In diesem Sommer feierte die Klub-Weltmeisterschaft des Fußball-Weltverbands FIFA ihre Premiere. Vom 15. Juni bis 13. Juli suchten verschiedenste Teams, die vorher über einen Qualifikationsschlüssel ausgesucht wurden, in den Vereinigten Staaten von Amerika ihren Meister. Am Ende ging der englische Spitzenklub FC Chelsea als erster Titelträger der Klub-WM in die Geschichte ein.
Obwohl das Turnier, vor allem in Fankreisen, auf viel Kritik gestoßen war, wurde es doch gut angenommen und das Interesse war weltweit sehr groß. In der „Bild“ äußerte sich nun Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Frankfurter Eintracht, zum Event und hat eine klare Meinung, ob das Turnier auch in Deutschland stattfinden sollte. „Definitiv ja!“, sagte Hellmann auf die Frage, ob der Deutsche Fußball Bund DFB seinen Hut für das Turnier 2029 oder für eines der Jahre danach in den Ring werfen sollte. Damit geht Hellmann in die gleiche Richtung wie viele Funktionäre des Wettbewerbs, zum Beispiel Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Deutschen Fußball Liga DFL, der die WM lobte und betonte, dass er „eine Lanze für den Wettbewerb brechen“ wolle.
Die Kritik am neuen Turnier sei ihm zu schnell gekommen. Immer wieder gab es nicht nur wegen der Kommerzialisierung Widerworte, auch die Belastung, die oft auf den Spielern lastet, sei zu hoch, hieß es. „Wir neigen in Deutschland dazu, erst mal alles, was uns aus der Komfortzone rausholt und nicht unserem Wettbewerbsbild entspricht, schlechtzureden. Ich bin da immer etwas zurückhaltend und sage: ‚Lasst uns erst mal schauen, wie sich die Dinge entfalten.‘ Das gilt auch für die Belastungsthematik“, hat Hellmann hier eine klare Meinung, auch wenn die Anstoßzeiten, die teilweise mitten am Nachmittag und in der glühenden Hitze der USA waren, „nicht optimal“ gewesen seien. Es sei aber ganz klar, dass die Klub-WM eine Daseinsberechtigung habe: „Aber wenn ich mir anschaue, mit welcher Begeisterung aus dem Rest der Welt an dem Turnier teilgenommen worden ist, Asien, Arabien, Pan-Amerika, dann gibt es eine Berechtigung für die Klub-WM.“
Klub-WM in Frankfurt?
In Deutschland sehe er perfekte Voraussetzungen und Bedingungen für das Turnier: „Es muss der Anspruch einer großen Fußball-Nation wie Deutschland sein, mit der Stadioninfrastruktur und den grundsätzlich eher gemäßigten Temperaturen, eine solche Veranstaltung hierher zu holen. Ich würde es jedenfalls für vernünftig halten, wenn wir uns darum bemühen.“ Und die Eintracht? Auch wenn die Qualifikation für die Klub-WM für die SGE vorerst wohl nur sehr schwer zu erreichen sein wird, würde auch die Stadt vom Turnier profitieren: „Weil ich sicher bin, dass es viele Spiele im schönsten und logistisch am besten zu erreichenden Stadion gibt, nämlich Frankfurt.“
8 Kommentare
Jede Veranstaltung die Geld bringt und den Rasen nicht vollständig ruiniert soll mir recht sein.
Wenn die SGE mitspielt würde ich es mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar anschauen, je nach Preis vielleicht sogar besuchen.
Ohne SGE erweckt es nicht mein Interesse.
Ich bin dagegen. Erstens, weil nur die schon reichen Clubs nominiert werden. Zweitens ist der Kalender schon voll.
Die Schere zwischen den Vereinen geht noch weiter auseinander. Und ganz ehrlich, der Provit steht im Vordergrund.
Wenn sich, wie es scheint, die Club WM durchsetzen sollte, nach welchen Kriterien werden die Vereine ausgewählt. Meister kann ich nachvollziehen aber danach.
