Genau zehn Spieler haben die Frankfurter Eintracht im Sommer verlassen. Von der Vereinslegende über den Leistungsträger bis zum vielversprechenden Talent war alles mit dabei. Wir nutzen die Länderspielpause, um einen Blick auf die ehemaligen Adlerträger bei ihren neuen Klubs zu werfen. Im ersten Teil heute geht es nur um die festen Abgänge der Adlerträger. Im zweiten Teil werden dann die Leihen behandelt.
Hugo Ekitiké
Über 95 Millionen Euro, inklusive möglicher Bonuszahlungen, ließ sich der FC Liverpool die Dienste von Hugo Ekitiké kosten. In der Vorsaison hatte der Stürmer in Frankfurt eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Schon in der Hinrunde hatte der Franzose im Schatten von Marmoush abgeliefert, in der Rückrunde war er in der Offensive dann der wichtigste Spieler. Auch in England scheint sich der 23-Jährige vollends eingelebt zu haben: Ekitiké gehört zum Stammpersonal und das trotz starker Konkurrenz durch Alexander Isak, für den die Reds über 140 Millionen Euro nach Newcastle überwiesen. Bisher kommt er auf wettbewerbsübergreifend zehn Einsätze, verpasste nur eine Partie aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre. Dabei gelangen dem französischen Nationalspieler fünf Tore und eine Vorlage. Gerade in den ersten Partien schien der Ex-Frankfurter nahtlos an seine Leistungen in der Bundesliga anzuknüpfen. Auch wenn seine Auftritte sicherlich noch konstanter werden müssen, hat Ektiké gezeigt, dass er auf höchstem Niveau bestehen kann. Aktuell steht Liverpool auf Tabellenrang zwei.
Tuta
Sechs Jahre lang hatte Tuta den Adler auf der Brust getragen und war in dieser Zeit maßgeblich an dem Aufschwung und den Erfolgen der SGE beteiligt. Nach langem Hin-und-Her folgte im Sommer aber schließlich der Wechsel nach Katar. Rund 15 Millionen Euro Ablöse bezahlte Al-Duhail SC. Finanziell ist der Wechsel für den Brasilianer natürlich lukrativ. Laut Medienberichten winkt über seine Vertragslaufzeit ein Nettogehalt von etwa 25 Millionen Euro. Sportlich hat der 26-Jährige im Wüstenstaat bisher aber so gut wie keinen Einfluss. Nur ein Einsatz in der Qualifikation für die asiatische Champions League steht bisher auf der Haben-Seite. In der Liga saß er bisher einmal die vollen 90 Minuten auf der Bank. Die restlichen Spiele fehlte er verletzt. Um was es sich bei der Verletzung genau handelt, ist dabei nicht bekannt. So oder so ist das neue Karriere-Kapitel für den Europapokal-Helden nicht optimal angelaufen. Seine Mannschaft steht im Tabellenmittelfeld.
Paxten Aaronson
Nach einer erfolgreichen Leihe nach Utrecht wollte sich Paxten Aaronson in der neuen Saison eigentlich bei der Eintracht durchsetzen. Nach der Vorbereitung konnte dem 22-Jährigen in Frankfurt aber wohl nicht genügend Spielzeit garantiert werden. So zog es den US-Amerikaner zurück in seine Heimat zu den Colorado Rapids, die sieben Millionen Euro bezahlten. In der Major League Soccer wurde das Talent praktisch auf Anhieb zum Stammspieler. In seiner ersten Partie wurde der offensive Mittelfeldspieler nach einer guten Stunde eingewechselt, danach stand er in allen Spielen über die volle Laufzeit auf dem Platz. Ein Tor oder eine Vorlage wollte bisher noch nicht gelingen, trotzdem ist der amerikanische Nationalspieler ein wichtiges Element im Mittelfeld. Die Mannschaft aus dem Westen der USA muss kurz vor Saisonende noch um die Playoff-Teilnahme bangen. Aktuell scheint Colorado für Aaronson aber die richtige Station zu sein. Sollte sich seine Entwicklung aus den letzten Jahren weiter fortsetzen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Kreativspieler irgendwann wieder in Europa aufschlagen wird.
Igor Matanovic
In seiner einzigen richtigen Saison bei der Eintracht kam Igor Matanovic nur wenig zum Einsatz. Zu groß war die Konkurrenz auf der Stürmer-Position. Dabei verfügt der 22-Jährige definitiv über einige seltene Fähigkeiten und bringt mit seinem Körperbau zudem ein spannendes Profil mit. Das sah man auch im Breisgau und verpflichtete den Deutsch-Kroaten für knapp sieben Millionen Euro. Und das Debüt für den SC Freiburg hätte nicht besser laufen können: Als Joker erzielte der 1,94 Meter große Stürmer in nur zwölf Minuten einen Doppelpack und trug maßgeblich zum 3:1-Erfolg über den VfB Stuttgart bei. Trotzdem reichte es für ihn in den weiteren drei Spielen ebenfalls nur zu Jokereinsätzen. Sein längster Einsatz in dieser Saison waren 26 Minuten gegen die TSG Hoffenheim. Grund dafür sind auch immer wieder kleine Verletzungen. Man kann also gespannt sein, wie die weitere Runde für Matanovic laufen wird.
Nacho Ferri
Ein ähnliches Spielerprofil bringt auch Nacho Ferri mit. Der Spanier kam in der Jugend nach Frankfurt, schaffte es bis in den Profikader und erzielte gegen Union Berlin sogar ein Tor in der Bundesliga. Trotz recht erfolgreicher Leihe in Belgien endete aber auch seine Zeit in Frankfurt. Den bulligen Stürmer zog es erneut in die Jupiler Pro League zum KVC Westerlo, die zwei Millionen Euro Ablöse auf den Tisch legten. Nach ein bisschen Anlaufzeit kommt der 21-Jährige mittlerweile richtig in Fahrt und ist im Sturm absolut gesetzt. Mit vier Toren und zwei Vorlagen in neun Spielen ist er zudem der Top-Scorer seiner Mannschaft, die aktuell den neunten Rang belegt. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat sich die SGE für Nacho eine Rückkauf-Klausel gesichert und wird die Situation des bulligen Strafraumstürmers sicher genau beobachten.
Kevin Trapp
Über Kevin Trapp braucht es nicht viel einleitende Worte: 383 Spiele, Europa League-Sieg und insgesamt zehn Jahre mit dem Adler auf der Brust. Im Sommer verabschiedete sich die Vereinsikone vom Main und öffnete die Türen für eine neue Ära auf der Torhüterposition. Der 35-Jährige kehrte in die französische Hauptstadt zurück, wo er schon drei Spielzeiten für Paris Saint-Germain auflief. Jetzt spielt er allerdings für den Stadtrivalen Paris FC. Eine Million Euro Ablöse flossen dafür nach Frankfurt. In seiner neuen sportlichen Heimat ist der ehemalige Nationaltorhüter als Nummer zwei eingeplant, die den jungen Stammtorhüter Obed Nkambadio weiter bringen soll. Beim 3:2-Sieg über Metz absolvierte Trapp sein erstes und bis dato einziges Pflichtspiel. Der französische Erstliga-Aufsteiger steht aktuell auf einem guten achten Platz.
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