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Katharina Kiel arbeitet eng mit Markus Krösche zusammen. Foto: IMAGO / Jan Huebner

Katharina Kiel: Frauen-Umbruch mit Frankfurter Identität

Stina Johannes, Sophia Kleinherne, Carlotta Wamser, Sara Doorsoun, Barbara Dunst und Kapitänin Tanja Pawollek – die Abgangsliste der Frauen der Frankfurter Eintracht liest sich in diesem Sommer wie das Who-ist-Who der letzten Jahre. Der Umbruch, den man normalerweise von den Männern der SGE kennt, ist in vollem Gange.

Wie Katharina Kiel, technische Direktorin bei den SGE-Frauen, im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ erklärte, ist dieser Umbruch aber auch geplant gewesen. „Bereits zu Beginn meiner Tätigkeit haben wir beschlossen, dass dieser Wandel früher oder später kommen wird“, sagt sie und erklärt die Hintergründe: „Der Frauenfußball hat sich extrem entwickelt, was die Gehälter angeht, was die Aufmerksamkeit angeht, und zwar nicht Step by Step, sondern rasant. Für uns war es nun an der Zeit, der Mannschaft auch von außen neue Impulse zu geben.“ In den Gesprächen mit den Spielerinnen sei es wichtig gewesen, dass beide Seiten „eine klare und bewusste Entscheidung treffen, ob der gemeinsame Weg weitergeht oder ob es dann eben auch mal eine Veränderung benötigt.“ Hier sei in den Gesprächen klar geworden, dass eine Trennung der richtige Schritt sei. Aber: Sie wolle hier nicht vom Scheitern sprechen. „Solche Entscheidungen sind sehr komplex und oft auch ein langer Prozess. Da gibt es bei keiner Spielerin den einen Grund“, so Kiel, die erklärt, dass man sich hier auf Augenhöhe begegnet sei: „Genauso wie wir als Klub uns für neue Impulse in der Mannschaft entschieden haben, ist es auch das gute Recht einer jeden Spielerin, diese für ihren eigenen Karriereweg zu wählen. Wir sind total stolz, dass die Spielerinnen so viele Jahre bei uns waren und eine tolle Entwicklung erlebt haben.“

Das Ziel der SGE sei nun, dass man ein neues, schlagkräftiges Team aufstellt. „Wir wollen eine gesunde Mischung aus Spielerinnen, die Eintracht Frankfurt bereits kennen, und eben denen, die neu dazukommen und sich dazu entschieden haben, hier die nächsten Schritte zu gehen“, so die ehemalige Spielerin des 1. FFC Frankfurt, die auch die Transfertaktik erklärte: „Gleichzeitig gilt es bei den Transfers auch eine gute Mischung aus erfahrenen Spielerinnen zu haben – wie Rebecka Blomqvist und Marthine Ostenstad – und jungen Talenten wie Noemi Ivelj und Ainhoa Alguacil, die enormes Potenzial mitbringen.“ Es sei nun wichtig, dass die Mannschaft nun nicht nur neue Spielerinnen bekomme, sondern auch eine andere Mentalität, die Kiel schon vor einiger Zeit gefordert hatte. „Wir müssen uns aber ehrlich fragen, was es braucht und was wir verändern können, um beispielsweise Spiele wie im Pokal beim FC Bayern oder in der Liga beim SC Freiburg am Ende erfolgreich zu gestalten. Da hat uns in der vergangenen Saison etwas gefehlt“, so die 33-Jährige, die hier aber auch betonte, dass es keinen Radikalumbruch in der Ausrichtung des Klubs geben wird. „Es ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir mit dieser Mannschaft ein neues Kapitel schreiben. Es ist kein neues Buch. Wir schreiben unsere Geschichte weiter, aber teilweise eben mit neuen Protagonistinnen und neuen Inhalten“, so Kiel, die sich bei den Frauen für fast alle Themen zuständig sieht: „Zusammengefasst bin ich bei Eintracht Frankfurt für sämtliche den Frauenfußball betreffenden Themen zuständig und verantwortlich für alle Fragen, von der Spielstätte der Zukunft, dem Bau eines neuen Nachwuchsleistungszentrums bis hin zur Gremienarbeit beim Deutschen Fußball- Bund und der European Club Association. Aber auch, wenn es darum geht, eine Strategie aufzustellen, wo wir sportlich hinwollen.“

