19 Jahre jung, beidfüßig, schnell, torgefährlich und defensivstark. Das Frankfurter Eigengewächs, Elias Baum, der 2023 den großen Sprung in die Profimannschaft der Frankfurter Eintracht schaffte, ist ohne jegliche Zweifel ein vielversprechendes Talent. Eine Etage tiefer zeigte er in seiner Leihsaison beim SV Elversberg, welches enormes Potenzial in dem Youngster steckt. In der anspruchsvollen 2. Bundesliga konnte er sich mit namenhaften Gegnern, wie dem HSV, 1.FC Köln, 1.FC Kaiserslautern etc. messen. Zusammen mit weiteren Shootingstars wie Fisnik Asllani und Muhammed Damar war Baum das Gesicht der erfolgreichen Saison, die beinahe in den erstmaligen Bundesligaaufstieg gipfelte. 3 Tore + 7 Vorlagen, 57 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 76 Prozent angekommene Pässe untermauern seinen maßgeblichen Anteil an der hervorragenden Spielzeit der Saarländer. Nicht wenige trauten dem gebürtigen Frankfurter infolgedessen den Durchbruch bei seinem Heimatverein zu.
Schnell wurde zu Beginn der Saison 25/26 jedoch klar, dass der Schritt von Elversberg zum Champions League-Teilnehmer noch zu groß ist. Im Raum stand deshalb eine erneute Leihe, woran sowohl der SC Freiburg als auch der SV Werder Bremen Medienberichten zufolge Interesse signalisierten. Vor allem Neu-Bremen-Trainer Horst Steffen, unter dem Baum bei seiner Leihstation aufblühen konnte, galt als großer Befürworter. Zu einem erneuten Leihgeschäft ist es allerdings nicht gekommen. Stattdessen war die Hoffnung wieder da, der Außenverteidiger, der auf beiden Seiten agieren kann, sammelt wichtige Einsatzminuten, um sich schrittweise zu entwickeln. Ein Modell, dass Dino Toppmöller auch bei Nnamdi Collins und Can Uzun mit Erfolg angewendet hat. Gerade mit Blick auf die Kaderbreite bietet Baum dem Coach eine weitere Alternative, der Rasmus Kristensen entlasten könnte, aber auch links die kleine Nkounkou-Lücke schließen könnte, da Nene Brown und Arthur Theate oft gleichzeitig spielen.
Toppmöller erklärt Verzicht auf Baum
Ernüchternderweise konnte Baum bisher aber nicht seine Chance nutzen und war deswegen in nur wettbewerbsübergreifend vier Pflichtspielen im Kader, ohne einmal auf dem Platz gestanden zu haben. In der Hierarchie muss sich Baum sogar hinter Aurelio Buta, der die komplette Vorbereitung verpasst und vor ungefähr zwei Monaten noch vor dem Absprung gestanden hat, anstellen. Selbst die langwierige Verletzung von Ramsus Kristensen und die aktuell schwache Form von Collins änderten nichts an Baums Situation. Für das Spitzenspiel gegen den FC Bayern entschied sich Toppmöller für Buta, Collins saß dagegen auf der Bank. Kristensen schaffte es nicht reichzeitig, vollständig fit zu werden und trotzdem blieb Baum eine Kadernominierung verwehrt. „Wir haben auf der Rechtsverteidigerposition viel Auswahl“, erklärte Toppmöller auf der Pressekonferenz auf Nachfrage von SGE4EVER.de und sagte speziell über Baum, „dass er keine richtig gute Vorbereitung hatte. Aber auch erklärbar, weil er ewig lange gespielt hat. Er war noch in der Relegation unterwegs, war dann noch bei der U21 dabei. Er hat sehr, sehr wenig Pause gehabt und ist jetzt auf einem guten Weg. Aktuell sehen wir Aurelio (Buta, Anm. d. Red.) da noch vor ihm.“
Neue Hoffnung durch U21-Nominierung
Der vorletzte Satz dürfte aber ein Mutmacher für das junge Talent sein, weshalb sich Baum diesen einprägen sollte. Toppmöller ist kein Trainer, der seine Spieler schnell aufgibt. Zudem ist die Nachnominierung für die U21-Nationalmannschaft ein weiterer Hoffnungsmacher. Dort kann Baum wichtige Erfahrungen sammeln und Werbung für sich machen. Toppmöller wird sicherlich die Länderspielpause der U21 gut im Auge behalten. Baum sollte das aus diesem Grund als Chance begreifen, weiter Gas zu geben und weiter an sich zu glauben. Es ist also wichtig, Geduld aufzubringen, die sich später auszahlen kann. Siehe Can Uzun, dem die SGE dem Vernehmen nach mit einem Preisschild von 80 Mio. versehen hat. Gelingt das Baum, wird er, wenn nichts Unvorhersehbares passiert, in Zukunft eine größere Rolle spielen.
9 Kommentare
In der Bundesliga kommen jetzt Spiele in denen er bestimmt seine ersten Einsatzminuten bekommen wird.
Davon gehe ich auch aus.
Mit dem Spiel gegen Freiburg beginnt die Phase mit sieben Spielen in drei Wochen. Selbst wenn Kristensen wieder fit ist, wird er nicht alle Spiele machen können. Zugleich wird Collins in der IV gebraucht weil Koch oder Theate mal eine Pause bekommen oder Brown und dafür Theate rausrückt.
Collins und Brown hatten letzte Saison Ende Oktober/Anfang November ihre erste echte Bewährungsprobe und bei Baum wird es ähnlich sein.
