Die Damen der Frankfurter Eintracht haben erstmals in dieser Saison auf dem heimischen Rasen Punkte liegen gelassen. Gegen den FC Köln kam die SGE am Abend nicht über ein hart erkämpftes 1:1 hinaus. Den Treffer des Tages erzielte Nicole Anyomi in der Nachspielzeit. Die Frankfurterinnen bleiben dadurch zunächst auf dem vierten Tabellenplatz in der Frauen-Fußball-Bundesliga.
Im Vergleich zum Auswärtserfolg in Hamburg rotierte Cheftrainer Nico Arnautis auf zwei Positionen. Géraldine Reuteler und Pia-Sophie Wolter standen neu in der Startelf. Dafür blieben Lisanne Gräwe und Nadine Riesen draußen. Den besseren Start im Stadion am Brentanobad erwischten die Adlerträgerinnen. Schon früh setzte man Akzente tief in der gegnerischen Hälfte. Richtig gefährlich wurde es aber zunächst nicht. So dauerte es rund zehn Minuten bis zum ersten Torschuss. Und der kam von den Kölnerinnen. Adriana Achcińska prüfte Lina Altenburg im SGE-Tor. Nach Abpraller konnte der Ball aber geklärt werden. Die Eintracht-Damen waren weiterhin gut im Spiel, es fehlte aber die letzte Präzision, um den FC ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So erstarkten die Gästinnen und belohnten sich nach gut 25 Minuten: Laura Vogt brachte einen Distanzschuss aufs Heimtor. Altenburg reagierte mit einem sensationellen Reflex und lenkte das Leder ans Aluminium. Sandra Maria reagierte am schnellsten und versenkte zur Führung für Köln. Die Eintracht schien der Gegentreffer zunächst aus dem Konzept zu bringen. Hinten leistete man sich in dieser Phase spielerisch zu viele Fehler und im Sturm hatten die SGE-Frauen ihre Probleme sich Platz gegen die Gäste-Abwehr zu verschaffen. Nur ein Torschuss gelang insgesamt im ersten Durchgang. Nach knapp 40 Minuten war es die auffällige Achcińska, die mit einem Lattenkracher per Freistoß beinahe die Führung ausgebaut hätte. Kurz vor der Pause der nächste Nackenschlag für die Hessinnen. Amanda Ilestedt musste verletzungsbedingt den Platz verlassen. Für sie kam Riesen in die Partie. Zur Pause blieb es beim 0:1-Rückstand.
Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter
In der Halbzeit reagierte Arnautis und brachte Lisanne Gräwe für Ereleta Memeti. Die Adlerträgerinnen hatten sich in der Kabine offenbar etwas vorgenommen, denn nach der Unterbrechung zeigten sie ein ganz anderes Gesicht. Mit großem Kampf und gutem Offensivfußball nahm die Heimmannschaft mehr und mehr das Heft in die Hand. Gut acht Minuten nach der Pause hätte Riesen ihr Team beinahe zum Jubeln gebracht. Ihr Kopfball ging aber knapp rechts vorbei. Trotzdem biss man sich weiterhin teilweise an der Kölner Hintermannschaft die Zähne aus. In der 66. Minute hätte dann fast der FC nachgelegt. Pauline Bremer zwang Altenburg erneut zu einer starken Parade. Knapp 20 Minuten vor dem Ende wollte die Eintracht nochmal für frischen Wind in der Offensive sorgen und brachte Remina Chiba und Hayley Raso für Wolter und die heute glücklose Laura Freigang. Jetzt drängten die Hessinnen auf den Ausgleich. Anyomi, Reuteler und Chiba kamen jeweils zu besten Chancen, scheiterten aber immer wieder an der stark agierenden Torfrau Irina Fuchs. Jarne Teulings kam nochmal für Rebecka Blomqvist in eine wahnsinnig intensive und spannende Partie. Mittlerweile befand man sich schon in der zweiten Minute der Nachspielzeit: Elisa Senß‘ Schuss wurde zunächst geblockt, blieb aber im Strafraum und landete im Gestocher bei Anyomi. Die deutsche Nationalspielerin blieb eiskalt und schob ein zum viel umjubelten Ausgleich. In der Folge hatte man das Gefühl, dass jetzt vielleicht sogar noch mehr drin war. Am Ende blieb es aber beim 1:1-Unentschieden. Die Damen der Frankfurter Eintracht verdienen sich nach einer schwachen ersten und besseren zweiten Halbzeit einen Punkt gegen den FC Köln. Weiter geht es bereits am kommenden Samstag. Dann trifft man auswärts auf den Tabellenzweiten vom VfL Wolfsburg.






