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Revanche missglückt: SGE-Frauen scheiden aus dem DFB-Pokal aus. Foto: Florian Bauer

Spätes K. o. ebnet Pokalaus

Showdown im Viertelfinale des DFB-Pokals der Frauen. Im Gipfeltreffen forderte der FC Bayern München die Frankfurter Eintracht heraus. Beide Mannschaften, die auch in der Liga einen engen Kampf um die Meisterschaft liefern, möchten den Traum von Köln weiterleben und Dauergewinner VfL Wolfsburg entthronen. Zudem hatten die Gäste vom Main mit den Münchnerinnen nach dem Halbfinalaus im vergangenen Jahr eine Rechnung offen. Mit einem Endergebnis von 1:4 ist der Mannschaft von Trainer Niko Arnautis die Revanche nicht gelungen.

SGE übersteht Druckphase

Es sollte genau das Spitzenspiel werden, das dieses Aufeinandertreffen versprach. Der FC Bayern presste die Eintracht-Abwehr hoch an und verbuchte bereits in der fünften Minute ihre erste gute Chance. Lea Schüller bediente von rechts die eingerückte Sarah Zadrazil, ihr Versuch segelte deutlich über den Kasten von Stina Johannes. Erstmals gefährlich vors Tor des deutschen Meisters kamen die SGE-Frauen drei Minuten später. Einen Freistoß von rechts brachte Nina Lührßen scharf in die Gefahrenzone, Tanja Pawollek ist mit ihren 1,70 Meter keine geborene Kopfballspielerin und verpasste knapp. Die Anfangsphase gehörte aber dem FCB, der in der 11. Minute mit Pernille Harder die nächste gute Gelegenheiten verbuchte, nach einem Freistoß scheiterte die dänische Nationalspielerin aus spitzem Winkel. Nur zwei Minuten später kam Glodis Viggosdottir zum Kopfball, Johannes pflückte die Kugel problemlos aus der Luft. Die Abwehr der Gäste um Lührßen, Sara Doorsoun, Anna Aehling und Pia-Sophie Wolter wurde gut beschäftigt, die Bayern waren das drückende Team. Diese Phase konnte der Tabellenführer aber gut überstehen, in der 22. Minute sorgte er erstmals für Entlastung und näherte sich per Ecke wieder dem Tor von Mahmutovic an. Von da an rissen die SGE-Kickerinnen das Spiel etwas mehr an sich, ohne jedoch ernstzunehmende Gefahr auszustrahlen. Die beste Chance hatte Elisa Senß in der 37. Minute, die es nach Balleroberung von Geraldine Reuteler mit einem Distanzschuss probierte. Auch Lisanne Gräwe versuchte es in der Nachspielzeit aus der zweiten Reihe, ihr Schuss landete aber im Münchener Abendhimmel. Mit einem torlosen Remis ging es für beide Kontrahenten in die Halbzeitpause.

Eigentor öffnet Eintracht die Tür

Auch die zweite Hälfte begann mit einer Drangphase der Gastgeber, der zu einer Doppelchance kam. Nach einer Ecke zirkelte Carolin Simon die Murmel gefährlich in den Sechzehner. Eine unglückliche Kopfballverlängerung von Aehling landete bei der schussbereiten Harder. Keeperin Johannes antizipierte die Situation und wehrte den Ball ab, auch den nachfolgenden Schuss von Zadrazil entschärfte die deutsche Nationaltorhüterin (47.). Bayern ließ nicht nach und kam immer wieder gefährlich vors Gehäuse von Johannes, beispielswiese musste in der 53. Minute Senß zur Stelle sein, als Harder von rechts eine scharfe Hereingabe in den Strafraum schlug. Aber die bis dato beste Chance des Spiels gehörte der Auswärtsmannschaft. In der 58. Minute trieb Nicole Anyomi die Kugel nach vorne und bediente im richtigen Moment die freistehende Laura Freigang. Die deutsche Nationalspielerin zeigte Nerven und scheiterte mit ihrem schwachen Abschluss an Mahmutovic. Anyomi setzte nach und legte perfekt auf die eingelaufene Gräwe ab. Ihre Direktabnahme passierte knapp den linken Pfosten. Das hätte die Führung für die Eintracht sein können, wenn nicht sogar sein müssen. Nach dieser 100-prozentigen Chance flachte das Spiel erneut ein wenig ab, erst in der 74. Minute kreierten die Spielerinnen in den roten Trikots die nächste gefährliche Situation, Klara Bühls Flanke von links konnte rechtzeitig geklärt werden. Aber dann folgte in der 79. Minute die große Erlösung aus hessischer Sicht. Erstmals zappelte der Ball im im Netz. Freigang wird über links mit einem langen Ball auf die Reise geschickt. Die Offensivspielerin behielt die Übersicht und wollte mit einer Hereingabe Sturmpartnerin Reuteuler bedienen. Die Schweizerin verpasste, aber mit Beihilfe von Bayern-Verteidigerin Simon kullerte das Spielgerät vom Innenpfosten ins Tor.

