In Berlin spielte die Eintracht aus Frankfurt gegen Aufsteiger 1. FC Union Berlin 2:2. Beim Spiel im Stadion an der Alten Försterei ging es für die Hessinnen vor 7.045 Zuschauern darum, die beiden schmerzhaften Niederlagen gegen den FC Bayern München und den 1. FC Nürnberg zu verdauen. Eine deutlich verbesserte Leistung sollte die Reaktion sein. Das schafften die Adlerträgerinnen allerdings nicht: Die Eintracht war mal wieder über weite Teile der Partie überlegen, aber machte defensiv einige schmerzhafte Fehler. Zwei Elfmeter verursachte das Team und kassierte erneut ein Tor nach Standard. Offensiv spielte man aussichtsreiche Situationen oftmals zu schlecht aus oder war zu lasch im Abschluss. Somit konnte man aus den letzten drei Partien, davon zwei gegen Aufsteiger, nur ein Punkt sammeln. Zu wenig für die eigenen Ansprüche!
Im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Mittelfranken tauschte Trainer Niko Arnautis seine Startelf auf vier Positionen. Für Riesen rückte Pia-Sophie Wolter auf die rechte Abwehrseite der ersten Elf. Auf der anderen Seite durfte Nina Lührßen für Dilara Acikgöz beginnen. Und auch Laura Freigang und Ereleta Memeti waren wieder mit dabei. Dafür nahmen Jarne Teulings und Remina Chiba erstmal auf der Bank Platz. Amanda Ilestedt fällt bis auf Weiteres wegen einer muskulären Verletzung aus, wie der Verein bekanntgab.
Guter Start und frühes SGE-Tor
Man merkte den Frankfurterinnen sofort an, dass sie ein anderes Gesicht zeigen wollten. In der zweiten Minute schickte Elisa Senß Anyomi steil in den Strafraum, von wo die Torjägerin abzog. Union-Keeperin Cara Bösl konnte aber parieren. Auch weiter waren die Gäste vom Main die aktivere Mannschaft, machten früh Druck und ließen die Eisernen fast nicht aus der eigenen Hälfte kommen. Doch in der achten Minute waren es dann die Köpenickerinnen, die gefährlich vors Tor kam. Jella Veit hatte Probleme den Ball unter Kontrolle zu bekommen und so kam Sophie Weidauer an die Kugel. Sie scheiterte aber an der herauseilenden Lina Altenburg.
In Minute 13 dann die bis dahin verdiente Gästeführung, als Anyomi nach einem langen Ball an der Grundlinie lang dribbelte und Freigang in der Mitte fand, die aus rund fünf Metern zur Führung traf. Die sehr umtriebigen Freigang, Anyomi und Geraldine Reuteler konnten immer wieder Bälle erlaufen oder im Zweikampf erobern und sorgten so für gefährliche Momente. So auch in der 18. Minute, als Freigang den Ball in der Unioner Hälfte eroberte und das Spielgerät über Anyomi im Lauf von Reuteler landete. Ihr Schuss aus rund 16 Metern ging knapp links am Kasten vorbei.
In der 30. Minute der nächste gefährliche Abschluss. Anyomi war über die linke Seite frei durch und fand Reuteler im Strafraum. Die Schweizerin verstolperte erst und brachte den Ball dann mit zu wenig Druck auf das Tor, sodass Bösl zupackte. Danach sollte sich das nach munteren ersten 30 Minuten etwas beruhigen. Die SGE war weiterhin die gefährlichere Mannschaft, ohne jedoch zu klareren Torchancen zu kommen. Es ging mit der knappen, wie auch verdienten Führung in die Kabinen.
Jokerin Chiba sticht, bevor Union nach Elfmeter ausgleicht
Unverändert ging es in den zweiten Durchgang. In der 50. Minute verschuldete Veit einen Elfmeter, indem ihr der Ball bei der Annahme versprang. Die heraneilende Eileen Campbell kam an den Ball und Veit konnte sie nur noch mit einem Foul stoppen. Schiedsrichterin Miriam Schwermer zeigte folgerichtig auf den Punkt. Die Gefoulte selbst trat an, traf allerdings nur den linken Innenpfosten. Glück für die Adlerinnen! Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich das Bild aus der ersten Hälfte fort: Die Eintracht kam durch Balleroberungen immer wieder in aussichtsreicher Position vor des Gegners Tor und traf dann die falsche Entscheidung beim letzten Pass.
Und das sollte sich rächen: Bei einem Berliner Freistoß wurde Lührßen angeköpft, die den Ball damit unfreiwillig Samantha Steuerwald vorlegte. Aus kürzester Distanz traf sie zum Ausgleich (70.). Arnautis reagierte, indem er Chiba für Memeti brachte. Dieser Wechsel sollte sich direkt lohnen! Chiba traf mit ihrem zweiten Ballkontakt des Spiels zur erneuten Führung (76.), nachdem Reuteler die Japanerin völlig frei an der linken Strafraumkante fand. Chiba zog trocken ins lange Eck ab. Und direkt ging es weiter, als Chiba mit einer Flanke Anyomi fand, die mit dem Kopf auf Freigang ablegte. Die Kapitänin scheiterte allerdings an Bösl.
Rund vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte dann die Torschützin Freigang Feierabend. Für sie kam Hayley Raso in die Partie. Nach 88 Minuten dann der erneute Schock für die Eintracht! Ivelj bekam den Ball bei einem Berliner Flankenversuch aus nächster Nähe an die Hand. Die Unparteiische zeigte erneut auf den Punkt. Diesmal trat Jenny Hipp an und Altenburg entschied sich für die richtige Ecke, parierte den Schuss. Doch Hipp konnte den Nachschuss zum erneuten Ausgleich verwerten. So blieb es auch nach sechs Minuten Nachspielzeit beim aus Frankfurter Sicht ernüchternden Unentschieden. Nach 13 Spielen beträgt der Abstand auf die internationalen Plätze somit schon sechs Punkte. Bereits am Freitag steht das letzte Pflichtspiel für die Eintracht in diesem Jahr an. Auswärts werden sie dann im Zuge des 14. Bundesliga-Spieltags bei der SGS Essen gefordert sein.






3 Kommentare
Die Eintracht hat das Spiel klar beherrscht, um dann mehr oder weniger bei der ersten Chance der Gegnerinnen den Ausgleich zu fangen. Wie so oft.
Anyomi wirkt vielfach sehr frustriert, weil die Frankfurter Angriffe durch die mangelnde Technik und Form der Mitspielerinnen oft nicht zu einer echten Torchance führen. Dies gilt zur Zeit auch für Reuteler und Freigang. Warum Chiba meist nur als Joker kommt, ist daher umso schwerer zu verstehen.
Nach einem sehr wahrscheinlichen Abgang von Anyomi und Reuteler werden auch Freigang und Senss über ihre Zukunft nachdenken. Die aktuelle Situation ist nicht sehr rosig und die Zukunft bereitet noch mehr Anlass zur Sorge.
Verstehe auch nicht warum die formstarke Chiba wieder nur auf der Bank Platz nehmen durfte. Gräwe schläfrig, genauso Veit. Reuteler wirkt schon seit Wochen überspielt.
Und dann Arnautis, marschiert mit den Händen in den Taschen die Linie entlang als ginge ihn das alles nichts an.🤐🤨
Auch hier läuft doch einiges falsch.Kontinuität Fehlanzeige.
Dazu lassen sie die Zweite Mannschaft absteigen.Erinnert an U23 Herren.
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