Fast elf Monate war es her, dass Mo Dahoud das letzte Mal für die Frankfurter Eintracht in der Startelf gestanden hatte. Damals verlor man am 15. Dezember mit 2:1 gegen RB Leipzig. Seitdem folgten für den 29-Jährigen in der Bundesliga insgesamt nur noch 49 Einsatzminuten. Bis zum vergangenen Spieltag gegen Mainz 05: „Wenn du so lange nicht mehr auf dem Platz standest und dieses Gefühl nicht mehr so kennst. Für einen Fußballer gibt es nichts Schöneres, als wieder auf dem Platz zu stehen und gemeinsam mit der Mannschaft zu gewinnen“, schwärmt Dahoud im offiziellen Podcast der SGE „Aufstehen mit der Eintracht“.
79 Minuten stand der ehemalige deutsche Nationalspieler auf dem Platz und seit so langer Zeit wieder in der Startelf. „Du schläfst die Nacht danach nicht. Du bleibst dann ganz lang wach und willst dieses Gefühl noch weiter in dir haben. Das kannst du nicht kaufen.“ Sein Cheftrainer Dino Toppmöller war nach der Partie voll des Lobes für seinen Schützling und herzte ihn schon auf dem Platz. „Das letzte Jahr war schon sehr schwer. Es ist nicht einfach. Ich bin aber trotzdem immer positiv geblieben und für die Mannschaft da gewesen. Bin immer positiv vorangegangen und habe den Jungs geholfen, sodass wir unsere Ziele auch erreichen. Das haben wir geschafft. Das ist wichtig, wichtig auch für die Kabine und für die Jungs.“ Trotz der wenigen Spielzeit und den ständigen Abgangsgerüchten hat sich der in Syrien geborene Mittelfeldspieler nie hängen lassen und blieb immer Teil der Mannschaft. Den Lohn erntete er gegen Mainz. „Es zahlt sich aus, auch wenn es sehr schwer ist. Aber es ist schon eine Leidenszeit für jeden Fußballer, wenn du nicht auf dem Platz stehst oder nicht deine Minuten bekommst. Man muss geduldig sein.“ Bereits in der letzten Länderspielpause hat Toppmöller Einsätze in Aussicht gestellt: „Mach weiter so, deine Leistungen die letzten Wochen, auch im Training, waren sehr gut. Er hat mir gesagt, dass es nicht mehr lang dauert. Der richtige Zeitpunkt hat aber noch gefehlt. Jetzt habe ich meine Chance bekommen und habe versucht, der Mannschaft zu helfen.“ Trotz der langen Leidenszeit hat vor allem eins Dahoud geholfen, den Kopf oben zu behalten: „Die Liebe zum Fußball und einfach positiv gestimmt zu sein. Ich stehe jeden Morgen auf und bin dankbar, dass ich auf diesem Niveau spielen und trainieren darf und kann. Halt einfach Fußball spielen.“
„Dran bleiben und Gas geben“
Auch wenn das Mainz-Spiel für Dahoud persönlich ein voller Erfolg war, bleibt das Spiel im Allgemeinen nicht nur in positiver Erinnerung. „Es war jetzt nicht unser bestes Spiel. Aber sie haben uns das auch nicht einfach gemacht. Mainz hat viele lange und hohe Bälle gespielt. Das ist genau deren Spiel und Stärke. Wir wussten, dass es für uns dann ein bisschen schwer wird.“ Trotzdem habe die Mannschaft immer an sich geglaubt. „Wir wussten, dass sie irgendwann zusammenbrechen, wenn wir ein Tor machen. Hätten wir ein früheres Tor gemacht, wäre es viel einfacher gewesen.“ Am kommenden Samstag geht es gegen den FC Köln. In den letzten Tagen durften die Spieler ein paar freie Tage genießen. Der 29-Jährige ist in Frankfurt geblieben. Obwohl Dahoud auf unter anderem 186 Spiele in der Bundesliga und 31 Partien in der Champions League zurückblickt, kann er das nächste Spiel kaum erwarten. „Das könnte so weitergehen jetzt. Spiel für Spiel.“ Als ehemaliger Gladbacher kennt er die Spiele gegen die Geißböcke ganz genau. „Früher war es schon cool. Die Derbys waren schön. Da war Ausnahmezustand in Gladbach. Das war geil.“ Mo Dahoud hat wieder Blut geleckt und brennt auf Einsätze mit dem Adler auf der Brust. „Ich will auf jeden Fall dran bleiben, Gas geben. Der Trainer entscheidet, aber ich will die Entscheidung gegen mich so schwer wie möglich machen.“ Angesprochen auf weitere Ziele und Träume in seiner Karriere gibt er die kurze und trockene Antwort: „Formel-1-Fahrer.“ Jetzt muss er aber erstmal mit der SGE die PS auf die Straße bringen.






Ein Kommentar
Bei den aktuellen Verletzungen von Larsson, Chaïbi, Højlund und Uzun, sollte doch viel Spielzeit für Dahoud raus springen.
Viel Erfolg dabei Mo!
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