Eintracht Frankfurt entführt nach einem wilden 4:3-Sieg drei Punkte aus Köln – ein Erfolg, der gleichermaßen Nerven kostete und Charakter zeigte. Nach einem völlig verschlafenen Start und frühen Defensivproblemen fand die SGE erst spät in die Partie, drehte dann aber über Einsatz, Tempo und spielerische Qualität das Momentum klar auf ihre Seite. Vor allem nach dem Ausgleich wuchs Frankfurt phasenweise deutlich über den Gegner hinaus. Köln blieb mit einfachen Mitteln gefährlich, profitierte aber auch von Frankfurter Unsauberkeiten. Am Ende setzt sich die höhere individuelle Klasse durch und liefert reichlich Stoff für differenzierte Bewertungen.
Zwei Wechsel gab es im Vergleich zum 1:0-Sieg vor der Länderspielpause gegen den FSV Mainz 05. Nnamdi Collins ersetzte Rasmus Kristensen, der unter der Woche mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte. Mario Götze ersetzte Ellyes Skhiri, der das Duell gegen seinen Ex-Klub zunächst von der Bank aus verfolgen musste.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen 1. FC Köln der elf zensierten Spieler den Wert 2,54. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 500 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
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– Spieler des Spiels – Jonathan Burkardt: In der ersten Halbzeit weit unter seinem Niveau: zu statisch, wenig Bindung ans Spiel und kaum Durchsetzungsvermögen in den Duellen. Nach der Pause jedoch wie ausgewechselt – beweglicher, präsenter und mit besserem Timing in den Läufen. Nutzte die Räume deutlich klüger und wurde so zu einem wichtigen Faktor in Frankfurts Offensivdruck. Erzielte bereits seinen dritten Doppelpack im fünften Bundesliga-Spiel hintereinander. Burkardt ist einfach der Mittelstürmer in Perfektion. Leider der einzige Stürmer, auf den sich die Mannschaft aktuell verlassen kann.
Mo Dahoud: Wie Phönix aus der Asche! Am Ball oft initiativ, mit zahlreichen klugen Pässen zwischen die Linien. Doch gegen Kölns direkte Umschaltmomente in der ersten Hälfte wirkte er phasenweise überfordert, da ihm defensiv die Absicherung fehlte und er zu weite Wege gehen musste. Nach dem Ausgleich stabilisierte er sich und gab dem Spiel Struktur. Traf dann auch noch selbst. Interessant: In den letzten neun Partien, in denen er traf, gewann seine Mannschaft. Diese Verbindung reicht bis ins Jahr 2017, als er letztmals selbst traf und sein Team, damals noch Gladbach, verlor.
Arthur Theate: Der Treffer zum 1:1 war der Wendepunkt und Theates entschlossener Abschluss ein echtes Ausrufezeichen. Es war sein erstes Tor für die SGE. Defensiv begann er allerdings fahrig, zu langsam im Reagieren und mit untypischen Abstimmungsproblemen in der Dreier-/Viererkette. Mit zunehmender Spielkontrolle gewann er an Sicherheit, schob mutig nach und zeigte das benötigte Führungsverhalten. Nicht fehlerfrei, aber extrem wichtig für die Wende.
Ansgar Knauff: Einer der auffälligsten Frankfurter Akteure über weite Strecken. Sehr aktiv im Eins-gegen-Eins, mit vielen tiefen Läufen und hoher Arbeitsrate auf der Außenbahn. Knauff belebte das Offensivspiel spürbar, auch wenn nicht jede Aktion sauber ausgetragen war. Defensiv mit kleineren Wacklern, aber sein Offensivdrang war ein zentraler Baustein des SGE-Aufschwungs. Wurde leider auch sehr oft gefoult, ohne Einwirken des Schiedsrichters.
Fares Chaibi: In der Anfangsphase mit Problemen im Rückwärtsgang, ähnlich wie Dahoud, und mehrfach einen Schritt zu spät gegen Kölns schnelle Übergänge. Ballbesitzorientiert jedoch einer der klarsten Spieler: starke Tempowechsel, saubere Ballmitnahmen und immer wieder kreative Impulse. Nach dem Ausgleich gewann er deutlich an Einfluss und trieb das Spiel zentral wie halbrechts immer wieder klug an. Sein Eckball brachte ihm derweil den nächsten Scorerpunkt. Nur Michael Olise gab mehr Assists in dieser Saison (sieben statt sechs).
Nathaniel Brown: Phasenweise der stabilste Defensivspieler der SGE. Brown zeigte gutes Timing im Herausrücken und war in vielen Duellen körperlich präsent. Nach vorne schaltete er sich dosierter ein als üblich. Hier war sicher die Anweisung, dass er seine Seite defensiv im Blick hat. Zwar erwischte auch er Momente, in denen Kölns schnörkelloser Stil ihn zu schnellen Korrekturen zwang, insgesamt aber mit einer reifen und konstanten Leistung, die Ruhe ins Spiel brachte.
Ritsu Doan: Versuchte viel, scheiterte oft, aber beim 3:1 dann das geglückte Eins-gegen-Eins und der Assist für das Tor von Burkardt.
Mario Götze: Ihm war anzumerken, dass er mit 90 Minuten nicht unbedingt gerechnet hatte. Pumpte ganz schön in den letzten Minuten. Über weite Strecken der Partie aber mit einer tollen Übersicht. Wies Burkardt die Laufwege, die am Ende zum Torerfolg mündeten.
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Robin Koch: Wieder ein kleiner Rückfall in sein Formloch vor ein paar Wochen. Insgesamt sicher ordentlich, aber wit unter seinen Möglichkeiten.
Nnamdi Collins: Teil energisch im Zweikampf, teils aber auch zu risikobehaftet. Das ist ein bisschen seine Spielweise, sorgt aber hin und wieder für Luftanhalten. Offensiv nicht so klar, wie es schon bei ihm zu sehen war. Wird sicher noch ein wenig brauchen, bis er wieder in den Rhythmus kommt.
Michael Zetterer: Ein äußerst wechselhafter Auftritt des Keepers. Beim frühen Gegentor reagierte er zu spät und wirkte in seiner Positionierung unglücklich. Ein Moment, der Köln in die Karten spielte. Danach aber mit mehreren starken Paraden und guter Strafraumpräsenz, wodurch er die Mannschaft im Spiel hielt. Sein Aufbauspiel blieb solide, doch die Unsicherheit zu Beginn prägt die Gesamtbewertung.






4 Kommentare
Uiuiui, wäre Santos das passiert wäre hier die Hälle los - ungewohnt vom sonst so guten Zetterer
Ansonsten gute (nicht sehr) Leistung 👍
Hinten raus unnötig knapp, aber ok - Ergebnis zählt
Nur mit Zetterer bin ich nicht ganz bei euch, bis auf einen Abstimmungs Fehler klasse Partie.
Santos wäre da mit einer 2 rausgekommen.
Ansonsten sehe ich die eintracht auf dem aufsteigender-Knoten ast.
Wird immer besser.
also im kicker hat zetti sogar ne 4.....
"mit mehreren starken Paraden.." hab ich da was nicht gesehen? es stehen doch "nur" 2 paraden bei zetti, davon war eine diese rückgabe von thielmann in minute 46..
der fehler vorm 0:1 ist echt schade gerade weil zetti schon bei der nationalef ins gespräch gebracht wurde.
Jonathan Burkardt ist für die Eintracht ein absoluter Volltreffer !
Der Junge ist klasse !
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