23.07.2016, Fussball, Testspiel, SV Wehen Wiesbaden - Eintracht Frankfurt.<br /> Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner.<br /> Foto: Heiko Rhode, Bad Homburg<br /> ***WWW.FOTO-RHODE.DE***<br /> FON 0172-6703266
Bruno Hübner ist von der Transferpolitik der Eintracht überzeugt.

Sportdirektor Bruno Hübner ist dieser Tage nicht zu beneiden. Die Sommertransferphase ist für jeden Fußballmanager die wohl anstrengendste Zeit des Jahres. Und Hübner steht besonders unter Druck. Schließlich wird beispielsweise noch händeringend nach einem weiteren Innenverteidiger gesucht. Hübner machte am Rande des Trainingslagers in Gais jedoch wenig Hoffnung, dass in dieser Woche ein Spieler für jene Position präsentiert werden kann. In den letzten zwei Wochen seien konkrete Gespräche mit passenden Kandidaten geführt worden. „Es ist am Ende leider aufgrund der nicht vorhandenen finanziellen Möglichkeiten gescheitert, sodass wir jetzt wieder umdenken müssen. Aber wir haben ja eine lange Liste, die wir abarbeiten“, erklärt er. Die schwerfällige Suche nach einem Innenverteidiger sei derweil aber kein Problem, das nur die Eintracht habe: „Denn wenn man die Bundesliga sieht, gibt es viele Vereine, die ganz andere Möglichkeiten haben und auch noch einen Innenverteidiger suchen.“ Auch, wenn die Zeit immer weniger wird, bleibt Hübner diesbezüglich noch gelassen und hofft derweil auch auf eine unerwartete schnellere Rückkehr von beispielsweise Bamba Anderson oder auch Marco Russ. „Bei Russ hat es natürlich oberste Priorität, dass er wieder komplett fit wird. Aber in drei bis vier Wochen kann man noch einmal anders beurteilen, wie der Heilungsprozess weitergeht“, so der 55-Jährige. Und dann wurde ja auch Innenverteidiger Jesus Vallejo verpflichtet, der momentan wegen muskulärer Probleme allerdings nicht mit der Mannschaft trainieren kann. „Wir glauben aber, dass er relativ schnell wieder ins Training einsteigen kann. Wir rechnen mit zehn bis 14 Tagen“, prognostiziert er und verspricht, dass die Suche nach einem weiteren Innenverteidiger dennoch weitergehe.

Die dünn besetzten Positionen zu verstärken, ist die eine Baustelle von Hübner. Die andere ist, den Kader an der einen oder anderen Stelle noch zu verschlanken respektive durch gezielte Verkäufe Geld in die Kasse zu spülen. Mit dem Aigner-Transfer wurde genau dies erzielt. Doch es stehen noch weitere Namen im Raum, bei denen eine ähnliche Handhabe denkbar wäre. Das ist zum einen Seferovic, über dessen möglichen Abgang schon seit Beginn der Rückrunde spekuliert wird. Bei dem Schweizer schweben Hübner zwei mögliche Optionen vor: Entweder gelingt es, ihn jetzt noch lukrativ zu verkaufen oder sein im Sommer 2017 auslaufender Vertrag wird verlängert. „Kommt kein gutes Angebot für ihn, hat Haris einen auslaufenden Vertrag und könnte im nächsten Sommer ablösefrei gehen. Das wollen wir natürlich vermeiden. Wenn er die Leistung aus dem ersten Jahr bei uns abruft, dann ist er nach wie vor ein junger und entwicklungsfähiger Spieler. Und ich glaube auch, dass er verlängern würde.“ Hübner habe für beide Stürmer – also für Seferovic und Castaignos – immer mal wieder Anfragen. Aber bei so etwas warte man immer das konkrete Angebot ab, um dann gezielt darauf reagieren zu können

Müssen Seferovic und Chandler noch gehen?
Müssen Seferovic und Chandler noch gehen?

Denkbar ist des Weiteren ein Wechsel von Timothy Chandler. Seine Stammposition auf der rechten Abwehrseite ist derzeit überbesetzt. „Wir wissen, um die Problematik, dass wir drei rechte Verteidiger haben. Wir warten aber nochmal ab, wie die Wettbewerbssituation ist. Und wenn dann der Trainer der Auffassung ist, dass sich herauskristallisiert hat, dass er sich nicht durchsetzen kann, dann werden wir ihn ansprechen und ihm eventuell einen Wechsel anraten. Das ist momentan aber noch nicht geschehen“, so Hübner.

