Götze bewertet Barcelona-Niederlage positiv: „War ein gutes Auswärtsspiel“

Die Eintracht zeigte in der Baustelle Camp Nou gegen den FC Barcelona eine Reaktion auf das 0:6-Debakel in Leipzig und verliert am Ende dennoch knapp mit 1:2. Das Team von Trainer Dino Toppmöller zeigte eine geschlossene, kämpferische Mannschaftsleistung und ging sogar mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit. Wie schon so oft in der aktuellen Spielzeit, verlor sie die Führung allerdings innerhalb von wenigen Minuten, als der FCB in der 50. und 53. Minute durch den doppelten Jules Koundé das Spiel drehte. Aufgrund der Dominanz der Katalanen über weite Strecken der Partie, geht das Ergebnis am Ende in Ordnung, dennoch können die Hessen erhobenen Hauptes nach Hause reisen. Hier gibt es wie immer die Stimmen der Akteure zum Spiel:

Mario Götze (Eintracht Frankfurt): „Wir wussten, dass es schwierig wird. Wir mussten nach dem Debakel in Leipzig Reaktion zeigen. Das ist uns gelungen. Am Ende ist es Ärgerlich hinten raus. Zwei Kopfballtore kurz nacheinander. Insgesamt haben wir es deutlich besser und die Räume eng gemacht. Die Mannschaft hat das gut gemacht. Alle haben an einem Strang gezogen. Wir wussten, wir müssen leiden. Gerade, die erste halbe Stunde, war es ein hohes Tempo. Es war ein gutes Auswärtsspiel. Wir sind motiviert aus der Kabine rausgekommen. Rashford hat das gut gespielt. Da waren sie in Überzahl und er bringt ihn sensationell rein. Auch das zweite Tor war superärgerlich. Es war eine hohe Flanke und ich glaube, er war selbst überrascht, dass der reingeht. Das Tor, das darf uns nicht passieren. Besonders auch, im Vergleich zum ersten Tor. Wir konzentrieren uns jetzt auf Augsburg und müssen in der Champions League alles in die Waagschale werfen, um unsere Punkte zu holen.“

… zum Tor von Ansgar Knauff: „Räume eng machen, den Ball gewinnen und schnell umschalten. Das war unser Plan. Ansgar hat das gut gemacht, das war perfekt.“

Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt): „Wir wussten alle, dass es sehr schwer wird. Wir wollten unbedingt nach der bitteren Niederlage eine Reaktion auf den Platz bringen. Das haben wir heute von der ersten bis zur letzten Minute gemacht, haben alles auf dem Platz gegeben. Am Ende haben wir aber leider nichts mitnehmen können. So ist Fußball manchmal. Es ist alles eng beieinander. Wir hatten direkt nach der Halbzeit direkt die Chance auf das 2:0, dann geht das spiel vielleicht anders aus. Dann machen sie zwei Tore aus zwei starken Flanken und dann kommen wir leider nicht mehr zurück. Wir ärgern uns natürlich, weil wir über weite Strecken unseren Plan gut umgesetzt haben und ein gutes Spiel gezeigt haben. Aber jetzt gilt es das abzuhaken und am Wochenende in der Bundesliga zu punkten.“

… über sein Tor und das erste Gegentor: „Es war ein sehr besonderes und schönes Gefühl. Das war genau unser Matchplan. Brown macht eine super Aktion, ich nehme den Laufweg über außen und mache den Ball dann rein. Jetzt ist es bitter, dass wir nichts mitnehmen. Aber wir können viel Positives aus dem Spiel in die Bundesliga mitnehmen. Beim Gegentor war ich nach der Ecke ein bisschen weit rausgerückt und dann war es ein bisschen unklar mit der Zuordnung. Diese Bälle zum Tor von Rashford sind schwer zu verteidigen. Es ist einfach ärgerlich.“

Nathaniel Brown: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben eine gute Reaktion auf Samstag gezeigt. Wir haben über 90 Minuten gut verteidigt, die beiden Gegentore waren unglücklich schnell hintereinander. Wenn ich verliere, bin ich eigentlich nie zufrieden, aber mir ist es schon gelungen Lamine Yamal zu nerven. Es gibt schlimmeres im Leben, als im Camp Nou Champions League zu spielen. Das haben wir uns verdient und dafür spielen wir Fußball. Ich habe es sehr genossen. Wir haben zwar keine Punkte mitgenommen, aber es ging um unser Gefühl, dass wir da sind und dass wir gut verteidigen können. Wir können auf jeden Fall ein gutes Gefühl mitnehmen, auch wenn es sich jetzt vielleicht noch blöd anfühlt. So eine Bereitschaft wie heute brauchen wir gegen jede Mannschaft, dann ist es egal, ob es Barcelona oder Augsburg ist.“