Umbruch auf dem eigenen Weg

In die Ausrichtung des Klubs passe Cheftrainer Niko Arnautis, der mittlerweile der dienstälteste Trainer der Frauen-Bundesliga ist, weiterhin sehr gut, wie die ehemalige Spielerin sagte: „Es ist unsere Aufgabe, alles zu hinterfragen. Aber Niko Arnautis ist ein sehr guter Trainer und verkörpert den Weg von Eintracht Frankfurt. Er ist reflektiert, macht gerade die Pro-Lizenz, und unsere Ziele sind weiterhin kongruent. Wir sehen keine Notwendigkeit, an dieser Stelle einen Wechsel vorzunehmen.“

Der Frauenfußball habe sich in den letzten Jahren stark entwickelt – und auch die SGE sei diesen Weg mitgegangen, ohne dabei aber die eigene Identität aus den Augen zu verlieren: „Unser Ziel ist es, eine Kultur zu entwickeln, in der jede Spielerin, die zu uns kommt, für sich die Möglichkeit erhält oder die Perspektive aufgezeigt bekommt, früher oder später Profifußball auf der großen Bühne Champions League zu spielen. In den vergangenen beiden Jahren sind wir in dieser Hinsicht sehr stark gewachsen.“ Es sei nun an den Verantwortlichen, dass sich die Frauen – ähnlich wie die Männer – in den kommenden Jahren stetig weiterentwickeln. „Unsere Aufgabe ist es, genauso wie bei den Männern, uns durch sportlichen Erfolg immer eine Stufe weiterzuentwickeln. Bisher haben wir das sehr gut geschafft. So werden wir attraktiver für Spielerinnen, die sich in einem Regal befinden, in das wir in der Vergangenheit nicht greifen konnten“, so Kiel. Die SGE konkurriere nun mit Klubs wie Arsenal London und dem FC Barcelona, sagte sie. Dabei sei aber auch klar: „In diesem ganzen Prozess ist es aber wichtig, dass wir immer bei uns bleiben. Der Weg von Eintracht Frankfurt war es stets, eine Gruppe mit einer guten Kultur zu haben, die sich von Zeit zu Zeit verändert, wenn es Sinn ergibt, um den nächsten sportlichen Schritt zu gehen.“

Dabei sagte sie, dass die SGE sich auch im finanziellen Bereich immer besser aufstelle und „jedes Jahr mehr“ investiere. „Am Ende gelingt es uns durch gute Arbeit auf der Erlösseite, das Defizit gleichzuhalten. Wir gehören zu den erlösstärksten Klubs in Europa. Und wir klettern jedes Jahr weiter nach oben. So können wir mit den Ausgaben mitwachsen“, so die technische Direktorin der SGE. Dies sei durch Partner und Sponsoren möglich, aber auch durch die Anziehung der SGE: „Auch Spieltage wie zum Beispiel beim Heimspiel gegen Bayern München im Waldstadion sind für uns wirtschaftlich positiv und können es auch in Zukunft sein.“ 