9 Kommentare
Richtig schlimmer Fußball, Bälle verspringen, unnötige Ballverluste, Köln einfach bissiger. 10 min Schlussoffensive reichen eben nicht für einen Sieg.
Gruß SCOPE
Schlechtesten Spiel seit die Frauen die SGE im Namen haben. Fehlpassquote von 70%. Aber auch keine die auch nur annähernd Normalform hat, mit Ausnahme von Altenburg vielleicht. Lassen in die IV zu ziehen finde ich sehr gewagt zumal Ivelj das schon gespielt hat. Na ja Hauptsache nicht verloren.
Die erste Halbzeit war eine absolute Katastrophe. In meinen Augen war sie vergleichbar mit derjenigen in der letzten Saison gegen Wolfsburg, wo man zur Pause 0:5 zurückgelegen hat. Nur hat Köln seine Chancen nicht genutzt und zweimal rettete das Aluminium. Am erschreckendsten finde ich aber, mit welcher Einstellung manche Spielerinnen heute in die Partie gegangen sind und dass in der ersten Hälfte niemand im Mittelfeld Verantwortung übernommen hat. Von Laura Freigang erwarte ich das gar nicht mehr, aber was Elisa Senß und Geraldine Reuteler heute zusammen gespielt haben - puh... Mit der Einwechslung von Lisanne Gräwe zur zweiten Hälfte wurde es dann besser, aber die Anzahl der Fehlpässe war nach wie vor viel zu hoch. Ich hatte auch erst ab der 80. Minute das Gefühl, dass die Mannschaft realisiert hat, dass man irgendwie mal was tun muss. Letztlich ist das 1:1 aber viel zu wenig. Wenn ich daran denke, dass am Samstag in Wolfsburg und in der kommenden Woche in Hoffenheim gespielt wird...
Bist Du sicher mit Hoffenheim, die hatten wir doch am 2ten Spieltag..🤔
Ja, das müsste das Pokalspiel sein. Oder kommt erst die Partie gegen Eindhoven?
Irgend etwas muss sich seit der letzten Winterpause grundlegend zum Schlechten geändert haben. Für so einen radikalen Absturz muss es mindestens einen gravierenden oder sogar mehrere Gründe geben.
Offenbar werden die Probleme öffentlich (verständlich) und intern (unverständlich) unter den Tisch gekehrt. Das ist absolut kontraproduktiv und schadet dem Frauenfußball in Frankfurt massiv.
Bin nicht sicher, auf jeden Fall ein straffes Programm was die Mädels abreißen müssen. Erklärt vielleicht auch die schlechte Leistung heute.
Ganz schwache Leistung. Vor allem die erste Halbzeit war unterirdisch. Gegen eine Mittelfeldmannschaft sind wir nicht in der Lage, das Spiel zu bestimmen. Nach dem Sieg in Hamburg durfte man Hoffnung haben, dass es aufwärts geht und jetzt so eine enttäuschende Leistung. Am Ende muss man froh sein, noch einen Punkt gerettet zu haben. Irgendwas läuft grundsätzlich falsch. Da schließe ich mich den Vorrednern an. Die Mannschaft wird so den dritten Platz nicht erreichen und Mannschaft und vor allem Trainer sollten kritisch hinterfragt werden. Es ist keine Konstanz erkennbar. Sehr enttäuschend. Aber es wird in den Interviews bestimmt schöngeredet.
Der Umbau des Teams hat bisher nicht funktioniert. Hinten ohne Johannes, Doorsoun und Kleinherne, im Mittelfeld ohne Dunst, Pawollek und Wamser...das sind schon echte Bretter, die ersetzt und eingebaut werden mussten. Und die wurden nicht gleichwertig ersetzt. Die Qualität ist da, aber das Spiel ist sehr fehlerhaft, fahrig, inkonstant. An den Basics muss dringend gearbeitet werden. Es kann nicht sein, dass 5-Meter-Pässe nicht ankommen, dass der Ball blind irgendwohin gepöhlt wird, oder ins Aus, dass die Passschärfe nicht stimmt. Mehr als ein Mittelfeldplatz ist diese Saison nicht drin. Es ist eine Saison des Aufbaus...!
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