Im Kader der Frankfurter Eintracht herrschen weiterhin zwei große Baustellen, die noch behoben werden müssen, wobei nach Bekanntgabe der Verpflichtung von Arthur Theate die erste Lücke bereits geschlossen scheint. Bleibt also nur noch die Position des Sechsers. Sportvorstand Markus Krösche ist nach den Absagen von Pascal Groß (BVB) und Grischa Prömel weiter auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz für Sebastian Rode. Das gab einem Journalisten den Anlass, einen großen Namen des FC Bayern München in Verbindung mit den Hessen ins Spiel zu bringen.
Die Rede ist von keinem Geringeren als von Leon Goretzka. Der Mittelfeldspieler scheint beim deutschen Rekordmeister einen schweren Stand zu haben, stand zuletzt nicht im Kader beim Pokalspiel in Ulm, obwohl er fit war. Auch der Sportvorstand der Münchener, Max Eberl machte seinem Spieler mit Aussagen im Vorfeld des Pokalspiels beim ZDF nicht wirklich Hoffnung, dass er noch sportlich ein großer Faktor sein wird. Laut „Sky“ möchten die Bayern ihren Spieler sogar zu einem Wechsel drängen. Aus diesem Grund sprachen die Experten in einer weiteren Ausgabe des Talkformats „STAHLWERK Doppelpass“ am vergangenen Sonntag unter anderem über die sportliche Zukunft des Mittelfeldstars. Rudi Völler rät dem ehemaligen Schalker zu einem Wechsel. „Es macht Sinn für ihn, zu wechseln – wenn er die Ansprüche hat, nochmal auf den WM-Zug aufzuspringen.“ Kommentatorenlegende Béla Réthy fragte in die Runde, welcher Verein zum gebürtigen Bochumer passen würde, Antwort von Philipp Selldorf von der „Süddeutschen Zeitung“: „Eintracht Frankfurt.“„Sport1“-Reporter Oliver Müller stimmte dem zu: „Ja das könnte passen“ und stellt sich die Frage, „ob der dazu bereit wäre.“
Wie realistisch ist ein Goretzka-Transfer?
Eine mehr als berechtige Frage, Müller dürfte nicht der Einzige sein, der sich diese Frage stellt, zumal Goretzka „Sky“ zufolge gar nicht gewillt ist, München zu verlassen. Sportlich müsste er Rückschritte in Kauf nehmen, denn bei all der Entwicklung und den Ambitionen, die die SGE seit geraumer Zeit verzeichnet, ist der FC Bayern weiterhin ein anderes Kaliber. Mit einem Wechsel an den Main müsste der 29-Jährige auf die Champions League verzichten und sich „nur“ die Europa League zu Gemüte führen. Zudem würde Goretzka zu einem Verein wechseln, bei dem jedes Jahr ein Umbruch stattfindet, für ihn wäre es eine ungewohnte Situation. Auch müsste er damit rechnen, dass nicht in jeder Saison ein Titel zelebriert wird. Diese Kröten müsste der deutsche Nationalspieler schlucken. Goretzka verfolgt sicherlich andere sportliche Ziele. Besonders im finanziellen Bereich müsste er deutliche Einbußen hinnehmen. Mit 17 Millionen Euro gehört Goretzka bei den Münchenern zu den Topverdienern. Viel zu viel für die Eintracht, bei der Topverdiener ein Drittel verdienen. Das Gehaltsgefüge würde damit komplett gesprengt werden. Außerdem dürfte der Vorjahressechste der Bundesliga Konkurrenz erwarten, wie FCB-Sportdirektor Christoph Freund durchblicken lässt. „Es gibt einige Interessenten für Leon Goretzka, weil er einfach ein sehr, sehr guter Spieler ist.“
Denkbar wäre ein Leih-Deal, bei dem die Bayern ein Teil des Gehalts von Goretzka, dessen Förderer aus Bochumer Zeiten Alexander Richter inzwischen Chef des Frankfurter Nachwuchsleistungszentrums ist, übernehmen. Aber auch da muss angezweifelt werden, ob sich Goretzkas aktueller Arbeitgeber darauf einlässt und ob der Spieler selbst sich dazu bereit erklärt, seine sportlichen Ansprüche herunterzuschrauben. Unterm Strich bleibt also festzuhalten, dass Goretzka und Eintracht Frankfurt ein nettes Gedankenspiel ist, aber eben eins, das man mit einer großen Vorsicht und Demut begegnen muss, und als solches wohl schon wieder in die Schublade legen kann.
+++ Update: +++ Wie die „Bild“ bestätigt, ist ein Wechsel von Leon Goretzka zu Eintracht Frankfurt definitiv kein Thema. Demnach können und werden die Frankfurter den Mittelfeldspieler nicht mit einem Jahresgehalt von 17 Millionen Euro bezahlen.