… über den Führungstreffer: „Ich habe mir es auf jeden Fall so ausgemalt, aber es war nicht einstudiert. Seine aktiven Laufwege macht er überragend und auch wie er seinen Gegenspieler wegdrückt und den Ball mit links reinmacht. Großes Kompliment an ihn.“

… über die bisherige Champions League-Saison: „Punkte technisch haben wir uns natürlich etwas mehr erhofft, aber so ist Fußball. Die nächsten zwei Champions League-Spiele wollen wir natürlich gewinnen.“

Arthur Theate: „Es ist ein gemischtes Gefühl. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und auf die Reaktion. Am Samstag haben wir nach den Gegentreffern die Köpfe hängen gelassen und heute lange in Barcelona geführt. Jeder hat sein Herz auf dem Platz gelassen und wir haben hier mit breiter Brust verloren. Die Mentalität und Intensität war genauso, wie wir es wollen. Mit der Leistung können wir zufrieden sein, aber nicht mit dem Ergebnis. Wir haben noch zwei Spiele bis zur Winterpause, die wir gut bestreiten können, wenn wir mit dieser Mentalität wie heute in das Spiel gehen.“

… über die Tage nach dem Leipzig-Spiel: „Es war hart in der Kabine und auch am Tag danach. Manchmal diskutieren wir zu wenig. Trotzdem sind wir natürlich alles Freunde, aber das ist Teil unserer Professionalität. Wenn man den Trainer verlässt, verlässt man den Klub. Und das ist nicht Eintracht Frankfurt. Zunächst müssen wir Spieler auf uns selber gucken und es besser machen.“

Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): „Es war wichtig, dass wir als Mannschaft aufgetreten sind. Das ist uns gegen Leipzig nicht gelungen. Wir haben es heute gegen eine sehr gute Mannschaft gut verteidigt und eine gute Leistung gebracht. Ansgar Knauff macht ein super Tor. Dann haben wir noch die Möglichkeit von Ellyes Skhiri. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir nach der Halbzeit die beiden Gegentore bekommen. Aber im Großen und Ganzen können wir mit der Leistung gegen einen sehr guten Gegner zufrieden sein. Das muss unser Standard sein. Das Tor hat Nene Brown super vorbereitet und Ansgar hat es dann konsequent durchgezogen und sich durchgesetzt. Es war ein richtig schönes Tor. Schade, dass wir keinen Punkt mitnehmen. Wir wissen alle, was Barcelona für eine Qualität hat. Es war wichtig, dass die Jungs sehen, dass wir auch gegen solche Gegner mithalten können. Wenn sich jeder reinhängt und an den Plan hält. Der Auftritt heute war wichtig. Es ist für uns sehr wichtig, die beiden Bundesliga-Spiele bis Weihnachten zu gewinnen. Auch in der Rückrunde haben wir wieder ein straffes Programm. Wir werden uns sammeln, ausruhen und dann auf Augsburg vorbereiten. Im besten Fall wollen wir mit weiteren sechs Punkten in die Winterpause gehen.“

… über die vergebenen Chancen: „Man muss gegen Barcelona die wenigen Chancen, die man hat, auch nutzen. Beim ersten Tor haben wir das gemacht. Bei der Lattensituation hatten wir Pech. Es ist für die Jungs nicht ganz so einfach. Die Champions League ist ein sehr intensiver Wettbewerb. In der Bundesliga haben wir eigentlich ordentlich gepunktet, wenn man das Spiel gegen Heidenheim ausklammert. Ein Spiel, wie gegen Leipzig, darf uns nicht passieren. Das muss man so sagen. Nicht nur vom Ergebnis her, sondern auch von der Art und Weise.“

… über Toppmöller in den letzten Tagen: „Es ist klar, dass er auch nicht zufrieden ist. Auch mit der Art und Weise in den letzten Wochen. Klar, wir haben einen hohen Anspruch an uns selbst. Wir sind in der Champions League und wollen auch über die Bundesliga nächstes Jahr wieder international spielen. Da müssen wir kritisch mit uns selbst sein. Die Dinge, die wir sehen, werden angesprochen und aufgearbeitet. Das hat Dino in den letzten Tagen getan. Von daher war es wichtig, dass die Jungs es auf den Platz gebracht haben.“

… über Browns Leistung: „Sehr gute Leistung. Er hat heute wieder gezeigt auf welchem Level er ist.“

Marcus Rashford (FC Barcelona): „Wir sind in einer Position, wo wir die Spiele gewinnen wollen. Das Wichtigste war, heute zu gewinnen. Ich glaube, wir haben das Spiel kontrolliert. Sie haben zu einem unerwarteten Zeitpunkt getroffen. In dem Moment wurden wir überrascht. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann gedreht. Wir mussten einen Weg finden, zurück ins Spiel zu kommen, ohne viel zu verändern. Das haben wir geschafft.“

Quellen: Eigene, Amazon Prime

Gib hier deine Benotung zum aktuellen Spiel ab: