Ein Doan-Moment reicht aus: Frankfurts Sieg in der Einzelkritik

Eintracht Frankfurt tat sich gegen tief stehende Augsburger lange schwer, bewahrte aber Geduld und defensive Stabilität, profitierte aber auch gleich zweimal durch den VAR, der jeweils eine Abseitssituation erkannte. Den Hessen fehlte die Durchschlagskraft, ehe Ritsu Doan mit einer Einzelaktion den entscheidenden Treffer markierte und die Adlerträger erlöste. Der Sieg war hart erarbeitet und basiert auf einer geschlossenen Mannschaftsleistung. In den Einzelnoten spiegelt sich wider, wer den Unterschied ausmachte.

Im Vergleich zum Champions League Spieler unter der Woche gegen FC Barcelona gab es zwei Veränderungen in der Startelf. Nathaniel Brown gab das Signal, dass er keine 90 Minuten durchhalten werde aufgrund eines Schlags, den er zuvor erlitt. Für ihn rotierte Nnamdi Collins in die Startelf. Zudem rotierte Hugo Larsson als Vorsichtsmaßnahme auf die Bank. Dafür startete Mo Dahoud. Elye Wahi war zumindest wieder im Bundesliga-Kader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen FC Augsburg der 15 zensierten Spieler den Wert 3,36. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.

Die Einzelnoten der über 400 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Ritsu Doan: Doan war der entscheidende Mann des Abends. Über lange Zeit suchte er geduldig nach Lösungen, ließ sich auch von engen Räumen nicht entmutigen und arbeitete diszipliniert nach hinten. Mit seiner entschlossenen Aktion und dem Treffer bewies er genau die Zielstrebigkeit, die Frankfurt zuvor gefehlt hatte. Ein Auftritt mit Wirkung – und der Unterschied in einem zähen Spiel. Der Japaner bleibt damit der Mann für die wichtigen Tore. Bereits gegen Mainz sorgte sein Treffer für den wichtigen Dreier.

Rasmus Kristensen:Kristensen zeigte eine robuste und konzentrierte Leistung auf der rechten Seite. Defensiv sehr präsent, kompromisslos in den Zweikämpfen und aufmerksam im Stellungsspiel. Nach vorne schaltete er sich dosiert ein, ohne unnötige Risiken einzugehen. Kurz nach Wiederanpfiff hätte seine Kopfball-Wumme beinahe ins Ziel eingeschlagen. Das war seine beste Aktion in der Offensive. Kein spektakulärer, aber ein sehr zuverlässiger Auftritt.

Nathaniel Brown: Eigentlich sollte er vermutlich gar nicht zum Einsatz kommen. Der Hilflosigkeit in Hälte eins geschuldet, kam er aber doch auf 45 Minuten. Er spielt erstaunlich stark seinen Stiefel runter mit einem konstant hohen Niveau.

Arthur Theate: Eine sehr starke und souveräne Leistung des Belgiers. Hinten abermals der beste Verteidiger der Hessen. Offensiv hätte er einmal treffen können, wenn nicht sogar müssen. Sein Schuss war aber zu überhastet und ging ein gutes Stück über das Gehäuse.

Aurele Amenda: Amenda fügte sich ordentlich ins Defensivgefüge ein und zeigte vor allem in der Phase direkt nach seiner Hereinnahme eine gute Zweikampfführung. Er war direkt auf Temperatur und brauchte keine lange Eingewöhnung. Mit Ball agierte er überwiegend sicher, auch wenn er eher die einfache Lösung suchte. In einigen Situationen noch etwas zögerlich, insgesamt aber ein solider Auftritt ohne größere Fehler.

Oscar Hojlund: Højlund arbeitete viel im Mittelfeld und sorgte für Stabilität im Zentrum. Er hielt die Position, schloss Räume und unterstützte die Defensive zuverlässig. Offensiv blieb er unauffällig, erfüllte aber seine Rolle im Spiel gegen den Ball sehr diszipliniert. Eine unspektakuläre, aber wichtige Leistung.

Can Uzun: Uzun kam mit frischem Elan ins Spiel und versuchte sofort, Akzente zu setzen. Seine Ballannahmen und ersten Kontakte waren sauber, auch wenn ihm noch der letzte Zug zum Tor fehlte. In engen Räumen zeigte er Mut und Spielfreude. Ein Kurzeinsatz, der Lust auf mehr machte, aber auch zeigte, dass er schnell wieder an seine Leistung vor der Verletzung anknüpfen muss.

Michael Zetterer: Zeitweise ein sehr ruhiger Nachmittag für den Schlussmann. Beide Abseitstore wurden zurückgepfiffen. Beim ersten Treffer fiel er unnötigerweise nach einem leichten Schubser. Fraglich, was das sollte.

Ansgar Knauff: Starkes Pressing, viele Tiefenläufe. Kaum ein Adlerträger zeigt Woche zu Woche solch eine Willensleistung. Und das unabhängig von der eingesetzten Position. Wieder ein sehr engagierter Auftritt, der mehr Ertrag verdient gehabt hätte.

Robin Koch: Bis zu seiner Kopfverletzung sehr solide und unaufgeregt unterwegs. Augsburg stellte ihn aber auch nicht immer vor die höchsten Herausforderungen.

Nnamdi Collins: Beschränkt sich aktuell sehr auf Stabilität in der Abwehr. Kann ihm nicht verübelt werden nach den letzten Auftritten. Vorne dann aber doch mit dem so wichtigen Ballgewinn, der zum 1:0 durch Doan führte.

Mo Dahoud: Dahoud versuchte, dem Spiel mit seiner Technik Struktur zu geben. In Ballbesitz zeigte er einige saubere Lösungen, verlor aber auch den ein oder anderen Zweikampf im Zentrum. Defensiv arbeitete er mit, ohne jedoch vollends die Kontrolle im Mittelfeld zu übernehmen. Insgesamt eine durchwachsene Leistung.

Ellyes Skhiri: Ein typischer Skhiri-Auftritt: unspektakulär! In der Verteidigung einmal mit einem schweren Bock als er Mert Kömür im Strafraum durchspazieren ließ. Das war schon grob fahrlässig vom Tunesier.

Mario Götze: Ganz schwacher Auftritt von Götze. Kaum zu sehen, viele Rückpässe, kaum zündende Ideen. Musste zur Pause in der Kabine bleiben – zu recht. Leider werden die genialen „Götze-Momente“ in dieser Saison immer weniger.

Fares Chaibi: Dessen Auftritt wurde nur von Chaibi getoppt, der wirklich gnadenlos alles vermissen ließ. Unnötige Ballverluste, gedanklich oft zu langsam, schlechte Standards. Bitte kein Rückfall in alte Zeiten.

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