Damnjanvovic schockt SGE spät

Die etwas überraschende und schmeichelhafte Führung für die Arnautis-Elf, um die sie aber zittern musste. In der 83. spitzelte Johannes eine Bogenlampe von Bühl aus dem Fünfmeterraum. Die eingewechselte Jovana Damnjanovic konnte den Rebound nicht verwerten und verzog knapp. Und die Nummer 1 der Gäste wurde auch in Minute 88 erneut geprüft. Pawollek bekam die Murmel nicht entscheidend geklärt, die eingewechselte Franziska Kett probierte es wuchtig aus der Distanz. Der Ball landete in Johannes‘ Arme. Das Momentum schien auf Frankfurter Seite zu sein, bis es spät in der 90. Minute den bitteren Nackenschlag gab. Bühl setzte auf der linken Seite zum Dribbling an und zirkelte das runde Leder vielversprechend ins Zentrum. Damnjanovic lauerte im richtigen Moment und bugsierte die Kugel per Brust an Johannes vorbei über die Linie. Der bittere, aber verdiente Ausgleich. Nach kräftezerrenden 90 Minuten ging es mit einem 1:1 in die Verlängerung.

Bayern schlägt doppelt zu

Und die sollte es in sich haben. Bereits in der 92. Minute ist es wieder der Vorjahresfinalist, der vor das Tor von Johannes erschien. Wolter blieb aufmerksam und störte entscheidend beim Schuss von Bühl, der zur Ecke führte. Diese brachte dann den nächsten Rückschlag für die Adlerträgerinnen. Die neu ins Spiel gekommene Momoko Tanikawa schnappte sich am linken Strafraumeck den Ball, setzte sich gegen drei Gegenspielerinnen durch und flankte scharf ins Zentrum. Viggosdottir fackelte am zweiten Pfosten nicht lange und bescherte ihrer Mannschaft die verdiente Führung (93.). Zwei ganz bittere Pillen, die die Eintracht binnen kurzer Zeit schlucken musste. Der Schock war den Spielerinnen von Arnautis deutlich anzumerken, wirkliche Offensivaktionen waren nicht mehr zu sehen, stattdessen sorgte Tanikawa, die bereits das 2:1 vorbereite, mit einem sehenswerten Strahl für den Knock-Out und damit für die Vorentscheidung. Ihr satter Schuss zentral vor dem Strafraum flog von der Unterkante der Latte ins Tor (104.). Zum dritten Mal war Johannes machtlos. 1:3. 

