Die 2:3-Auswärtsniederlage der Frauen der Frankfurter Eintracht gegen den SC Freiburg war für die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis eine herbe Enttäuschung. Nachdem es gerade den Anschein hatte, als ob sich die Mannschaft nach dem großen Umbruch im Sommer finden würde, wurde dies wieder heftig getrübt. Trotz einer zweimaligen Führung schaffte es die SGE nicht, den Sieg mit nach Frankfurt zu nehmen und bekam in der Schlussphase noch zwei Gegentore. Mit nun drei Siegen und drei Niederlagen aus sechs Spielen liegt die SGE in der Tabelle der Frauen-Bundesliga auf Platz sieben – eigentlich viel zu wenig für den Klub.
Nach der Partie im Breisgau äußerte Angreiferin Geraldine Reuteler am „Eintracht TV“-Mikrofon recht deutliche Kritik am eigenen Team. „Es ist jetzt schwer, die richtigen Worte zu finden nach diesem Spiel. Wir sind extrem enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben. Ich glaube nicht, dass wir die schlechtere Mannschaft waren. Aber am Ende waren sie konsequenter als wir. Wir bekommen zu einfach Tore hinten und schießen zu wenig Tore vorne. Und so kann man halt auch kein Spiel gewinnen“, sagte die Schweizerin, die die zwischenzeitliche Führung durch Nicole Anyomi vorbereitet hatte. Sie betonte, dass für sie die Überzeugung und die Konsequenz gefehlt habe, außerdem die Genauigkeit beim letzten Pass. „Wir müssen einfach konsequenter sein“, so Reuteler. Vor dem Rückspiel in den Europa-Cup-Playoffs gegen den 1. FC Slovacko macht ihr vor allem aber eine Sache Mut: „Wir haben wieder zwei Tore geschossen und wir wissen, dass wir immer Tore machen können.“ Auch das Polster, dass die SGE nach dem 4:0-Hinspielerfolg habe, sei sehr gut. Sie sagte aber auch: „Wir müssen jetzt natürlich das Spiel hier erstmal verdauen und analysieren.“
„Ein Spiel muss bis zur 90. Minute gespielt werden!“
Auch Stürmerin Ereleta Memeti, die gegen ihren Ex-Klub das zwischenzeitliche 2:1 erzielt hatte, äußerte sich nach der Partie. „Wir haben in der ersten Halbzeit eigentlich ein ordentliches Spiel gemacht und hatten genug Chancen, mit einer höheren Führung in die Halbzeit zu gehen. Ich glaube dann hätte das Spiel auch ganz anders ausgesehen. In der zweiten Hälfte war es ein bisschen wackeliger“, analysierte sie. Über ihren eigenen Treffer freute sie sich zwar, betonte aber auch: „Aber es hat im Endeffekt nichts gebracht und wir sind sehr enttäuscht, dass wir hier verlieren.“ Sie sah ein großes Problem in der Chancenverwertung: „Ich glaube nicht, dass es daran gefehlt hat, dass wir gar nicht vor das Tor gekommen sind. Aber da muss man kaltschnäuzig sein und den ein oder anderen Ball noch reinmachen.“ Die SGE habe genügend Chancen gehabt, diese aber nicht gemacht. „So viele Chancen bekommt man nicht in jedem Spiel und da muss man dann einfach viel effektiver sein“, sagte die 26-Jährige. Es sei nun wichtig, dass die SGE mehr Stabilität finde. „Ein Spiel muss bis zur 90. Minute gespielt werden. Wir dürfen nicht nur phasenweise stabil stehen, sondern wirklich jede Minute, egal welcher Gegner vor uns steht“, betonte sie. Trotz des guten Polsters müsse man jetzt auch im Europapokal Vollgas geben: „Klar, wir haben eine 4:0-Führung, aber trotzdem darf man den Gegner nie unterschätzen. Das Spiel ist auswärts, man hat vielleicht einen anderen Rasen, andere Bedingungen, ein anderes Wetter.“ Der Auftrag sei klar: „Man muss trotzdem seine Leistung solide runterspielen und die Tore und dann mit einem guten Gefühl vom Platz gehen!“
Ein Kommentar
Reuteler und Memeti (für mich die positive Überraschung der bisherigen Saison) stechen noch heraus mit einer guten Technik und offensiven Impulsen, Anyomi ist immer für ein Tor gut. Lürßen bringt inzwischen regelmäßig gute Standards in den Strafraum. Sobald das gegenerische Team aber über die Mittellinie gekommen ist, wird es kritisch.
Gruß SCOPE
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.