Der Atalanta-Auftritt hat bei der Eintracht einige Spuren hinterlassen. In wenigen Minuten überrante das Spielgeschehen die SGE. Neben drei Toren, die die Frankfurter in fünf Minuten kassierten, musste wenige Momente vorher der Top-Stürmer Jonathan Burkardt verletzt ausgewechselt werden. Gestützt von zwei Team-Ärzten humpelte er vom Platz auf direktem Wege in die Kabine, anschließend fiel die Eintracht auseinander. Bezeichnend, dass den Stürmer Jean-Mattèo Bahoya ersetzte. Nicht etwa Elye Wahi oder Michy Batshuayi, die sich beide an der Seitenlinie ebenfalls intensiv warmmachten.
Die Frage, die sich jetzt aufdrängt: Bekommt die Eintracht ein Offensiv-Problem? Wie lange Burkardt ausfallen wird ist noch unklar. Trainer Dino Toppmöller erklärte, dass sich der 12-Tore-Angreifer einem MRT unterziehen müsse: „Mit Jonny ist heute der zweite Führungsspieler neben Rasmus Kristensen weggebrochen. Dann macht der Gegner das 1:0 und direkt mit dem Anstoß, den wir nach vorne spielen, bekommen wir das zweite Tor. Wir müssen bei Jonny morgen abwarten. Er hat morgen einen MRT-Termin, doch es sieht nach einem muskulärem Problem in der Wade aus. Zur genauen Ausfallzeit kann ich noch keine Angabe geben“, so Toppmöller nach dem Spiel. Erst beim Stand von 0:3 kam mit Batshuayi wieder ein richtiger Angreifer aufs Feld, bei Wahi reichte es nur für die Schlussphase. In den letzten Wochen betonte der Frankfurt-Coach vermehrt, dass er nach dem Leistungsprinzip aufstelle und sendete so ein klares Signal in Richtung des 26-Millionen-Mannes, der die SGE bereits im Winter verlassen darf. Bei dem Franzosen funktioniert es in Frankfurt nicht, so konnte er kaum für Aufsehen sorgen. Ein Tor in seiner Zeit bei der SGE und das, gegen einen Fünftligisten? Zu wenig. Ob der Knoten nach der Burkardt-Verletzung platzt, bleibt anzuzweifeln.
Wird jetzt das System ungekrempelt?
Obwohl am Ende eine 0:3-Niederlage steht, gab der Spielverlauf ein knapperes Resultat her. Besonders zu Beginn der Partie präsentierte sich die SGE stark und kombinierte sich zu mehreren Chancen. „Wir kamen zu zwei Großchancen durch Farès Chaibi und Mario Götze. Wenn wir auf dem Level Spiele gewinnen wollen, dann müssen wir diese auch nutzen“, kritisierte Toppmöller die Kaltschnäuzigkeit seiner Spieler. Bergamo bestrafte die einfachen Fehler im Spielaufbau der Gastgeber effizient und entschied die Partie in wenigen Momenten für sich. Für eine Champions-League-Mannschaft waren die Offensivbemühungen zu wenig. Das erkannte auch Toppmöller.
Spannend wird sein, ob nun vom eigentlichen System abgewichen wird. Gegen Bergamo lief die Eintracht kurzzeitig mit einer Doppelspitze auf. Oder traut der Trainer einem seiner Schützlinge zu, die Zentrale im Angriff einzunehmen? Klar ist: Eintracht Frankfurt und Toppmöller stehen vor der interessanten Aufgabe, sich offensiv im Endspurt der Hinrunde neu zu erfinden. Erst im Winter könnte der Kader punktuell verstärkt werden. Und das muss er auch.






8 Kommentare
In den letzten Jahren ist die Mannschaft bei Abgängen oder Ausfällen während der Saison oft noch dichter zusammen gerückt und der nächste Spieler hat sich ins Rampenlicht gespielt. Mit dem Ausfall von Uzun und jetzt Burghardt fehlt mir etwas die Phantasie wer das sein könnte...
Wir müssen besonders in der Liga uns jetzt da oben festbeißen. Die CL ist halt ne Numner zu groß...
Nach einmal schlafen und runterkühlen muss ich nach dem Stadionbesuch nüchtern sagen.
Verloren gegen eine insgesamt technisch bessere abgezockte Truppe und zwar in allen Belangen auch wenn die ersten 30 Minuten ok waren.
Ich schraube meine Erwartungshaltung ab jetzt deutlich nach unten für den Rest der Saison, den dieser Kader lässt leider keine außergewöhnlichen Momente vermuten dazu spielt man zu brav und naiv.
Platz 5 bis 6 am Ende der Saison wäre zu wünschen, aber auch das wird ein schwerer Weg.