10 Kommentare
Man könnte sich da gedanklich schon was zurecht stricken. So ein Götze Deal hat ja auch geklappt. Aber wie es auch von allen Seiten gesagt wird, er wird besserer Angebote von CL. Vereinen, wenn nicht Bundesliga dann Ausland, haben. Und die dann auch nehmen, was verbindet ihn schon groß mit Frankfurt.
Glaube nicht das er weniger als seine 17 Millionen im vllt letzten guten Vertrag verdienen will. Schon gar keine 13 weniger.Und selbst den Bayern ist er ja zu teuer.
Aus meiner Sicht fast komplett unrealistisch.
Aber sehen wir es positiv, dass unsere SGE überhaupt mit ihm in Verbindung gebracht wird. Spricht ja auch für die SGE.
Dem Artikel kann ich nicht ganz zustimmen, mit Goretzka wäre die CL ja durchaus möglich. Zudem gab es bei der Eintracht keinen großen Umbruch, ein paar Bankspieler und Pacho sind weg, sonst sind alle dabei und es gab noch gute Verstärkungen. Bei Bayern dagegen ist das "mia san mia" der Hoeneß-Ära ja längst vergessen, die sprechen ihren hochverdienten Spielern inzwischen jede Saison die Fähigkeiten ab, holen jedes Jahr ein paar Neue für 30-80 Mio., um sie dann 1-2 Jahre später wieder vom Hof zu jagen und noch hinterher zu spucken, Mané, Sabitzer, Hernandez, de Ligt, Mazraoui usw.. Jedenfalls ist bei denen insgesamt keineswegs weniger Fluktuation in den letzten Jahren. Neuer spielt noch, die Altstars um Goretzka, Kimmich, Müller, Gbabry und Coman, die immer noch voll fit sind, dürfen von der Bank den anderen beim Verlieren zuschauen.
Als Bayern-Hasser verfolge ich diese Selbstzerstörung natürlich amüsiert. Jedenfalls ist die Eintracht der klassische Bayern-Schreck, außer im Pokalfinale hat Goretzka ja des öfteren 5:1 vonden Adlern aufn Sack gekriegt. Das wäre doch genau die richtige Adresse, um es den Bayern-Managern heimzuzahlen. Man hätte ja nicht geglaubt, dass man Salihamidzic/Kahn an Arroganz, Aufgeblasenheit und Selbstherrlichkeit noch überbieten könnte, dann haben sie Eberl geholt. Soll der weiter Geld verbrennen, sie haben ja jahrelang die halbe Liga um ihre Einnahmen gebracht und kaputt gemacht, indem sie ihnen immer die besten Spieler ablösefrei oder für kleines Geld abgeknöpft haben.
Nur leider scheitert es an der Ablöse und dem Gehalt. Wenn Goretzka allerdings feststellen sollte, dass ihm die Nationalmannschaftskarriere wichtiger ist als noch mehr Geld und man den erst leihen könnte, dann wäre er in einem Jahr mit nur noch einem Jahr Restvertrag und 30 Jahren für die Hälfte zu haben. 15 Mio. ist doch machbar. Also warum eigentlich nicht. :-D
Gude!
Gotetzka?Ha,ha,hi,hi!
Gute Ente - Never und unbezahlbar!
#Nur die SGE
Hallo meipok5980,
gute Ente du sagst es. :) Der Vorschlag kam ja von einem Experten beim Doppelpass. Dass so ein Transfer nicht realisierbar ist, ist jedem klar. Dementsprechend haben wir diese Idee eingeordnet.
Hallo Boris, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich stimme dir zu, Champions League ist grundsätzlich möglich. Hätte Adeyemi beim 1 gegen 1 gegen Courtois den Ball versenkt und seine Mannschaft die Führung über die Zeit gebracht, darf die Eintracht sich ein zweites Mal CL-Teilnehmer nennen. Spaß beiseite, klar hat die Eintracht das Potenzial, zur Realität gehört aber auch dazu, dass sie im Gegensatz zum FC Bayern nicht jedes Jahr in der Königsklasse spielt. Und der Satz mit dem Verzicht auf die CL bezog sich vor allem auf die aktuelle neue Saison. Letztendlich muss vieles passen, damit so ein Transfer vollzogen werden kann. Wie du es schon perfekt beschrieben hast, ist das Finanzielle leider ein großer Knackpunkt. Aber klar ist: im Fußball ist alles möglich.
Hallo Ball, das unterstreicht, wie gut sich der Verein entwickelt hat und sich immer noch entwickelt.
Hallo hessiejames, richtig, Goretzka müsste finanziell viel einbüßen. Das ist kaum vorstellbar, bei dem Geld setzt man sich auch mal gerne auf die Bank. ;)
Hallo rob, möglich ist grundsätzlich alles im Fußball. Aber Goretzka befindet sich mit 29 Jahren weiterhin in einem guten Fußballeralter, sodass er weiterhin hohe Ansprüche an sich selbst haben dürfte. Bei seiner Vita dürften, wie du es schon sagst, dürfte er da bessere Angebote erwarten. Wir schauen, was passiert.
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