Ballannahme, Ballmitnahme, nicht lange überlegt, direkt weitergeleitet und das Spiel verlagert. Intelligent, hungrig und mit Übersicht spielt Hugo Larsson von Woche zu Woche auf. Beobachtet man ihn auf dem Feld etwas genauer, dann wird schnell erkennbar, wie wichtig der Schwede für das Spiel der Eintracht ist. Im zentralen Mittelfeld ist er überall zu finden und lenkt das Spielgerät auch in Drucksituationen direkt zu seinen Mitspielern weiter. Abseits vom Ball zeigt er an, welche Optionen die Mitspieler haben, um im Ballbesitz zu bleiben. Er selbst ist dabei zu jedem Zeitpunkt anspielbar. Hinzu kommt seine Torgefahr. Auch in seinem 50. Bundesliga-Spiel für die SGE traf Larsson zum 1:0. Ein Treffer, der seine Qualitäten unter Beweis stellt.
„Wir wollen mehr Präsenz vorne. Hugo schiebt oftmals von der Sechser-Position in eine Zehner-Position um. Dementsprechend war er auch in diesem Moment in der Box. Der Plan ist heute aufgegangen“, kommentierte Dino Toppmöller die Leistung von Larsson. Nicht mit dem Fuß und auch nicht mit dem Kopf – mit dem Knie konnte Larsson den Ball über Schlussmann Thomas Dähne zur Frankfurter Führung lenken. Und es war kein Zufall, dass er den Abschluss so wählte. Nach der Kopfballvorlage von Nathaniel Brown gab es für den 20-Jährigen keine andere Möglichkeit, als das Knie zu benutzen. „Es war ein spezielles Tor, ich musste improvisieren, als der Ball von Nene kam, habe ich ihn mit dem Oberschenkel reingemacht“, sagte der Torschütze selbst über seinen Treffer. In 21 Ligaspielen konnte Larsson bereits drei Treffer erzielen und ist somit ein offensiver „Sechser“.
Führungsspieler in einer jungen Mannschaft
Beachtlich ist auch, mit welcher Souveränität er als Führungsspieler im Mittelfeld auftritt. Gegen Kiel lag das Durchschnittsalter im Team bei 23 Jahren und 257 Tagen und stellte die jüngste Bundesliga-Startelf der Saison dar. Trotz dieser jungen Mannschaft fehlte es nicht an Führungsspielern. Einer von ihnen ist Larsson, der mit seinen Leistungen ein weiteres Gesicht der Zukunft werden kann. Das sah auch die SGE im vergangenen Oktober und verlängerte das Arbeitspapier vorzeitig bis 2029. Larsson sagte, er freue sich auf viele weitere Jahre im Trikot der Eintracht und hätte nicht überlegen müssen in Frankfurt vorzeitig zu verlängern. Sollte es so kommen, werden die Hessen erstmal keinen neuen Dirigenten am Main benötigen. Den haben sie bereits.
Momentan haben er und die Mannschaft nur den Blick auf die kommenden Partien. Verständlich, nachdem mit einem Sieg der dritte Tabellenplatz vorerst abgesichert wurde. „Es war ein sehr wichtiger Sieg, gerade wenn man die anderen Ergebnisse sieht, die für uns spielten. Wir sollten nicht so viel auf die anderen schauen, sondern auf uns. Dann müssen wir nicht auf die anderen schauen, wenn ihr versteht, was ich meine. Am Ende geht es darum zu gewinnen, dass wir gewinnen“, so Larsson weiter. Jetzt warten auf die Frankfurter mit dem Rekordmeister aus München und Bayer Leverkusen zwei schwere Spiele. Wie viele davon gewonnen werden, bleibt abzuwarten. Da die SGE in der Liga dieses Jahr noch ungeschlagen, dürfte die Brust kaum breiter sein.







6 Kommentare
Toller Bericht, danke.
Ich würde noch gerne hinzufügen, wie stark Larsson mit Götze harmoniert. Da haben wir schon eine richtig geile Schaltzentrale.
Volle Zustimmung - und sogar mehr als das: mit Uzun als weiteren ballsicheren, philigranen Techniker sowie unsere Variabilität auf den absichernden 6ern haben wir eine echte Achse der Unberechenbaren!
Mit uns ist zu rechnen... :-)
Ich fand das Oscar auch eine klasse Partie gemacht hat was in deinem Bericht ein wenig zu kurz kommt. Ich hoffe für ihn das es keine schwerwiegende Verletzung ist.
Sowie das aussah war es die alte Verletzung..... Mittelfuß ob es wieder durch ist weiss man nicht hoffentlich nur Prellung, wäre super schade
Absolut, das meinen auch alle, mit denen ich im Stadion gesprochen habe. Ich bin da vielleicht etwas biased aber ich verstehe überhaupt nicht, wie der Kicker ihm eine 4.0 geben kann...die sehen manchmal andere Spiele. Ja, ein leichtsinniger Ballverlust vor dem Strafraum am Anfang, ein paar Zweikämpfe gegen ihn gepfiffen aber sonst hatte alles Hand und Fuß. Ich behaupte, die halbe Liga hätte gerne einen 20-jährigen Antreiber (mit Larsson ja sogar 2), den man bedenkenlos von Anfang an bringen kann.
Denke dass Oscar im Laufe der RR sicher skhiri Konkurrenz machen kann. Zumal scheint er auch schon vom Kopf her recht weit zu sein. Konkurrenz belebt das Geschäft. Sehr gut.
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