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Die Personaldecke im Mittelfeld wird noch dünner in Frankfurt... Foto: IMAGO / osnapix

Knackpunkt Afrika-Cup: Was bedeutet das für Frankfurt?

Bei der Frankfurter Eintracht geht es noch einmal hoch her bis die Weihnachtsglocken eine Verschnaufpause für die Spieler einläuten. Bis zum 20. Dezember müssen die Akteure der Hessen noch sieben Pflichtspiele bestreiten. Das ist ein knackiges Schlussprogramm. Während in der Liga einige „machbare“ Gegner aufwarten, bei denen dringend gepunktet werden muss, wenn man die gesteckten Ziele erreichen möchte, sieht das ganze in der Champions League standesgemäß anders aus. In der Königsklasse geht es angesichts der zugelosten Gegner um das nackte Überleben. Mit dem FC Barcelona und Atalanta Bergamo stehen noch zwei Herkules-Aufgaben für das Team von Dino Toppmöller an. Ein Problem gibt es aber zusätzlich: Der Afrika-Cup steht an und die Spieler, die in afrikanischen Nationalmannschaften spielen, werden die SGE ab Ende Dezember nicht mehr zur Verfügung stehen. Je nachdem, wie weit sie mit ihrer jeweiligen Nationalmannschaft kommen im Wettbewerb, können sie für Frankfurt bis zum 18. Januar ausfallen, denn da ist das Finale. Dessen nicht genug, kämen sie dann ohne Urlaub, Pause oder Regenerationszeit wieder zurück. Das ist alles andere als günstig, für den Vereinssport im deutschen Oberhaus.

Personalnot im Mittelfeld?

Konkret betroffen bei der Eintracht sind die beiden Mittelfeldakteure Ellyes Skhiri, der für Tunesien auflaufen wird und Fares Chaibi, der Teil der algerischen Nationalmannschaft ist. Diese beiden Spieler sind aber nicht irgendwer für die Eintracht. Wettbewerbsübergreifend kommt Skhiri auf 558 Spielminuten und ist seit seiner Wiedergenesung Stammkraft. Chaibi schaffte es bislang sogar auf 1.147 Spielminuten und ist nach einer vergangenen persönlichen Seuchensaison in dieser Spielzeit wieder Leistungsträger. Er verpasste nur ein einziges Spiel, bestritt sonst 15 Partien. Dabei erzielte er ein Tor und legte insgesamt stolze sechs Treffer für Kollegen auf. Mit 5 Liga-Vorlagen ist er derzeit sogar bester Torvorlagengeber der Bundesliga.

Als wäre das nicht schon schlimm genug ist die Personaldecke im Mittelfeld äußerst dünn. Hugo Larsson fehlt bis auf weiteres Verletzungsbedingt, das Gleiche gilt für Oscar Höjlund. Für das zentrale Mittelfeld bleibt während dem Afrika-Cup somit ausschließlich Mo Dahoud übrig. Alle anderen Spieler, die diese Position einnehmen könnten, wie beispielsweise ein Mario Götze, müssten dies positionsfremd tun. Kein Wunder also, dass man sich bei der SGE schon längst mit potenziellen Neuzugängen für das Mittelfeld beschäftigt.

Bis zu fünf Pflichtspiele der Eintracht gefährdet

Sollten Chaibi und Skhiri beide mit ihren Nationalmannschaften in der Gruppenphase ausscheiden, so würden sie lediglich die Partie gegen den Hamburger SV verpassen. Würden sie im Viertelfinale ausscheiden, so wäre die Begegnung gegen Borussia Dortmund mindestens gefährdet. Sollten sie sich fürs Halbfinale oder gar das Finale qualifizieren, so würden die Spieler bis zu fünf Pflichtspiele für Frankfurt verpassen. Für die Eintracht eine sehr missliche Lage, denn Vereinen sind in solchen Situationen vollkommen die Hände gebunden. Klubs sind nach Fifa-Statuten schließlich dazu verpflichtet, A-Nationalspieler für offizielle Länderspiele abzustellen und der Afrika-Cup ist ein offizielles Turnier. Und nicht nur, dass die Spieler für Zeitraum X nicht zur Verfügung stehen, es ist nicht gesagt, dass sie nach dem Cup wieder Bestleistungen für den Verein erzielen können.

Im Liga-Vergleich stellt die SGE mit zwei Akteuren durchschnittlich viele Spieler ab. Spitzenreiter ist Bayer 04 Leverkusen, die insgesamt fünf Spieler abstellen müssen.

Für Frankfurt droht ein ungünstiges Szenario: Letztes Mal fielen sowohl Skhiri, als auch Chaibi nach ihren Länderspielen im Afrika-Cup in individuelle Leistungslöcher. Zudem haben sie, wie oben erwähnt, schlimmstenfalls keinerlei Regnerationszeit hinter sich, was die Belastungssteuerung extrem anspruchsvoll gestaltet für das Trainerteam. Es wird spannend zu sehen sein, wie Eintracht Frankfurt mit dieser komplizierten Situation umgehen wird…

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2 Kommentare

Fallback Avatar 1. stadtwaldadler528 19. November 25, 12:10 Uhr

Was das für Frankfurt bedeutet?

Ganz einfach, das was ich zu Beginn der Saison schon gesagt habe, wir benötigen dringend einen 6er und jeder potentiell abgebende Verein weiß das und wird entsprechend Ablöse verlangen die im Winter ohnehin mit Aufschlag verbunden ist, hier wird es uns jetzt zum Verhängnis, dass es nicht gelungen ist kurz vor knapp noch jemanden zu bekommen im letzten Transferfenster….

Im Notfall müssen es Dahoud und Larson richten über diese Wochen, wobei nur Dahoud als 6er bezeichnet werden kann, aber die werden nicht alle Spiele über die volle Distanz spielen können…hoffen wir das noch jemand kommt, auch hier wiederhole ich mich gerne noch mal…Eric Martel, U21 Nationalspieler vom FC Köln, Vertrag läuft im Sommer 2026 aus und ich hoffe das Krösche da dran ist….

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zu 1: volle Zustimmung. Das ist nun ein Problem mit Ansage. Ich hoffe sehr, dass der neue DM zum 1.1. auch auf der Matte steht - und nicht erst zum Ende der Wechselperiode.

Insgesamt zeigt sich hier wieder, dass die Wechselperiode im Sommer unter dem Strich nur so la la war - auch wenn der Kicker MK da auf Platz 3 sieht. Viele Transfers (Verkäufe und Käufe) waren für sich genommen gut, aber das Team ist trotzdem nicht ausgewogen aufgestellt, da sind einige Kaderplätze unter- oder fehlbesetzt. Und das Arika-Cup-Thema haben wir doch gefühlt schon zum Ende der letzten Saison diskutiert.

Keine Frage, MK macht einen top Job, aber perfekt ist auch er nicht.

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