Durch den 1:0-Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 konnte die Frankfurter Eintracht in der Fußball-Bundesliga wieder direkten Kontakt zu den Europapokal-Plätzen herstellen und liegt mit jetzt 17 Punkten auf Platz sieben der Tabelle. Für Sportvorstand Markus Krösche, der in der „Bild am Sonntag“ sprach, hinkt die SGE aber trotzdem etwas hinterher: „Punkte-technisch schon, das muss ich sagen“, gibt Krösche offen zu. „Wir haben durch Union und Heidenheim fünf Punkte zu wenig.“ Entsprechend wichtig sei nun das Heimspiel gegen Mainz gewesen. „Wir spielen zu Hause, da ist es unser Ziel, das Spiel zu gewinnen“, sagte er vor dem Spiel.
Das Spiel gegen die Rheinhessen war das dritte Spiel der Woche, insgesamt war die SGE nun in zwei englischen Wochen nacheinander aktiv. Trotz des großen Pensums und der schwierigen Gegner bleibt der 45-Jährige aber gelassen. „Wir wussten genau, was in dieser Saison auf uns zukommt. Gegen solche Gegner führt jeder kleine Fehler zu einer Torchance und jeder größere zu einem Gegentor. Das gehört zur Entwicklung einer jungen Mannschaft dazu“, erklärte er.
Verständnis für das Umfeld – aber auch für die Spieler
Dass das Umfeld zuletzt unruhig wurde, überrascht den Sportvorstand nicht: „Wir kennen doch unser Umfeld, das ist normal. Die Erwartungshaltung steigt immer ein bisschen mit dem Erfolg. Aber wir müssen wissen, wo wir herkommen, und es richtig einordnen.“ Auch die Mannschaft habe sich nach einigen Rückschlägen wieder auf die Basis konzentriert. „Ich finde es gut, wenn Spieler einen hohen Anspruch an sich selbst haben. Aber entscheidend ist, dass sie sich gegen Dortmund und Neapel wieder auf die Dinge fokussiert haben, die im Fußball die Basis sind: Zweikämpfe gewinnen, Struktur haben, aggressiv sein.“ Vor der Saison war der Plan, mit einer Viererkette dominanten Ballbesitzfußball zu spielen. Nach einer Reihe von Gegentoren entschied sich Cheftrainer Dino Toppmöller jedoch für eine defensivere Fünferkette – und Krösche steht klar hinter dieser Entscheidung: „Ein Trainer muss auf das reagieren, was er sieht. Wenn du zu viele Gegentore bekommst, musst du von deinem Idealbild abweichen. Das ist reiner Pragmatismus und richtig.“ Das Ziel, langfristig wieder offensiver aufzutreten, bleibe aber bestehen: „Natürlich wollen wir mit der Viererkette spielen, um einen Offensivspieler mehr auf dem Platz zu haben. Aber jetzt ging es darum, Stabilität reinzubekommen – und das ist gelungen.“
Hoffnung auf Wahi und Lob für Burkardt
In der Offensive sieht Krösche noch Luft nach oben. „Es könnte grundsätzlich ein bisschen besser sein, das stimmt“, so der 45-Jährige. „Jonny [Burkardt] macht es sehr gut, und die anderen müssen, wenn sie reinkommen, dem Trainer zeigen, dass sie uns helfen können.“ Besonders Elye Wahi, der zuletzt heftig kritisiert wurde, wünsche er ein Erfolgserlebnis: „Der Junge tut mir fast leid. Als Stürmer braucht er ein Tor, dann bekommt er ein anderes Selbstverständnis und eine neue Leichtigkeit.“ Ob im Winter ein neuer Angreifer verpflichtet wird, ließ der Ex-Leipziger offen: „Es macht keinen Sinn, über Namen zu sprechen. Lasst uns die Spiele bis zum Winter machen, dann kann ich Ihnen eine Antwort geben.“ Ein Verkauf junger Leistungsträger ist laut Krösche derzeit kein Thema: „Jetzt ist der falsche Zeitpunkt, darüber nachzudenken, wer uns wann verlassen könnte. Sie sind beide jung und sollen noch ein bisschen bei uns bleiben.“ Besonders Nathaniel Brown hebt der Sportvorstand hervor: „Er ist außergewöhnlich – schlau, spielintelligent, technisch stark und sehr schnell. All das ist nötig, um eine große Karriere vor sich zu haben.“ Ein Vergleich mit Kai Havertz drängt sich für Krösche auf: „Er hatte damals in Leverkusen ein ähnliches Tempo. Wenn junge Spieler zuhören, lernen und Talent mitbringen, ist es nicht ungewöhnlich, dass sie so einen Weg gehen.“
„Ich bin für den Profi-Schiedsrichter!“
Neben Eintracht-Themen äußerte sich Krösche auch grundlegend zum Zustand des deutschen Fußballs – insbesondere zu den Schiedsrichtern. „Wir müssen vorsichtig sein mit dieser Pauschalkritik. Schiedsrichter sind Menschen, und Menschen machen Fehler. Aber sie müssen sich verbessern – bei Entscheidungsfindung, VAR-Nutzung und Persönlichkeit.“ Künftig müsse die Ausbildung professioneller werden: „Wir müssen dafür sorgen, dass der Nachwuchs besser geschult wird und früher in die Strukturen eingebunden ist. Und ja, ich bin für den Profi-Schiedsrichter! Das Spiel wird immer schneller und intensiver – das funktioniert nur, wenn man es professionell macht.“






4 Kommentare
Wir wissen, wo wir herkommen. Wir kennen unser Umfeld, sagt MK. Absolut ok.