Mit der richtigen Balance in die Zukunft

Nachdem der Transferrekord bei den Frauen zuletzt gebrochen wurde und für die kanadische Stürmerin Olivia Smith vom FC Arsenal eine Million Euro bezahlt wurde, geht Kiel auch davon aus, dass die Ablösen in Frankfurt steigen. „Der sportliche Erfolg bleibt immer die oberste Priorität. Der Transfermarkt muss sich noch entwickeln, aber auch hier sehen wir positive Effekte und einen möglichen Hebel in der Zukunft. Wichtig ist es dabei allerdings, dass die Ablösesummen noch mehr in Relation zu den weiter steigenden Gehältern stehen. Da ist der Frauenfußball noch weit hinterher“, sagte sie. Wichtig sei, dass alles in Balance bleibe: „Sonst wird die Abhängigkeit von den Lizenzvereinen der Männer immer größer. Man kann auf der Erlösseite noch so gut arbeiten–wenn die Wachstumsrate bei den Kosten so viel höher ist, läuft man immer hinterher. Wir haben bei der Eintracht einen Vorstand, der dem Frauenfußball und seiner Entwicklung sehr positiv zugewandt ist. Ich wünsche mir für den Frauenfußball Unabhängigkeit, und wir sind selbst verantwortlich dafür, dass wir eine Ökonomie schaffen, die für sich selbst steht und funktioniert.“ Dies sei laut ihrer Ansicht in den nächsten „fünf bis sieben Jahren“ möglich: „Die Perspektive, es zu erreichen, ist aber deutlich wichtiger, als sich auf einen Zeitraumfestzulegen.“

Während die Männer der SGE durch den Einzug in die Champions League nicht nur sportlich, sondern auch finanziell in einer andere, neue Sphäre aufgestiegen sind, ist der Wettbewerb bei den Frauen zumindest finanziell nicht vergleichbar attraktiv: „Auch die Women’s Champions League steckt noch in der Entwicklung und bietet uns ehrlicherweise noch keine großen finanziellen Anreize, auch in der Ligaphase nicht.“ Er sei vor allem für den Klub und dessen Wahrnehmung wichtig: „Wir betrachten diesen Wettbewerb deshalb vor allem als elementare Bühne für unsere Spielerinnen und unseren Klub, auf der wir uns bestmöglich präsentieren und entwickeln wollen. Dass die Champions League aber auch bei den Frauen früher oder später finanziell attraktiv sein sollte und auch wird, steht für mich außer Frage.“

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12 Kommentare

Fallback Avatar 1. zeugeyeboahs73 30. Juli 25, 12:39 Uhr

Ich habe mir manche Spiele der Damen bei der EM angeschaut.
Bevor ich das Niveau subjektiv bewerte, interessiert mich eure Meinung, bzw was genau euch an Damen-Fussball an sich und insbesondere an unserer Mannschaft reizt.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. SchobbeindeKopp 30. Juli 25, 13:07 Uhr

Während der EM habe ich mich dabei ertappt, einfach nur Fußball zu schauen. Dass dort Frauen auf dem Platz standen, war für mich nebensächlich – ich hatte einfach Bock auf das Spiel.
Früher hätte ich da vielleicht noch einen Unterschied gemacht, aber inzwischen ist mir klar geworden: Für mich ist es nicht mehr notwendig, zwischen Männer- und Frauenfußball zu unterscheiden, wenn die Leidenschaft für das Spiel im Vordergrund steht.

Trotzdem bin ich – und das liegt auch an meinem Alter – mit dem Männerfußball groß geworden. Frauenfußball war in meiner Kindheit und Jugend kaum präsent. Deshalb habe ich mein Fußballherz auch ganz klar an Eintracht Frankfurt verloren – die Männer, versteht sich. Samstags, 15:30 Uhr, im Waldstadion – das ist mein emotionaler Fixpunkt.

Natürlich freue ich mich auch, wenn die Frauen der Eintracht gewinnen. Sie gehören zur Eintracht-Familie, und das ist mir wichtig. Aber das Feuer, das Brennen – das spüre ich bei den Spielen der Herrenmannschaft.

Ich glaube jedoch, dass die nachfolgende Generation das anders erleben wird. Meine Kinder wachsen mit beiden Einflüssen auf. Sie schauen Frauen- und Männerfußball ohne Vorurteile, ohne Unterschiede zu machen.
Ich bin gespannt, welchem Team sie später ihr Herz schenken – Hauptsache, es bleibt in der Eintracht-Familie.