Der Wechsel von Aigner mag aus finanzieller Sicht richtig gewesen sein, im Umfeld des Vereins hat er für viel Wirbel gesorgt. Immer häufiger wird von einem Identitätsverlust bei der Eintracht gesprochen, da die bisher geholten Spieler allesamt noch keine Bundesligaerfahrung haben und die Breite an verschiedenen Nationalitäten in der Mannschaft inzwischen ziemlich groß ist. Der Sportdirektor weiß um diese Problematik, erklärt jedoch im gleichen Atemzug, dass dieser eingeschlagene Weg „alternativlos“ sei: „Man sieht, dass viele, finanziell stärkere Klubs ähnlich wie wir eingekauft haben. Wir glauben an das, was wir tun. Wir wollen junge Spieler irgendwann werthaltig in den Markt geben. Man kann sicherlich über die Summen streiten. Denn meistens kauft man zu teuer ein und gibt zu billig ab. Das ist im Fußball so. Aber von den vier Spielern, die wir geholt haben, haben wir drei ablösefrei bekommen. Daher denke ich schon, dass wir da auf einem guten Weg sind. Dass der nicht schön und steinig ist, wissen wir natürlich auch.“ Der befürchteten „Entfremdung“ durch die vielen Nationen im Team trete man entgegen, indem man die neuen Spieler schnell integriere, ihnen das Umfeld und die Fankultur näherbringe. „Natürlich steht und fällt der Erfolg dieser Maßnahmen mit dem sportlichen Erfolg. Das ist uns schon bewusst“, ist er ehrlich. Dass es in dieser Transferperiode nicht gelang, mehr Profit aus dem eigenen Nachwuchs zu schlagen, habe daran gelegen, dass die U-Mannschaften in der vergangenen Saison nicht so erfolgreich waren. Außerdem sei es derzeit Trend, dass die jungen deutschen Spieler schon in der Jugend weggekauft werden. Aber es gebe dennoch die Überlegung, einem Talent aus der U19 einen Profivertrag anzubieten: „Die Jungs aus der U19, die beim ersten Trainingslager dabei waren, haben ihre Sache gut gemacht, sodass wir uns auch vorstellen können, jemanden von unten nach oben zu ziehen.“

Noch ist ziemlich genau ein Monat Zeit, um den Kader endgültig zu komplettieren und Hübner hat also noch einige Baustellen offen. Es ist zu hoffen, dass die Ruhe und Gelassenheit, die er am Rande des Trainingslagers in Gais ausstrahlt, ein Zeichen dafür ist, dass er und Bobic alles im Griff haben und sich sicher sind, dass ihre zusammengestellte Mannschaft eine erfolgreiche Saison spielen wird.

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55 Kommentare

  1. G- Block ich komme deshalb drauf das er ein iV ist weil er in Freiburg als Innenverteidiger gespielt hat und Flum hat das auch bstätigt das er nur lieber etwas weiter vorne Spielen möchte nur da ist kein Platz deshalb sollte er sich auf die IV konzentrieren alternative wäre dann wohl die Tribüne und im Winter der Abgang

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  2. Mit gelernt hat das jedoch nichts zu tun. Wieviele Spiele als IV hat Flum denn in all seinen Profi-Spielen ( also insgesamt ) absolviert?
    Beziehe ich die Frage nun explezit auf die Eintracht, komme ich bis auf ein-zwei unwesentlichen Testspielen auf die Antwort: 0
    Das kann also kaum ein gelernter IV, geschweige denn die adäquate Alternative sein.

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  3. @Adlersieg.
    Wenn severovic nicht für das selbe Geld verlängert, dann muß er verkauft werden, und sei es für nur 2,5 Mio.
    Sonst geht er nächstes Jahr für Null und kassiert auch noch Handgeld.
    Das können wir uns nicht erlauben. Da haben die Verantwortlichen zu 100% recht.

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  4. @51::
    Noch mal zum genauen Nachlesen: (Quelle: Ligainsider)
    In der jetzigen Phase der Saisonvorbereitung muss Eintracht-Trainer Niko Kovac in der Innenverteidigung etwas umdisponieren. Die Klubverantwortlichen suchen nach dem Abgang von Carlos Zambrano sowie angesichts des Umstands, dass Marco Russ und Bamba Anderson auf unbestimmte Zeit fehlen, nach einer zeitnahen Lösung. Solange die nicht gefunden ist, bildet allem Anschein nach Johannes Flum eine Option neben Innenverteidiger David Abraham.

    Der eigentlich im (defensiven) Mittelfeld beheimatete Fußballer hilft momentan im Abwehrzentrum aus, was für ihn zunächst nicht sonderlich ungewohnt ist: „Ich wurde ja schon beim SC Freiburg in der Bundesliga auf der Position eingesetzt“, zitiert die „Frankfurter Rundschau“ den 28-Jährigen. Nichtsdestotrotz fühlt er sich etwas weiter vorne wohler.

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