Die Frankfurter Eintracht hat das extrem bittere Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund am vergangenen Dienstag nur semi-gut weggesteckt. Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller holte im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstagnachmittag ein 1:1-Unentschieden, konnte sich so zwar in der Spitzengruppe der Liga festsetzen, indem sie Punkt 14 holte, dürfte aber trotzdem enttäuscht über das Ergebnis sein. Beim Auswärtsspiel in Heidenheim war Rasmus Kristensen für die Adlerträger erfolgreich, für die Hausherren aus Heidenheim traf Zivzivadze.
Die Eintracht ging das Spiel in Heidenheim mit einer auf drei Positionen veränderten Startelf an. Can Uzun, Ellyes Skhiri und Elye Wahi kamen für Mario Götze, Fares Chaibi und Jonathan Burkardt in die Mannschaft. Damit vertraute Toppmöller auf die zuletzt wieder stabiler werdenden Defensive bestehend aus Torhüter Michael Zetterer, und den Verteidigern Rasmus Kristensen, Robin Koch, Arthur Theate und Nathaniel Brown. An der Seite von Skhiri war Hugo Larsson im Mittelfeld fürs Zentrum tätig, neben Uzun und Wahi griffen Ritsu Doan und Ansgar Knauff an.
Schon direkt nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Christian Dingert war es die SGE, die das Spiel übernahm. Heidenheim verteidigte sehr tief im Block und wollten der Eintracht wohl keinen Platz für ihr Tempo geben. Die Hessen hatten meist den Ball, versuchten das Mittelfeld schnell zu überbrücken, konnten in den ersten Minuten aber noch nicht wirklich gefährlich vor das Tor von Ex-SGE-Keeper Diant Ramaj im Heidenheimer Tor kommen. Die Heidenheimer versuchten hauptsächlich über die Außen zum Erfolg zu kommen, zum ersten Mal wirklich gefährlich wurden sie in der 13. Minute, als Mainka einen Eckball aus sechs Metern nicht im Tor unterbringen konnte. Auch rund zwei Minuten später kam eine gute Flanke in den Strafraum der SGE, Honsak köpfte aber drüber. Die Heidenheimer waren in diesen Minuten die aktivere Mannschaft, die SGE agierte zu oft zu ungenau.
Eintracht-Tor zählt nicht
In der 22. Minute lag der Ball nach einer Ecke der SGE im Heidenheimer Tor, Wahi hatte nach einem Kopfball von Robin Koch eingenetzt – allerdings hatte der Schiedsrichter Dingert zuvor ein Offensivfoul von Theate gepfiffen – zumindest eine fragwürdige Entscheidung, denn es war wohl eher Heidenheims Mainka, der auf den eigenen Spieler aufgelaufen ist. Da Dingert aber sehr früh gepfiffen hatte, war es nicht mehr möglich, dass der Videoschiedsrichter eingreift. Kurz danach der nächste Schreckmoment, denn Uzun, der sich zuvor schon an den hinteren linken Oberschenkel gegriffen hatte, musste verletzt raus. Für den Türken kam Mario Götze. In der 29. Minute sah Theate dann die erste Gelbe Karte der Partie nach einem Foul an der Seitenlinie – auch hier war die Entscheidung mindesten fragwürdig, denn der Arm des Belgiers war doch angelegt.
Die kalte Dusche für die Eintracht dann in der 32. Minute. Nach starkem Ball von Honsak setzt sich Ibrahimovic gegen Brown durch und legte quer auf Zivzivadze, der den Ball mit dem ersten Kontakt am chancenlosen Zetterer einnetzte – hier sah die Defensive der SGE nicht gut aus, die Konterabsicherung stimmte hier nicht. Die SGE wollte eine schnelle Reaktion zeigen, sowohl Koch als auch Wahi trafen den Ball nach einer Ecke aber nicht richtig. In der 41. Minute setzte sich die Eintracht dann wenigstens mal kurzzeitig im Heidenheimer Strafraum fest, Götzes Abschluss aus rund elf Metern wurde aber geblockt. Die größte Chance der SGE dann in der 45. Minute, als Theate nach vorne ging und eine Top-Flanke an den Fünfmeterraum brauchte. Wahi stand frei, brachte den Ball aber nicht im Tor unter und schoss daneben – eine solche Chance muss einfach rein! Damit ging es mit einem 0:1-Rückstand aus Frankfurter Sicht in die Pause.
