Eintracht Frankfurt kam im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 hinaus und offenbarte dabei deutlich, wie schwer der Ausfall von Topstürmer Jonathan Burkardt wiegt. Cheftrainer Dino Toppmöller ersetzte ihn mit Ansgar Knauff, der zwar ein dynamischer Spieler aber kein gelernter Stürmer ist und entsprechend nicht die Qualitäten eines klassischen Zielspielers mitbringt. In den ersten Minuten merkte man der Mannschaft den Schock über Burkardts Verletzung klar an. Die SGE agierte sehr vorsichtig, wollte kein Risiko eingehen und stand defensiv stabil, brachte offensiv jedoch kaum etwas zustande.
Trotzdem war die SGE in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und hätte in Führung gehen müssen. Mario Götze vergab aus aussichtsreicher Position und ein Schuss von Arthur Theate wurde im letzten Moment geblockt – zwei Großchancen, die man in solchen Spielen nutzen muss. Wolfsburg selbst stand tief und verteidigte kompakt, insbesondere die zweikampfstarken Innenverteidiger machten Knauff das Leben schwer. Da die Wölfe keinerlei Räume hinter der Abwehr öffneten, konnten die schnellen Spieler der Eintracht ihr Tempo kaum entfalten. Umso unverständlicher war es, dass die SGE dennoch häufig über Flanken versuchte zum Erfolg zu kommen, obwohl klar war, dass dieses Mittel ohne kopfballstarken Neuner kaum Wirkung haben würde. Die wenigen gefährlichen Aktionen der ersten Halbzeit entstanden dann auch immer dann, wenn Frankfurt mit Tempo kombinierte – doch diese Momente blieben zu selten.
Nach der Pause veränderte sich das Spielbild. Wolfsburg bot zwar weiterhin wenig spielerische Lösungen an, war aber das aktivere Team und gewann mehr Zweikämpfe. Die Eintracht wirkte in dieser Phase zu passiv und verlor zunehmend die Kontrolle. Das Gegentor war entsprechend ärgerlich: Ausgerechnet aus einem eigenen Einwurf heraus geriet die SGE in Rückstand, weil man nicht energisch genug verteidigte und Wolfsburg zu viel Raum ließ. Dieses Tor war vermeidbar und spiegelte die schläfrige Phase der Frankfurter wider.
In der Schlussphase fand die Eintracht allerdings wieder zu mehr Entschlossenheit zurück. Das Team erhöhte das Tempo, war aktiver und zeigte deutlich mehr Offensivdrang. Der Ausgleich per Elfmeter war dabei eher glücklich, auch wenn man zuvor bereits einen Strafstoß nach einem Zweikampf gegen Knauff hätte bekommen können. Trotzdem war das 1:1 zu diesem Zeitpunkt verdient, weil Frankfurt wieder intensiver und zielstrebiger spielte.
Dennoch bleibt das Remis enttäuschend. Wolfsburg bot über das gesamte Spiel hinweg sehr wenig an und konnte dennoch einen Punkt mitnehmen. Die Eintracht hingegen war offensiv zu einfallslos, insbesondere ohne die verletzten Burkardt und Uzun, und schaffte es über weite Strecken nicht, Druck aufzubauen oder klare Chancen herauszuspielen. Ohne einen echten Stürmer in der Startelf ist auch ein Spiel gegen einen kriselnden Werksklub wie Wolfsburg keine ernsthafte Option, um Siege zu feiern. Knauff war in vorderster Front verschenkt und wurde seiner Stärken beraubt. Wer auch immer in den nächsten Wochen bis zur Winterpause den verletzten Burkardt ersetzt, es muss ein Stürmer sein. Am Ende steht ein Unentschieden, das sich für die SGE eher wie ein Rückschlag anfühlt. Die Defensive war insgesamt stabil, doch im Offensivbereich fehlten Lösungen, Durchsetzungsfähigkeit und Präzision. Frankfurt konnte die wichtigen Ausfälle nicht kompensieren und fand zu selten Wege durch die kompakte Wolfsburger Defensive. Das Ergebnis ist ein Spiegelbild des Spiels: solide, aber uninspiriert – und letztlich zu wenig.






Ein Kommentar
Batshuayi muß und wird reinrotieren, warum nicht. Als Torschütze wird er gesetzt sein
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