Für die deutsche U17-Nationalmannschaft startet am morgigen Samstag die K.-o.-Phase bei der Weltmeisterschaft in Katar. Am Mittag trifft das DFB-Nachwuchsteam in der Runde der letzten 32 auf Burkina Faso. Mit Alexander Staff, Abu Bekir Is, Niklas Scheller und Christian Prenaj stehen gleich vier Adlerträger im Aufgebot der deutschen Auswahl. Beim 7:0-Erfolg gegen El Salvador, der den Gruppensieg sicherte, war jeweils an sechs Treffern mindestens ein SGE-Spieler beteiligt. Auch Eintracht Frankfurts U19-Trainer Alex Meier lobte die Entwicklung seiner Schützlinge im „kicker“-Interview in den höchsten Tönen. Bevor das Turnier in die heiße Phase geht, lohnt es sich die Youngster etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Starker Abschluss trifft Übersicht
Im Sturm der U17 ist mit Alexander Staff eines der Aushängeschilder der Frankfurter Akademie gesetzt. Der 17-Jährige stand bisher in jedem Spiel in der Startelf und lieferte dabei ein Tor und zwei Vorlagen. Der gebürtige Dieburger ist ein vielseitiger Angreifer, der mit einem guten Gespür für freie Räume und Übersicht überzeugt. Zudem verfügt er über einen starken Abschluss und kann auch bei wenig Platz immer für Gefahr sorgen. „Sein Tor-Riecher ist überragend und den kann man nicht lernen, der ist seine allergrößte Stärke“, erklärt Alex Meier im „kicker“. „Er hat sein Spiel angepasst, nimmt nun mehr am Spiel teil, lässt sich fallen, macht Bälle fest und legt sie ab. Das haben wir von ihm gefordert und da hat er sich sehr gut entwickelt.“ Nicht umsonst wurde Staff erst kürzlich mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold für den U17-Jahrgang ausgezeichnet und ließ dabei unter anderem Spieler wie Lennart Karl hinter sich. Auch auf Vereinsebene läuft es in dieser Saison für den Stürmer: Mit neun Toren und sechs Vorlagen in wettbewerbsübergreifend 14 Spielen ist er einer der wichtigsten Spieler für die SGE-U19. „Zum einen, weil er viele und wichtige Tore schießt und seit Jahren auf hohem Niveau spielt. Zum anderen aber auch, weil er eine Ansprechperson für seine Teamkollegen ist. Er wohnt im Internat, er geht voran. Und das nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine.“
Der Anker im Mittelfeld
Auch Ebu Bekir Is stand bisher in allen Turnierpartien in der Startelf. Der 17-Jährige zieht auf der Sechser- oder Achter-Position die Fäden. Statistisch steuerte er eine Vorlage bei und trug zwischenzeitlich sogar die Kapitänsbinde. Nicht umsonst nannte ihn Nationalmannschafts-Trainer Marc-Patrick Meister seinen „Ankerspieler im Zentrum“. Der Mittelfeldspieler wirkt bereits sehr reif für sein Alter. So beeindrucken seine Spielintelligenz und die Ruhe am Ball. „Er kann das Tempo des Spiels bestimmen und ist für uns ein ganz wichtiger Spieler im Mittelfeld“, lobt Meier. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern durfte der gebürtige Frankfurter sogar schon erste Minuten Profiluft schnuppern. Im Februar gab er in der Europa League in Rom sein Debüt. In der aktuellen Runde ist Is trotz seines Alters bereits fester Bestandteil der U21-Mannschaft und soll sich dort in Ruhe weiterentwickeln. In der Hessenliga gelangen ihm zwei Vorlagen und auch in der Youth League bestritt er alle Partien. „Sein voller Fokus ist dem Fußball gewidmet, was in dem Alter sehr viel wert ist. Dazu ist er im Hinblick auf seine Spielintelligenz sehr weit. Das ist seine große Stärke.“
Ein Arbeiter mit Torgefahr
„Er ist der Typ Arbeiter, ein Box-to-box-Spieler, der viele Zweikämpfe gewinnt und 90 Minuten ein hohes Tempo gehen kann. Aber er ist auch fußballerisch gut und kann selbst torgefährlich werden“, schwärmt Meier über seinen Schützling Christian Prenaj. Der 17-Jährige spielt seit drei Jahren bei der Eintracht im offensiven Mittelfeld und hat zudem Wurzeln im Kosovo. Bei der WM kam er bisher in allen drei Spielen als Einwechselspieler auf seine Einsätze. Dabei gelangen ihm jeweils ein Treffer und eine Vorlage. Auch bei der SGE hat Prenaj seine Torgefahr bereits unter Beweis gestellt. Im letzten Jahr, damals noch in der U17, gelangen ihm zwölf Tore und zehn Vorlagen. Mit seiner intensiven Spielweise ist er ein bedeutender Faktor für seine Mannschaft. Aktuell kommt der Mittelfeldspieler in zwölf Spielen auf zwei Tore und zwei Assists. Beim Nationalteam gehört er zwar nicht unbedingt zur ersten Elf, hat aber als Spieler von der Bank schon das ein oder andere Mal seine Wichtigkeit unter Beweis gestellt.
Defensiv-Allrounder mit starker Technik
Der Vierte im Bunde ist Niklas Scheller, der bei der U19 in Frankfurt Stammspieler als Innenverteidiger ist. Beim Turnier in Katar wurde er bis jetzt einmal eingewechselt und stand einmal in der Startelf. Dabei wurde er als Linksverteidiger eingesetzt. Gegen El Salvador gelangen ihm mit zwei scharfen Hereingaben sogar zwei Vorlagen. Scheller arbeitet bereits seit der U16 mit Alex Meier zusammen, damals als Kapitän des Teams. „Niklas haben wir in den vergangenen Jahren bewusst vielseitig ausgebildet“, beschreibt der 42-Jährige den Defensivspezialisten. Der 17-Jährige spielt bereits seit sieben Jahren für den SGE-Nachwuchs und hat vor allem in den letzten beiden Jahren einen großen Sprung nach vorne gemacht. Als Belohnung sprang auch schon das ein oder andere Training bei den Profis heraus. Der Defensiv-Allrounder verpasste in der aktuellen Saison wettbewerbsübergreifend bisher nur ein Spiel, stand sonst immer in der Startelf. Mit seiner Technik, defensiven Robustheit und Vielseitigkeit ist er ein echter Gewinn für jeden Kader.






3 Kommentare
Schöner Artikel über Alexander Staff:
https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/so-tickt-eintracht-frankfurts-neuer-goldjunge-alexander-staff-v1,alex-staff-102.html
Na dann schmeiß den doch mal bei den Profis rein für ein paar Minuten. Schlechter als Wahi macht er es bestimmt nicht. Ist auch eine Art Wertschätzung. Und bitte nicht an die Bayern abgeben oder nen anderen.
Schade. Niklas Scheller fällt wegen einer Hüftverletzung, wie im Kicker zu lesen ist, für den Rest des Turniers aus.
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