Bei all dem Hype um Eintracht-Zehner Can Uzun, der in den ersten beiden Bundesliga-Spielen an vier Toren direkt beteiligt war, ist es recht ruhig geworden um Mario Götze. Der 33-Jährige, eigentlich der Platzhirsch auf der Zehn bei der SGE, fällt wegen muskulärer Probleme schon länger aus und konnte so nicht wie gewohnt auf dem Platz stehen. In den Medien gibt es außerdem immer wieder Gerüchte um einen Abgang Götzes aus Frankfurt, zuletzt wurde bereits berichtet, dass diese Saison die Abschiedssaison des Weltmeisters von 2014 bei der Eintracht sei. In der „Sport Bild“ äußerte sich der Rechtsfuß nun zur aktuellen Situation der SGE, zur beeindruckenden Frühform, aber auch zu seinen eigenen Gedanken bezüglich seiner Zukunft.
Nachdem die SGE nach den ersten beiden Spieltagen oft als „Bayern-Jäger“ dargestellt wurde und es nicht wenige Experten gab, die die Hessen als einzigen wirklichen Konkurrenten der Münchener sehen, drückt Götze hier auf die Bremse. „Euphorie ist schön, aber das ist eindeutig zu viel“, so der Mittelfeldmann. Er erklärte: „Wir haben großes Potenzial, und die vergangenen Jahre waren sehr erfolgreich. Gleichzeitig ist es eine enorme Herausforderung, über einen Zeitraum von zehn Monaten in mehreren Wettbewerben konstant auf höchstem Niveau zu spielen. Um ganz oben mitzuspielen, müssen wir alle drei Tage unsere Bestleistung abrufen.“ Trotzdem habe er ein klares Ziel, nämlich „in allen drei Wettbewerben so weit wie möglich zu kommen.“ Er wisse, dass das schwierig wird, aber auch, dass sich das Team der SGE weiterentwickle. Vor allem die letzte Saison sei etwas, woran man sich nun messen könne: „Es geht für uns einfach darum, das wieder zu beweisen. Die größte Herausforderung ist, Konstanz zu zeigen.“ Während er Ende der vergangenen Saison und auch in der Vorbereitung an einer Verletzung aus dem Europa-League-Spiel gegen die Tottenham Hotspurs laborierte, ist er noch immer mit muskulären Problemen außen vor. Für die Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim wurde er auch wegen dieser Verletzung nicht berücksichtigt. Daher sei es nun sein Ziel, dass er „hundert Prozent fit“ auf dem Platz stehen könne: „Denn das muss man sein, um Leistung zu bringen.“ Für die restliche Saison spreche er sich hier eng mit Cheftrainer Dino Toppmöller ab. „Und wenn ich fit bin, kann ich auch 90 Minuten spielen, kein Problem. Aber ich bin da in sehr engem Austausch mit dem Trainer. Das ist mir auch wichtig, und das weiß ich sehr zu schätzen“, so der Siegtorschütze des WM-Finals 2014.
Großes Lob für Uzun
Derzeit ist das Fehlen Götzes nicht wirklich aufgefallen, da ihn Can Uzun in den ersten Spielen auf der Zehn exzellent vertreten hat. Götze betonte, dass er „sehr viel“ vom jungen Türken halte: „Er war bereits in der vergangenen Saison an einigen Toren und Vorlagen beteiligt, auch beim Spiel gegen Bremen. Can ist fußballerisch top, hat ein riesiges Talent. Wenn er dranbleibt, die Dinge gut macht, fit bleibt und da weitermacht, wo er in der Vorbereitung angefangen hat, dann hat er enormes Potenzial. Das ist auch super wichtig, denn wir brauchen einen breiten Kader für diese drei Wettbewerbe.“ Er sei jederzeit für einen Rat für das Talent da, betonte aber auch, dass eine gewisse Eigenständigkeit gut sein könne: „Ich finde, du musst auch Fehler machen, musst selbst gute oder schlechte Entscheidungen treffen, um für dich die richtigen Schlüsse zu ziehen.“ Er selbst sei „immer ein bisschen zu ungeduldig“ gewesen, gab er zu. „Doch das gehört vermutlich dazu, wenn man jung ist. Man will immer alles sofort. Das ist ein Learning, das ich hatte. Dass man sich auch mal ein, zwei Jahre Zeit geben soll.“
Nachdem es seit Jahren immer wieder Gerüchte um einen Abgang Götzes beispielsweise in die USA gibt, wo er seine Karriere dann ausklingen lassen wolle, äußerte er sich nun selbst zu seiner Zukunft. Ihm sei klar, dass er „nicht für immer spielen könne“ und das wolle er auch gar nicht, erklärte er. Trotzdem sei für ihn sicher: „Solange ich fit bin und es mir gut geht, werde ich spielen. Ich habe immer noch großen Spaß daran, gerade auf diesem Level.“ Ob das auch bei der Eintracht ist, ist nicht sicher, denn der Vertrag des gebürtigen Memmingers läuft im Sommer aus. Allerdings gibt es eine Option auf ein weiteres Jahr. Diese habe man eingebaut, um die Möglichkeit zu haben, wenn es für Verein und ihn sinnvoll sei, erklärte er. „Aber ehrlicherweise habe ich bei der damaligen Vertragsverlängerung vor dem Pokalfinale 2023 nicht an 2027 gedacht. Von daher war das nicht kalkuliert“, gab er zu.
