Der große Umbruch ist der Frankfurter Eintracht im zurückliegenden Sommer glücklicherweise erspart geblieben. Dennoch gab es keine unbedeutende Fluktuation bei den Hessen. Genau zehn Spieler haben den Verein zur aktuellen Saison verlassen. Im ersten Teil haben wir bereits die Situation der festen Abgänge analysiert. Heute werfen wir einen Blick auf die Leihgaben der SGE.
Niels Nkounkou
Nicht ganz unumstritten, aber bei Niels Nkounkou standen die Zeichen eigentlich auf Verbleib. Der Franzose durfte sich in der Vorbereitung zeigen und war als Alternative auf der Linksverteidiger-Position eingeplant. Schließlich fädelte aber der FC Turin für 500.000 Euro Gebühr ein Leihgeschäft ein und sicherte sich zudem eine Kaufpflicht, die ab einer gewissen Anzahl an Einsätzen greift. Diese soll laut Medienberichten zwischen fünf und sechs Millionen Euro liegen. Bisher läuft es für den 24-Jährigen in Italien aber noch etwas durchwachsen: Die ersten beiden Spiele musste er 90 Minuten von der Bank aus zusehen. Darauf folgte ein Startelf- und ein Joker-Einsatz. Dabei gelang ihm immerhin eine Vorlage. Nur im Pokal durfte der Außenbahnspieler einmal über die volle Spielzeit auflaufen. Für eine Prognose ist es natürlich reichlich zu früh, dennoch muss Nkounkou bei den Nord-Italienern seine Rolle noch finden. Zudem steht das Team im Allgemeinen nach einem schwachen Start nur zwei Plätze vor den Abstiegsrängen.
Junior Dina Ebimbe
Kaum eine Personalie hat bei der Eintracht so viele Fragen aufgeworfen wie die von Junior Dina Ebimbe. Dass der 24-Jährige an guten Tagen über herausragende Fähigkeiten verfügt, ist unumstritten. Trotzdem war der Franzose im letzten Jahr bei der SGE fast nur noch Zuschauer und trainierte am Ende nicht einmal mehr mit der Mannschaft. So waren alle Beteiligten froh, auf den letzten Metern des Transferfensters noch eine Lösung zu finden: Stade Brest sicherte sich per Leihe mit Kaufoption die Dienste des Mittelfeldspielers. Wie zu erwarten, brauchte Ebimbe seine Zeit, um wieder auf Wettkampf-Niveau zu kommen. Trotzdem wurde er bisher in jeder Partie eingewechselt. Gegen Nantes am letzten Wochenende stand er sogar erstmals in der Startelf und spielte 78 Minuten. Bei der Mannschaft aus dem Nordwesten Frankreichs läuft er meist als ein offensiver rechter Mittelfeldspieler auf. Ebimbe befindet sich definitiv noch in einer Eingewöhnungsphase. Aber es scheint, als würde man ihm bei seinem Leihklub, der aktuell auf Rang elf steht, das nötige Vertrauen und die Zeit schenken. Die Kaufoption soll bei etwa sieben Millionen Euro liegen.
Hrvoje Smolcic
Bei Hrvoje Smolcic musste man feststellen, dass sich der Verein schneller entwickelt hat, als der Spieler. Dennoch kann der Innenverteidiger für viele Mannschaften ein wichtiger Faktor sein und so fanden Sportvorstand Markus Krösche und sein Team auch bei ihm eine Lösung in Form einer Leihe. Der Kroate läuft für Kocaelispor auf. Das Süper-Lig-Team besitzt zudem im Sommer eine Kaufoption. In der Türkei stand der 25-Jährige bisher in jedem Spiel in der Startelf. Nur eine Partie verpasste er verletzungsbedingt. Smolcic macht, wie schon in Österreich, seine Sache solide. Er ist ein verlässlicher Innenverteidiger, der allerdings bei einer Mannschaft spielt, die akut gegen den Abstieg kämpft. Daher wird bei seiner Zukunft eine große Rolle spielen, ob sein Leihklub auch in der kommenden Saison erstklassig bleibt.
Krisztián Lisztes
Rund 4,5 Millionen Euro soll die Eintracht vor gut einem Jahr für Krisztián Lisztes auf den Tisch gelegt haben. Die Summe könnte durch greifende Bonuszahlungen sogar noch auf bis zu zehn Millionen ansteigen. Dieser hatte zuvor in seinem Heimatland Ungarn schon in jungen Jahren für Aufsehen gesorgt. Das erste Jahr in Frankfurt lief für den heute 20-Jährigen allerdings enttäuschend. Nur drei Einsätze für die zweite Mannschaft standen am Ende zu Buche. Auch wenn immer wieder betont wurde, dass der Youngster seine Chance bekommen würde, schien er doch nie in greifbarer Nähe zum Bundesliga-Kader. Auch Verletzungen bremsten seine Entwicklung. Schließlich wurde der offensive Mittelfeldspieler im Sommer zurück zu seinem Heimatverein Ferencváros Budapest verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Bisher trägt dieser Plan noch keine Früchte: Lisztes fällt weiterhin mit muskulären Problemen aus und war nicht einmal im Kader der Mannschaft von Cheftrainer Robbie Keane. Die Hauptstädter stehen aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz. Trotzdem kommt es dem jungen Spieler hoffentlich zugute wieder in seinem Heimatland zu sein, um dort seine Verletzungen auszukurieren und im gewohnten Umfeld zu alter Stärke zurück zu finden.
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