestrainer sowohl zu ihm selbst (Toppmöller war jahrelang Nagelsmanns Co-Trainer), als auch zu Markus Krösche und Timmo Hardung.

Blick auf den Deadline-Day am kommenden Montag

Mit Blick auf den Kader wünscht sich der Trainer tatsächlich noch Veränderungen: „Wir stehen derzeit mit 24 Mann auf dem Trainingsplatz. Das ist zu viel, um dann konzentriert mit der Gruppe arbeiten zu können. Was die Zugangsseite betrifft, sind wir zufrieden mit den Jungs, die da sind. Wir haben einige Spieler im Kader, von denen wir uns den nächsten Entwicklungsstand erwarten und erhoffen. Es geht nicht darum, dass wir unseren Jungs einen anderen Spieler vor die Nase setzen. Wir sind total überzeugt von den Spielern, die da sind. Das Vertrauen haben sie sich verdient.“