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Bin gespannt was dieser neue Weg bringen wird...im Frauenfußball, auch in höchster Ebene reicht es noch eine mittelmäßige Mannschaft mit 2-3 Top Damen zu befüllen und schon bist du ganz weit vorne...diese Top Spielerinnen hat die Eintracht nun erst mal nicht mehr, dafür aber die Konkurrenz.... so gesehen bin ich skeptisch und hoffe nicht, dass man ins mittlerer Mittelmaß rutscht.
@Zeuge: Du kannst Frauenfußball einfach nicht subjektiv bewerten, denn der Vergleich wäre dann ja mit Männerfußball und da ist dann kein Vergleich möglich. Es ist eine andere Spielweise Athletik und was weiß ich noch alles.... und muss einzeln betrachtet werden. Das Niveau um im Ligabetrieb kontinuierlich über 10.000 Zuschauer zu haben ist meiner Meinung nach nicht gegeben. Ich denke so ab viertel/Halbfinale der EM kann man das auch vermarkten und Zuschauer gewinnen die nicht verwandt oder verschwägert sind mit dem Frauenfußball. Aber wenn in der Liga der 11 gegen den 12 spielt, das wollen unparteiische nicht wirklich sehen, bzw. damit kann man nicht viele die sich für den Fußball interessieren hervorlocken....Das Niveau fällt innerhalb der ersten Liga schon stark ab,..... die Ligen darunter dann noch mehr...und ganz unten ist halt nicht viel los.....

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Fallback Avatar 4. PeKa 30. Juli 25, 14:17 Uhr

Ich hoffe, der eingeschlagene Weg bringt den Erfolg, den sich die Verantwortlichen wünschen. Schließlich sind es absolute Fachleute, die sich den ganzen Tag mit nichts Anderem beschäftigen als mit Fußball, daher steht mir Kritik nicht zu.
Wenn hier eine neue Mannschaft entstehen soll, die in ein paar Jahren endlich den Olymp zumindest im Deutschen Frauenfußball erklimmt, kann ich auch mit 1-2 Jahres leben, in denen es nicht so läuft.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 250 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 5. Dr. Hammer 30. Juli 25, 14:31 Uhr Zitat - SchobbeindeKopp Während der EM habe ich mich dabei ertappt, einfach nur Fußball zu schauen. Dass dort Frauen auf dem Platz standen, war für mich nebensächlich – ich hatte einfach Bock auf das Spiel. Früher hätte ich da vielleicht noch einen Unterschied gemacht, aber inzwischen ist mir klar geworden: Für mich ist es nicht mehr notwendig, zwischen Männer- und Frauenfußball zu unterscheiden, wenn die Leidenschaft für das Spiel im Vordergrund steht. Trotzdem bin ich – und das liegt auch an meinem Alter – mit dem Männerfußball groß geworden. Frauenfußball war in meiner Kindheit und Jugend kaum präsent. Deshalb habe ich mein Fußballherz auch ganz klar an Eintracht Frankfurt verloren – die Männer, versteht sich. Samstags, 15:30 Uhr, im Waldstadion – das ist mein emotionaler Fixpunkt. Natürlich freue ich mich auch, wenn die Frauen der Eintracht gewinnen. Sie gehören zur Eintracht-Familie, und das ist mir wichtig. Aber das Feuer, das Brennen – das spüre ich bei den Spielen der Herrenmannschaft. Ich glaube jedoch, dass die nachfolgende Generation das anders erleben wird. Meine Kinder wachsen mit beiden Einflüssen auf. Sie schauen Frauen- und Männerfußball ohne Vorurteile, ohne Unterschiede zu machen. Ich bin gespannt, welchem Team sie später ihr Herz schenken – Hauptsache, es bleibt in der Eintracht-Familie. Path

Exzellent beschrieben ging mir auch so. Tatsächlich ist technisch, taktisch und auch athletisch für mich wenig Unterschied - jedenfalls bei den Topteams. Wie auch bei der EM oder WM der Männer gibt es Spiele da fragst du dich echt was die da machen und warum kein gerader Ball ankommt. Will sagen für mich ist das Spiel bei Männern und Frauen etwas anders aber völlig gleichwertig, außer jammern, wälzen und schauspielern, das können Männer immer noch klar besser.

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Fallback Avatar 6. Block17 30. Juli 25, 14:39 Uhr

Die angesprochene Änderung der Mentalität scheint mir ein ganz
wichtiger Punkt zu sein.
In der jüngsten Vergangenheit gab es immer wieder entscheidende
Spiele, in der Liga, im Pokal und in der Qualifikation.
Und regelmäßig fiel das Brot auf die geschmierte Seite, obwohl das
Spiel vorher auf Augenhöhe war.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 5 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 7. sge1970 30. Juli 25, 17:08 Uhr

Wenn jetzt noch Reuteler geht, spielst du um den Abstieg. Wo ist da eine Entwicklung zu sehen. Vermutlich zahlen andere mehr - traurig

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Fallback Avatar 8. sge85 30. Juli 25, 17:24 Uhr

Ich finde auch dieses Interview von Katharina Kiel ein gutes Stück zum Fremdschämen. Es ist absolut lächerlich zu behaupten, der Umbruch sei "von außen" geplant - schließlich hat man in fast allen Fällen (Anna Ähling und Sophie Nachtigall waren Ausnahmen) behauptet, man hätte mit der jeweiligen Spielerin gerne verlängert. Glaubt sie wirklich, dass Stina Johannes, Sophia Kleinherne, Sara Doursoon, Charlotta Wamser und Barbara Dunst Spielerinnen sind, die dem Erfolg der Mannschaft im Weg gestanden haben? Ich kann das Argument für eine einzige Spielerin verstehen, und zwar für Tanja Pawollek. Sie war in der Rückrunde wie ein Fremdkörper in der Mannschaft und mit ihrem Weggang hat man nun das Problem gelöst, dass man eine Kapitänin nicht dauerhaft auf die Bank setzen kann. Für mich hätte man, wenn man es mit einem Leistung begründeten Umbruch ernst gemeint hätte, zwei Stammspielerinnen abgegeben müssen: Laura Freigang und Lara Prasnikar. Beide Spielerinnen stehen der Entwicklung der Mannschaft im Weg, ihnen fehlt es an Mentalität, denn sie schaffen es seit Längerem nicht, in wichtigen Spielen Leistung abzurufen. Aber sie sind nun mal im Gegensatz zu Kleinherne, Dunst und Johannes nicht besonders interessant für Topteams...

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Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 9. rob 30. Juli 25, 18:51 Uhr Zitat - sge85 Ich finde auch dieses Interview von Katharina Kiel ein gutes Stück zum Fremdschämen. Es ist absolut lächerlich zu behaupten, der Umbruch sei "von außen" geplant - schließlich hat man in fast allen Fällen (Anna Ähling und Sophie Nachtigall waren Ausnahmen) behauptet, man hätte mit der jeweiligen Spielerin gerne verlängert. Glaubt sie wirklich, dass Stina Johannes, Sophia Kleinherne, Sara Doursoon, Charlotta Wamser und Barbara Dunst Spielerinnen sind, die dem Erfolg der Mannschaft im Weg gestanden haben? Ich kann das Argument für eine einzige Spielerin verstehen, und zwar für Tanja Pawollek. Sie war in der Rückrunde wie ein Fremdkörper in der Mannschaft und mit ihrem Weggang hat man nun das Problem gelöst, dass man eine Kapitänin nicht dauerhaft auf die Bank setzen kann. Für mich hätte man, wenn man es mit einem Leistung begründeten Umbruch ernst gemeint hätte, zwei Stammspielerinnen abgegeben müssen: Laura Freigang und Lara Prasnikar. Beide Spielerinnen stehen der Entwicklung der Mannschaft im Weg, ihnen fehlt es an Mentalität, denn sie schaffen es seit Längerem nicht, in wichtigen Spielen Leistung abzurufen. Aber sie sind nun mal im Gegensatz zu Kleinherne, Dunst und Johannes nicht besonders interessant für Topteams... Path

