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Für Axel Hellmann bietet die USA-Reise beste Trainingsbedingungen und Chancen für internationale Zusammenarbeit. Foto: Eintracht Frankfurt

Hellmann über Eintracht-Trainingslager und Internationalisierung

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Zweiter Teil des Eintracht-Trainingslagers! Nach dem 5:2-Testspielsieg gegen Louisville City FC geht es für die SGE nun weiter, der zweite Stopp der USA-Reise wird in Philadelphia sein. Nach dem Testspiel-Erfolg und vor der Weiterreise stand Vorstandssprecher Axel Hellmann Frage und Antwort und äußerte sich hier zu seinen bisherigen Trainingseindrücken und den Gründen, weshalb die SGE die Reise nach Amerika auf sich nimmt.

„Ich bin nicht unmittelbar verantwortlich, was die sportlichen Belange angeht, kann also verstärkt hinschauen, zuhören und beobachten. Was mich wirklich beeindruckt, ist die Geschlossenheit der Gruppe und das Miteinander“, sagte Hellmann über seine Eindrücke und betonte, dass er viele Gespräche mit der sportlichen Leitung führe und er hier sehr zufrieden sei: „Vom Team um das Team habe ich einen super Eindruck. Es ist nicht mein erstes Trainingslager; diese unfassbare Zusammengehörigkeit hinsichtlich guter Umgangsformen, gutem Spirit und großer Leistungsbereitschaft sticht ins Auge. Selbst am Sonntag, eigentlich ein freier Tag, haben alle noch eine Krafteinheit eingeschoben.“ Die anstehende Saison werfe hier nicht nur Schatten voraus, sondern sorge auch für Motivation: „Wir stehen vor einer Champions League-Saison. Alle haben die Ambitionen, zu spielen und an Bord sein zu wollen. Das ist für den Klub etwas Großes und wirft seine Schatten voraus. Es wird hart trainiert, in Louisville werden unterm Strich neun Trainingseinheiten und zwei Testspiele stehen – das ist schon knackig. Insgesamt bin ich sehr happy. Und ein abergläubischer Aspekt: Das Trainingslager im vergangenen Jahr hat den Grundstein für eine super Saison gelegt – dieser Spirit macht hier die Runde.“

Perfekte Bedingungen in Kentucky

Dabei seien auch die extrem hohen Temperaturen in Louisville kein Hindernis, ganz im Gegenteil: „Unter diesen Bedingungen an die Grenzen und darüber hinaus zu gehen, fördert aber auch den Zusammenhalt und Spirit. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Trainingsarbeit unter den Temperaturen leidet, ganz im Gegenteil. In Deutschland ist es aktuell eher herbstlich; das ein oder andere Trainingslager in Österreich, was wir so mitbekommen, war auch sehr regnerisch.“ In Louisville haben die Frankfurter sehr gute Bedingungen vorgefunden – das zu betonen wurden Spieler, aber auch Verantwortliche nicht müde. Das sieht auch Hellmann so: „Die Facilities sind auf absolutem Topniveau. Louisville steht auf der FIFA Priority Liste, um während der FIFA Weltmeisterschaft im kommenden Jahr ein Nationalteam zu hosten. Die Stadt ist keine US-amerikanische Weltmetropole, auch wenn hier mit UPS der weltgrößte Logistik-Hub angesiedelt ist. Aber sie bemühen sich unfassbar um perfekte Abläufe, alle Wünsche und Notwendigkeiten wurden und werden erfüllt. Sie wissen es sehr zu schätzen, dass wir hier sind.“

Für Hellmann dürfte das Trainingslager sowieso viel mehr sein als ein Betrachten der sportlichen Leistungen und der Gegebenheiten vor Ort. Das Vorstandsmitglied wird sich in den USA hauptsächlich darum kümmern, den Markt für die SGE weiter zu erschließen, Kontakte zu knüpfen und die SGE als Marke voranzubringen. Dies beginnt schon bei dem Gegner im Testspiel, dem Louisville City FC. „Die Verantwortlichen des Louisville City FC sehen den Apparat, den wir haben, die Qualität der Spieler sowie sportliche und organisatorische Abläufe. Das ist alles eine Spur größer als in der USL, in der sie spielen“, erklärte der 53-Jährige. Vor allem die Transferaktivitäten seien im Fokus: „Was sie zudem fasziniert, ist die Tatsache, dass wir junge Spieler auf internationales Topniveau entwickelt haben, sodass sie letztlich zu diesen Kursen zu anderen Vereinen gewechselt sind. Der Transfermarkt in der USL ist noch nicht so entwickelt, wie in Europa. Für eine Sportwelt wie die US-amerikanische, die sehr genau auf ökonomische Themen schaut, ist das hochinteressant.“ Der große Unterschied sei, dass der US-Sportmarkt stärker durch Entertainment geprägt sei, was seiner Meinung nach auch nach Europa komme. Die SGE könne sich einiges von den US-Teams abschauen, wenn es um die Ausbildung junger Spieler gehe. In den USA geschieht dies oft durch High-Schools und Universitäten Hand in Hand mit der Bildung, während in Deutschland die fußballerische Ausbildung meist neben der Bildung läuft. „Wir können in der Athletenausbildung und Aussteuerung der körperlichen Leistungsfähigkeit in jungen Jahren viel lernen“, so Hellmann, der hier auch für die Zukunft etwas mitnehmen will: „In Louisville und Umgebung, eine Region mit großem Fußballbezug, ist damit einhergehend ein großer Pool an Talenten vorhanden. Eine Frage, die wir uns mit Blick auf die Stärkung der Verbindung in die USA und speziell nach Louisville gestellt haben, war es, wie man hochtalentierte Sportler nach Europa bringen kann.“

SGE repräsentiert international die Stadt Frankfurt

Nach dem letzten Sommer weilt der hessische Bundesligist bereits zum zweiten Mal für ein Trainingslager im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und scheinbar trägt dies bereits Früchte. Die SGE erfreut sich einer steigenden Beliebtheit in den Staaten. Neben Frankfurtern und Hessen, die mittlerweile in den USA leben, finden sich auch Sympathisanten unter den US-Amerikanern, wie der Manager beobachtete: „Während des Spiels gegen Aston Villa habe ich unfassbar viele Eintracht-Trikots gesehen, das hat mich durchaus etwas überrascht. Manche Locals haben mir erzählt, dass Louisville City natürlich ihr Lieblingsklub sei und sie auch auf die in den USA allgegenwärtige Premier League schauen – aber der deutsche Klub, zu dem sie eine emotionale Beziehung aufgebaut haben, sei die Eintracht.“ Das zeigt sich am Interesse an den Testspielen: Das Duell mit Aston Villa lockte rund 11.000 Fans an und für die Begegnung gegen die heimischen Louisviller kamen rund 8.000 Fußballbegeisterte ins Lynn Family Stadium. Daran ist erkennbar, welche Strahlkraft die englische Premier League auch in den Vereinigten Staaten inne hat. Zur Partie gegen den britischen Klub kamen nochmal mehr Zuschauer.

Daher geht es vor allem darum, langfristige Zusammenarbeiten vor Ort aufzubauen. „Dort, wo wir langfristig Vorteile aus einer Zusammenarbeit ziehen können, gilt es, Verbindungen und Kooperationen zu stärken. Aus diesem Grund sind die Tage in Philadelphia, Frankfurts Partnerstadt, sehr wichtig“, betonte Hellmann. Anlässlich des Besuchs der Adlerträger in der Stadt in Pennsylvania wird unter anderem Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef anreisen. Seit zehn Jahren teilen die Städte Frankfurt und Philadelphia eine Partnerschaft. Gemeinsam will man verschiedene Vermarktungsmöglichkeiten intensivieren. Die Eintracht repräsentiert auf dem fernen Kontinent gewissermaßen auch die ganze Stadt Frankfurt.

„Die Bundesliga muss mehr reisen!“

Als Bundesligist ist es auf dem US-Markt, im Vergleich zu englischen Top-Klubs, weiterhin schwierig wahrgenommen zu werden. Dieses Problem hätten selbst die Branchengrößen FC Bayern München und Borussia Dortmund, weil dieser Markt sehr dynamisch sei, wie der Jurist feststellte. Umso mehr ist es für deutsche Vereine wichtig, in den Sommermonaten immer wieder international präsent zu sein. Der Geschäftsführer appellierte daher an die deutschen Profiklubs: „Die Bundesliga muss mehr reisen! Auch wenn es sich in den Kalendern schwer abbilden lässt, weil wir natürlich auch gegenüber unserer Region Verpflichtungen haben. Die Premier League hat einen in meinen Augen kaum aufholbaren Vorsprung. Es gibt aber keinen Grund, weshalb man den Rückstand zur spanischen La Liga nicht verkleinern sollte.“ Die Frankfurter leben es bereits vor. In der Vergangenheit fanden Vorbereitungen auf die Saison neben den USA auch schon in Dubai statt. Nicht nur deshalb bekomme man die Rückmeldung von der DFL, dass die Eintracht eines der Zugpferde der Internationalisierung sei, zeigte sich Hellmann stolz.

2 Kommentare

Fallback Avatar 1. hadabambata 30. Juli 25, 19:10 Uhr

Hellmann ist bester Mann und ich werde nie ein bösartiges Wort über ihn verlieren.

Dennoch glaube ich nicht besonders an die Business-Möglichkeiten dieser Reisen und würde mir für die sportliche Arbeit andere Temperaturen wünschen.

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Fallback Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 2. rob 31. Juli 25, 06:08 Uhr

Steht auch noch ein Besuch in New York an? Da haben wir doch vor Jahren ein Büro eröffnet. Schon lange nichts mehr davon gehört.

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