Latte nach Skhiri-Kopfball – Kristensen trifft
Die SGE als auch die Heidenheimer kamen ohne Wechsel aus der Kabine – fast aber hätte sich direkt in der 46. Minute auf der Anzeigetafel etwas getan, ein Kopfball von Skhiri klatschte nach einer Ecke aber nur an die Latte. Nach dem Unvermögen Wahis kam hier dem Ausgleich nun also auch noch Pech in die Quere. Danach konzentrierten sich die Heidenheimer wieder aufs Verteidigen und Kontern, die SGE lief weiter an und suchte nach Lücken. In der 54. Minute fasste sich Larsson ein Herz, Mainka hielt aber den Kopf hinein und klärte zur Ecke. Die SGE war nun aber merklich am Drücker – und belohnte sich in der 55. Minute. Brown flankte von seiner linken Seite mustergültig an den Fünfmeterraum, wo sich Kristensen stark durchsetzte und den Ball per Kopf ins lange Eck wuchtete – 1:1! In der 63. Minute war es wieder Larsson per Distanzschuss, der Ball ging aber knapp drüber.
Anschließend nahmen beide Trainer die ersten Wechsel vor. Eintracht-Coach Dino Toppmöller brachte Jonathan Burkardt für Nathaniel Brown und Nnamdi Collins für Ritsu Doan. Knauff ging auf die linke Seite und übernahm die linke Schiene von Brown, Collins übernahm die Innenverteidiger-Position rechts von Kristensen, der Wiederrum rückte auf die rechte Schiene. Auf Heidenheimer Seite kam Traore für Honsak. Die Partie wurde seit dem Ausgleich etwas offener, weil auch die Hausherren nun wieder mehr versuchten offensiv in ihre Aktionen zu kommen und so die Defensive etwas lockerten. Gut zwanzig Minuten vor dem Ende rettete dann das nächste Mal das Aluminium für die Heidenheimer. Nach Götze-Flanke kam Burkardt ins Kopfball-Duell gegen Busch, der Ball flog anschließend per Bogenlampe aufs Gebälk. Frank Schmidt wechselte nun erneut, dieses Mal dreifach. Pieringer, Dorsch und Beck kamen für Schipper, Niehues und Zivzivadze. Es war in der 73. Minute aber wieder die SGE, die gefährlich wurde. Knauff kam nach Ablage von Burkardt am Sechzehner an den Ball, wartete aber etwas zu lange und zielte anschließend drüber. Dino Toppmöller wechselte anschließend erneut und positionsgetreu. Michy Bathsuayi kam für Elye Wahi, Jean-Matteo Bahoya für Knauff.
SGE drückt – ist aber zu ungenau
An den Spielverhältnissen änderte sich aber auch weiterhin nichts. Die SGE hatte die meiste Zeit den Ball, Heidenheim stand defensiv und lauerte auf Konter. Der Eintracht fiel aber weiterhin nicht viel ein, immer wieder war man zu fahrig oder die letzten Bälle kamen nicht an den Mann, die Angriffe wurde abgebrochen oder die Schüsse geblockt. Sechs Minuten vor dem Ende kam erneut nach einer Ecke Koch an den Kopfball, er setzte den Aufsetzer aber deutlich vorbei – auch hier war viel mehr drin. Genauso zwei Minuten später, hier entschärfte Ramaj einen Fernschuss von Theate aber ganz stark. Die anschließende Ecke fand wieder Koch, wieder zielte der SGE-Kapitän per Kopf nicht genau genug. Der SGE lief nun langsam aber sicher die Zeit davon. Man konnte den Adlerträgern den Willen nicht absprechen, wirklich gefährlich wurde man aber nicht. In der 90. Minute wechselte Heidenheim erneut, Kölle kam für Busch. In der fünfminütigen Nachspielzeit passierte lange Zeit nichts mehr, dann aber lag der Ball im SGE-Tor. Pieringer stand aber zuvor klar im Abseits, der Treffer zählte nicht.