Finde es etwas zu drastisch ausgedrückt, aber ich kann deine Punkte nachvollziehen. Andererseits denke ich schon, dass Kiel einen Langzeitplan verfolgt und die aktuellen Entwicklungen da rein passen. Man war sich nur mit so einigen der Leistungsträgerinnen nicht einig, über was auch immer.

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Avatar 10. SGE-SCOPE 30. Juli 25, 19:17 Uhr Zitat - rob Finde es etwas zu drastisch ausgedrückt, aber ich kann deine Punkte nachvollziehen. Andererseits denke ich schon, dass Kiel einen Langzeitplan verfolgt und die aktuellen Entwicklungen da rein passen. Man war sich nur mit so einigen der Leistungsträgerinnen nicht einig, über was auch immer. Path

Vielleicht nur eine Floskel, aber ich habe alleine 3x mal das " ich will die Komfortzone verlassen" gehört. Zwischen den Zeilen steht, man will nicht nur Dritter hinter München und VW sein, zumal dahinter auch nicht geschlafen wird, sondern entwickelt und investiert. Diese Option scheinen unsere Abgängerinnen nicht mehr in Frankfurt zu sehen.
Ich mag am Frauenfußball die familiäre Atmosphäre, das friedliche Miteinander ohne die Notwendigkeit von Polizei zur Wahrung dieses Friedens. Es geht hier um Fußball als Sport ohne die hässlichen Begleiterscheinungen.

Gruß SCOPE

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 11. Boris 30. Juli 25, 23:51 Uhr Zitat - sge85 Ich finde auch dieses Interview von Katharina Kiel ein gutes Stück zum Fremdschämen. Es ist absolut lächerlich zu behaupten, der Umbruch sei "von außen" geplant - schließlich hat man in fast allen Fällen (Anna Ähling und Sophie Nachtigall waren Ausnahmen) behauptet, man hätte mit der jeweiligen Spielerin gerne verlängert. Glaubt sie wirklich, dass Stina Johannes, Sophia Kleinherne, Sara Doursoon, Charlotta Wamser und Barbara Dunst Spielerinnen sind, die dem Erfolg der Mannschaft im Weg gestanden haben? Ich kann das Argument für eine einzige Spielerin verstehen, und zwar für Tanja Pawollek. Sie war in der Rückrunde wie ein Fremdkörper in der Mannschaft und mit ihrem Weggang hat man nun das Problem gelöst, dass man eine Kapitänin nicht dauerhaft auf die Bank setzen kann. Für mich hätte man, wenn man es mit einem Leistung begründeten Umbruch ernst gemeint hätte, zwei Stammspielerinnen abgegeben müssen: Laura Freigang und Lara Prasnikar. Beide Spielerinnen stehen der Entwicklung der Mannschaft im Weg, ihnen fehlt es an Mentalität, denn sie schaffen es seit Längerem nicht, in wichtigen Spielen Leistung abzurufen. Aber sie sind nun mal im Gegensatz zu Kleinherne, Dunst und Johannes nicht besonders interessant für Topteams... Path

Wiebitte was, du glaubst also, Freigang und Prasnikar wären für andere Teams nicht interessant? Das ist vollkommen abwegig, beide waren schon mehrmals bei Bayern und Wolfsburg, aber auch bei internationalen Teams im Gespräch. Beide haben nicht ihre beste Saison gespielt, waren aber zig Jahre Leistungsträger und werden sich wieder fangen. Reuteler hat immer nicht gespielt, weil Anyomi, Freigang und Prasnikar zu stark waren. Alle 3 haben schon sehr wichtige Scorer für die Eintracht erzielt.

