Platz eins? SGE will demütig gegen die Bayern bestehen

Die Frankfurter Eintracht hat einen gelungenen Saisonstart erlebt und geht nun in das Duell mit dem FC Bayern München. Was das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften so besonders macht? Die SGE hat die Chance, mit einem Heimerfolg über den Rekordmeister, Spitzenreiter der Bundesliga zu werden. Während die Gäste einen Rückschlag in der Champions League erlebten, konnten die Hessen ihre Euphorie-Welle weiterreiten und sich einen 3:1-Erfolg über Besiktas Istanbul erspielen.

Jetzt will Dino Toppmöller die Mannschaft auf den nächsten Kontrahenten vorbereiten, weiß aber auch um die Qualitäten, die die Männer von der Säbener Straße mit sich bringen. „Sie haben ein gute Gegenpressing, doch ich will nicht zu sehr in die Analyse gehen. Man muss nicht den größten Ballbesitzanteil haben, damit was geht. Das hat man gegen die Bayern auch gesehen. Es wird ein harter Kampf, wo wir viel leiden müssen“, so Toppmöller. Hugo Ekitiké sollte für das spiel fit werden und bei Kevin Trapp soll nach der bevorstehenden Trainingseinheit geschaut werden, ob es für eine Rückkehr reichen wird. Sollte er fit sein, wird der Kapitän auf dem Platz stehen. Und Toppmöller will seine Mannschaft bestens auf den kommenden Gegner vorbereiten. Aber denkt er auch an die Möglichkeit, die Spitze zu übernehmen? „Ich verarbeite noch das Spiel von gestern und habe auch schon einen Matchplan für Bayern. Man hat also keine Zeit, um sich wirklich Gedanken über sowas zu machen. Ich will, dass meine Mannschaft gut vorbereitet ist und wenn man dann das Spiel gewinnt, können wir erster werden. Das ist natürlich nochmal eine extra Motivation. Ich glaube, dass es was besonderes für das ganze Umfeld ist.“ Die SGE soll dennoch, trotz der Erfolge, das Spiel gegen die Bayern demütig angehen, so Toppmöller weiter.

Toppmöller bleibt konzentriert: „Das interessiert mich nicht“

Momentan funktioniert die Arbeit am Main. Das Trainerteam schafft es, die Mannschaft optimal einzustellen. Dabei spielen die Einordnung der Leistungen und die Bewertung der Aktionen eine wichtige Rolle. Diese müssen unabhängig vom Ergebnis erfolgen. So kann man ein Team auch nach einem 3:3 gegen Viktoria Pilsen klar darlegen, dass es sich eher um ein 5:1-Spiel gehandelt habe, so Toppmöller. Die Dreifachbelastung belaste die Mannschaft nicht und wenn doch, sind die Fans zum Nachhelfen da: „Wir sind physisch gut drauf und gehen mit einer großen Euphorie ins Spiel. Durch die Zuschauer, die uns unterstützen, werden wir auch noch eine zweite Luft bekommen.“

Tabellenführer Eintracht Frankfurt? Mit Dino Toppmöller als Trainer an der Seitenlinie? Für viele ein Szenario, dass vor einigen Monaten noch undenkbar gewesen sei, jetzt jedoch nur ein Sieg entfernt ist. Toppmöller wurde bei vielen „Experten“ als einer der Rauswurfkandidaten gelistet. Dazu hat der Frankfurter Chef eine klare Meinung: „Für mich ist es schön zu sehen, wenn man sich das Tor zum 3:0 ansieht, wie die gesamte Mannschaft sich zusammen freut. Da herrscht ein super Spirit bei uns und das ist etwas ganz Besonderes. Was vor der Saison von irgendwelchen Menschen gesagt wird, das interessiert mich nicht. Ich weiß, dass wir hier jeden Tag hart arbeiten und viel investieren. Wir harmonieren da sehr gut.“

Und die Breite des Kaders lässt den Trainer mit einigen Optionen an jedem Spieltag dastehen. So konnte auch Mo Dahoud die ersten Zeichen setzen, mit welchen Stärken er der Eintracht noch weiterhelfen wird. „Mo Dahoud hat das gut gemacht, hat uns das gegeben, was er uns angedeutet hat. Er kann ein Spiel aus der tiefen Sechserposition lenken und aufbauen. Er hat jetzt drei Spiele hintereinander gemacht. Wir müssen schauen, wie seine Kräfte reichen, aber er hat schon angedeutet, dass er für uns ein wichtiger Faktor sein kann.“ Farès Chaibi, der teilweise in den Spielen glücklos aussah, wurde ebenfalls vom Trainer verteidigt. Der Auftritt in Istanbul sei ungünstig für die Spielweise des Algeriers gewesen, da der junge Mittelfeldakteur eher mit dem Ball am Fuß seine Stärken einbringe. Dennoch genieße er ein hohes Ansehen in der Mannschaft und im Trainerteam, so Toppmöller weiter. „Er ist für mich ein Spieler, der unterschätzt wird, was sein Defensivspiel angeht.“ Gegen die Münchener kann Toppmöller also erneut frei wählen, mit welcher Taktik er das bayrische Bollwerk knacken möchte.