SGE endgültig geschlagen

Bayern hatte immer noch nicht genug und setzte mit Doppelpackerin Damnjanovic nach Wiederanpfiff endgültig den Deckel oben drauf. Wieder ist es die starke Bühl, die ins Dribbling ging und von links einen flachen Pass ins Zentrum spielte. Der Ball rollte durch und landete letztlich bei am zweiten Pfosten positionierte Damnjavonic, die den Ball nur noch ins leere Tor einschieben musste (109.). Leicht geschlagen wollten sich die Hessinnen trotzdem nicht geben und hätten zwei Minuten später auf 2:4 verkürzen können. Reuteler setzte ihren Volleyschuss jedoch zu zentral an, Mahmutovic konnte problemlos parieren (111.). In der 118. Minute probierte es Gräwe nochmal aus der Distanz, die Bayern-Keeperin hatte leichtes Spiel und nahm den Ball in ihre Arme auf. Der Tabellenzweite ließ es in der Schlussphase etwas langsamer angehen, die Eintracht war zumindest um Ergebniskosmetik bemüht. Nach intensiven 120 Minuten schlug der FC Bayern die Frankfurter Eintracht unterm Strich verdient mit einem deutlichen 4:1 und zieht ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Für die SGE gilt jetzt der komplette Fokus auf den Kampf um die Bundesliga-Meisterschaft.

 

 

 

 

 

6 Kommentare

Fallback Avatar 1. sge66 12. Februar 25, 22:00 Uhr

Schade, der Ausgleich war wohl der Neckbreaker. Dann halt nur die Meisterschaft. War trotzdem ne gute Leistung unserer Mädels.

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Fallback Avatar 2. onkel hotte 12. Februar 25, 22:19 Uhr

Es sollte heute nicht sein.
In der Liga fängt man sich in 14 Spielen 7 Tore. Und heute gleich mal 4.
Ab jetzt volle Konzentration auf die deutsche Meisterschaft.

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Avatar 3. SGE-SCOPE 13. Februar 25, 07:52 Uhr

Sehr schade, das Finale war leider schon im Viertelfinale. Die Wolfsburgerinnen sind auch raus und ausgerechnet da geht es jetzt am Samstag hin. Das ist ein 6 Punkte-Spiel.

Gruß SCOPE

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Fallback Avatar 4. yoda 13. Februar 25, 09:45 Uhr

Sehr schade, es haben nur wenige Minuten gefehlt.
Jetzt weiterhin Vollgas in der Liga.

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Fallback Avatar 5. grashuepfer12 13. Februar 25, 10:25 Uhr

Extrem bitter, dabei hatten wir die "Bauerntöchter" schon im Sack. Hätte nicht passieren dürfen, aber Bayern ist nun mal keine Laufkundschaft. Leider gab es zu viele Abspielfehler bei unseren Mädels, und Laura hatte auch nicht ihren besten Tag - trotz der guten Flanke vor dem Eigentor. Wer gleichbleibend gute Leistungen bringt, ist Sara Doorsoun, einfach super, ihre Übersicht, ihre Ruhe und Übersicht. Gestern auch wieder gut: die pfeilschnelle Anyomi, Reuteler und Wolter. Jetzt die Meisterschaft holen!

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Fallback Avatar 6. sge85 13. Februar 25, 12:58 Uhr

Man hat gestern gemerkt, welche extreme Breite die Bayern in ihrem Kader hatten, das hat es dann in der Verlängerung einfach extrem schwer gemacht. Aber dennoch haben bei uns gestern zu viele Spielerinnen einfach ihr Leistungsniveau nicht auf den Platz bekommen. Bei Laura Freigang ist ja schon eine eigene Tragik, dass sie in Spitzenspielen einfach neben sich steht. Das betrifft nicht nur ihr Problem mit der Chancenverwertung, wie schon in Leverkusen passieren ihr viel zu viele technische Fehler, sie kann kaum einen Ball festhalten. Gegen Mannschaften wie Potsdam, Köln und Jena sieht das ja ganz anders aus, aber sie muss einfach mal Leistung bringen, wenn es drauf ankommt. Ansonsten hatte gestern leider auch Geraldine Reuteler einen gebrauchten Tag, im Gegensatz zu Freigang ist sie ja meistens in den Spitzenspielen besonders stark. Überzeugend fand ich neben Sara Doorsoun vor allem Lisanne Gräwe und Nina Lürßen (auch wenn Letzterer gegen Ende etwas der Sprit ausging). Aber insgesamt hätten noch mehr Spielerinnen in Topform sein müssen.

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