Hoffentlich, denn Elias ist der am meisten unterschätzte Spieler im Kader von DT...
Viel Auswahl ?
Kristensen ist klar
Collins völlig überfordert und kein
RV
Buda nicht Bundesligatauglich
Baum ist gelernter RV und hat es mehr als verdient endlich zu spielen.
Leute , beruhigt euch doch und lasst dem Spieler seine Zeit. Dino wird ihn sicher nicht ohne Grund erstmal draußen lassen.
Wir sind doch beim Training nicht dabei , kennen seinen derzeitigen Leistungs- und Gesundheitszustand doch garnicht.
Wenn er denn so viel Qualität und vorallem Potenzial hat wird ihn der Coach sicher bringen. Uzun war auch nicht sofort hilfreich in seiner ersten Bundesliga Saison.
Also keep cool , alles für die SGE 🔥💪🏼
Ich glaube tatsächlich, dass die bis jetzt noch geringen Einsatzzeiten zum System von Toppmöller gehören, wie er Spieler an die Liga und an den Spitzenfußball heranführt. Wie ebbelwoi bereits erwähnt hat, war das bei Uzun auch so, aber nicht nur bei ihm. Bis jetzt hat Toppi das bei allen neuen, sehr jungen Spielern so gemacht, dass er die erste Saison nur zum Reinschnuppern nutzt. Bei Larsson hat er wegen dem großen Personalmangel auf der Position eine Ausnahme gemacht, aber auch nur, weil er den sehr erfahrenen Skhiri neben sich hatte. Als alleinigen DM hätte er Larsson auch niemals aufgestellt. Collins, Brown, Uzun und Bahoya mussten allesamt lange auf ihren ersten Einsatz und vor allem auf den ersten Startelf-Einsatz warten. Das ist bei allen körperlichen Tätigkeiten so, für Leute mit Sesselfurzer-Jobs, die ihre Muskeln höchstens 2 mal die Woche im Fitnessstudio einsetzen und immer sofort abbrechen, sobald irgendwas zwickt und genauso lange Ruhezeiten zwischendurch einbauen, wirkt das alles machbar. Was das allerdings mit dem Körper macht, das wochen- und monatelang jeden Tag pausenlos zu machen, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Bis sich die Kondition, die Muskulatur und das Muskelgedächtnis an die neuen Bewegungsabläufe gewöhnt haben, dauert das einfach seine Zeit. Wenn er Baum oder sonst ein Talent jetzt in den ersten, extrem wichtigen Spielen einsetzen würde, wo er die Abläufe, die Taktik, die Laufwege noch nicht kennt, dann kann es gut sein, dass es schief geht und der Spieler dann plötzlich von allen Seiten hört, dass der Sprung zu groß war oder er generell überhaupt nicht bundesligatauglich wäre. Wenn es klappen sollte und der Spieler zufällig zwei Mal den Ball im richtigen Moment kriegt und 2 Buden macht, dann wird er sofort durch sämtliche Medien getrieben und mit den größten seiner Zunft aller Zeiten verglichen, bevor er wirklich etwa geleistet hat, das würde nur große mediale Unruhe bringen, insbesondere wenn der Spieler dann mal wieder nicht aufgestellt wird, zudem wäre das überhaupt nicht gut für seine Arbeitsmoral. Sonst sieht der sich in Tagträumen schon bei Real die CL gewinnen usw., ohne die tägliche, harte und vor allem konstante Arbeit investiert zu haben, das ist komplett kontraproduktiv, selbst wenn das Experiment augenscheinlich gut gengangen ist. Da ist es mir viel lieber, dass die Jungs sich erstmal an alle Abläufe gewöhnen können, es ist eben durchaus ein großer Unterschied allein von der Reaktionsschnellligkeit in von der zweiten zur ersten Liga oder gar CL, von Gegnern wie Braunschweig und Fürth zu Bayern und Dortmund, Atletico und Liverpool.
Ich vermute DT wird genau wissen, warum er ihn nicht bringt. Ich finde in den Auftritten in der U21 hat er noch nicht ganz überzeugt und DT liefert ja auch direkt eine Begründung mit. Ich kann mir schon vorstellen, dass er überspielt war für sein Alter und entsprechend dann die Vorbereitung nicht optimal war.
Das wir jetzt wahnsinnig viel Optionen auf der rechten Seite haben sehe ich jetzt auch nicht, da denke ich hat man wohl mangels Alternativen niemanden geholt. Evtl. hat man auch den Abgang von Tuta unterschätzt, er wäre hier ein solides Backup gewesen.
Mir wäre es wichtiger Elias in ruhe aufzubauen und ihn nicht einfach "reinzuwerfen" wenn es nicht läuft. Das bringt niemandem etwas. Im Übrigen zeichnet das DT auch aus - auch andere junge Spieler die zu uns kamen haben nicht sofort gespielt - wurden dann aber extrem Erfolgreich.
Also grade da verstehe ich DT auch nicht. Schlechter als Collins, den ich ansonsten aeh schätze, wird er nicht sein, da lege ich mich fest.
Wenn ich Baum wäre, käme ich mir auf gut deutsch verarscht vor. Dann hätte DT ihn ziehen lassen sollen...
Vielleicht wollte DT kein Risiko gehen und ihn verbrennen. Gerade gegen eine Spitzenmannschaft wie die Bayern. Also eher eine Schutzmaßnahme.
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