Damit blieb es beim 1:1-Unentschieden, das aus SGE-Sicht eigentlich zu wenig war gegen den Abstiegskandidaten aus Heidenheim. Viel Zeit zum Nachdenken und Trauern hat die Mannschaft aus der Mainmetropole aber nicht, denn bereits am Dienstag geht es mit dem nächsten Auswärtsspiel weiter, dann geht es in der Champions League weiter gegen die SSC Neapel.
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55 Kommentare
Stimmt, der letzte Handkäs müffelte n bissi..
Das war heute definitiv zu wenig und leider auch nicht das erste Mal, aber auch das zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre unabhängig davon wer Trainer oder Spieler war, eigentlich kenne ich das gar nicht anders von der Eintracht und ich verfolge den Verein jetzt seit über 30 Jahren…
Natürlich sind in den letzten Jahren auch die Ansprüche gestiegen, aber auch zurecht, wer in den letzten 7 Jahren eigentlich immer international gespielt hat, den DFB Pokal und die Europa League gewonnen hat, der kann halt nicht mehr in die Saison gehen und sagen lasst uns erst einmal die 40 Punkte holen und dann schauen wir mal weiter…
Die Zahlen wurden ja vor kurzem veröffentlicht, fast 400 Millionen Euro Umsatz zum zweiten Mal in Folge, Eigenkapital von knapp 70 Millionen Euro, aber damit verbunden eben auch 180 Millionen Euro Personalkosten (Gehälter) und mittlerweile einen Marktwert der BL Mannschaft von ca. 380 Millionen Euro, da kann man nicht nur, nein man muss den Anspruch haben das man Mannschaften wie Heidenheim (56,8 Millionen Euro Marktwert), St. Pauli (64,8 Millionen Euro Markwert) dominiert und sportlich auf dem
Rasen zerpflückt, wir haben ca. den 6! Fachen Marktwert im Kader, klar fiktive Zahlen, ändert aber nichts daran das wir nach den Big 3 (Bayern, BVB, Leverkusen) den teuersten Kader haben nur Leipzig mit 366 Millionen Euro Markwert und der VFB Stuttgart können da mit 340 Millionen Euro Markwert noch ansatzweise mithalten, danach folgt ein deutlicher Abstand zu den anderen Mannschaften wie Freiburg, Mainz, Gladbach….
Daher ja, ich erwarte mir mittlerweile dass wir nicht mehr über diese Mannschaften stolpern, es muss nicht immer Hurra Fußball sein und ein klares 4:0, aber man muss diese Spiele ziehen und die Punkte holen, gerne auch mal dreckig, aber ich befürchte, dass wir gegen Mainz nächstes Wochenende wieder nicht gewinnen werden, anschließend auswärts in Köln (auch eine Auswärtsfahrt die man sich eigentlich sparen kann, wenn man die letzten Jahre sieht, ähnlich wie in Dortmund und in Leverkusen) und dann kommt Wolfsburg…
Das müssten eigentlich mindestens 7 Punkte sein, zumal bis auf Köln die anderen beiden bisher auch nichts auf die Kette bekommen, aber ich glaube nicht das es diese 7 Punkte werden…
Ich teile auch die Meinung, dass wir in der Vergangenheit enorm von unseren Einzelkünstlern profitiert haben und vieles kaschiert wurde, aber ein Kolo Muani, Kostic, Silva, Marmoush, Ekitike sind halt nicht mehr da…auch da war die Abwehr nicht immer sattelfest, musste sie aber auch nicht, weil sich viele Gegner aufgrund unsrer Offensive schon vorher in die Hose gemacht haben und wir vorne fast immer mehr Tore geschossen als wir hinten bekommen haben…
Ich hoffe auf ein gutes Transferfenster im Winter und kommenden Sommer und darauf, dass wir an Weihnachten nicht zu weit vom Platz 5 / 6 weg sind und dann heißt es in der Rückrunde ohne dreifache Belastung wenn wir nur noch die BL haben das Feld von hinten aufrollen und zu retten was noch zu retten ist.