OT PK "Die zweite Halbzeit war zu wenig"
Echt jetzt?!? Was Du nicht sagst!!
Wie oft haben wir das in den letzten zweieinhalb Jahren schon gehört, dass die eine Halbzeit zu wenig, zu schlecht, zu passiv, zu schläfrig oder sonstwas gewesen ist. Das weiß mittlerweile jeder Zuschauer, selbst wenn man nur zweimal im Jahr ins Stadion geht...
Aber Lösungen?? Nach wie vor Fehlanzeige, und das übergreifend über 3 Spielzeiten.
Und jetzt bitte nicht wieder die ewige Leier und Ausrede von der Jugend und mangelnden Erfahrung im Kader, das ist mir nach all der Zeit einfach zu billig und von der Sorte "Totschlagargument".
Seelenloses Toppmöller-Positionsspiel reicht gegen die schwächeren Teams der Bundesliga, vor allem wenn man individuelle Klasse wie Doan und Co. im Kader hat. Deshalb genügt es tabellarisch in der Liga.
Gleichzeitig verliert er nun seit 2,5 Jahren ausnahmslos alle großen Do-or-Die-Spiele, weil dieser 08/15-Schablonenfußball jedes „Feuer“ vermissen lässt. Dieser Trainer bringt eine Mannschaft nicht dazu, über sich hinauszuwachsen. Haben wir gestern überhaupt einmal gefoult? Hat irgendjemand das Gefühl, dass die Spieler für diesen Trainer ihr Herz auf dem Platz lassen? Sie spielen ihren Matchplanstiefel runter – und gegen St. Pauli sieht das dann mal okay aus. Mir ist das alles zu wenig. Ich hoffe mittlerweile auf einen Trainerwechsel im Sommer, der wieder dafür sorgt, dass wir Fußball spielen, der das Stadion anzündet. Die Stimmung ist nur noch bis zum Anpfiff gut; danach passt man sich der Mannschaft und der Ausstrahlung des Trainers an. Auch wenn ein Ausscheiden in der Champions League passieren kann, sind die Ergebnisse beschämend.
Und ja, richtig ist auch, dass der Kader nicht optimal zusammengestellt ist. Trotzdem hatten Glasner und auch Hütter weniger Breite im Kader und haben dennoch regelmäßig ein Feuer abgebrannt – egal gegen welchen Gegner. Sie konnten Mannschaften über sich hinauswachsen lassen. Toppmöller Weichei-Fußball reicht wie gesagt lediglich gegen die unteren Teams der Bundesliga.
Jonny verletzt und jetzt geht die Mannschaft unter ? ich kann es nicht mehr hören. Auch die Ausrede wegen der Verletzung an Jonny brach die Mannschaft zusammen, so ein Schmarn.
Götze vertendelt den Ball im Mittelfeld, rennt zurück und schaut dem Schützen zu wie er einlocht. Unser doch sooo erfahrene Spieler gibt hier Kreisliganiveau. Jetzt sind alle von der Rolle und springen im Strafraum rum, als wäre ein Wolf in die Schafherde eingefallen, bum bum, 0:3. Man muss sich fragen wieso das so ist und wenn die Mentalität bei gewissen Spielern hier nicht passt, dann muss man Ausschau nach anderen halten, es ist bald Zeit agieren zu können. Eintracht ist in dieser Form für die Champions League zu grün hinter den Ohren und wenn sie nicht das Glück hat 1-2 Spieler zu bekommen im Winter die der Mannschaft wirklich hilft, dann braucht ihr an Europa gar nicht denken.
Gegen Wolfsburg kann Eintracht wieder als Aufbaugegner agieren, das macht sie ja leider gerne. Ein Sieg am Sonntag und ihr könnt eine Kerze in der Kirche aufstellen.
Wie oben zutreffend festgestellt, ist das fast alleinige Problem der Trainer, der es nicht schafft, die Mannschaft für wichtige Spiele einzustellen oder gar zu motivieren. Zeit dafür, das zu lernen, wurde ihm jetzt mehr als genug gegeben. Fortentwicklung maximal wenig erkennbar. Vier Nationalspieler in der Abwehr und trotzdem eine Schiessbude, das sagt doch alles.
Also wenn wir ein Thema haben weil nur ein Spieler ausfällt, dann haben wir definitiv ein Problem….
Bitte nochmal die Überschrift editieren:
1. Den Doppelpunkt löschen
2. Das "D" in "droht" klein schreiben
3. Das Fragezeich einfach durch einen Punkt ersetzen.
Nichts zu danken, ich helfe gern ehrenamtlich :-)
Gute und schnelle Besserung Jonny, du fehlst mir jetzt schon.....
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