Er betonte aber, dass er sehr glücklich bei der SGE sei: „Die Fans, der ganze Verein und natürlich der internationale Wettbewerb machen Eintracht Frankfurt für mich zum perfekten Fit.“ Daher sei für ihn auch klar, dass er gerne über den Sommer hinaus bei der Eintracht wäre: „Wenn ich mir also meinen eigenen Vertrag erstellen könnte, dann würde dieser noch nicht im Sommer enden – sondern definitiv noch über die aktuelle Saison hinausgehen.“






20 Kommentare
Gebt dem Mann nen Kugelschreiber damit er unterschreiben kann. Unbedingt halten 🦅🏆
Top Nachrichten! Götze können wir auf und neben dem Platz gebrauchen. Seine Ausstrahlung und Erfahrung sind für dieses junge Team unbezahlbar! Freut mich zu lesen!
Kann man Kommentare (meinen) hier denn nicht löschen? 😁 Das hier sollte eine Antwort an geripptes sein.
Und zwar am besten noch über die Spielerkarriere hinaus.
Und es wird der Tag kommen, da Kristensen ins Mittelfeld rückte und die gegnerischen Mittelfeldstrategen die Flucht ergriffen!
Das ist tatsächlich ne gute Idee, rechts ist man ja deutlich überbelegt mit Collins, Baum und vielleicht Buta(falls der nicht noch in die Heimat geht z.B. oder nach Griechenland). Kristensen hat eine gute Übersicht, er ist kopfballstark und eigentlich nicht herausragend schnell, er flankt auch nicht gerne, da wählt er fast immer den flachen Pass. Daher wäre er gar nicht so prädestiniert für die Außenseite, wegen seinem herausragenden Kampfgeist will man ihn aber eigentlich immer aufstellen. Auf DM ist Bedarf, die meisten Außenverteidiger spielen die Position recht gut. Mit seiner Robustheit und Zweikampfstärke ist er für die Position eventuell sogar besser geeignet als so mancher kleine Hänfling (wie z.B. Kimmich). Da kommen ja fast Rodri-Vibes auf...
So sehr ich unseren Kämpfer Kristensen schätze, aber im OM vertraue ich lieber auf die technischen Qualitäten von Uzun und Götze!
Ich glaube es geht auch eher um eine Position im defensiven und nciht im offensiven Mittelfeld... ;-)
Definitiv unbedingt halten :)
Ein Traum, hatte schon angefangen zu versuchen mich damit abzufinden, dass er uns nach der Saison verlässt. Götze ist für mich das Sinnbild des Eintracht Aufschwungs der letzten Jahre. Dass der Mann mal bei uns spielt - und zwar nicht erst im Alter von 39 Jahren - war vor nicht all zu langer Zeit noch völliger Science Fiction.
Da kannst Du Recht haben, aber dann fehlt der Bezug zur Vertragsverlängerung von Götze ;-)?
Im defensiven Mittelfeld würde ich auch lieber auf die technischen Qualitäten von Larsson und Chaibi setzen.
Kristensen auf DM wäre höchstens ein Notfallexperiment, wenn Skhiri, Chaibi und Höjlund ausfallen sollten.
Langfristig würde ich mir einen Spieler im defensiven Mittelfeld neben Larsson wünschen, der ebenfalls technisch versiert und Zweikampfstark ist, wie z.B. Rode.
Am besten einen Goldenden. Einen normalen hat er ja schon :-)
Højlund.
Braucht noch etwas Zeit, wird nächstes Jahr durchstarten.