Gladbach dient als mahnendes Beispiel wie schnell es auch wieder vorbei sein kann und man wieder zu grauen Maus mutiert, wenn man über 2 Saisons hinweg die falschen Entscheidungen trifft, sei es auf dem Transfermarkt und / oder auf der Trainerbank, kann es schnell wieder vorbei sein.
DT hat die Qualität bekommen, die Glasner gefordert hat. Zu Recht für den nächsten Schritt.... DT verballert es grade und das hat sich letzte Saison schon angedeutet
Also ich könnte mich hier nur noch kaputt lachen, was manche hier so von sich geben.., die Konsolen-Manager und Couch-Trainer.., haben selber vermutlich noch nie nen Ball getreten.
Das man Jonny seine Pausen gibt finde ich absolut richtig. Wie oft hat es bei ihm gezwickt weil er in Mainz immer ran musste?
Bei Wahi bin ich mittlerweile davon abgekommen, das er noch zündet.,, das war nun augenscheinlich ein Fehlgriff.
Wenn du alle drei Tage ran musst, und dass mit einer Mannschaft in der das nur 4/5 Spieler gewohnt sind, dann noch ne junge Truppe.., die waren einfach platt heute.
Natürlich ist das 1:1 zu wenig, aber das passiert nun einmal. Was bitte ist so furchtbar schlimm daran.., wenn wir das internationale Geschäft erreichen ist doch alles gut.
Wenn euch dieser Verein nicht passt, ihr unzufrieden mit dem eingeschlagenen Weg seit.., steht es jedem frei sich einen anderen Verein zu suchen.
Seit Mitte der 90er bin ich nun innig mit diesem Club verbunden und ich sage euch.., s gab schon viiiieeelll viel schlimmere Zeiten.. ich genieße einfach die letzten Jahre und nehme wohlwollend zur Kenntnis das Frankfurt mit seinem Club wieder auf allen Ebenen eine Eintracht ist ohne Geldprobleme.
Ich würde generell meine beste 11 aufs Feld schicken, Heidenheim 2 oder besser 3 Tore einschenken und dann wechseln und Jonny rausnehmen….
Ob er nach 60 Minuten wieder rausgeht, oder zur 2. Halbzeit kommt macht jetzt nicht so den Unterschied…
Problem ist, dass wir nur mit ihm einen wirklichen funktionierenden Stürmer haben, ich hatte vor der Saison auf einen weiteren Stürmer gehofft, eben genau deshalb, aber offensichtlich waren die Verantwortlichen der Meinung, dass wir ausreichend besetzt sind und man sich vor allem von Wahi deutlich mehr erhofft hatte…
Junge Truppe stimmt auch, aber die spielen jetzt auch schon 1-3 Jahre zusammen, die meisten jedenfalls und haben entsprechend Erfahrung, zumindest um im Ligaalltag zu wissen was es bedarf, das es in der CL noch mal was anderes ist und eine andere Nervosität und Anspannung vorhanden ist, ist klar und auch ok…
Ein Knauff zum Beispiel erst 23 Jahre „alt“…er hat aber auch schon 115 BL Spiele und insgesamt 150 Spiele für uns gemacht in den jungen Jahren, da zählt für mich zumindest auf ihn gemünzt das Argument junger Spieler nicht mehr, biologisch vom Alter her ja, aber wenn du die 150 Spiele runterbrichst sind das 4,5 BL Saison, da musst du dann einfach liefern und zwar konstant und diese Saison läuft es bei ihm bisher auch wieder besser…
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