Aber, die SGE hat ja auch selbst gesagt, wo sie hin möchte, auch nach den hohen Trauben greifen. Wenn MK mit "unser Umfeld" überwiegend die Anhänger, Fans meint,
sind seine Aussagen wohl auch mit Kritik dieser nach schlechten Leistungen verbunden. Aber, das ist doch kein Frankfurter Phänomen, sondern trifft auf sämtliche Clubs mit deren Fans zu.
Leute, die nur ins Stadion gehen, nur Party machen und sich selbst feiern, unabhängig vom Spielverlauf alles kritiklos hinnehmen...
das möchte sicher auch Krösche nicht.
Bevor ich hier missverstanden werde, MK macht einen tollen Job, hoffentlich bleibt er noch lange bei uns.
nein bei MK wechseln genauso Licht und Schatten, ja er hat viele Spieler für viel Geld verkauft, aber:
er ist ALLEINE daran Schuld, dass wir Kohle wer? nicht 1:1 ersetzt haben, er hat Wahi für 26 Mio geholt, er allein hat es zu verantworten, dass Kevin lächerlich gemacht und degradiert wurde...
Er hat Ben Manga ohne den KM nie zur SGE gekommen wäre sofort nach Amtsantritt entlassen hat und einen Timo Hardung installiert hat, er ist das Sprachrohr zur BLÖD, das kann doch Euch allen egal gewesen sein, oder?
Er wird in den Medien und von vielen hier im Forum immer so unantastbar dargestellt, der Christopher Michel hat ihn in der Sky-Umfrage jetzt "zum König aller deutschen Fußballmanager dargestellt" was ich für völlig überzogen halte.
Er hat vergessen oder es nicht für nötig empfunden Tuta zu ersetzen, einer 6 er und einen echten 9er zu holen, ist Euch das alles jetzt auch egal.
Nur eines hat er nicht gemacht, jemals DT in Frage zu stellen und ohne den hätten wir den Abgang von OG nicht auffangen können. Er wusste auch warum? Er hat ihn geholt und wenn er ihn damals wieder entlassen hätte, wäre er selbst weg gewesen und das zu Recht.
Das war damals allein seine Entscheidung Oliver Glasner vor der Mannschaft intern bloß zu stellen und zu sagen dann kommt halt der DINo der hat SGE-DNA der passt zu uns.
Und wie wurde DT seither hier im Forum beleidigt: "der muss sofort entlassen werden", als "Azubitrainer" usw..
so und jetzt freue ich mich nach zweimonatiger Pause endlich mal wieder auf 250 Daumen nach unten
#deutschermeisterwirdnurdiesge
Gude, ich glaube dich bzw. deine Zeilen zu verstehen. Bei 2 Dingen habe ich eine leicht andere Meinung
- ins "Umfeld" würde ich auch die Frankfurt nahe Presse einbeziehen, die ja wiederum die Fans beeinflusst
- MK negiert nicht, wo die SGE hin möchte. Ich vermute die SGE Führung sieht hier einen mittelfristig bis langfristigen Plan, während ein wesentlicher Teil des "Umfelds" eine relativ kurzfristige Sicht und Erwartungshaltung hat 😉
Man muss aber dazu sagen, dass Krösche all diese Entscheidungen nicht alleine getroffen hat, alles geht nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates, alleine kann er weder Spieler holen noch verkaufen, selbiges gilt für Trainer….
Und zu Ben Manga, ja er hat hier große Verdienste und viele gute Transfers getätigt bzw. die Spieler gescoutet, die dann geholt wurden …
das hat Krösche aber auch, Ekitike, Marmoush, Theate, Uzun, Larson…. alle kamen nach Ben Manga zur Eintracht und mittlerweile ist die Karriere von Ben Manga auch ziemlich ins Stocken geraten…in England nicht glücklich geworden und relativ schnell wieder entlassen worden, selbiges bei Schalke, da stellt sich mir schon die Frage wie gut er eigentlich wirklich ist, ähnlich wie bei Mislintat der hat auch nur in seiner ersten Zeit beim BVB funktioniert, danach bei Stuttgart und Ajax war es eher weniger gut und die zweite Zeit beim BVB ist auch eher unrühmlich zu Ende gegangen….
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