So sehe ich das auch. Ich weiß gar nicht, warum immer ein zweikampfstarker 6er gefordert wird, da ist Höjlund m. E. der stärkste im MF. Ja, mit Führungsqualitäten, gerne, aber die kosten halt irre viel. Ein Xhaka verdient lieber bei einem Pl-Aufsteiger als CL zu spielen und ein Froholdt kostet direkt 20m+. Dass Oscar hin und wieder eine Fehlpass spielt, sehe ich auch, macht Shkiri aber auch (Z. B. gegen St. Gilles). Ich glaube an manchen Stellen müssen wir dann eben auch einen selbst hochziehen. Wird ja immer wieder betont, dass man in unserem Umfeld mit dem Vertrauen der Führung so gut wachsen kann. Und Toppi hat deutlich gesagt, dass Oscar bei uns noch einige europäische Spiele machen wird. Jetzt isses halt gegen LFC, Gala und Neapel, lass ihn mal machen.
Mario
Vielleicht können wir noch einige Wochen warten und schauen, wie sich alles entwickelt:
Wir reden von einem Vertrag, der im August 2026 beginnt.
Mit Abstand am wertvollsten sehe ich Mario hinter den Spitzen. Dort spielt Uzun die ersten Spiele sehr, sehr überzeugend auf, und er ist deutlich Torgefährlicher als Mario. Die Frage ist natürlich, ob der nächstes Jahr noch da ist.
Mario ist schon hin und wieder verletzt und das wird mit zunehmendem Alter nicht weniger. Wir müssen auch ehrlich sagen, dass die Ansprüche bei der Eintracht steigen, wir spielen jetzt Champions League und man sieht ja, in welcher Kategorie wir Neuverpflichtungen planen.
Man müsste bei einer Vertragsverlängerung ein Gespräch mit Mario führen auch darüber, dass er nicht immer zwingend in der ersten Elf steht. Jetzt habe ich allerdings bei Mario den Eindruck, dass er nicht nur ein intelligenter Fußballer ist, sondern dass er sein Leistungsvermögen realistisch einschätzt. Und es wird bestimmt auch in der kommenden Saison Situationen geben, in denen er uns sehr helfen kann, auf dem Feld und auch darüber hinaus. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden, die sowohl für Mario als auch für die Eintracht vorteilhaft ist.
Schwer zu sagen, wie er sich weiter entwickelt. In der vergangenen Saison hieß es nach dem Dortmund Spiel, wenn er fit gewesen wäre, hätte er sogar von Anfang an gespielt.
Gemessen daran hat er sich in diesem Jahr kaum weiter entwickelt, teilweise streut er Ballverluste ein und hat noch nicht so den strategischen Überblick, den ein überdurchschnittlicher Sechser schon haben sollte. Er müsse noch einen Schritt nach vorne machen. Es wäre toll, wenn ihm das gelingt, Denn dann haben wir einen sehr guten Spieler im defensiven Mittelfeld.
Ist Noah Fenyö nicht auch im DM beheimatet, könnte schon der Nachfolger für Hojlund sein.
Das finde ich interessant, denn das ist sicherlich eine Frage der Perspektive.
Die meiste Spielzeit hatte er m. E. gegen Teams, die eher nicht das Spiel machen (Bochum, Heidenheim) und wo wir auch zurücklagen (Union, Mainz). Da sind mir 2 Sachen aufgefallen.
1. Er will immer das Spiel schnell machen, bietet sich immer an. Die Seitenverlagerungen über DM, die früher (und m. E. auch tw. mit Shkiri) sehr behäbig waren, macht er sehr gut.
2. Das Steil/klatsch und Konterspiel, was Toppi so mag, hat er kapiert (wann verlängere ich direkt nach vorne, egal wie, auch per Kopf, wann lasse ich auf den Verteidiger prallen, weil der die bessere Sicht hat und ich mich erst drehen müsste).
Dass er gegen Bayern mit untergeht, weil zu grün, OK, will ich nicht unter den Tisch fallen lassen.
Und da komme ich auch zu Götze, klar, ist der unbezahlbar für uns und unser junges Mittelfeld. Aber auf der 6, mit Blickrichtung hinten, da hat er das Spiel oft auch gebremst, eben weil er sich nicht mehr so schnell dreht wie mit Mitte 20.
Lasst die Jungen noch ein Jahr von Götze lernen und dann haben wir an Hugo, Fares und Oscar noch viel Freude.
Für mich ist der heißeste Tipp auf eine 6er Nachfolge Ebu Bekir Is. Nächsten Monat wird er 17 und Dino hält scheinbar richtig viel von ihm. Nicht umsonst durfte er mit in die USA.
Sehe ich auch so, aber er muss bereits dieses Jahr als Backup funktionieren und zeigen, was er kann! Der Welpenschutz ist abgelaufen und er sollte zumindest als Backup seine Qualitäten zeigen und die Chance auf Einsätze aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Skhiri nutzen!
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