Den Kritikpunkt, dass Kiel behauptet, das wäre ja alles Teil des Plans, kann ich verstehen, klar das ist unglaubwürdig. Es war durchaus abzusehen, dass mal ein Generationswechsel anstehen wird, aber ablösefrei ist sicherlich nicht der Plan. Johannes, Dunst, Kleinherne und Doorsoun sind natürlich ein Verlust. Das Team ist aber blutjung, die Älteste ist jetzt 27 Jahre alt. Ihnen gehört die Zukunft. Es wird sich wieder ein starkes Team finden. Insofern mache ich mir keine großen Sorgen, dass es einen Absturz geben könnte.

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Fallback Avatar 12. sge85 31. Juli 25, 17:42 Uhr Zitat - Boris Wiebitte was, du glaubst also, Freigang und Prasnikar wären für andere Teams nicht interessant? Das ist vollkommen abwegig, beide waren schon mehrmals bei Bayern und Wolfsburg, aber auch bei internationalen Teams im Gespräch. Beide haben nicht ihre beste Saison gespielt, waren aber zig Jahre Leistungsträger und werden sich wieder fangen. Reuteler hat immer nicht gespielt, weil Anyomi, Freigang und Prasnikar zu stark waren. Alle 3 haben schon sehr wichtige Scorer für die Eintracht erzielt. Den Kritikpunkt, dass Kiel behauptet, das wäre ja alles Teil des Plans, kann ich verstehen, klar das ist unglaubwürdig. Es war durchaus abzusehen, dass mal ein Generationswechsel anstehen wird, aber ablösefrei ist sicherlich nicht der Plan. Johannes, Dunst, Kleinherne und Doorsoun sind natürlich ein Verlust. Das Team ist aber blutjung, die Älteste ist jetzt 27 Jahre alt. Ihnen gehört die Zukunft. Es wird sich wieder ein starkes Team finden. Insofern mache ich mir keine großen Sorgen, dass es einen Absturz geben könnte. Path

Ich habe gerade mal in die Statistik der Liga geschaut. Geraldine Reuteler hat in der letzten Saison 20mal in der Startelf gestanden (an zwei Spieltagen hatte sie verletzt gefehlt), während Nicole Anyomi nur in 15 Spielen und Lara Prasnikar gar nur in 12 Spielen in der Startelf standen. Wie kommst Du also zu der Aussage, dass Reuteler im Gegensatz zu den anderen beiden "nicht immer gespielt" hat?
Prasnikar und Laura Freigang haben jetzt schon die zweite schwache Saison in Folge gespielt. Vor 2-3 Jahren standen beide für mich auf dem Sprung in die europäische Spitze und da gab es sicher auch den ein oder anderen Topverein, der Interesse hatte. Beide haben sich aber, ohne dass Verletzungen eine Rolle spielten, nicht gut entwickelt. Prasnikar spielte noch eine gute Hinrunde in der Saison 23/24, danach ging aber nichts mehr, mit dem Tiefpunkt in der letzten Hinrunde, in der sie wettbewerbsübergreifend keinen einzigen Treffer erzielte. Sie scheint im neuen, auf Ballbesitz ausgerichteten System nicht mehr zurecht zu kommen.
Bei Freigang liegt es glaube ich z.T. am Kopf, die Torquote in der letzten Saison hat ja gestimmt, aber in Topspielen geht einfach überhaupt nichts mehr bei ihr und ich habe das Gefühl, es wird auch immer schlimmer. Ich weiß, dass das hart klingt, aber objektiv betrachtet, haben Reuteler und Anyomi in den letzten beiden Jahren eine sehr starke Entwicklung genommen und gezeigt, dass man in wichtigen Spielen mit ihnen rechnen kann - und Freigang und Prasnikar eben nicht.

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