Doan beim Medizincheck!
Es kommt selten vor, dass ich mit Hellmann nicht einer Meinung bin, aber diesen Wettbewer lehne ich aus diversen Gründen entschieden ab.
Ja, es ist ganz cool, einen Wettbewerb zu haben, in denen Mannschaften aus allen Teilen der Welt gegeneinander spielen, aber dafür gibt es die WM.
Und wenn man sich vor Augen führt, dass in diesem Wettbewerb ein Verein Unsummen verdient - mehr als in der CL und dabei die Leistung in der vergangenen Saison nur eine untergeordnete Rolle spielt, dann wird damit die Zementierung der Vereine auf die Spitze getrieben.
Bei der CL hat ein kleinerer Verein wenigstens die Chance, durch eine herausragende Saison mal dabei zu sein, bei der Klub-WM ist das quasi ausgeschlossen.
Ein Verein musste sich ohne große finanzielle Mittel über Jahre international beweisen, um irgendwann in die Phalanx der ganz großen aufzusteigen. Und auch dem Weg werden ihnen immer wieder die besten Spieler/Trainer/Funktionäre weggekauft.
Auf der anderen Seite kann ein Verein mit viel Geld, über Monate vollkommen Müll produzieren, aber am Ende der Saison gibt es über die Klub-WM oder den Ersatzwettbewerb International Cup trotzdem so viel Geld, dass es ihnen finanziell völlig egal sein kann.
Alles, was im Profifußball schon schlecht läuft, wird hier noch komplett pervertiert. Von den Belastungen für die Spieler, deren Körper damit bis über die Belastungsgrenze hinaus ausgequetscht werden, will ich gar nicht reden.
Da ist mir dann sogar die Superleague lieber. Sollen sich doch die Vereine, denen es einzig und einzig und allein ums Geld geht (dass es auch eine wichtige Rolle spielt, ist logisch und völlig in Ordnung) zusammenschließen und ihr eigenes Ding machen.
Dann kann sich der Rest wenigstens wieder ein bisschen mehr auf das konzentrieren, um das es eigentlich gehen sollte - den Fußball.
Ja, die Klub-WM wird in vielen Ländern geschätzt, vor allem außerhalb Europas. Finde ich an sich gut.
Aber:
- Spieler werden dabei überlastet.
- (Zuviel) Gelder werden ungleich verteilt. Von mir aus kann man die WM ohne groß Prämien veranstalten und dafür mehr Geld mit dem Füllhorn gleichverteilen.
- Die Teilnehmer wirken irgendwie willkürlich zusammengewürfelt.
- Fans werden überlastet. Wir hatten U21-EM, Gold-Cup, Frauen-EM und Klub-WM quasi gleichzeitig. Soviel Kapazität habe ich nicht.
Lieber stattdessen irgendwelche belanglosen Quatsch-Pokale, die am Ende Freundschaftskicks während der Vorbereitung sind. In den USA hätten wir einen Mini-Pokal mit Aston Villa, Philadelphia Union noch einem US- und einem mexikanischen Verein spielen können. Hätte Spaß gemacht.
Hellmann würde ich raten sich für eine Abwandlung der Klub-WM einzusetzen. Wenn wir wirklich nicht mehr loswerden, dann von mir aus; wo die dann stattfindet ist mir schnuppe.
100 pro deine Meinung!
Du sagst es: vornehm argumentierend....
Geht aber auch kürzer und präziser: 🤑🤢🤮
Und das pro ClubWM steht für diverses andere, bei dem ich mit unserem Axel nicht übereinstimme.
Hellmann denkt hier als Kaufmann. Er schaut, wie er seine Basis dann doch etwas drehen kann. Ist ja auch sein Job. Ich hoffe, dass wir diese Klub WM wieder loswerden. Oder eben wie schon angesprochen die Qualifikation dazu massiv ändern. Dann fände ich es cool mit Gegnern von allen Kontinenten.
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