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Friedhelm Funkel und Heribert Bruchhagen prägten eine Ära bei der Frankfurter Eintracht. Foto: IMAGO / Jan Huebner

Funkel: Toppmöller hat das Zeug zum Eintracht-Rekordtrainer

Friedhelm Funkel ist ohne Frage eine der Trainer-Ikonen der Fußball-Bundesliga. Seit knapp 35 Jahren ist der heute 71-Jährige im Trainer-Business aktiv und coachte hier mehr als zehn Klubs im Profifußball. Seine längste Station als Trainer hatte Funkel dabei bei der Frankfurter Eintracht. Vom 1. Juli 2004 bis zum 30. Juni 2009 hatte er hier das Sagen und stieg mit der SGE direkt im ersten Jahr in die Bundesliga auf, wo er die Mannschaft in den kommenden Jahren etablierte. Nachdem es im Laufe der Saison 2009 hauptsächlich wegen der oft defensiven Spielweise der Mannschaft Kritik gegeben hatte, bat er im Frühjahr 2009 um die Auflösung seines Vertrags, der noch ein Jahr länger datiert war. Diesem Wunsch wurde damals entsprochen wodurch Ende Juni die Amtszeit Funkels in Frankfurt zu Ende ging. Diese war mit 1.825 Tagen die längste aller Coaches bei der SGE.

In der „Sport Bild“ betonte Funkel nun, dass er sich sicher sei, dass sein Nachfolger Dino Toppmöller diesen Rekord bei der Eintracht brechen werde: „Er wird auf jeden Fall den Rekord brechen! Weil er die Persönlichkeit, die Klasse und die Empathie hat, weil er großes Vertrauen bei Markus Krösche genießt – und weil Eintracht in der Führungsebene unglaublich gefestigt ist.“ Auch im Allgemeinen halte er viel von Toppmöller, der „vieles schon gut bis sehr gut“ mache. Eine Sache sei ihm dabei besonders aufgefallen: „Gerade sein Umgang mit jungen Spielern ist überragend. Er kommt sehr empathisch rüber, alles, was er macht, hat Hand und Fuß, und er ist in der Mannschaft hoch angesehen.“ Toppmöller gilt allgemein als „Spielerentwickler“ und hat unter anderem bei Omar Marmoush, Hugo Ekitiké und auch aktuellen Spielern wir Hugo Larsson oder Can Uzun gezeigt, dass er weiß, wie man junge Spieler anpacken müsse, um diese zu verbessern.

Hohe Niederlagen als Lernprozess

Trotzdem sehe er natürlich auch noch Verbesserungspotenzial, sagte Funkel. Dies sei jedoch eine Frage der Erfahrung, die Toppmöller „im Laufe der Zeit dazu“ gewinne. Dabei wurde der 71-Jährige auch konkret und nannte die beiden Niederlagen gegen die Topteams Atletico Madrid und Bayern München, welche die SGE mit 1:5 bzw. 0:3 verlor. Vor allem in Madrid wurde dabei deutlich, dass die SGE vielleicht etwas zu viel ihren eigenen Stil mit hohem Pressing durchdrücken wollte und von den erfahrenen Spaniern gnadenlos ausgespielt wurde. „Das sind Dinge, die ich gemeint habe, wenn ich sage, dass er noch einen Lernprozess durchlaufen muss. Und eventuell hat er in diesen Spielen einen Ansatz gefunden, um beim nächsten Mal etwas nachzujustieren“, betont Funkel. Er würde jedoch nicht das ganze Spielsystem über den Haufen werden, sondern: „Natürlich ist es gut und richtig, offensiv zu denken, aber vielleicht muss er manchmal etwas pragmatischer werden. Das bedeutet ja nicht, dass die Offensive über den Haufen geworfen wird.“

Die nächste Chance zu zeigen, dass die SGE auch offensiv spielen kann und die Defensive trotzdem sicherer steht, hat die Mannschaft von Coach Toppmöller am kommenden Sonntagnachmittag, dann geht es um 15:30 Uhr gegen den SC Freiburg – der SC ist übrigens einer der Vereine, die Funkel nie trainiert hat…

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