Beim Abschlusstraining der Frankfurter Eintracht vor dem Champions League-Krache bei der SSC Neapel fiel am Zaun des Trainingsplatzes eine Sache direkt ins Auge. Hier hingen zwei große Banner mit der Aufschrift „Weder Zeit noch Ort bestimmen, wer wir sind. Entschlossenheit und unbeugsamer Wille jedoch das, was wir sind: Eintracht Frankfurt“, war auf einem zu lesen. Auf dem anderen stand: „Schwarz und weiß mit allen Mann“. Die beiden Banner, die von Fans der Eintracht aufgehängt wurden, waren eine Reaktion der Anhänger auf das Auswärtsfanverbot, das die Präfektur Neapel vor dem Spiel beschlossen hatte.
Der Leiter Profifußball der SGE, Primin Schwegler, betonte bei „Eintracht TV“ nun dass man dieses Banner natürlich lieber im Stadion Diego Armando Maradonna gesehen hätte und das Verbot der eigenen Anhänger „niederschmetternd“ sei: „Die Fans sind für uns immer ein Riesen-Support und es ist für uns sehr wichtig, die Jungs und Mädels im Rücken zu haben. Daher ist es sehr, sehr schade. Es ist mit Fans ein extra Push und sie haben uns schon Punkte gebracht.“ Er betonte, dass die Mannschaft aber trotzdem den Support spüre: „Wir spüren, dass die Unterstützung in Frankfurt groß ist. Es war sicherlich ein Thema in der Mannschaft. Die Fans zeichnen Eintracht Frankfurt aus und daher sind die Jungs enttäuscht gewesen über die Nachricht, dass es keine Fans gibt.“
Beim hohen Pensum mit vielen englischen Wochen liegen derzeit nur ein paar Tage zwischen den Spielen der Hessen. Klar, dass daher auch das 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Heidenheim noch im Kopf des Schweizers ist. „Es war am Ende leider nur ein Punkt. Wir hatten die Hoffnung und den Willen, dort drei Punkte zu holen, daher sind es zwei Punkte zu wenig“, erklärte er. Zwar habe die Mannschaft eine Reaktion in der zweiten Halbzeit gezeigt, trotzdem sie Ärger vorhanden: „Wir ärgern uns aber trotzdem über den Spielverlauf, über die ein oder andere Entscheidung und sind daher mit dem einen Punkt nicht glücklich.“ Neben dem Ergebnis gab es auch eine weitere schlechte Botschaft für die Frankfurter, denn Mittelfeldmann Can Uzun verletzte sich gegen die Heidenheimer schwerer. „Can Uzun ist natürlich enttäuscht. Er war in dieser Saison sehr gut drauf und ein wichtiger Faktor. Daher sind wir alle sehr enttäuscht, dass er ein paar Wochen ausfällt und er natürlich auch“, gab der 38-Jährige Einblicke in die Gefühlswelt Uzuns und des Teams. „Er kam unglaublich aus der Sommerpause, hatte ein Top-Level und wird in Zukunft ein wichtiger Faktor für uns sein“, betonte er aber dennoch. Nach der Partie gegen Heidenheim sei vor allem auf eine Sache besonderen Wert gelegt worden: „Der Fokus nach Samstag war natürlich auf Regenration ausgelegt, die Jungs waren verständlicherweise platt. Es gab zuvor einen echten Fight gegen Dortmund, wo wir ein Top-Spiel gemacht haben. Wir haben dann aber gemerkt, dass der ein oder andere auf dem Zahnfleisch geht. Daher ging es erst einmal um Erholung, Kräfte sammeln und dann geht es in Neapel wieder Vollgas.“
Vor der Partie in Neapel gab es aber auch eine gute Botschaft, denn Elias Baum kehrte ins Mannschaftstraining zurück. „Es ging bei Elias Baum schneller als gedacht. Er hat viel investiert und ist jetzt happy, dass er wieder dabei ist“, erklärte Schwegler zum U21-Nationalspieler, für den die Rückkehr in die Kader für die Königsklassen-Partie aber noch zu früh kommt.
Hardung: Neapel „sehr erfahren“ und mit „sehr viel Qualität“
Die Partie in Neapel, wo die SGE gegen den aktuellen Tabellenführer der italienischen Serie A sowie amtierenden Meister als klarer Außenseiter ins Rennen geht, ist natürlich ein absolutes Highlight für die Eintracht. Eintracht-Sportdirektor Timmo Hardung betonte ebenfalls bei „Eintracht TV“, dass es ein sehr schweres Spiel werde. Die SGE müsse hier einen Lerneffekt aus den zwei herben Niederlagen in der Champions League gegen den FC Liverpool und Atletico Madrid zeigen, die beide mit 1.5 verloren wurden. „Es wird natürlich nicht einfach werden. Wir müssen versuchen, diese einfachen Fehler, diese einfachen Gegentore zu vermeiden und zu verhindern. Wir haben beispielsweise gegen Liverpool zwei Konter bekommen und das darf man gegen diese Top-Teams nicht zulassen“, so Hardung. Die Mannschaft der Süditaliener sei „sehr erfahren“ und habe „sehr viel Qualität“. Außerdem sei ihr Spiel schwierig auszurechnen, weil die Mannschaft sehr vielseitig spiele: „Sie können sehr hoch und mit einer hohen Intensität pressen, aber auch sehr tief verteidigen. Dann sind sie ein bisschen destruktiv und spielen mit hoher Physis. Das macht es natürlich umso schwerer, Torchancen gegen sie rauszuspielen. In der Offensive sind sie sehr clever und sehr abgezockt in Verbindung mit ihrer Qualität. Sie versuchen das ein oder andere Foul und den einen oder anderen Freistoß zu ziehen. Wenn man ihnen aber die Möglichkeit lässt, dann versuchen sie auch ins Eins gegen Eins zu gehen.“ Allerdings ist die Mannschaft auch geschwächt, denn mit Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku fallen zwei wichtige Spieler aus: „Natürlich ist Kevin de Bruyne ein sehr, sehr guter Fußballspieler, den sie sicherlich vermissen werden. Wir vermissen ihn ein bisschen weniger, Romelu Lukaku ebenfalls. Trotzdem haben sie noch sehr viel Qualität im Kader.“ Die SGE müsse sich daher auch auf die eigenen Qualitäten konzentrieren. „Wir müssen uns auch ein bisschen mehr auf uns fokussieren. Weil wir können hauptsächlich entscheiden, was wir in der Defensive machen, aber auch in der Offensive, in den Kontern und wie wir dann auch in der Westverteidigung agieren. Ich glaube, das ist einfach das Wichtige“, so Hardung, der im Vergleich zur klaren 0:3-Niederlage beim letzten Aufeinandertreffen im März 2023 auf Besserung hofft: „Wir wollen es besser machen. Wir dürfen es besser machen. Wir können es besser machen.“






4 Kommentare
Ich hoffe die Mannschaft hat da heute mehr Lust und Zuversicht als ich es gerade empfinde. Keine Fans im Stadion, die letzten Spiele - besonders in der Championsleague.... ich habe die letzten Wochen oft versucht, die positive Seite zu sehen, aber besonders die Championsleague habe ich irgendwie leider abgehakt und hoffe viel mehr, dass wir in der Bundesliga uns stabilisieren.
Aber oft genug hat ein schlechtes Gefühl, für positive Überraschungen unserer Eintracht geführt. Wollen wir es mal hoffen. Eintracht!!!
2 : 2
Beide Tore durch Wahi.
Ausschluss und Behandlung von Auswärtsfans
Jetzt nimmt ein ähnliches Thema Fahrt auf, allerdings beim FC Bayern, die natürlich noch mehr Präsenz in den Medien haben, um bei der korrupten UEFA eventuell mehr zu bewegen als die Eintracht.
https://www.sport1.de/news/fussball/champions-league/2025/11/vor-psg-kracher-dreesen-kritisiert-polizeiprafektur-von-paris
Fliegen wir aus dem DFB-Pokal, hoffen wir auf die Champions League, fliegen wir aus der CL, hoffen wir auf die direkte Quali über die Bundesliga, schaffen wir das nicht, freuen wir uns auf die EL, schaffen wir die EL nicht, ist auch ein Jahr in der ConLeague mal gut usw. :-)
Vielleicht mal vornehmen, ein Ziel zu schaffen und sich auch mal richtig ärgern, wenn es nicht klappt...
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